Autoren Interview
mit Susan Carner

Liebe Susan, stelle Dich meinen Lesern kurz vor!
Also, ich bin Susan, komm aus Graz, liebe meine Heimat, wohne aber gerne in Berlin, denn ich bin grundsätzlich Weltenbummler. Könnte auch in London oder New York leben, was ich vielleicht irgendwann auch tue. Meine Urlaubsliebe gilt natürlich Mallorca, hab ich 2015 für mich entdeckt und lieben gelernt. Ansosnten hab ich schon in Indien, der Ost-Küste der USA und Saudi Arabien gelebt, jeweils aus beruflichen Gründen. Meine Krimis spielen auch grundsätzlich an Orten, die ich gut kenne.
Ich habe von dir „Mallorquinische Leiche zum Sa Rua“ gelesen. Und konnte so ein paar Orte auf Mallorca aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen. Was macht für dich den besonderen Reiz der spanischen Insel aus?
Die Leichtigkeit! Ich fühle mich dort wie von allen Zwängen befreit (nicht, weil ich zu viel Sangria trinke 😉) Es ist so heiter, die zauberhafte Landschaft, das elegante Palma, die traumhaften Strände … die Mischung macht es aus. Und ich habe für mich einen Flecken gefunden, wo ich mich besonders heimisch fühle. Ein Resort im letzten Winkel von Paguera. Ein Paradies. Da spielen auch meine Mallorca-Krimis …
Als Kind wollte ich unbedingt zu See fahren und Kapitän werden. Doch außer Urlaub auf See ist daraus nichts geworden. Was war dein Berufswunsch als Kind? Stand für dich da schon das Schreiben auf dem Programm?
Nein. Ich habe nie davon geträumt, Schriftstellerin zu werden. Das kam sozusagen über mich. Beim Schwimmen im Pool in dem oben erwähnten Resort in Paguera, welches in der Mallorquinischen Leiche als Kulisse dient, ist vor meinem geistigen Auge eine Leiche aufgetaucht … und ein kompletter Mordfall mit Motiv und Täter war in meinem Kopf. Frag mich nicht, warum. Das habe ich aufgeschrieben, ist aber in der Schublade versteckt geblieben, bis mich eine Idee zu „Mord am Campus“ doch dazu gebracht hat, einen Krimi zu schreiben. Ja, und jetzt erscheint bald mein fünfter …
Wo schreibst du deine Bücher? Magst du mir ein Bild davon zeigen?
Meist in meiner Berliner Wohnung am Balkon …

Du hast inzwischen ein paar Bücher veröffentlicht. Welches liegt dir davon am meisten am Herzen?
Das erste … Mord am Campus. Es war unheimlich schwer, diese Gerichtsszene zu schreiben. Ich bin immer noch stolz auf mich …😉 Und vor allem, dass ich mich an die Veröffentlichung getraut habe… Aber auch „Der Tiergartenmörder“ liegt mir am Herzen. Weil es aktuelle Probleme in Berlin aufgreift und Menschen zum Nachdenken bringt. Meine Mallorca-Krimis mag ich aber auch sehr …😉 Weil sie die Leichtigkeit Mallorcas widerspiegeln und die zauberhafte Insel in ihren schönsten Farben darstellen 😊.
Gibt es bald ein neues Buch von dir oder magst du kurz verraten an welchem Projekt du gerade arbeitest?
Ich arbeite parallel an verschiedenen Projekten … als nächstes (Spätsommer) wird eine Fortsetzung der Mallorquinischen Leiche erscheinen. Höchst dramatisch handelt sich Kommissarin Mercédès Mayerhuber durch einen Fall, der um die Johannissnacht in Paguera spielt. Ein kleines Mädchen verschwindet … Parallel schreibe ich auch an einem Corona-Krimi 😉 Eigentlich hatte ich zwei andere Berlin-Fälle für Kommissarin Rebecca Winter aus „Der Tiergartenmörder“ im Kopf, aber Corona kam dazwischen. Und wie du ja weißt, sind meine Berlin-Krimis Momentaufnahmen unserer Zeit …
Mein Blog befasst sich mit meiner Lesesucht und meiner Kreationen
aus Papier. Hast du neben dem Schreiben noch eine Kreative Ader?
Ich weiß nicht, ob man das kreativ nennen kann … ich unterrichte ja in der Erwachsenenbildung und da macht es mir unheimlich Spaß, Konzepte zu entwerfen, wie ich den Stoff an meine Studierenden weitergeben kann. Das ist oft auch sehr kreativ mit praktischen Beispielen 😉
Auch Autoren müssen mal eine Pause vom Schreiben machen. Was ist deine liebste Ablenkung vom Schreibtisch?
Lesen! Definitiv, um das Lieblingswort meines Co-Kommissars Miquel aus der Mallorquinischen Leiche zu verwenden. Und zwar Krimis. Ich liebe Felicitas Mayall und ihre Kommissarin Laura Gottberg. Und als Frau Mayhall plötzlich starb und keine weiteren Bände erschienen sind, war ich unheimlich traurig. Also habe ich kurzerhand zwei eigene Kommissarinnen erschaffen 😉
Welches Buch liegt aktuell auf deinem Nachttisch?
„Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern.“ von Randi Crott. Es ist kein Liebesroman, denn solche Bücher sind nichts für mich, sondern ein historischer Tatsachenroman über ein norwegisches Mädchen und einen deutschen Soldaten, der als Halbjude auch in Hitlers Dienst musste und in Norwegen stationiert war. Als Historikern bin ich ein Fan von Büchern, die sich mit unserer nahen Vergangenheit beschäftigen. Mein Lieblingsbuch ist „Die Welt von Gestern“ von Stefan Zweig, und die Bücher von Stefanie Zweig (die zwei sind nicht verwandt), in der sie sich mit ihrer eigenen jüdischen Vergangenheit auseinandersetzt. Sehr berührend und authentisch. Sollten alle lesen, die meinen, Flüchtlinge aus politischen Gründen sollten zu Hause bleiben …
Liebe Susan, vielen Dank für das Interview. Ich bin mal gespannt, wann ich das nächste Mal nach Mallorca reisen darf.
Es war mir eine Freude, liebe Kerstin. Bis bald in Mallorca.
Hast du jetzt auch Lust bekommen auf die schöne Insel Mallorca zu reisen? In meiner Rezension zu „Mallorquinische Leiche zum Sa Rua“ kannst du einen kleinen Vorgeschmack bekommen.
Mehr über die Autorin und ihre Bücher findest du auf ihrer Homepage: https://www.susancarner.com/
Quellen:
Bilder im Fließtext: © Susan Carner