Strandgut von Benjamin Myers

Strandgut

von Benjamin Myers

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Strandgut von Benjamin Myers erschienen im Dumont Buchverlag

Meine Meinung

Das Cover ist einfach wunderschön und hat mich im Zusammenhang mit dem Titel magisch angezogen. Zu sehen ist ein gemaltes Bild mit rosa Wolken am Himmel und einem Glitzern von der Sonne auf dem Meer. Das Bild würde ich mir genau so in die Wohnung hängen. 

Strandgut von Benjamin Myers erschien im Dumont Buchverlag. Es handelt von Earlon Bucky Bronco, einem von Schmerz gepeinigten Amerikaner, der in seinen jungen Jahren einen Song veröffentlicht hat. Und von Dinah aus Scarborough, die mitten im Leben steht und ein faible für Soulmusik hat. Alles weitere erfährst du beim Lesen oder ein wenig mehr auch im Klappentext. 

Ich muss ja gestehen, dass ich bei dem Cover und dem Titel des Buches etwas ganz anderes erwartet hatte. Ja, ich habe den Klappentext gelesen und wusste, dass es um einen ältlichen Sänger geht, der eine Einladung nach England bekommen hat. Doch da ich mit England direkt die Nordsee verbinde, habe ich mir Strandgut in irgendeiner Form vorgestellt. Tja, der kam nicht wirklich, dafür aber eine Geschichte voller Liebe zur Musik.

Ich habe das Buch in Etappen gelesen, da ich nach meiner anfänglichen Diskrepanz zwischen Erwartung und der tatsächlichen Geschichte das Buch zur Seite legen musste. Doch beim Weiterlesen hat mich Bucky in sein Leben gezogen. Besonders seine Rückblenden in seine Jugend haben es mir angetan. So konnte ich ihn als Person immer besser greifen und nachvollziehen, wie er der geworden ist, der er war. 

Dinah hingegen fand ich von Anfang an unterhaltsam. Ich hatte direkt einen Groupie vor Augen und musste dann immer wieder schmunzeln, weil Bucky so gar nichts damit anfangen konnte, einfach herz allerliebst. 

Die Wortgewandtheit des Autoren bzw. auch des Übersetzers hat mich sofort fasziniert. Die Sprache ist sehr bildlich und so sitzt man quasi bei Dinah im Auto und holt Bucky vom Flughafen ab. Ein Zitat zu Beginn der Geschichte habe ich dir angefügt. Da zeigt Bucky sehr eindrucksvoll seinen Start in den Tag. 

„Wenn allein der Gedanke, aus dem Bett zu kommen, schon monumental schien, war die Vorstellung, um die halbe Welt zu reisen, eine Abstraktion, mit der er sich nicht befassen konnte, bevor er nicht wenigstens gefrühstückt, seinen ersten Kaffee getrunken, lange und ausgiebig geduscht, seine Tabletten genommen und einen zweiten Kaffee in sich hineingeschüttet hatte.“

Also ich hatte an dieser Stelle ein ganz genaues Bild vor Augen und freute mich auf weitere Momente, in denen die Sprache Bilder entstehen ließ. Dabei springt mir direkt der nächste Satz ins Auge.

„Leiden? Wie viel Zeit haben Sie? Ich würde sagen, dieses mitgenommene alte Kriegsschiff von einem Körper wird nur noch von Haut, Tabletten und Hoffnung zusammengehalten, und sonst von kaum mehr etwas. Verflucht. Alt werden ist so übel wie die Schweinepest.“

Und da aller guten Dinge drei sind habe ich noch ein weiteres Zitat, das mir besonders am Herzen liegt und in dem so viel Wahrheit steht. 

„Das war mit das Schlimmste am Altwerden, das Gefühl, zurückgelassen worden zu sein, einer der letzten zu sein, die die Party verließen, vielleicht auch das Gefühl, die Gastfreundschaft dieser Welt überstrapaziert zu haben.“

Magst du ruhige und skurrile Geschichten? Hast du ein Faible für britischen Humor? Dann kommst du in Strandgut von Benjamin Myers auf deine Kosten. Begleite den Sänger Bucky, der quasi nur ein einziges Mal gesungen hat auf eine Reise nach England, wo er quasi als Idol gefeiert wird. Schau in das Leben von Dinah und verstehe ihre absolute Vernarrtheit in die Musik im allgemeinen und Buckys Lied im speziellen. Freue dich auf ein paar unterhaltsame und sehr bildgewaltige Zeilen. Auch wenn ich zu Beginn so meine Probleme mit der Geschichte hatte, habe ich sie bis zum Schluss sehr gerne gelesen und hatte ein paar schöne Lesemomente. Ich empfehle das Buch gerne weiter, doch Achtung, lese meine kurze Anmerkung zu Titel und Cover und lass dich davon nicht in die Irre führen.

Inhaltsangabe

Earlon »Bucky« Bronco hat mit seinen siebzig Jahren noch nie das Meer gesehen. Und doch treibt er seit dem Tod seiner Frau durch Chicago wie ein Schiffbrüchiger. Zwischen Bett und Walmart-Apotheke zählt er die Stunden bis zum Ende. Da erreicht ihn eine unerwartete Nachricht: eine Einladung zu einem Soul-Festival im englischen Scarborough. Tatsächlich hat Bucky eine Vergangenheit als Soulsänger, doch in den USA sind seine wenigen Songs längst vergessen. An der britischen Küste angekommen, begreift er, dass er hier eine Art Legende ist. Und er trifft auf Dinah, eine melancholische und lebenskluge Mittfünfzigerin, die ihren deprimierenden Alltag am besten vergessen kann, wenn sie Buckys Lieder hört oder sich in die kalte Nordsee stürzt.
Benjamin Myers erzählt von zwei Gestrandeten, von den Stürmen des Lebens und dem Sog der Erinnerung. Vor allem aber erzählt er vom Meer, auf dessen Oberfläche immer ein Streifen Hoffnung schimmert.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Roman: Strandgut von Benjamin Myers erschienen im Dumont Buchverlag

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Autor: Benjamin Myers
Genre: Belletristik
Verlag: Dumont Buchverlag
ISBN/ ASIN: 978-3755800378
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2025
Format: gebundenes Buch
Seitenzahl: 288
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Es wurde mir von Dumont zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen: Klappentext und Cover Original: ©Dumont Buchverlag

Windstärke 17 von Caroline Wahl

Windstärke 17

von Caroline Wahl

Book Journal mit Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Windstärke 17 von Caroline Wahl erschienen bei Dumont audiobook. Gelesen von Maximiliane Häcke

Meine Meinung

Das Cover hat mich sofort magisch angezogen. Ich kann gar nicht genau sagen, ob es einfach der Titel: Windstärke 17 war oder doch das malerische Bild. Zu sehen ist ein Strandabschnitt, und wenn man genauer hinsieht, kann man zwei Personen mit einem langen Schattenwurf bzw. mit Spuren im Sand erkennen. Die Wellen schlagen mit weißer Gischt an den Strand. Seitlich ist etwas unförmiges dunkles zu sehen. Es könnte auf Windhosen passend zum Titel hindeuten, aber egal was es ist, in Summe ist es ein wunderschönes Cover. 

Windstärke 17 von Caroline Wahl erschien im Dumont Buchverlag. Das Hörbuch wurde von Maximiliane Häcke eingelesen. Es ist das zweite Buch der Autorin, die mit 22 Bahnen im vergangenen Jahr einen fulminanten Debütroman heraus gebracht hat. Die beiden Bücher haben zwei Schwestern als Protagonisten. Während ich in „22 Bahnen“ Tilda kennenlernen durfte mache ich nun einen gedanklichen Zeitsprung und darf ihre kleine Schwester Ida in einem ähnlichen Alter kennenlernen. Beide Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Wobei es in der Erzählung immer mal wieder kurze Verweise auf Begebenheiten aus dem ersten Roman gibt. Für das Verständnis werden diese aber ausreichend geklärt, so dass man getrost auch „Windstärke 17“ als erstes Buch von Caroline Wahl lesen kann. 

Im vorliegendem Hörbuch ist Ida die Protagonisten, sie fungiert als Ich-Erzählerin. Damit bin ich als Hörer ganz dicht an der Geschichte dran und kann mich gar nicht von ihrer Gefühlswelt lösen. Durch die Sprecherin Maximiliane Häcke bekommt Ida eine ganz eigene Stimme, die dafür sorgte, dass ich gar nicht aufhören konnte. Und so habe ich das Hörbuch in zwei Etappen über zwei Tage gehört.

Mich hat Idas Geschichte vom ersten Moment an gepackt. Mit großen Erwartungen bin ich in die Geschichte gestartet, denn das erste Buch von Caroline Wahl hatte mich so sehr geflasht, dass es schon Anfang des Jahres auf meiner Top Ten für 2023 gelandet war. Ich will dich jetzt gar nicht lange auf die Folter spannen, auch Windstärke 17 wird sich wohl in meiner Top Ten für 2024 einen Platz suchen. Wobei meine Top Ten dieses Jahr durchaus mehr Bücher enthalten könnte, da so viele großartige Bücher in diesem Jahr einen Weg zu mir finden. 

Aber nun zurück zum Buch und noch ein wenig zur Geschichte. Ida ist Anfang zwanzig und plötzlich ganz und gar auf sich gestellt. Ihre Mutter ist kürzlich verstorben und nun steht sie da, mit einem alten Koffer und weiß nicht so recht ob sie in der Wohnung bleiben möchte. Kurz entschlossen setzt sie sich in einen Zug, der sie schlussendlich nach Rügen bringt. Das Ziel ist willkürlich gewählt und so kommt sie ganz ohne Plan auf der Insel an. Dort trifft sie auf den Kneipenbesitzer Knut und seine Frau Marianne, die ihrem Leben scheinbar eine neue Wendung geben. Wäre da nicht noch Leif, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Wie oben erwähnt, war mir Ida nicht unbekannt und so habe ich mich gefreut sie wieder zu treffen. Einen Moment musste ich bei dem enormen Zeitsprung von 22 Bahnen zu Windstärke 17 schlucken, doch irgendwie war es auch total schön. Denn so durfte ich ja auch Tilda mit dem gleichen Zeitsprung erneut begegnen in kürzester Zeit. Schon cool innerhalb eines Jahres um ca. zehn Jahre zu altern. Für mich ist das vollkommen okay, schließlich handelt eine Geschichte ja auch nicht nur von dem Zeitraum, in dem ich ein Buch lesen kann, sondern berichtet zum Teil über einen oder sogar mehrere Jahre. So fand ich es einfach schön Ida als Erwachsene zu begegnen. 

Von Beginn an habe ich mich wieder über den Satzbau gefreut. Ich hab mich quasi wie zu Hause gefühlt und fand es einfach schön den Zeilen zu lauschen. Die kurzen Dialoge von Ida mit ihren Mitmenschen haben mich ganz und gar abgeholt. Ich mag kurze und prägnante Sätze. Man muss ja nicht immer um den heißen Brei herum reden. Und diesmal gab es eine weibliche Bezugsperson, die ich ins Herz schließen konnte. Folgende zwei Anmerkungen von Ida über Marianne lassen dich vermutlich zu dem gleichen Schluss kommen.

„Marianne stellt nur Fragen, die ich beantworten kann.“ und „Marianne stellt gute Fragen.“

An dieser Stelle musste ich etwas schmunzeln und habe laut vor mich hin „Ja“ gesagt. Denn Ida hatte mit ihrer Feststellung so recht. Ich selbst kam zu derselben Erkenntnis. Während des Hörens habe ich die ganze Zeit überlegt, wie wohl der Titel des Buches zustande kam, denn beim ersten Buch kam die Erklärung sehr schnell. Auch wenn ich hier etwas warten musste, lieferte mir Ida die Erläuterung dazu. Eine google Suche hätte mir vermutlich vorher die Erkenntnis geliefert, doch wollte ich der Geschichte nichts vorweg nehmen. Anschließend habe ich dann kurz im Internet recherchiert, was es mit Windstärke 17 auf sich hat. Ich selbst kann mich gut an Orkanböen am Meer erinnern und wie die Wellen bei uns an den Deich schlugen. Alles andere an Windhosen und Co kenne ich nur aus Erzählungen bzw. durch die Nachwirkungen, die an Land nach einem Wirbelsturm zurückbleiben. 

Hast du Lust auf die Geschichte von einer verwaisten Studentin auf der Suche nach dem eigenen Sinn des Lebens? Dann wirst du hier eine mutige Protagonistin finden, die nach dem Auffinden der toten Mutter versucht alle Brücken hinter sich abzureißen. Dabei lassen sich bei Ida durchaus autistische Züge erkennen, die sie mir noch viel liebenswerter machten. Witzig fand ich die Routine beim Frühstück mit den Aufbackbrötchen. Ich selbst sehe mich da auch, immer die gleiche Anzahl an Brötchen warm zu machen, jeden beliegen Tag. Für mich war es eine wunderbare Geschichte, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Mit Freude habe ich der Stimme von Maximiliane Häcke gelauscht und die ganze Zeit gehofft, dass Ida ihr Glück findet und auch in ihrem Studium weiter kommt. Wie es tatsächlich endet und was sie auf dem Weg dorthin erlebt musst du selbst herausfinden. Ich kann dir nur verraten, dass für mich das zweite Buch dem Debütroman in nichts nach steht und ich das Buch sehr sehr gerne weiter empfehle.

Inhaltsangabe

Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen SkipBo, abends arbeitet Ida mit Knut in der »Robbe«. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie, aber vielleicht tun sie einander ja ganz gut. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, wärmer, erträglicher in Idas Leben. Doch dann erfährt sie, dass Marianne schwer krank ist, und der Schmerz bricht sich wieder Bahn.

Bibliografie

Autor: Caroline Wahl
Sprecher: Maximiliane Häcke
Genre: Belletristik
Verlag: Dumon audiobook
ISBN/ ASIN: B0D3F9DBNH
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2024
Format: Hörbuch, gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Zeit: 6h56
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von DUMONT audiobook über Netgalley zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©DUMONT audiobook

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Ein Reisebericht: Dumont Schnitzeljagd in Köln

Auf Schnitzeljagd durch Köln: Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer

Am Samstag, den 12. August 2023 stand auf meinem Programm: Community Event – interaktive Schnitzel- und Bücherjagd durch Köln & gemeinsamer Abend im Literaturcafé Goldmund inklusive Lesung und Gespräch mit der Autorin zum Roman: Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer aus dem Dumont Buchverlag

Buchcover und Sketchnotes: Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer aus dem Dumont Verlag

Also klingelte mein Wecker wie gewohnt um 6 Uhr und der Tag begann. Meine Tasche hatte ich am Vorabend gepackt, damit ich auch ja nicht mein Buch und meine Seite aus dem Lesetagebuch zum Signieren vergesse. Gestärkt mit Frühstück und Kaffee ging es dann schon gegen 7 Uhr auf die Autobahn, da mein Mann meinte, meine geplanten zweieinhalb Stunden für die Fahrt nach Köln würde nicht reichen. Also bin ich mit mehr Puffer gen Süden gestartet, als vorab gedacht.

Die Autobahn war für einen Samstag in den Sommerferien sehr leer. Und so war ich inklusive kleiner Irrwege, da ich dem Navi keine Stimme gab, um mein Hörbuch zu genießen nach knapp drei Stunden an meinem Endpunkt angekommen. Das herausgesuchte Parkhaus konnte ich leider nicht direkt befahren, da ein Straßenfest aufgebaut wurde und ich nicht wusste, wie ich dann abends dort wieder wegkomme. So habe ich mein Auto auf einem etwas zwielichtig anmutendem Parkplatz in der Nähe des Literaturcafés Goldmund abgestellt und hoffte, dass die Schranke beim Rausfahren auch noch offen stehen würde, so wie bei meiner Ankunft.

Schnitzel- und Bücherjagd

Vom Parkplatz ging es dann zu Fuß zum Treffpunkt für die Schnitzel- und Bücherjagd. Viel zu früh kam ich an der Buchbinderei Mensch an und spähte verstohlen durch die Schaufensterscheibe. Doch ich blieb nicht lang alleine, denn Torsten und Liesa vom Dumont Buchverlag waren bereits in der Nähe. Nach und nach trudelten die Blogger und Bücherfreunde für den ersten Durchgang ein. Insgesamt fanden 25 Buchverrückte den Weg zur Schnitzeljagd. 

In der Buchbinderei Mensch wurden wir von der Inhaberin Sarah Stahl herzlich begrüßt und bekamen einen guten Überblick über ihr Angebot und ihre Tätigkeiten. Mein Highlight war der Blick ins Materiallager. Dort befanden sich viele verschiedene stärken von Graupappe und Bezügen für Cover. Da könnte ich mich häuslich einrichten. Als kleines Andenken durften wir alle ein Lesezeichen mit Folienprägung versehen. So konnte ich das erste mal Buchstaben setzen. Kurz habe ich überlegt, was ich auf mein Lesezeichen schreiben sollte, habe mich dann aber ganz einfach für meinen Vornamen entschieden. Danach durften wir noch einen Blick in die heiligen Hallen im Untergrund werfen, wo wir einen Einblick auf einfache Reparaturen von Büchern bekamen. Wobei sie anmerkte, dass sie Buchbunderin sei und keine Restauratorin, wie die Protagonistin im Buch. Ich habe für mich ganz viele Fotos von den Bindungen gemacht und damit eine Idee bekommen, wie ich die Seiten für mein diesjähriges Lesetagebuch binden könnte. Die Zeit verging wie im Flug und schon hieß es aufbrechen zur Schnitzeljagd durch Köln.

In der Buchbinderei Mensch in Köln

Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. In meiner Gruppe waren wir sieben Buchbegeisterte (Sabrina, Léa, Manu, Olivia, Diana, Angela und ich)

Die Stimmung war gut und mit dem ersten Hinweis machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum ersten Ziel. Für den Weg bekamen wir einen Zettel mit Hinweisen und Aufgaben, den wir ganz schnell erledigten. Ziel war die Buchhandlung manulit, die mich total begeistert hat. Auf den ersten Blick ist die Buchhandlung einfach anders und lädt zum Verweilen ein. Alle Bücher liegen bzw. stehen so, dass man das Cover auf den ersten Blick erkennen kann. Für mich als Coverkäufer genau die richtige Buchhandlung. Mit etwas mehr Zeit wäre hier mein Geldbeutel bestimmt leichter geworden. Doch nach einer kurzen Runde durch die Buchhandlung machten wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Denn bei manulit durften wir den nächsten Umschlag öffnen mit weiteren Aufgaben.

Das zweite Ziel war schnell erkannt und dank google fanden wir den Weg zum Buch- und Designshop Siebter Himmel. Mich hat die Schaufensterdekoration mit den Washi Taps sofort angezogen. Auch hier hatte die Buchhandlung einiges zu bieten. So lud richtig schön verwinkelt zum Bleiben ein und für Kinder gab es ein kleines Versteck samt Sternen. Neben den Büchern fand sich hier noch allerlei Dekoratives und Accessoires in den Regalen, die den Ort zu einem besonderen Geschenkefinder machen. Unseren Aufenthalt hielten wir hier recht kurz, weil unsere Mägen hörbar knurrten. 

Also lösten wir die nächsten Aufgaben zum Teil und zogen erst mal ins cafecafe an der Aachener Straße. Hier hielt der Dumont Buchverlag für uns Gutscheine bereit, so dass wir uns einen Beagle und Kaffee bestellen konnten. Das Essen war einfach köstlich und die Stimmung gut. So warteten wir unter dem Schirm die heftigen Regenschauer ab, um uns wieder der Schnitzeljagd zu widmen. 

Beagle im cafecafe in Köln mit Kaffee

Der aktuelle Aufgabenzettel führte uns zu einer großen Herausforderung. Auf dem Melaten Friedhof versuchten wir den Anweisungen zu folgen, um das Rätsel zu lösen. Doch irrten wir mehr oder weniger auf dem Friedhof umher. Dabei stießen wir zufällig auf das Grab von Konrad Adenauer und seinen Kindern. Doch den Sensenmann fanden wir anfangs nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich am nächsten Hinweis an. Doch uns lief langsam die Zeit davon. So setzten wir uns in die Bahn und fuhren zum vierten Stopp. 

Die nächste Station war für uns der Buchladen Nippes in der Neusser Straße. Hier wartete für jeden von uns ein Büchergutschein vom Dumont Buchverlag und eine kleine Tüte mit Geschenken vom Buchladen. Vorab hatten wir schon mit Liesa telefoniert und unsere Verspätung fürs Abendessen angekündigt. So kauften wir nur schnell ein Buch und machten uns auf den Rückweg zur Straßenbahnstation. 

Das vorletzte Ziel der Schnitzeljagd ließen wir dann schweren Herzens aus. Wir hatten uns auf dem Friedhof einfach verzettelt und nun fehlte uns die Zeit um noch zu Agnes Buchhandlung die Straße weiter hoch zu gehen. Irgendwie KO saßen wir dann in der Straßenbahn auf dem Weg zum Literaturcafé Goldmund. Dort kamen wir als letzte Gruppe an und mussten uns leider an mehrere Tische verteilen. So kam unsere tolle Gruppe zu einem jähen Ende. Es fanden sich aber dafür neue Gesprächspartner.

Die Autorin Elisabeth Beer liest aus ihrem Roman: Die Bücherjägerin aus dem Dumont Buchverlag

Im Literaturcafé startete der Abend erst mal mit einem Gespräch zwischen der Lektorin und der Autorin Elisabeth Beer. Ich habe den Zweien gerne gelauscht und habe so etwas mehr zum Buch und seiner Entstehung erfahren. Im Anschluss ging es ans vegane Buffett. Da hat mir die kalte spanische Tomatensuppe besonders gut geschmeckt. Aber auch der Rest konnte sich geschmacklich sehen lassen. Für mich eine gute Auswahl, die von dem leckeren Schokopudding zum Nachtisch abgeschlossen wurde. Anschließend habe ich mir eine Signatur für mein Buch und auch für meine Lesetagebuchseite geholt. Dabei kam ich kurz mit Elisabeth Beer ins Gespäch. Danach wechselte ich den Tisch und kam mit einer weiteren Angestellten vom Verlag ins Gespräch. Die Zeit flog einfach nur so an mir vorbei. Gegen halb zehn packte ich dann meine Sachen, um mich auf den Heimweg zu machen.

Mein Auto fand ich auf dem Parkplatz sofort wieder und die Schranke für die Ausfahrt war zu meinem Glück immer noch offen. Die Rückfahrt dauerte etwas länger, als die Hinfahrt, da ich die Vollsperrung der A1 zu spät beachtet hatte und so kurz durch Münster irren musste bevor ich den richtigen Weg nach Hause fand. Kurz vor eins war ich dann zu Hause und fiel müde und glücklich ins Bett. 

Mein Fazit

Die Schnitzel- und Bücherjagd war ein voller Erfolg. Ich habe neue Blogger kennengelernt, mit denen ich mich vom ersten Moment an gut verstanden habe. Die einzelnen Stationen der Jagd waren gut gewählt, auch wenn wir uns auf dem Friedhof etwas verirrt haben. In besonderer Erinnerung bleibt mir die erste Station in der Buchbinderei. Das war einfach genau das richtige für mein Bastelherz und in der Buchhandlung Manulit im Anschluss kam auch mein Bücherherz zu seinem Glück. Für mich ein gelungener Tag, für den ich gerne mal sechs Stunden im Auto verbringe, um von A nach B und wieder zurück zu fahren. 

Vielen Dank an den Dumont Buchverlag für dieses besondere Community-Event. Ich bin beim nächsten Mal gerne wieder dabei. Dafür fahre ich auch nach Köln.

WC Hinweis im Literaturcafe Goldmund

Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer

Die Bücherjägerin

von Elisabeth Beer

Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer aus dem Dumont Verlag

Meine Meinung

Das Cover hat mich als Bücherwurm sofort angesprochen. Das Orange ist Geschmacksache, harmoniert aber sehr gut mit dem Blau. Der Titel steht im Wechsel mit liegenden Büchern auf dem Schutzumschlag. Auf den ersten beiden Büchern sind zwei Schildkröten in blau abgebildet, die so sehr schön einen weiteren Aspekt des Inhalts sichtbar machen.

Die Bücherjägerin von Elisabeth Beer erschien im Dumont Buchverlag. Ich habe das gebundene Buch auf dem Bloggerevent des Verlages auf der Leipziger Buchmesse erhalten und mich sofort in Cover und Titel verliebt. 

Die Geschichte wird von der Protagonistin Sarah aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie lebt in der Kölner Villa ihrer verstorbenen Tante Amalia und hat sich der Restauration von Antiken Karten und Büchern verschrieben. Stets auf der Jagd nach besonderen Schätzen. Als weitere Figur spielt Benjamin eine wichtige Rolle. Seines Zeichens Bibliothekar in der British Library in London. Zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach einer alten römischen Straßenkarte, genauer gesagt auf das fehlende erste Segment der Tabula Peutingeriana.

Mich hat die Geschichte sofort gefesselt. Hatte ich vor kurzem doch erst von einer Faksimile Werkstatt in der Steiermark gelesen und fasziniert verfolgt wie dort über das alte Handwerk berichtet wurde (Mehr dazu in Re-Invent yoour Company von Judith Grohmann). Bei der Bücherjagd musste ich irgendwie auch an das Manuskript von John Grisham denken, was mich total gefesselt hatte.

Aber Die Bücherjägerin hat mich um Weiten mehr fasziniert, weil ich einfach die Charakterisierung der zwei Protagonisten spannend fand. Sie sind nicht einfach 0815 Figuren, sondern haben ihre ganz eigene Note. Wie die Autorin im Nachwort so schön schreibt, ging es ihr unter anderem auch darum ein großes Spektrum an Diversität aufzuzeigen. Dabei legte sie aber nicht den Fokus auf die Andersartigkeit, sondern ließ alles als ganz normal stehen, wenn man normal in diesem Zusammenhang überhaupt sagen sollte. Ich war im ersten Moment etwas irritiert vom Gendern im Text, da es nicht konsequent durchgezogen wurde. Mit der Erklärung im Nachwort, machte es aber sofort Sinn und ließ die Art und Weise nochmal ganz anders nachklingen.

In diesem Zusammenhang war ich fasziniert von der Betrachtungsweise alter Segelschiffe und was es in den Personen auslöst. Ich möchte hier gar nicht soviel dazu sagen, nur dass Benjamin und ich aus historischen und privaten Gründen diese Boote ganz unterschiedlich wahrnehmen. Darüber habe ich mir persönlich noch nie Gedanken gemacht, fand diesen Anstoss aber sehr gekonnt eingeflochten. Es hat mir die Augen geöffnet.

Für mich war es eine spannende Bücherjagd mit vielen Facetten, die zum Nachdenken und darüber Reden einladen. Und quasi ein Verständnis für alles vermittelt, was von der Norm abweicht. Was auch immer die Basis einer solchen Norm ist. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Buchliebhaber und Schatzsucher von antiken Belegen aus aller Welt. Hier im besonderes des römischen Reiches. Und für jeden der einfach Lust hat auf ein spannendes Buch.

Inhaltsangabe

Sarah ist Bücherjägerin, Kartensammlerin und Restauratorin, sie liebt Manuskripte und alte Landkarten und kann generell besser mit Büchern als mit Menschen umgehen. Seit dem Tod ihrer Tante Amalia, die sie und ihre Schwester aufgezogen hat, lebt Sarah zurückgezogen in deren Kölner Villa mit dem wild sprießenden Garten. Ihre einzige Gesellschaft: die Schildkröten Bonnie und Clyde. Das ändert sich, als Benjamin, ein junger Bibliothe¬kar aus London, vor der Tür steht. Er bittet Sarah, ihm beim Finden einer alten römischen Straßenkarte zu helfen, ein Auftrag, den Amalia kurz vor ihrem Tod angenommen hatte. Sarah zögert, und dann tut sie es doch, fährt mit Ben in seinem alten Auto einfach los, im Gepäck zwei Schildkröten, einige Atlanten und viele Fragen. So machen sie sich auf eine Reise, die sie nach Frankreich und England führt, in die Welt der Bücher und Karten, in Amalias Vergangenheit – eine Reise, die ihr Leben verändern wird.
Ein warmherziger, feinhumoriger Roman über Familie und das Abschiednehmen, die Magie der Bücher – und die Liebe.

Bibliografie

Autor: Elisabeth Beer
Genre: Belletristik
Verlag: Dumont Verlag
ISBN: 978-3832166380
Erscheinungsdatum: 15. August 2023
Format: gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 432
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Dumont Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Dumont Verlag

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Weitere Meinungen zum (Hör-) Buch von meinen Bloggerkollegen:

Du hast das (Hör-)Buch auch gehört/ gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne deinen Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier mit ein!

Rum oder Ehre von Carsten Sebastian Henn

Rum oder Ehre

von Carsten Sebastian Henn

Meine Meinung

Das Cover hat etwas, das nach meiner Aufmerksamkeit ruft. In der Mitte steht ein Glas, in dem scheinbar Rum geschwenkt wird. Ein Papagei fliegt am Glas vorbei. Daneben liegt ein Kompass. Alles kleine Details, die sehr gut zur Geschichte passen.

„Rum oder Ehre“ ist der zweite Roman, den ich von Carsten Sebastian Henn gelesen habe. Nach „Der Gin des Lebens“ hatte ich nicht vor gehabt, ein weiteres Buch von ihm zu lesen. Doch ich wurde vom Cover und dem Klappentext magisch angezogen. Und so habe ich mich auf einen weiteren alkoholischen Krimi aus der Feder von Herrn Henn eingelassen. Ich wurde dieses Mal nicht enttäuscht. Die Schauplätze in Flensburg und auf Jamaika sind mir zum Teil bekannt und ließen mich in Erinnerungen schwelgen. Der Protagonist Martin Störtebäcker ist 72 Jahre alt und reist im hohen Alter auf den Spuren von seinem kleinen Bruder nach Jamaika. Was er dort erlebt ist amüsant und spannend zu gleich.

In die Erzählung fließen ein paar interessante Hintergründe zum Rum und der Rum Herstellung ein. Ebenso finden sich zahlreiche Rezepte für tropische Cocktails, die auf Rum basieren. Bei rumhaltigen Cocktails bin ich gerne dabei und ich freue mich bald schon wieder auf den Rumpunch in der Karibik.

Die Geschichte war spannend und hat in mir schöne Erinnerungen an Urlaube in der Karibik und an mein Studium in Flensburg geweckt. Rum ist genau meins und so gab es auf meinem Geburtstag auch nur auf Rum basierte Cocktails. Die Geschichte hat Hand und Fuß. Sie ist ein bisschen skurril, aber genau das passt zu Rum und Jamaika. Mir hat der zweite alkoholhaltige Krimi von Carsten Sebastian Henn sehr viel besser gefallen, als das erste Buch. Es war spannend und lustig zu gleich. Ich hatte ein paar sehr schöne Lesestunden und freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Besuch in Ocho Rios und Montego Bay, beides Orte, die im Buch genannt werden.

Inhaltsangabe

Wenn die Zeit Rum ist …

Martin Stortebäcker, 72 Jahre alt und von seinen Freunden liebevoll »der Käpt’n« genannt, lebt friedlich in der deutschen Rum-Metropole Flensburg, wo sich sein Faible für den köstlichen Zuckerrohrschnaps hervorragend pflegen lässt. Aber dann segnet sein bester Freund Lasse das Zeitliche – und gibt dem Käpt’n aus dem Grab einen letzten Auftrag mit: Er soll sich zur legendären Rum-Insel Jamaika aufmachen und endlich auf die Suche nach seinem dort verschollenen Bruder gehen.

In der Karibik angekommen freundet sich der Käpt’n schnell mit einer abenteuerlustigen Taxifahrerin an, die ihn bei seiner Suche unterstützt. Doch schon bei der Besichtigung der ersten Rum-Distillery stellen sie fest: Jemand will verhindern, dass sie an Informationen über den Verbleib von Martins Bruder kommen. Und diesem Jemand ist jedes Mittel recht. Sein erstes Opfer ist der Brennmeister der Distillery – und es wird nicht sein letztes gewesen sein. Ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt …

Carsten Sebastian Henn erzählt augenzwinkernd und mitreißend von kaltblütigen Mördern unter karibischer Sonne: ein spannender Kriminalroman, gespickt mit allerlei Wissenswertem zum Thema Rum.

Bibliografie

Pinterest Grafik zur Buch Rezension: Rum oder Ehre von Carsten Sebastian Henn. Zu sehen ist das Buch Cover mit einem Glas Rum drauf und passende Sketchnotes.

Autor: Carsten Sebastian Henn
Buchreihe: Kulinarische Kriminalromane Band 2
Genre: Kriminalroman
Verlag: Dumont
ISBN: 9783832183981
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2021
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 336
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Dumont über NetGalleyDE zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Dumnont

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Die letzte Bibliothek der Welt von Freya Sampson

Die letzte Bibliothek der Welt

von Freya Sampson

Meine Meinung

Das Cover hat mich sofort angezogen, auch wenn die Farbe so gar nicht meins ist. Der Hintergrund ist orange und rechts und links ragen Bücherstapel ins Bild. Die Bücher sind im Vergleich zu den Menschen riesig. Um so öfter ich das Buch anschaue, desto mehr Details entdecke ich. Ganz oben auf dem linken Bücherstapel sitzt ein Mann in einem Ohrensessel und liest. Von hinten bekommt er Licht durch eine Stehlampe. Ihm gegenüber sitzt etwas tiefer eine Frau auf dem Fußboden mit einem Buch in der Hand und eine Tasse neben sich abgestellt. Ganz unten läuft eine Frau mit einem kleinen Bücherstapel durchs Bild. Ich finde das Buch passt sehr gut zum Titel und zur Geschichte.

Ab und zu brauche ich mal etwas anders als Liebesromane und Thriller. Und so fand ich bei #NetGalleyDE den Roman #DieLetzteBibliothekDerWelt von Freya Sampson aus dem Dumont Verlag. Als Kind habe ich den Bücherbus bei uns im Ort geliebt, so eine Bibliothek wie im Roman gab es bei uns auf dem Dorf nicht. Ich weiß nicht mehr im welchen Rhythmus er kam, aber meine Mutter ist mit uns Kindern immer hin gefahren und wir durften uns neues Lesefutter aussuchen. Inzwischen habe ich schon lange keinen Büchereiausweis mehr, da ich durch meinen Buchblog mehr als genug ausgestattet bin mit aktuellen Büchern und ich eine Buchhandlung nicht verlassen kann, ohne wenigstens drei Bücher gekauft zu haben. So kommt genug Lesestoff zusammen, um meine Sucht zu befriedigen.

„Die letzte Bibliothek der Welt“ spielt in einem beschaulichen Örtchen namens Chalcot irgendwo in Großbritannien. Die Hauptperson ist June Jones, die als Bibliothekarin in der ortsansässigen Bibliothek arbeitet. Ihre Welt besteht aus Büchern und den Besuchern der Bibliothek. Daneben nehmen Stanley, Chantal und Leila eine gewisse Rolle im Leben von June ein. Und auch ein alter Schulfreund namens Alex, der plötzlich wieder in Chalcot auftaucht nimmt an Junes Leben teil. Ein Satz ist mir besonders in Erinnerung geblieben:

Man erfährt einiges über Menschen, wenn man sich anschaut, welche Bücher sie sich ausleihen.

Oder aber welche Bücher sie lesen. Wenn ich in einer Wohnung ein Bücherregal entdecke, muss ich sofort schauen, welche Bücher dort zu finden sind. Ich gucke nach mir bekannten Autoren und überfliege die Genreauswahl, die sich oft ja schon anhand der Buchrücken zuordnen lässt. Und ich achte darauf, wie ein Bücherregal sortiert ist. Bei June findet man im Regal viele Klassiker unter anderem ihr Lieblingsbuch von Jane Austin: Stolz und Vorurteil. Ich habe es als Hörbuch und höre es immer wieder gerne. Es hat mir so manchen langen Flug versüßt. Vor jedem Urlaub lade ich es aus meiner Cloud auf das Smartphone, damit ich bei Bedarf darauf zurück greifen kann. Ich kann June sehr gut verstehen, warum sie das Buch immer wieder liest. Es ist einfach eine schöne Geschichte.

Ich finde die Aussage des Romans sehr gut, dass eine Bibliothek nicht nur ein Ort mit ganz vielen Büchern ist, sondern auch ein Ort der Begegnung. Die Bibliothek ist ein Treffpunkt für jung und alt egal in welchem sozialen Umfeld sie zu Hause sind. Ebenso ist es ein Ort der Ruhe. Für mich ist es ein Ort, an dem man durch die Welten wandern kann. Wo man einfach wahllos ein Buch in die Hand nimmt und schaut ob es einem gefällt. Ich habe im Studium viele Stunden in der Bibliothek verbracht auf der Suche nach Inspiration für Unterrichtsentwürfe und natürlich für meine schriftlichen Abschlussarbeiten.

Das Buch hat mir einen wunderbaren Einblick in den Zusammenhalt von ganz unterschiedlichen Menschen gegeben, die sich nur durch den Besuch der Bibliothek überhaupt kennenlernen konnten. Ich habe die Geschichte sehr genossen und empfehle sie gerne weiter. Es ist ein Buch für Bücherliebhaber, die genauso wie ich gerne ihre Nase in „richtige“ Bücher stecken, weil der Duft eines Buches einfach etwas ganz besonderes ist.

Inhaltsangabe

»Gute Bücher sind die beste Gesellschaft!«

Die dreißigjährige June Jones lebt in dem britischen Dorf Chalcot und ist mit Leib und Seele Bibliothekarin. Ihre besten Freunde sind die Menschen, denen sie Tag für Tag bei ihrer Arbeit begegnet: der alte Stanley, dem sie mit dem Computer hilft, Chantal, eine Schülerin, die zu Hause keine Ruhe zum Lernen hat, Leila, eine geflüchtete Frau, für die sie Kochbücher heraussucht. Außerhalb der Bibliothek bleibt June allerdings gern für sich – und in Gesellschaft ihrer Bücher.

Junes wohlgeordnetes Leben gerät aus den Fugen, als die Gemeinde mit der Schließung der Bibliothek droht. Und dann trifft sie auch noch Alex wieder, einen alten Schulfreund, für den sie bald ganz neue Gefühle entwickelt. Widerwillig erkennt June: Sie muss raus aus ihrer Komfortzone! Endlich engagiert sie sich in einer Gruppe, die für den Erhalt der Bibliothek kämpft, erst heimlich aus Angst vor ihrer Chefin, dann ganz offen und selbstbewusst. Alex, der Anwalt ist, unterstützt sie hierbei nach Kräften.

Während June alles tut, um ihre Welt aus Büchern zu retten, lernt sie viel über sich selbst – und darüber, wie wichtig Freundschaft, Gemeinschaft und nicht zuletzt die Liebe sind … 

Bibliografie

Die letzte Bibliothek der Welt von Freya Sampson Sketchnotes zum Buch

Autor: Freya Sampson
Genre: Belletristik
Verlag: DUMONT
ISBN: 9783832165673
Erscheinungsdatum: 13. August 2021
Format: gebundenes Buch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 386
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von DUMONT über NetGalleyDE zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © DUMONT

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