Rezension: Lazarus von Lars Kepler

Lazarus

von Lars Kepler

Warum lautet der Titel Lazarus? Was hat es damit auf sich? Ich habe da so eine Ahnung. Im Johannesevangelium von Jesus gibt es Lazarus von Bethanien, der der Legende nach von den Toten auferweckt wurde. Das passt zum Klappentext des Buches.

Meine Meinung

Das Cover ist so gar nicht meins, auch wenn ich die Kombination von schwarz und blau ansprechend finde. Aber die Schlange hinter dem Titel lässt mich an ganz andere Dinge denken, als an einen spannenden Krimi. Erst die Lesung von Lars Kepler in Hamburg hat mich von dem Buch überzeugt.

Das Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks gelesen. Der Schwedenkrimi war in sieben rasante Leseabschnitte geteilt. Schneller als ich gucken konnte war ich mit dem Buch fertig. Es ist Spannung Pur, doch Achtung: es ist nichts für schwache nerven. Lars Kepler sparen in ihrem siebten Roman um den Ermittler Joona Linna nicht mit Gewaltszenen. Wer damit nicht klar kommt, sollte besser die Finger von dem Buch lassen. Für alle anderen ist es ein super spannender Roman, der im Prinzip mehr ein Psychothriller ist, als ein klassischer Schwedenkrimi.

Der Schreibstil des schwedischen Autorenduos sorgt für einen rasanten „Page-Turner“. Die Geschichte wird nicht im klassischen Stil erzählt, sondern man ist aktuell im Geschehen durch die Benutzung des Präsenz. Beim Lesen hatte ich das Gefühl direkt mit den Ermittlern auf der Spur des Serienkillers zu sein. Die Beschreibungen der Szenen sind sehr realistisch und als Leser hat man das Gefühl, die Opfer direkt vor sich zu sehen. Wie ein Foto liegt das erste Opfer im Roman vor mir. Es fehlte mir nur der passende Geruch in der Nase. Ich musste bis zum Ende hin immer wieder hoffen und bangen. Und so flogen die Seiten nur so an mir vorbei.

Ich empfehle den Roman gerne weiter. Wer spannende Bücher liebt macht mit Lazarus nichts verkehrt. Aber Achtung: es wird mit gewalttätigen Szenen nicht gesparrt. Du brauchst beim Lesen starke Nerven.

Inhalt

„Hat Jurek Walter überlebt? Der gefährlichste Serienmörder Schwedens wurde vor Jahren für tot erklärt. Er war bei einem dramatischen Polizeieinsatz von mehreren Kugeln getroffen in den Fluss gestürzt. Seine Leiche wurde jedoch niemals gefunden. Als nun der Schädel von Joona Linnas toter Ehefrau in der Wohnung eines Grabschänders entdeckt und eine perfide Mordserie aus ganz Europa gemeldet wird, ahnt Joona Linna das Unvorstellbare: Der Albtraum ist nicht zu Ende, und der grausame Serienmörder droht, alle lebendig zu begraben, die Joona lieb sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …“ (Quelle: Lübbe)

Details zum Buch

Lazarus

von Lars Kepler

Kriminalroman
Formate: gebundenes Buch, eBook, Hörbuch
Seiten: 637
erschienen am: 28.02.2019
Verlag: Bastei Lübbe Verlag

Rezensionsexemplar

Lesung: Lars Kepler

Ausflug nach Hamburg zur Lesung von Lars Kepler

Bereits am 20.03.2019 zog es mich für einen Tag in die schöne Hansestadt Hamburg. Als Kind vom Lande ist ein Ausflug nach Hamburg immer wieder ein Abendteuer. Als ich vom Bastei Lübbe Verlag die Möglichkeit erhielt zur Lesung von Lars Kepler zu fahren, habe ich nicht lange überlegt. Die Bücher waren mir ein Begriff, doch gelesen hatte ich noch keins der Bücher.

Ich finde es immer wieder spannend. Auf eine Lesung zu gehen, wenn man zwar schon etwas vom Autoren gehört hat, aber keins seiner Bücher kennt. So wurde mir auch erst bei der Recherche vor der Lesung klar, dass sich hinter Lars Kepler ein schwedisches Autoren Ehepaar verbirgt. Mit diesem Wissen im Gepäck reiste ich in Hamburg an.

Meine Seite im Notizbuch für das Sketchnote zur Lesung hatte ich zu Hause schon mal vorbereiten. Das aktuelle Buch der Autoren heißt „Lazarus“ und ist der 7. Fall für Joona Linna.

So konnte ich zu Beginn der Veranstaltung einfach den Fragen der Moderatoren lauschen und war fasziniert von dem Autorenduo. Besonders toll fand ich, dass Alexandra Coelho Ahndoril das erste Kapitel auf schwedisch vorlas. Ich verstand zwar so gut wie kein Wort. Doch die Sprache höre ich einfach immer wieder gerne.

Im Wechsel lass der Schauspieler Marc Hosemann aus dem Buch „Lazarus“ vor und die Moderatorin Margarete von Schwarzkopf interviewte das schwedische Autorenduo auf englisch. Für mich war das Interview viel spannender als die Lesung selbst. Denn durch sie bekam ich sehr viel Hintergrund wissen zum Buch, der Recherche und der Arbeit der Autoren. Mit diesem Wissen im Hinterkopf liest sich ein Buch ganz anders.

Im Laufe der Veranstaltung füllte sich mein Sketchnote immer mehr. Ein paar kleine Elemente aus dem Roman habe ich für mich festgehalten.

Die Veranstaltung hat mir die Bücher von Lars Kepler näher gebracht. Bisher war ich von den Covern einfach nicht angezogen worden. Doch da sehe ich jetzt mal ausnahmsweise drüber hinweg und starte mit dem ersten Buch der Reihe um den Ermittler Joona Linna. Am Ende der Lesung ergatterte ich mir noch ein Autogramm der Autoren in meinem Notizbuch. Damit ist die Seite eine perfekte Erinnerung an einen schönen Tag in Hamburg.

Update: Inzwischen ist das Buch bei mir eingezogen. Hier die Rezension zu Lazarus.

Kurzrezension: Der Hypnotiseur

Hörbuch Cover: Der Hypnotiseut von Lars Kepler

Nach der Lesung habe ich mir direkt das erste Hörbuch der Joona Linna Reihe „Der Hypnotiseur“ gekauft.

Fast zwei Wochen begleitete mich die Stimme von Simon Jäger morgens auf dem Weg zur Arbeit und abends wieder zurück. Und auch beim Basteln konnte ich nicht aufhören der Geschichte zu folgen. Der Sprecher gibt der nordischen Trockenheit den richtigen Ton. Teilweise kommen die Sätze kurz und knapp, geradezu abgehackt bei mir als Hörer an. Doch genau das, macht für mich einen besonderen Charme aus.

Das Hörbuch geht fast über 19 Stunden. Am Ende fiel es mir schwer mein Auto wieder zu verlassen, denn es bedeutete für mich, ich musste mich für eine gewisse Zeit von der Geschichte um den Hypnotiseur Erik Maria Bark und dem Ermittler Jonna Linna trennen. Ich war fasziniert von den vielen Wendungen in der Geschichte. Besonders spannend fand ich die verschiedenen Blickwinkel der einzelnen Handelnden Personen. So erfuhr ich das Geschehen eines Tages von mehr als nur einem Erzähler. So bekam ich als Hörer einen ganz genauen Blick auf die Dinge und wusste mehr, als die einzelne Person. Klar kommt es bei dieser Art der Erzählung von wiederholten Erlebnissen, doch fand ich es spannend, was der vorherigen Person bei dem Ereignis entgangen war.

Die Spannungskurve wurde immer weiter aufgebaut und ich fieberte mit Erik Maria Bark und seiner Frau mit. Für mich war es eine sehr spannende Geschichte die Lust macht auf mehr von Lars Kepler. Der Erzählstil ist speziell und genau nach meinem Geschmack. Als nächstes steht „Peganinis Fluch“ auf meiner Wunschliste. Mal schauen wie lange mich das zweite Hörbuch auf dem Arbeitsweg begleiten wird.