Bei euch ist es immer so unheimlich still von Alena Schröder

Bei euch ist es immer so unheimlich still

von Alena Schröder

Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Bei euch ist es immer so unheimlich still von Alena Schröder erschienen bei Hörbuch Hamburg und gesprochen von Elisabeth Günther

Meine Meinung

Der Titel hat mich sofort angesprochen und ich wollte wissen, was sich dahinter verbirgt. Aber auch optisch hat mich das Hörbuch sofort begeistert. In rot und grün kommt es mit ein paar Blüten daher und als kleine Farbtupfer fliegen bzw. sitzen drei Kohlmeisen rund um den Titel.

Bei euch ist es immer so unheimlich still von Alena Schröder erschien im Hörbuch Hamburg Verlag. Elisabeth Günther hat die Geschichte eingelesen und sorgt mit ihrer angenehmen Stimme für einen ganz besonderen Hörgenuss. Es ist der zweite Roman der Autorin um die Frauen der Familie Borowski. Wobei beide Bücher unabhängig voneinander und auch in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden können. Ich selbst werde den Debütroman: Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid bald lesen, da ich mir das Buch auf der Lesung zu: Bei euch ist es immer so unheimlich still gekauft habe. 

So, nun aber zurück zur Geschichte. Die Protagonistin ist Silvia Borowski, sie ist Anfang dreißig und reist gerade über die Transitstrecke von Westberlin in den Süden zu ihrer Mutter. Der Hauptteil der Erzählung spielt 1989 in der Zeit vor und nach dem Mauerfall und spielt damit vor dem Debütroman, bei dem Hannah, Silvias aktuell 12 Wochen alte Tochter die Hauptrolle spielt. Als Hörer begleite ich Silvia in ihrem geborgten Auto mit Kind im Wäschekorb durch die DDR. Ich selbst war 1989 acht Jahre alt und musste beim Hören an meine Kindheit denken. Ich kann mich wage daran erinnern, wie mein kleiner Bruder in dem Körbchen vom Kinderwagen lag und damit im Auto transportiert wurde. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen.

Zwischen Silvia und ihrer Mutter knallen zwei Welten aufeinander. Silvia lebt in Berlin in einem besetzten Haus und ihre Mutter in Süddeutschland in einer bürgerlich gutsituierten Gegend. Als Ärztin ist sie anerkannt und führt ein geregeltes Leben. Hier musste ich beim Zuhören immer wieder ein wenig schmunzeln, gerade wenn die Erzählung in der Zeit hin und hersprang. Denn ich darf auch Silvias Mutter in jungen Jahren kennenlernen und sehe da ganz ähnliche Konflikte, denen Silvia jetzt ausgesetzt ist. Doch reagieren sie und ihre Mutter ganz unterschiedlich.

Mehr zum Inhalt möchte ich gar nicht sagen. Nur noch ein wenig zu der schönen Sprache, die das ganze zu einem Hörgenuss macht. Wir bewegen uns hier sprachlich nicht in einem puren Unterhaltungsroman, sondern können einfach den Dialogen lauschen mit einem Gefühl von gehobener Sprache. Mit dabei immer ein Fünkchen Nostalgie, die mich abtauchen ließ in eine andere Zeit. Ich durfte den ersten Kapitel bei der Lesung in Lüsche aus dem Munde der Autorin lauschen. Und war von der Sprache sofort gefangen. Ich kann es gar nicht wirklich in Worte fassen, was das ganze so besonders macht. Du musst es einfach lesen bzw. hören und wirst mich dann verstehen. Ich freue mich jetzt schon auf den Debütroman, der auf meinem Nachttisch liegt und auf Lesezeit wartet. 

Hast du Lust auf eine Reise in die Vergangenheit? Dann begleite Silvia bei ihrer abenteuerlichen Fahrt samt Baby im Wäschekorb zu ihrer Mutter, die sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Tauche ein in ihre Kindheit und Jugend und lerne auch ihrer Mutter von einer ganz anderen Seite kennen. Magst du Familienromane, die vielschichtig und gut geschrieben sind? Dann kommst du hier voll und ganz auf deine Kosten. Die Geschichte lässt dich so schnell nicht wieder los. Ich habe das Hörbuch einfach nur verschlungen und empfehle es sehr gerne weiter. 

Inhaltsangabe

Von den Wagnissen des Aufbruchs und der Heimkehr.

Die 33-jährige Silvia Borowski fährt in einem geklauten Polo aus Westberlin in Richtung Süden. Immer wieder lauscht sie auf das leise unregelmäßige Atmen neben sich: Auf dem Beifahrersitz, in einem Wäschekorb, liegt ihre kleine Tochter Hannah. Sie ist erst wenige Wochen alt. Silvia hat genug von ihrem Leben in einer Kreuzberger Hausbesetzer-WG, und der Vater ihres Kindes will nichts von ihr wissen. Aber was erwartet sie in jener Kleinstadt, aus der sie einst überstürzt geflohen ist? Und wie wird ihre Mutter Evelyn sie aufnehmen?

Alena Schröder nimmt den Faden wieder auf – und erzählt, was in ihrem gefeierten Debütroman Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleidim Dunklen blieb. Mit warmer Stimme und einfühlsam gelesen von Elisabeth Günther.

Bibliografie

Autor: Alena Schröder
Sprecher: Elisabeth Günther
Genre: Belletristik
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN/ ASIN: B0CDC248Z6
Erscheinungsdatum: 04. August 2023
Format: Hörbuch, Ebook und gebundenes Buch erhältlich bei Amazon*
Zeit: 9h1
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Hörbuch Hamburg über Netgalley zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Hörbuch Hamburg

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Lesung mit Mechtild Borrmann

Mechtild Borrmann liest aus

Glück hat einen langsamen Takt

Beitragsbild zur Lesung mit Mechtild Borrmann in Lohne. Zu sehen ist die Autorin hinter einem Lesepult.

Nach dem die Lesung für den 14. Februar abgesagt werden musste, war es jetzt am 16. Mai 2022 endlich soweit. Mechtild Borrmann laß aus ihrem aktuellen Buch: Glück hat einen langsamen Takt. Der Abend wurde durch das Drei-Gänge-Menü getaktet. Zu Beginn hielt die Inhaberin der Büchergalerie eine wahre Laudatio auf die Bücher von Mechtild Borrmann. Man spürte sofort, das die Geschichten etwas ganz besonderes an sich haben. So erging mir das nach der Lektüre der Kurzgeschichten auch. Danach hieß es erst mal den ersten Hunger mit der Vorspeise stillen. Ich saß an einem achter Tisch ganz hinten in der Ecke. Von dort hatte ich einen guten Blick auf den Saal.

Zwischen den Gängen laß Mechtild Borrmann mit voller Hingabe. Insgesamt durfte ich mir vier ihrer Kurzgeschichten anhören. Besonders gefallen hat mir der Vortrag von: Das vierte Gebot. Im Gegensatz zu vielen anderen hatte ich das Buch bereits gelesen und freute mich einfach auf eine tolle Geschichte. Mit Stimme und Gestik bekam die Kurzgeschichte regelrecht Leben eingehaucht. Ich habe einfach nur der Erzählung gelauscht und vor mich hin geschmunzelt, da ich das Ende der Geschichte ja schon kannte. Und habe fasziniert die anderen Gäste beobachtet, wie sie nach und nach zur Erkenntnis kamen, was es mit dem Verhör auf sich hat.

Eine weiter Geschichte hieß: Tannengrün. Als ich die Augen schloss, konnte ich den wachsenden Wald förmlich sehen. Und konnte mich gut in die Gefühle der Protagonistin ein denken. Ich hatte dabei immer die kleinen Tannenbäume vor Augen, die bei meinen Eltern im Garten standen. Auch diese waren mal stolze Weihnachtsbäume gewesen.

Im Ganzen war es ein schöne Abend. Ich habe mich total gefreut, endlich mal wieder zu einer Lesung gehen zu dürfen. Ich hoffe in diesem Jahr werden noch weitere folgen. Für mich ist eine Lesung vor Ort einfach viel schöner, als eine Onlinelesung. Auch wenn ich der digitalen Welt nicht abgeneigt bin, mag ich die Atmosphäre, die im Raum bei einer Lesung herrscht. Das kann man digital nicht vermitteln.

Aufgeschlagenes Buch mit Autogram der Autorin: Mechtild Borrmann

Inhaltsangabe

Schuld und Vergebung, Zorn, Mitgefühl und Glück:
Feinfühlige und zutiefst menschliche Erzählungen der Spiegel-Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann

Von Menschen im Schatten, am Rande der Gesellschaft und manchmal auch der Legalität erzählen Mechtild Borrmanns Geschichten:
Da ist der 17-jährige Till, der noch nie verliebt war – bis er die neue Freundin seines Vaters kennen lernt. Da ist Christa, die von klein auf unter der Kälte und Bigotterie ihrer Mutter gelitten hat – bis ein einziger Satz ihr Leben dramatisch verändert. Und da ist der alte Karl Petzold, der kaum noch weiß, dass er sein Leben vergisst, und sich wundert, weshalb sein Sohn seinen Sessel aus dem Wohnzimmer trägt …

In klarer, schnörkelloser Sprache werden diese und andere ganz alltägliche Schicksale zu Momentaufnahmen des Menschseins. Mal erschütternd, mal anrührend, mal versöhnlich handeln die Erzählungen der vielfach preisgekrönten Autorin vom Hadern und Verzweifeln, von der Wut und von Versöhnung, von großen Träumen, kleinem Glück und der Schönheit des Augenblicks.
Auch in der »kurzen Form« der Erzählungen erweist sich Mechtild Borrmann als »Chronistin des Alltags und eine absolute Menschenfreundin« (Reinhard Jahn, WDR5 Mordsberatung).

Bibliografie

Buchcover: Glück hat einen langsamen Takt von Mechtild Borrmann

Autor: Mechtild Borrmann
Genre: Kurzgeschichten
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3-426-28263-2
Erscheinungsdatum: 01. April 2021
Format: gebundenes Buch, Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 192
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Droemer Knaur zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Droemer Knaur

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Wir sehen dich sterben von Michael Meisheit

Auf der Dinner- Lesung von Lorenz Stassen im Oktober sah ich die Ankündigung der Büchergalerie Lohne für die nächste Lesung mit Drei-Gänge-Menü im Februar 2020. Der Autor Michael Meisheit sagte mir so gar nichts. Doch der Titel des Buches klang vielversprechend. „Wir sehen dich sterben“ klag nach einem spannenden Lesevergnügen, wenn man das zu einem Thriller sagen darf. Also habe ich mir ohne weiter darüber nach zu denken ein Ticket für die Lesung gekauft. Mal wieder ganz spontan und was soll ich sagen, ich habe es nicht bereut.

Michael Meisheit Vorschau Lesung 2020

Lesung von Michael Meisheit in Lüsche

Michael Meisheit Lesung 18.02.20

Am 18. Februar bin ich nach der Arbeit direkt nach Lüsche gedüst. Natürlich unter Einhaltung jeglicher Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie gut das die meiste Strecke auf der A1 verlief. So kam ich pünktlich im Restaurant Finkemeyer an.

Die Tische waren wieder mit viel Liebe gedeckt und es lag eine gewisse Spannung im Raum. Was gibt es zu Essen und wie gefällt mir das Buch waren so meine Überlegungen. Ich saß mit gleichgesinnten an einem runden Tisch und freute mich auf einen unterhaltsamen Abend.

Das Menü hörte sich nicht nur großartig an, sondern es war wiedermal einfach nur lecker. Auf Fotos habe ich an diesem Abend verzichtet. Das Genießen stand für mich im Vordergrund.

Michael Meisheit laß zwischen den Gängen aus seinem Buch „Wir sehen dich sterben“ und gab gerade genug von der Geschichte preis, dass ich unbedingt das Buch lesen musste.

Wir sehen dich sterben

von Michael Meisheit

Wir sehen dich sterben von Michael Meisheit Sketchnote zum Buch Ticket

Meine Meinung

Das Cover zeigt eine gepixelte Person, vermutlich eine Frau auf dunklem Hintergrund. Ein Auge ist gestochen scharf und scheint einen anzuschauen. Ein Cover, das zu mir sagt: nimm mich in die Hand. Und genau das habe ich getan und es nicht bereut.

Der Titel „Wir sehen dich sterben“ ist Programm. Die junge Wissenschaftlerin und Ärztin Nina Kreutzer und der LKA- Mitarbeiter Tim Börde müssen unweigerlich mit ansehen, wie jemand stirbt. Das neuartige Projekt MyView hat Probanden einen Chip in den Sehnerv implantiert und kann so in Echtzeit sehen, was der Proband sieht.

Das Szenario ich erschreckend und faszinierend zu gleich. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, das könnte in unserer digitalen Welt tatsächlich Wirklichkeit werden. So real fühlte sich das Geschehen an. Ich hoffe aber es bleibt die Fiktion des Autors. Während Nina und Tim hilflos den Mörder aus den Augen der Opfer beobachten müssen beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Schaffen die zwei es die Probanden zu finden? Können sie anhand der Aufnahmen einen Ort lokalisieren? Können sie die Opfer retten?

Diese Fragen stellen sich unweigerlich beim Lesen, während die Zeit auf der Seite des Mörders ist. Ich würde von der Geschichte gefesselt und schaltete das Leben rechts und links von mir aus. Zu sehr war ich auf die Ermittlung von Tim fokussiert und habe ihm die Daumen gedrückt, dass er bitte mehr als ein Leben retten wird.

Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Als Leser will man einfach wissen wie es weitergeht. Man hört die Uhr förmlich ticken und kann nichts anderes tun als weiterzulesen und abzuwarten was passiert. Ich für mich schaue jetzt ein Wohnmobil mit ganz anderen Augen an. Warum verrate ich dir nicht. Ein spannendes Detail, dass mein Chemiker Herz höher schlagen lässt.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für diesen spannenden Thriller. Er führt uns auf die dunkel Seite der Digitalisierung und zeigt einem was möglich sein könnte. Wer weiß, vielleicht laufen gerade hier schon Menschen mit Chips in den Augen herum und übertragen ihre Ausblicke in Echtzeit. Möchtest du wissen, was sie sehen?

Inhaltsangabe

Berlin: An einem Dezembersonntag soll MyView der Weltöffentlichkeit präsentiert werden. Bei dem geheimen Projekt wurde eine bahnbrechende Technologie entwickelt: Mithilfe eines Chips im Sehnerv kann das Blickfeld eines Menschen live auf einen Bildschirm übertragen werden. Einen Tag vor der Präsentation entdeckt die junge Wissenschaftlerin Nina Kreutzer Videostreams, die durch die Augen von sechs ihr unbekannten Menschen blicken lassen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, dass ihnen ein Chip implantiert wurde – und die jetzt einer nach dem anderen ermordet werden. Zusammen mit dem Polizisten Tim Börde beginnt für Nina ein Wettlauf gegen die Zeit …

Bibliografie

Autor: Michael Meisheit
Sprecher:
Genre: Thriller
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-43982-5
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2019
Format: erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 448
Zeit: 
Leseexemplar: nein


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Heyne

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Rezension und Lesung

Blutacker

von Lorenz Stassen

Halloween Lesung in Lüsche

Am 30. Oktober war es endlich soweit. Bei Finkemeyer in Lüsche hieß es 3-Gänge-Menü mit Lesung organisiert von der Büchergalerie in Lohne. Ich hatte mich getraut mal ganz alleine zur Lesung zu fahren und habe meine Entscheidung nicht bereut. Mit meiner Tischnachbarin Patricia kam ich schnell ins Gespräch. Sie ist wie ich ein Hörbuch- Junkie. So haben wir uns kurzerhand für das nächste Essen mit Lesung in Lüsche direkt wieder verabredet. Ich finde es immer wieder schön, wie lesen doch verbindet und man so neue Leute kennenlernen kann.

Drei Gänge Menü mit Lorenz Stassen

Der Abend begann mit einer leckeren Vorspeise: Feldsalat mit Wildwurst und einer Himbeer- Vinaigrette. Ein gelungener Auftakt, der Hunger auf mehr macht. Der Autor stellte erst mal die Protagonisten vor, indem er zwei Auszüge aus dem Roman Angstmörder vorlas. (Hier meine Rezension zum Angstmörder)

Meine Tischnachbarin und ich waren uns einig, der Autor hätte auch gut selbst das Hörbuch einsprechen können. Mit passender Stimme und untermalender Gestik trug er das erste aufeinandertreffen von Nicholas Meller und Nina Vonhoegen vor. Darauf folgte dann mit kurzen einleitenden Worten das blutige Hauptgericht.

Gestärkt widmete sich Lorenz Stassen nach dem Hauptgang dem Blutacker. Der spannende Einstieg machte Lust auf mehr. Wobei ich den schon gehört hatte. Auf der Fahrt zur Lesung hatte ich schon in das Hörbuch hinein gehört. Bei einer Lesung finde ich die Auswahl der Leseabschnitte immer wieder interessant. Dazu bemerkte der Autor, dass die Auswahl gar nicht so einfach ist. Man braucht spannende Stellen die Lust auf mehr machen. Darf aber keine Stellen auswählen, die schon zu viel vorweg nehmen. So ist es eine Gradwanderung zwischen Abschnitten aus den ersten Kapiteln und gewählt die ein oder andere Szene weiter hinten aus dem Buch, die nicht zu viel verrät. Mit der Aussicht auf ein kleines Gewinnspiel ging es erst mal über zum Dessert.

Zum Abschluss eines Drei-Gänge-Menüs darf bei mir der Espresso nicht fehlen. Während Lorenz Stassen mit einleitenden Worten die Frage für das Gewinnspiel ankündigte fing mein Herz an zu klopfen. Ob nun vom Espresso oder auf die Chance eines Gewinnes kann ich nicht sagen. Ich liebe Gewinnspiele bin da auch sehr ehrgeizig. Bei diesem Gewinnspiel muss ich gestehen, habe ich nicht ganz mit fairen Mitteln gespielt. Bei der Einleitung, dass die Männer in der Runde klar im Vorteil sind, kannte ich schon die Lösung. Mein Hörspiel endete auf dem Parkplatz von Finkemeyer gerade bei der Szene am Nürburgring. Und genau darauf lief es hinaus. So rief ich knapp vor einem der Herren in der Runde die Lösung in den Raum und erhielt vom Autor eine signierte Taschenbuchausgabe. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Signierte Bücher haben bei mir Bestandsschutz und dürfen im Bücherregal nur bewundert werden. Diese kommen nicht in die Versuchung mit auf Reisen zu gehen, denn man weiß ja nie, ob am Ende vom Urlaub noch Platz im Koffer ist für den Rücktransport der Bücher.

Für mich war es eine rund um gelungene Veranstaltung. Ich werde mich in Zukunft auch einfach wieder trauen alleine loszuziehen. Es wird Zeit mein Schneckenhaus zu verlassen und mehr Anschluss in der Region, in der ich jetzt schon bald 9 Jahre lebe zu finden. Irgendwie ist die Zeit komplett an mir vorbei gezogen.

Meine Meinung

Das Cover zeigt ein verlassenes Haus gefühlt Mitten in der Natur. Die Bäume tragen alle keine Blätter mehr und auch das Dach ist zum Teil schon abgedeckt. Alles hat einen leichten Rotschimmer. Titel und Cover passen sehr gut zur Geschichte.

Das Hörbuch hat mich gut eine Woche beim Autofahren begleitet. Der Start in die Geschichte ließ Spannung pur vermuten. Die Protagonisten Nicholas Meller und Nina Vonhoegen waren mir schon aus dem ersten Buch: Angstmörder bekannt. Auch der Sprecher Uve Teschner war mir sofort wieder vertraut. So stieg ich mit Vorfreude auf den neuen Fall von Nicholas Meller in das Hörbuch ein. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Stimme von Uve Teschner ist für einen Thriller optimal, er schafft es mit seiner Intonation die Spannung noch zu verstärken.

Ich konnte mich nur schwer von meinem Auto und dem Hörbuch trennen und blieb gerne mal ein paar Minuten länger im Auto sitzen. Bei der aktuellen Baustellen Lage auf meinem Arbeitsweg nicht unbedingt das Problem.

Ich fand die Entwicklung des jungen Anwalts interessant. Im ersten Buch war Nicholas Meller noch ein absoluter Underdog, doch durch deinen Angstmörder Fall ist er zu einer Bekanntheit geworden. Auf seinen Stil und seine Sprachkenntnisse wurde zahlendes Klientel aufmerksam. Und so befindet er sich nun in einer geräumigen Kanzlei. Nichts scheint mehr so, wie im Angstmörder zu sein.

Lorenz Stassen erzählt die Geschichte auf eine ganz spannende und eindrucksvolle Weise. Ich hatte als Leser die einzelnen Orte direkt vor Augen. Und konnte so mein ganz eigenes Kopfkino starten. In Verbindung mit den kleinen Anekdoten zu den Hintergründen bei der Lesung habe ich das Hörbuch ganz anders genießen können. Ich musste schmunzeln bei der Beschreibung von Auto, Anzug und Kanzlei. Wie anders Nicholas Meller doch geworden ist. Doch auch dafür bekam ich bei der Lesung eine ganz nüchterne Begründung.

Gerade diese Hintergrundinformationen finde ich immer wieder spannend und aus diesem Grund liebe ich den persönlichen Kontakt zu Autoren, ob nun bei einer Lesung oder in Form eines Interviews. Man kann auf diese Weise eine ganz andere Sicht auf einen Roman bekommen.

Von mir gibt es eine ganz klare Lese- bzw. Hörempfehlung. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf das nächste Jahr und den dritten Band der Nicholas Meller Reihe.

Inhalt

Seit Nicolas Meller den Angstmörder zur Strecke gebracht hat, geht es für ihn bergauf. Er hat zahlungskräftige Mandanten, ein neues Büro in der Innenstadt und mehrere Angestellte. Privat ist er mit Nina zusammengezogen, einst seine Assistentin und jetzt Liebhaberin. Doch dann bringt Hauptkommissar Rongen dem jungen Anwalt eine beunruhigende Nachricht: Ein Paketbote wurde brutal ermordet – und das einzige Paket, das entwendet wurde, war an ihn adressiert: Nicolas Meller. Die Schlinge um den Kopf von Nic und Nina zieht sich erbarmungslos zusammen!

(Quelle: Random House)

Details zum Hörbuch

Blutacker

von Lorenz Stassen
Nicholas-Meller-Serie (2)
Thriller
Sprecher: Uve Teschner
Verlag: Random House Audio
erschienen am: 12. November 2018
ISBN: 978-3-8371-4401-7
Zeit: 8h10

Rezensionsexemplar

erhältlich bei Amazon*
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Lesung: Romy Fölck

Krimi findet InnenStadt

hieß die Einladung zur Lesung von der Büchergalerie in Lohne. Am 07. März bin ich mit meinen Mädels zur Lesung von „Bluthaus“ nach Lohne gefahren. Zur Einstimmung auf die Lesung mit Romy Fölck habe ich mir ihren ersten Roman „Totenweg“ angehört. Meine beiden Begleiterinnen hatten von Romy Fölck noch nichts gelesen. Gespannt trafen wir in Overmeyers Clubhaus ein. Da ich so lange arbeiten musste, kamen wir erst kurz vor Start an. So mussten wir die letzten Plätze nehmen, denn die Lesung war ausverkauft. Wir saßen direkt seitlich vom Rednerpodest an der Wärmequelle, so hatten wir einen guten Blick auf Romy Fölck bei der Lesung.

Ich war von der Autorin sofort fasziniert. Sie kam sehr sympathisch rüber und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen. Zwischen den einzelnen Szenen aus dem Buch lieferte sie Informationen aus ihrem Privat- und Autorenleben. Der Geburtsort von ihrem Vater ließ mich schmunzeln. Ich bin zwar Kind eines Krabbenfischers, aber dann doch lieber zu Hause geboren worden und nicht auf dem Schiff.
Spannend fand ich ihren Weg zum Debüt-Roman und wie dieser vom Verlag auf den Markt gebracht wurde. Wenn ich das so höre kitzelt es in meinen Fingern, meine Romanidee weiter zu verfolgen.

Sketchnote

Meine Notizen zu Büchern nehmen immer mehr Gestalt an. Auch zur Lesung hat mein aktuelles Lese-Sketchnote-Buch mich begleitet. Die liebe Romy Fölck hat sich auf meinem Mini-Sketchnote verewigt. Ich war bei der Lesung so sehr auf das Zuhören fixiert, dass nicht viel gezeichnet wurde. Zu spannend waren die Geschichten von Romy Fölck.

Vorbereitung zur Lesung

Hörbuch Cover: Totenweg von Romy Fölck

Den Namen von Romy Fölck hatte ich seit ihrem Debüt: Totenweg schon häufiger bei Bloggern gelesen. Ich hatte mit dem ersten Buch auch schon häufig geliebäugelt, aber dann trudelten wieder ganz viele spannende Rezensionsexemplare bei mir ein. So habe ich das Buch immer weiter vor mich her geschoben. Dann bekam ich von der Büchergalerie die Email mit der Einladung zur Lesung von Romy Fölck zu Bluthaus. Damit war mein Schicksal besiegelt. Ich habe sofort Tickets für mich und die Mädels gekauft und mir das Hörbuch von meinem Abo geholt. Etwa eine Woche begleitete mich „Totenweg“ auf dem Weg zur Arbeit und zurück.

Kurzrezension zu Totenweg

Der Stimme von Michael Mendl kann man Stunden lang zuhören. Mein Arbeitsweg geht 35 km über Land. Also genug Zeit, um jeden Tag über eine Stunde dem Hörbuch zu lauschen. So vergeht die Zeit wie im Fluge und schneller als gedacht bin ich abends wieder zu Hause.

Die Protagonistin Frida Paulsen ist in der Elbmarsch auf einem Apfelhof aufgewachsen. Ihr schicksalhafter Weg hat sie zur Polizei geführt. Man muss sie einfach gern haben. Ihr indirekter Partner ist ein alt eingesessener Kriminalkommissar der Mordkommission aus Itzehoe. Bjarne Haverkorn und Frida Paulsen bilden ein ungleiches Paar. Ich habe die zwei lieb gewonnen und bin gespannt auf weitere Fälle in der Elbmarsch.

Nach der Lesung

Hörbuch Cover: Bluthaus von Romy Fölck

Zog direkt das zweite Buch als Hörbuch bei mir ein. Ein paar Szenen kannte ich ja schon von der Lesung und war gespannt auf die weitere Entwicklung in dem Fall.

Romy Fölck mag es „Kalte Fälle“ wieder aufzurollen. Und so geht es auch in dem zweiten Roman der Elbmarsch-Krimi Reihe um Frida Paulsen um einen alten Fall.

Kurzrezension zu Bluthaus

Das Buch startet mit den Ereignissen von 1997. So wurde mein Interesse sofort geweckt. Was passierte da oben an der Küste in dem Reetdachhaus vor über 20 Jahren? Schon bei der Lesung hatte ich mir so meine Gedanken gemacht. Während ich dem Hörbuch lauschte konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen. Ich finde das ist beim Hörbuch anders als bei einem Buch. Klar mache ich mir beim Lesen mein eigenes Bild zur Geschichte und habe einen ganz genauen Schauplatz vor Augen. Doch bei einem Hörbuch finde ich das ganze noch intensiver. Denn der Sprecher vermittelt mit seiner Stimmlage schon eine ganz bestimmte Stimmung, die sich dann in meinem Kopf weiter spinnen kann. Den letzten Abschnitt vom Bluthaus habe ich bei einem Waldspaziergang gehört. Ich verließ das Haus bei mäßigem Wetter, in der Hoffnung auf einen trockenen Spaziergang. Die Schuhe habe ich extra für den matschigen Waldboden gewählt. Schon nach der Hälfte des Weges verließ mich mein Wetterglück. Es gab nun zwei Optionen: Umdrehen und wieder ins warme Wohnzimmer kriechen oder einfach weiter der Stimme von Michael Mendl lauschen und weiter gehen. Ich habe mich für weitergehen entschieden. Den Ton etwas lauter gestellt, damit er sich über die Regentropfen auf meiner Kapuze hinwegsetzen konnte.

Ich habe das Hörbuch genossen. Die Geschichte um Frida Paulsen ist spannend erzählt. Und durch die Zeitsprünge wird der Spannungsbogen immer weiter aufgebaut. Ich musste an einigen Stellen immer wieder schmunzeln, denn ich kombinierte die Geschichte mit den Erzählungen der Autorin zu ihrer Recherche. So werde ich das Hochhaus der Polizei wohl nie vergessen.

Ich warte jetzt sehnsüchtig auf den 3. Teil der Elbmarsch-Krimis von Romy Fölck und bin gespannt, wie und ob Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn weiter zusammen ermitteln werden.

Von mir gibt es für beide Bücher eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung. Die Hörbücher sind zwar leider gekürzt, aber ich finde das schadet dem Vergnügen in diesem Fall nichts. Die beiden Bücher sind in sich abgeschlossene Fälle, ich persönlich würde aber empfehlen die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, weil dann das Verständnis und Vergnügen im zweiten Buch einfach besser ist.

Lesung mit Krischan Koch in Steinfeld

Mordseekrabben

©Audible

Über den Autor Krischan Koch bin ich bei der Recherche zu meinem Artikel über Regionalkrimis aus Norddeutschland gestoßen. Daraufhin habe ich mir direkt Mordseekrabben als Hörbuch gekauft. Das Buch wird von Bjarne Mädel gelesen. Ich finde er ist für einen Krimi aus Norddeutschland geradezu prädestiniert. In Etappen habe ich das Buch gehört und war von den überspitzen Norddeutschen Charakteren sofort fasziniert. Da werden Heimatgefühle bei mir wach. Mordseekrabben ist der zweite Band um den Dorfpolizisten Thies Detlefsen. Ich konnte der Geschichte auch ohne Vorwissen gut folgen.

Als dann von der Büchergalerie in Lohne die Einladung zur Lesung mit Krischan Koch kam, war ich sofort Feuer und Flamme.

Lesung im Friseursalon

Am 28. Januar 2019 bin ich von der Arbeit direkt nach Steinfeld gefahren. Auf dem Weg habe ich noch eben eine lesebegeisterte Freundin eingesammelt. Wir beide waren ganz gespannt, wie viele Leute wohl im „Salon Böckmann“ Platz finden würden. Für die Lesung waren fast alle bequemen Friseurstühle aus dem Salon entfernt worden. Für die Gäste wurden im ganzen Raum Klappstühle bereit gestellt. Ich denke es fanden etwa 50 Leute platz im Salon. Wir haben uns seitlich einen Platz direkt hinter den Haarwaschbecken gesucht. So hatten wir einen perfekten Blick auf Krischan Koch. Leider habe ich meine Kamera mal wieder zu Hause vergessen. Deshalb gibt es nur ein etwas unscharfes Bild vom Autor für euch. Ich brauche dringend ein besseres Smartphone, meins hat einfach keine gute Kamera.

Neben dem Lesepult konnten wir uns die Bücher von Krischan Koch anschauen. Viel zu viele Bücher die ich noch nicht gelesen habe und die ganz laut nach mir rufen.

Krischan Koch entführte mich direkt wieder nach Fredenbüll in den Salon Alexandra. Bei dem Ort muss ich immer wieder an meine Heimat denken. Ich bin vor gut 37 Jahren in Tetenbüll geboren. Ein Ort, der in unmittelbarer Nähe zu Fredenbüll liegen könnte. Für den ersten Leseabschnitt hatte der Autor passend zur Location eine Szene aus dem Roman „Dreimal tote Tante“ (Thies Detlefsen 4) gewählt. Oder besser gesagt, die Location wurde wegen der Szene aus gewählt. Bei der Geschichte wurden bei mir direkt die Lachmuskeln aktiviert. Man darf die Dialoge einfach nicht zu ernst nehmen. Ich finde es sehr amüsant, wie passend Krischan Koch die Nordfriesen trifft. Viele Marotten sind natürlich sehr überspitzt, aber das macht für mich den Lese- und Hörgenuss erst aus.

Weiter ging es dann mit dem aktuellen Küsten- Krimi „Pannfisch für den Paten“. Bei den Windmühlen auf dem Cover musste ich direkt an das erste Windrad in Husum denken. Man waren das damals Diskussionen und dann der erste Mini-Windpark in Uelvesbüll. Bei gutem Wetter und wenig Laub an den Bäumen kann man so eben am Horizont von meinem Elternhaus die Flügel sehen. An die Bedenken meiner Mutter musste ich denken, als es auch im Roman in Fredenbüll heiß herging über den Bau von Windkraftanlagen.

Ich liebe Krimis aus meiner Heimat. Es ist für mich immer eine kleine Reise in meine Kindheit, die ich sehr genossen habe. Während der Lesung habe ich fleißig zugehört und ein paar Eindrücke zeichnerisch zu Papier gebracht. In einer kurzen Pause konnte ich Krischan Koch um ein Autogramm bitten. Er ließ es sich nicht nehmen und zeichnete ein wenig in die linke Ecke von meinem Notizbuch und machte somit mein Sketchnote komplett.

Für mich war es ein toller Abend im „Salon Böckmann“ in Steinfeld. Die Location für eine Lesung war einfach klasse. Ich bin gespannt, wohin mich die nächste Lesung der Büchergalerie Lohne führt. Auf dem Plan für mich und meine Lesefreunde steht Romy Fölck im März.

Bücher von Krischan Koch

Thies Detlefsen Reihe:
– Rote Grütze mit Schuss
– Mordseekrabben
– Rollmopskommando
– Dreimal tote Tante
– Pannfisch für den Paten
Weitere Romane:
– Flucht übers Watt
– Backfischalarm