Ein Reisebericht – Buch Berlin

Rätsel-Rallye, Lesungen, Meet & Greet und mehr auf der Buch Berlin

Für die Buch Berlin reiste ich bereits am 16.09.22 an. Der Freitag Abend auf der Blogfamilia diente für mich als erste Möglichkeit Kontakte zu knüpfte. Viele weitere Gespräche und Möglichkeiten für Fotos brachten der Samstag und Sonntag auf der Buch Berlin. Ich möchte dich jetzt mitnehmen auf einen fast chronologischen Gang über meinen ersten Messe Besuch, der mich total geflasht hat.

Nach der ersten Nacht in meinem Hotel, das bei mir irgendwie Erinnerungen an meine Abschlussfahrt 1998 nach München wach rief, ging ich bei besten Herbstwetter die etwa zweieinhalb Kilometer zu Fuß zur Arena Berlin. Der Berliner Mauerweg bot mir dafür die passende Kulisse, nochmal durchzuatmen und die Natur zu genießen, bevor ich den Rest des Tages vermutlich drinnen verbringen würde.

Vor der Messehalle wartete ich auf Heike von Frau Goethe liest. Ich habe mich gefreut, Heike endlich mal wieder persönlich zu treffen. Unser letzten Treffen in Köln zur LitBlog Convention ist viel zu lange her. Gefühlt liegt das Treffen in einer anderen Zeitrechnung, aber darauf möchte ich gar nicht näher eingehen. Viel zu groß war meine Freude, endlich liebgewonnene Menschen persönlich kennenlernen zu dürfen. So führte mein erster Weg direkt zu Andrea, von ihr erscheint heute der Roman 1984 Einer dieser Sommer, nur mal so nebenbei erwähnt. Die Freude stand uns beiden ins Gesicht geschrieben, als wir uns endlich einmal knuddeln konnten. Ein Video von dem Treffen mit A.D. Wilk kannst du dir auf meinem Instagram Profil anschauen.

Schon beim Warten vor der Messehalle hatte ich Annemarie Bruhns erkannt, die ich auf der Ausstellerliste gar nicht entdeckt hatte. So habe ich mich sehr gefreut sie am Stand vom Selfpublisher Verband zu treffen. Ihre beiden Romane Ioshu und Zwischen Scherben haben mich sehr bewegt. Einen kurzen Stopp legte ich am Samstag am Stand von Nadine Teuber ein. Auch von ihr durfte ich schon ein paar Romane lesen und werde deshalb nie wieder in einem Wohnwagen schlafen. Die Antwort findest du übrigens in ihrem Thriller: Henkersmahlzeit.

Nun aber zurück zur Chronologie des ersten Messetages. Ich hatte mich angemeldet für die extra Bloggerrunde der Rätsel-Rallye. Mit Sherlock Homealone alias Christian Friedrich einem Autor der Drei ??? machten wir uns auf die Suche nach dem ABC-Killer. Die Suche des Buchstaben Mörders machte sehr viel Spaß und während der Messetage begegnete mir immer wieder eine neue Gruppe, die sich auf die Suche nach dem ABC-Killer machte. Eine gelungene Rallye für Groß und Klein.

Vor der Messe hatte ich mir einen Plan zurecht gelegt, wann ich zu welcher Lesung wollte. Die geniale Rätsel-Rallye machte mir da für die Lesung: Lara von Thea Wilk direkt einen Strich durch die Rechnung. Unsere Tour hatte etwas länger gedauert als geplant und so war die Lesung schon zehn Minuten in Gange, als ich endlich beim Leseraum ankam ließ mich der Türsteher nicht mehr rein. Was sowohl die Autorin, als auch mich sehr traurig machte. Die Bewachung der Brandschutztüren sollte mich im Laufe der Messe immer wieder stören. Sie hinderten leider viel zu oft Besucher daran an einer Lesung teilzunehmen, da die Türen immer geschlossen zu halten waren. Als Besucher wirft man gerne einen Blick in den Raum, bevor man sich niederlassen möchte. Da sehe ich auf jeden Fall Verbesserungspotenzial zum nächsten Jahr. Es sollte ein Konzept geben, dass der Brandschutz auch kurzfristig mit offenen Türen erfüllt werden kann. Mehr möchte ich mich jetzt zu diesem Thema gar nicht auslassen.

Ich habe am Samstag zwei Lesungen besucht. Die erste führte mich zu dem Krimiautor Thomas Michael Glaw, der aus seinem Roman: Venezianisches Intermezzo las. Später habe ich mir am Stand von seinem Verlag noch ein paar Leseproben zu seiner Münster Krimireihe mitgenommen und bekam einen Reiseführer für Rom dazu. Den werden mein Mann und ich bestimmt bei eine unserer nächsten Reisen mal nutzen. Wenn man nur einen Tag in Rom ist kann man sich da bestimmt was passendes raus suchen. Die zweite Lesung führte mich dann zu Heidi Metzmeier und ihrem Reisebuch: Unter demselben Himmel. Das Buch versprach eine Reise nach Afrika und Asien, was mich sofort angezogen hat. An dem Buch kam ich auch am zweiten Messetag nicht vorbei und musste es mir unbedingt kaufen.

Den Abschluss machte eine ganz besondere Stadtführung mit Alexander Vogel und Bobby Grampp. Die beiden sind Autoren und Reise-Guides bei Zeit-Reisen und nahmen mich und vier weitere Blogger mit auf eine LiteraTour durch den Stadtteil Kreuzberg und seine Bedeutung in der Bücher und Literatur Szene. Das Angebot hatte ich über den Kongress Blätterkohle von lesen lokal wahrgenommen. Mit dabei waren unter anderem Heike von Frau Goethe liest, Heike von Bücherheike und Dirk von Dirk liest und testet. Wir vier hatten uns im Laufe des Tages auf den verschiedenen Programmpunkten getroffen und freuten uns auf einen gemeinsamen Abschluss des Tages. Wir wandelten nebenbei auf den Spuren von Theodor Fontane und dem Roman: Herr Lehmann von Sven Regener. Besonders letzteres fand ich persönlich spannend, konnte ich mich doch noch gut an die Lektüre des Buches im Deutsch Grundkurs erinnern. Mal ein Buch, das wirklich Spaß machte in der Schule. Zum Abschluss des Tages gingen wir Mädels auf Anraten der Reise-Guides im Gorgonzola Club essen. Ein Restaurant, bei dem man definitiv reservieren sollte. Wir hatten Glück und ergatterten die letzten Plätze an der Bar.

LiteraTour durch Kreuzberg mit Alexander Vogel und Bobby Grampp auf den Spuren der Buch- und Literatur Szene
Eine von vielen Buchhandlungen in Kreuzberg

Der Sonntag startete mit dem Koffer packen. Mit etwas Druck bekam ich meinen Koffer zu und ließ noch genügend Luft in meinem Rucksack, um am zweiten Messetag ein paar Bücher einkaufen zu dürfen. Da mein Navigationssinn nur rudimentär ausgeprägt ist, war der Weg von der Haltestelle Treptower Park zur Arena Berlin geringfügig länger. Somit kam ich gerade noch pünktlich zur ersten Lesung an der Messehalle an. Auf meinem Plan standen für heute Jes Schön, Marie Weißdorn, Martin Krist und Freya von Korff. Der Herr in der Runde fiel leider krankheitsbedingt aus, so dass ich nur drei Lesungen am letzten Tag der Messe besuchte.

Zum Auftakt fand ich mich im Leseraum 2 ein, in dem Jes Schön aus ihrem Liebesroman: Lass es zu! Der Anfang las. Die Geschichte hörte sich ganz nach meinem Geschmack an, was zur Folge hatte, dass das erste Buch der Reihe mit mir nach Hause reisen musste. Anschließend traf ich Heike und Dirk wieder bei der Krimi- und Thrillertour. Hier wurden wir zu verschiedenen Ständen passend zu den Genres geführt. Unter anderem machten wir auch Station bei A.D. Wilk und Freya von Korff. Danach hieß es für mich und Heike auch schon wieder Abschied nehmen, denn ich wollte zur Lesung von Marie Weißdorn in den Leseraum 3 und Liebesromane sind nicht so das Thema von Frau Goethe liest. So habe ich mich alleine auf den Weg nach Paris gemacht, während Heike sich auf den Heimweg machte. Verlieb dich in Paris von Marie Weißdorn hat es mir sofort angetan. Bei dem Cover konnte ich einfach nicht nein sagen. Im Laufe des Jahres werde ich dir das Buch hier bestimmt nochmal präsentieren.

Zwischen den Lesungen schlenderte ich durch die vielen Gänge der Buchmesse und traf ein paar bekannte Gesichter. Die liebe Jani Friese hat mich direkt erkannt und wir haben uns lange über Gott und die Welt unterhalten. Zum Abschluss gab sie mir ihren Roman: Das Leuchten der blauen Lagune. Ich freue mich schon auf den kleinen Ausflug nach Venedig und werde darüber Berichten. Ich kann mich noch gut an: … und über uns der Himmel von Peru erinnern. Das Buch habe ich auf einem Langstreckenflug verschlungen. Weiter führte mich der Weg zu meiner Namensschwester. Bei K.T.Steen blieb ich kurz stehen. Wie sie sofort bemerkte, hat sie sich aus meinem Bereich heraus geschrieben, inzwischen ist sie im Genre Fantasy zu Hause und somit aus meinem Lesebereich heraus. Ich habe Drei Leben mit dir von ihr gelesen, was der letzte Liebesroman von Kerstin Böhm war. Wobei ich ja niemals nie sag. An dieser Stelle wäre eine Leseprobe zum Mitnehmen sehr schön gewesen, da hätte sie mich vielleicht doch packen können. Fürs nächste Jahr hat sie sich das notiert, wie auch die ein oder andere Autorin, die noch keine Leseproben mit am Stand hatte. Wenn man erst mal gefallen an so einer Geschichte gefunden hat, dann will man unbedingt weiter lesen und muss zwangsläufig das Buch kaufen.

Zum Abschluss der Buch Berlin ging es für mich dann in den Leseraum 1 zur Lesung von Freya von Korff. Sie las aus ihrem Thrillerdebüt: Blutschuld. Auch wenn ich irgendwie schon auf heißen Kohlen saß, habe ich die Lesung bis zum Schluss genossen. Die Geschichte war einfach spannend und soll demnächst als Hörbuch eingesprochen werden. Das muss ich mir auf jeden Fall merken. Nach der Lesung verließ ich nahezu fluchtartig die Messe, um meinen Zug vom Hauptbahnhof nach Hause pünktlich zu erreichen. Dieser sammelte auf der Fahrt nach Osnabrück so gut wie keine Verspätung ein, so dass ich kurz vor acht mit Sack und Pack bei meinem Mann ins Auto steigen konnte.

Resümee

Es waren zwei super spannende Tage voller unvergesslicher Eindrücke. Mein absolutes Highlight waren der Start und das Ende vom Samstag. Die Jagd nach dem ABC-Killer war einfach nur cool und die LiteraTour durch Kreuzberg informativ und unterhaltsam. Nicht vergessen möchte ich aber die vielen Gespräche, die ganz zwanglos an den Ständen entstanden. Ich finde es so schön, jetzt einfach mal einen persönlichen Eindruck im Kopf zu haben von den Menschen, die ich bisher nur digital kennen lernen konnte. Ich bin beim nächsten Mal sehr gerne wieder mit dabei. Und dann reservieren die liebe Heike und ich einen Tisch im Vorfeld fürs Abendessen, damit wir nach einem langen Messetag nicht wieder an der Bar sitzen müssen.

Henkers Mahlzeit von Nadine Teuber

Henkers Mahlzeit

von Nadine Teuber

Henkers Mahlzeit von Nadine Teuber Sketchnote zum Buch

Meine Meinung

Das Cover verspricht einen blutigen Thriller. Im Vordergrund steht ein in die Jahre gekommener Wohnwagen mit Blutspuren. Im Hintergrund zeichnen sich neblig grau viele Bäume ab. Es scheint so, als stände der Wohnwagen mitten im Wald alleine. Für mich passt das Cover perfekt zur Geschichte.

Mich hat das Cover von Nadine Teubers neuen Roman: Henkers Mahlzeit sofort angesprochen. Die Blutspuren auf dem alten Wohnwagen ließen mich auf einen spannenden Thriller hoffen, der irgendwie etwas mit Camping zu tun hat. Das Blut deutete schon mal mögliche Opfer an. Ohne den Klappentext wirklich gelesen zu haben entschied ich mich für das Buch und habe es nicht bereut.

Im Buch taucht immer mal wieder das Wort: Smombies auf. Kurz habe ich überlegt, ob es ein Tippfehler ist. Doch Zombies haben in einem Thriller nun so gar nichts verloren. Für mich war das Wort absolut neu, bei Wikipedia fand ich eine ganz aufschlussreiche Erklärung dazu. Wobei mir die Deutung aus dem Inhalt der Geschichte auch ganz schnell klar wurde. Dementsprechend zähle ich mich nicht zur Gattung der Smombies und brauche mich entsprechend vor der Protagonistin Hanna nicht zu fürchten.

Hanna liebt ihren Beruf. Sie ist mit Leidenschaft Erzieherin und hat Mitleid mit ihren Schützlingen, die von Smartphone abhängigen Eltern morgens abgeladen und abends wieder eingesammelt werden. Nur Ramona bildet bildet eine Ausnahme unter den Eltern ihrer Kindergartenkinder. Und so freunden sich die beiden Frauen schnell an. Damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

In den ersten Abschnitten werden immer wieder neue Personen vorgestellt und man bekommt einen kleinen Einblick in ihr Leben. Anfangs habe ich gedacht, wie soll ich mir die ganzen Namen denn bitte merken? Doch nach und nach ziehen sich die Fäden immer weiter zusammen und bringen schnell Licht ins dunkel.

Hannas Version der Tatsachen hört sich erst mal ganz nüchtern an. So bekommt erst den Eindruck, dass es sich gar nicht um einen Thriller handelt. Alles ist so schön friedlich und keiner stirbt. Doch dann …

Der Spannungsbogen wird ganz sachte aufgebaut und spitzt sich dann immer weiter zu. Die Erzählung der Tatsachen erfolgt nüchtern mit ausreichend vielen Details. Beim Lesen blieb mir immer mal wieder der Mund offen stehen. Das kann da jetzt nicht so gestanden haben? Das hat Hanna jetzt nicht wirklich gesagt? Ein Satz ist mir dabei immer wieder in den Sinn gekommen, den ich jetzt nicht weiter analysieren möchte. Er spricht ganz einfach für sich und ich denke du hast genügend Phantasie, damit dein Kopfkino anspringt.

Sie soll ja nicht umsonst gestorben sein.

Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen. Das Buch musst du einfach selbst lesen. Es ist spannend bis zum Schluss. Und du kommst aus dem Staunen gar nicht heraus. Ich glaube nach der Lektüre werde ich jetzt erst mal sehr lange kein Gulasch mehr essen. Frag mich bitte nicht warum.

Wenn du blutige Thriller magst, die nüchtern daher kommen, bist du bei dem neuen Roman von Nadine Teuber genau richtig. Es könnte sein, dass die das Buch Camping für die nächsten Tage etwas vermiest. Und auch dein Handy wirst du in der Öffentlichkeit vielleicht etwas weniger vor der Nase haben, aber du kommst hier auf einen wunderbaren Lesegenuss, wenn man das zu einem Thriller sagen darf.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle Thriller Fans, die gut auch mal auf ihr Smartphone verzichten können. Es gibt wichtigeres im Leben. Man kann ja auch mal eine Stichsäge in die Hand nehmen …

Inhaltsangabe

Eine Gesellschaft, die in kollektiver Isolation durch Smartphones versinkt.
Eine Stadt voller Egozentriker.
Und mittendrin: Hanna.

Als die Polizei vor ihrer Tür steht, flüchtet sie mit Pierre, denn sie weiß genau, was sie getan hat. Doch wer sind die wortkargen Personen, die mit ihnen reisen? Hanna ist fest entschlossen, es herauszufinden, weiß sie doch, dass nicht jeder die Reise überleben wird …

Bibliografie

Autor: Nadine Teuber
Sprecher:
Genre: Thriller
Verlag: Books on Demand
ISBN: 9783752809428
Erscheinungsdatum: 27. März 2020
Format: erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 384
Zeit: 
Leseexemplar: ja, Autorin


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Nadine Teuber

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Waldesstille von Nadine Teuber

Waldesstille

von Nadine Teuber

Waldesstille von Nadine Teiber Sketchnote

Meine Meinung

Das Cover ist farblich ein klassischer Thriller. Ein schwarzer, schraffierter Rahmen um ein in grau gehaltenes Bild vom Wald. Die Bäume sind alle kahl und der helle Boden deutet auf Schnee hin. In der oberen linken Ecke sind rote Blutspritzer zu sehen. Das Bild passt perfekt zum Roman. Genauso karg und einsam habe ich mir den Wald im Buch vorgestellt.

Der Prolog hat es in sich. Zwei Mädchen spielen Himmel und Hölle. Dann berührt eins der Mädchen die Hölle und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Die Protagonistin Sarah fungiert als Ich- Erzähler. So erfahre ich nur Details, die die Protagonistin unmittelbar erlebt. Damit bleibt vieles erst mal im Dunkeln und ich erschließe mir mit Sarah die Zusammenhänge. Dabei bleibt alles erst mal genauso knapp und nebulös wie schon der Klappentext vermuten lässt. Zwischen dem Prolog und dem richtigen Start in die Geschichte liegen zeitlich 12 Jahre. Und das Himmel und Hölle Spiel ist immer noch allgegenwärtig.

Bei der Beschreibung der Protagonistin musste ich grinsen. Ist es wohl eine ganz spezielle Eigenart von logisch bzw. mathematisch denkenden Menschen? Sarah sitz im Hörsaal in der Uni immer auf dem selben Platz. Ich bekenne mich schuldig, meine Mathevorlesungen habe ich auch immer vom selben Fleck verfolgt und ich konnte sehr böse werden, wenn jemand anderes wagte sich auf meinen Platz zu setzen. Ebenso Sarahs Unverständnis über die Angst anderer vor Spinnen teile ich. Mein logisches Denken sagt mir, ich bin viel größer als die Spinne, warum sollte sie mir Angst machen. Vermutlich gehe ich deshalb auch so gerne alleine im Wald spazieren, mein logisches Denken sagt mir, was soll mir dort schon passieren. Nach der Lektüre dieses Thrillers werde ich meine einsamen Wege im Wald nochmal überdenken.

Die Beschreibungen vom Überleben im Wald fand ich sehr spannend. Wie muss es für einen Städter sein, ohne fertige Lebensmittel sich im März in den Wald zu begeben und dort für eine Woche im Zelt zu leben? Ich fand die Wahl der Nahrungsquellen interessant und musste direkt mal google befragen, was man noch so alles essen kann. Als Kinder haben wir zu Hause alles probiert was nicht giftig war. Meine Favoriten waren Sauerampfer und Hirtentäschel. Für mich hätten die Waldszenen gerne noch länger andauern dürfen. Ich konnte mir so richtig gut vorstellen, wie Sarah morgens den Vogelstimmen lauscht. Ich finde es immer wieder schön, wenn man nach dem Winter das erste Mal vom Gesang der Vögel wieder geweckt wird.

Ich fand die Geschichte von Sarah sehr spannend. Kaum glaubte ich die Lösung zu kennen, tat sich ein ganz neuer Weg vor mir auf. So dass ich von neuem überlegen musste, wie das ganze wohl enden könnte. Ich habe das Buch von Nadine Teuber verschlungen. Es wird nicht das letzte von ihr gewesen sein. Ich liebäugle gerade ein bisschen mit dem Buch „Lobotomie“, doch weiß ich noch nicht so recht, ob ich mich da ran traue. Ich habe etwas die Befürchtung, dass ich mich nach dem Buch genauso grusele, wie nach dem Film Anatomie.

Inhaltsangabe

Du bist alleine im Wald unterwegs …
Doch nicht ganz allein …
ER ist bei dir …
Eine Frage: Ist er Freund oder Feind?

Bibliografie

Autor: Nadine Teuber
Sprecher:
Genre: Thriller
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 978-1980953944
Erscheinungsdatum: 1. Mai 2018
Format: Taschenbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 236
Zeit:
Leseexemplar: Ja


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Nadine Teuber

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Autorin Nadine Teuber

Diese Woche darfst du dich auf drei deutsche Autorinnen freuen, die ihre Bücher als Selfpublisher veröffentlichen. Gestartet wird mit der Thriller- Autorin Nadine Teuber aus Berlin, weiter geht es mit Ella Lane und ihrem Sternschnuppen Roman und enden wird die Woche mit den Turbulenzen von Katja Bleeker. Freue dich auf drei ganz unterschiedliche Autorinnen. Und werfe einen Blick in die Schreibwelt der Selfpublisher. Inzwischen durfte ich schon viele digital kennenlernen und freue mich auf das ein oder andere Treffen live auf der Leipziger Buchmesse dieses Jahr.

Interview mit Nadine Teuber

Foto von der Autorin Nadine Teuber

Liebe Nadine Teuber, magst du dich mit drei Sätzen meinen Lesern kurz vorstellen?

  • Ich bin eine 33jährige Autorin, die in Berlin bevorzugt gesellschaftskritische Thriller schreibt. Wenn ich gerade nicht schreibe, bin ich am liebsten sportlich unterwegs, was ich jedem Bücherfreak als guten Ausgleich ans Herz legen kann. Ich plane alles (Urlaube, Alltag, zu schreibende Bücher, meinen Facebook- und Instagram-Account) bis ins kleinste Detail und bringe meine Familie damit regelmäßig zur Weißglut.

Wie ich bei einer Onlinelesung von dir auf Instagram erfahren habe, arbeitest du in der pharmazeutischen Industrie. Wie ich finde ein passender Hintergrund um Thriller zu schreiben. In welchem deiner Bücher tauchen besonders pharmazeutische bzw. medizinische Hintergründe auf?

  • Bei „Lobotomie“ habe ich ein wenig herumgesponnen und mir überlegt, wie weit man einen Menschen mit wissenschaftlichen Methoden verändern kann, ohne ihn zu zerstören. Obwohl es fiktiv ist, habe ich wissenschaftliche Untersuchungen als Grundlage genommen und ich habe es geliebt, mich in den Antagonisten mal ganz unethisch austoben zu dürfen.
    Mein Thriller „(m)achtlos“ spielt in einem pharmazeutischen Unternehmen und man erfährt, was dort alles passieren könnte. Ich glaube, mit diesem Buch habe ich die Google-Suchanfragen für das Wort „Autoklav“ (ein Dampfsterilisator, kennen viele von Babyfläschchen) deutlich in die Höhe getrieben. Allerdings habe ich die naturwissenschaftliche Seite auch in dem bdsm-erotischen Roman „Sag es (nicht)! – Grün Gelb Rot“ einfließen lassen. Hier arbeitet die Protagonistin als Marketingexpertin in einem Konzern, der die Pille für den Mann auf den Markt wirft, was zu einigen wunderbaren Verstrickungen führt.

Ich habe deinen Roman Waldesstille gelesen. Dabei ist mir die Naturverbundenheit der Protagonistin Sarah ins Auge gefallen. Meine Eltern haben mir von klein auf erzählt, was am Wegesrand «kreucht und fleucht» doch lange in der Wildnis überleben wollte ich nicht. Wie entstand deine Protagonistin Sarah? Hast du für die Recherche auch ein paar Tage im Wald ausgeharrt?

  • Nein, so weit ging es leider nicht, weil meine Familie mich dann doch nicht so lange gehen lassen wollte. Über normale Wanderungen mit fester Unterkunft morgens und abends ging es nicht hinaus, aber es ist ein Traum von mir, eine zeitlang nur mit Rucksack und Zelt loszuziehen. Als Autorin ist man glücklicherweise in der Lage, Dinge auszuleben, die in das eigene Leben gerade nicht hineinpassen. Ich bin ein großer Befürworter des natürlichen Essens von klein auf und das Haus meiner Eltern liegt mitten im Wald, deshalb habe ich einiges an Erfahrung, was dieses Thema angeht. Ich habe mit zwölf Jahren beschlossen, nichts mehr zu essen, was extra dafür gezüchtet wurde und bin auch der Meinung, wer Fleisch essen möchte, sollte sich damit auseinandersetzen, wo es herkommt, und es selbst erlegen (können). Wer das nicht kann, sollte die Finger von Fleisch lassen.

Unser Haus ist etwa 500 Meter vom Waldrand entfernt. Im Wald findet man mich oft tief versunken in ein Buch, so habe ich schon ganz viele scheue Tiere direkt vor meine Nase bekommen, denn sie scheinen mich beim Lesen nicht für gefährlich zu halten. Nach der Lektüre von Waldesstille konnte ich erst mal eine Weile nicht so mutterseelen allein im Wald spazieren gehen. Wo liest du selbst am liebsten?

  • Das erinnert mich jetzt an meine Kindheit im Wald. Ich hatte einen Lieblingsbaum, auf den ich mich immer ganz oben zum Lesen (und auch Schreiben der ersten Geschichten) zurückgezogen habe. Heute ist es meist zwei Seiten vor dem Einschlafen (mehr schaffe ich meist nicht, weil mir dann die Augen zufallen) oder in den Öffis oder der Badewanne. Einen festen Ort habe ich dafür nicht.

Neben Waldesstille sind von dir die Thriller: (m)achtlos und Lobotomie erschienen. In Kürze erscheint dein vierter Thriller: Henkers Mahlzeit. Auf was dürfen meine Leser und ich mich in dem neuen Buch freuen?

  • 😁 Ich starte mit einer kleinen Anekdote: Jedes Mal, wenn in meinem Freundeskreis mehrere Personen zusammensitzen und auf ihre Smartphones starren, fällt aus irgendeinem Mund der Satz: „Ich hole gleich Hanna.“ Hanna ist die Protagonistin in „Henkers Mahlzeit“, die genauso genervt von Smartphones ist, wie ich. Diese Teufelsdinger sind der Ursprung allen Übels. Sie sorgen dafür, dass die Menschen sich nicht mehr unterhalten, Eltern ihre Kinder vernachlässigen und sie ist sicher, dass die Gesellschaft an diesen Dingern zugrunde gehen wird. Sie macht sich auf den Weg, die Gesellschaft von diesem Übel zu befreien, wobei ich jetzt auf den Titel verweise und nicht mehr verrate. Aber ihr könnt gespannt sein

Liebe Nadine, vielen Dank für das Beantworten der Fragen. Ich bin schon ganz gespannt auf Henkers Mahlzeit. Das Cover macht Lust auf mehr.

Waldspaziergang mit Thriller

Als ich den Roman „Waldesstille“ von Nadine Teuber gelesen hatte, hatte ich einen genauen Plan wie ich einen Beitrag zum Buch und der Autorin gestalten möchte. Ich habe mir einen Waldspaziergang bei frostiger Kälte vorgestellt. Dick eingemummelt wollte ich mit dem Buch in unseren Wald hier in Holdorf gehen.

Ein Plan ist immer gut, doch das Wetter hat mir da leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Von Kälte und Frost war in den letzten Wochen weit und breit nichts zu sehen. So nehme ich dich jetzt mit auf meinen winterlich warmen Spaziergang durch den Wald etwa 500 Meter vor unserem Haus.

Schnellen Schrittes mit einem Hörbuch auf den Ohren oder einem Buch in der Hand geht es auf eine 5,5 km lange Runde durch den Wald. Wenn man genau auf den Boden schaut, dann sieht man wer alles mit einem durch den Wald spaziert. Nach Spuren schaut auch die Protagonistin in Waldesstille immer wieder. Ich habe auf meinem Weg nur die Spuren der Pferde und Hunde gefunden. Doch ich weiß, dass im Wald auch viele Wildtiere leben. Fuchs und Rehe sind mir schon über den Weg gelaufen. Und auch das ein oder andere Wildschwein soll im Wald zu Hause sein.

Weiter geht es durch den Wald auf der Suche nach Nahrung. Was findet man im Winter noch zum Überleben? Ich würde jämmerlich verhungern, denn so ganz weiß ich nicht was ich da jetzt essen darf und was besser nicht. Bei meinem Spaziergang im Oktober fand ich ein paar Pilze, doch davon habe ich so gar keine Ahnung, also kann ich dir nicht verraten, ob ich den Pilz essen darf oder nicht. Die Brennnessel hingegen kann man beruhigt essen.

Mit der Kamera in der Hand habe ich den Fokus auf das Dickicht gelegt. Rechts und Links des Weges findet man zum Teil Bäume in Reih und Glied, aber auch schöne naturbelassene Abschnitte, in denen die umgefallenen Bäume neuen Lebensraum bilden.

Ich kenne meinen Waldweg inzwischen wie meine Westentasche. Ich kann nahezu Blind den Wegen folgen und an den richtigen Stellen die Füße höher heben. Nur nach den ersten Stürmen im Jahr muss ich regelmäßig meine Augen vom Buch auf den Boden heften, um nicht in einem umgestürzten Baum zu landen. So auch letzte Woche auf meinem Weg durch den Wald.

Nach meiner kleinen Fotosafari mit der Protagonistin Sarah im Wald gehe ich jetzt wieder etwas bewusster durch die Natur. Ich schaue was rechts und links vom Weg liegt oder wächst, wie schon zu Kindertagen. So habe ich ein paar tolle Motive entdeckt.

Wobei ich mich nicht getraut habe, den Thriller direkt im Wald zu lesen. Wenn ich einen Thriller im Wald lese, dann höre ich auf einmal ganz andere Geräusche als sonst. Da zeigt sich mein schöner Wald dann von der finsteren und gespenstischen Seite. Wenn du den Roman von Nadine Teuber in authentischer Umgebung lesen möchtest suche dir einen umgefallenen Baum im Wald und lasse dich mit dem Buch nieder. Ich bin gespannt, was du im Wald alles erleben wirst. Ich freue mich über deinen Erlebnisbericht mit dem Thriller im Wald.

Abendstimmung über meinem Wald