Auf sieben Beinen von Fine Sturm

Auf sieben Beinen

von Fine Sturm

Meine Meinung

Dem Cover sehe ich sofort an, dass es von rauschgold Coverdesign gestaltet wurde. Die machen immer ganz besonders schöne Cover. Ganz unten im Bild ist die Silhouette von zwei Personen auf einer Bank zu erkennen. Die Köpfe sind leicht aneinander gelehnt. Neben der Bank kann man einen kleinen Vierbeiner ausmachen. Die Krone eines Baumes ragt ins Bild hinein. Der Baumstamm selbst ist auf dem Buchrücken zu finden und verbindet so das Motiv der Rückseite mit der Vorderseite des Buches. Ich finde es sehr schön, dass die Menschen als solches nicht zu erkennen sind. So kann ich mir als Leser und Betrachter ein ganz eigenes Bild von den Personen machen und habe nicht schon vor dem Lesen einen Eindruck von den Protagonisten im Kopf.

Beim Titel „Auf sieben Beinen“ hatte ich sofort die Association, dass einem Charakter der Geschichte wohl ein Bein fehlen wird, denn es gibt meines Wissens kein Tier, dass mit einer ungeraden Zahl an Beinen auf natürliche Art und Weise durchs Leben geht. Im Klappentext wird meine Vermutung dann direkt bestätigt. Der Protagonistin Franzi fehlt ein Unterschenkel. Somit gibt sie nur ein Bein zum Titel dazu. Wie es sich für einen Liebesroman gehört, fehlt da jetzt nur noch der passende Partner, in den sich die Protagonistin verlieben kann. Womit wir bei drei Beinen wären. Der Hund auf dem Cover kommt nicht von ungefähr und so gibt Hansi seine vier Beine mit in den Reigen.

Der Weg bis zu den sieben Beinen ist im wahrsten Sinne des Wortes ein steiniger Weg. Franzi hat es nicht geschafft selbstbewusst zu ihrer Behinderung zu stehen und so versucht sie es nach Möglichkeit zu verheimlichen. Kaum jemand in ihrem Umfeld weiß über ihr fehlendes Körperteil bescheid und so sperrt Franz sich gewissermaßen selbst ein. Beim Lesen hatte ich viel Verständnis für Franzi und konnte ihre Zurückgezogenheit gut nachvollziehen. Ich habe versucht mir vorzustellen, wie ich in dem Alter mit dieser Veränderung umgegangen wäre. Als Außenstehender ist es immer leicht über andere zu urteilen, und zu sagen: Ich hätte es allen erzählt. Doch macht man das als Jugendlicher, wenn man gerade erst sich und seinen Körper so richtig begreift?

Ich denke da gibt es ganz viele Verschiedene Wege damit umzugehen. Der eine zieht sich weiter in sein Schneckenhaus zurück, ich wäre auch so ein Kandidat gewesen. Da hätte ich noch mehr einen Grund gefunden, mich in die Welt der Bücher zurück zuziehen. Wobei ich vermutlich mich im Schwimmbad bzw. am Meer geoutet hätte. Liegt aber auch daran, dass es in meiner Kindheit im Freibad einen Menschen gab, der seine Prothese am Beckenrand abschnallte. So war das für mich kein ungewohnter Anblick. Doch seien wir mal ehrlich, Behinderungen werden erst seit Ende der 90er Jahre bzw. Anfang der 2000er Jahre wirklich in der Öffentlichkeit sichtbar. Und wir alle lernen damit umzugehen und es einfach als normal hinzunehmen. Ich bin da meinen Eltern sehr dankbar, die uns Kinder dazu erzogen haben, jeden Menschen so zu nehmen wie er ist. Unabhängig seiner Nationalität, seiner Hautfarbe und seiner körperlichen Möglichkeiten. Wie du siehst, regt das Buch „Auf sieben Beinen“ zum Nachdenken an und lässt mich komplett vom Buch abschweifen.

Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Man könnte auch sagen ich habe es am Stück gelesen. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt, dass mein Ehemann nicht zu Hause war und habe einen ganzen Tag einfach in meinem Lesesessel gesessen und gelesen. Ich habe mit Franzi geheult und fasziniert ihren Weg verfolgt. Mit ihren Mantras: „Ich schaff das! Ich schaff das! und Einfach vorbei laufen, Einfach vorbei laufen“ wird sie wohl ihren Weg finden. Einfach vorbei laufen ist auch meine Devise, wenn mir ein Hund entgegen kommt. Am liebsten schaue ich dann dabei einfach auf dem Boden, wenn ich den Hund nicht sehe, kann ich so tun, als sei er nicht da und mein Herz braucht nicht extra anfangen schnell zu schlagen. Meine Angst vor Hunden kannst du in meiner Kolumne dazu nochmal nachlesen.

Hast du Lust auf einen Liebesroman mit ernstem Thema, dann bist du bei diesem Buch genau richtig. Für mich war es ein Pageturner, den ich gerne weiterempfehle.

Inhaltsangabe

Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor einer Zurückweisung. Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne Auf sieben Beinen ist ein romantischer Wohlfühlroman mit vielen Emotionen. Ein Buch nicht nur für Hundefreunde, sondern für alle Menschen, die aus Angst nicht ein Leben voller Liebe leben. Denn dort, wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz

Bibliografie

Auf sieben Beinen von Fine Sturm Sketchnote und Rezension zum Liebesroman von Kerstin Cornils

Autor: Fine Sturm
Genre: Liebesroman
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 978-3969666937
Erscheinungsdatum: 28. Dezember 2020
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 392
Leseexemplar: ja, Mainwunder


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Fine Sturm

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Kolumne: Angst vor Hunden

#aufsiebenbeinen #finesturm

Angst vor Hunden

Im Roman „Auf sieben Beinen“ von Fine Sturm hat die Protagonistin Franzi große Angst vor Hunden. Einen Grund für Franzis Angst kannst du weiter unten in der Inhaltsangabe zum Roman erfahren. Ich kann diese Angst sehr gut nachempfinden, wobei meine Angst nicht wirklich auf ein schwerwiegendes Erlebnis mit Hunden zurückzuführen ist.

Doch was ist Angst?

Angst ist ein Gefühl, das man empfindet, wenn eine Situation als bedrohlich eingestuft wird. Dabei wird unterschieden ob es sich um eine gesunde Reaktion auf eine Bedrohung handelt oder ein Symptom einer psychischen Störung ist. Die Angst vor Hunden kann sich bis zu einer Kynophobie steigern. Unter Kynophobie versteht man eine Angststörung beim Menschen, die sich als übersteigerte und unbegründete Angst vor Hunden äußert. Ein Augenmerk sei hier auf die unbegründete Angst gerichtet. Die Angst vor Hunden von Franzi im Roman und meine Angst vor Hunden sind nicht wirklich unbegründet und gelten damit streng genommen nicht als Phobie.

Photo by Johann on Pexels.com

Woher kommt meine Angst vor Hunden?

In meiner Kindheit gab es Hunde, vor denen ich Respekt hatte und welche mit denen ich kuscheln konnte. Meine Patentante hatte einen kleinen Pudelmischling. Der bellte kaum und kam schwanzwedelnd zur Begrüßung auf mich zu. Einer der wenigen Hunde, denen ich freiwillig über das Fell streicheln konnte. Wobei ich auch hier immer Vorsicht walten ließ. Vor fast allen anderen Hunden hatte ich Respekt oder sogar Angst. Die Hütehunde unserer Nachbarn flössten mir schon beim Vorbeifahren Angst ein. Kaum ging oder fuhr ich mit dem Fahrrad am Hof vorbei, schon wurde ich angebellt und die Hunde schossen Richtung Straße. In der Regel blieben sie auf dem Hof, aber da konnte ich mir nie sicher sein. Wenn ich also meine Schulfreundin dort besuchen wollte, habe ich mich vorher telefonisch angemeldet, damit auch ja die Hunde im Stall eingesperrt wurden und nicht frei auf dem Gelände herum liefen. Diese lauten Vierbeiner, die meiner Schwester eine Narbe im Oberschenkel verpassten, haben mich für alle Zeit geprägt.

Zu den Hunden meiner Großeltern hatte ich auch eher ein gespaltenes Verhältnis. So wirklich frei bewegen konnte ich mich nur, wenn ich wusste, dass der Hund eingesperrt ist. Der Rottweiler meiner Großeltern fühlte meine Angst und verfolgte mich am liebsten auf Schritt und Tritt und schaffte es immer wieder mir von hinten ins Hosenbein zu schnappen. Was meine Angst nur weiter schürte, weil mir da auch nie so recht einer glauben wollte.

Noch heute gehe ich sehr wachsam mit Hunden um, und sorge dafür, dass meine Hände nicht einfach so nach unten hängen, wenn ein Hund auf mich zu kommt. Ich würde mir wünschen, dass auf allen Wegen eine Leinenpflicht herrscht. Sie würde mir bei meinen Spaziergängen im Wald oder auch bei meinen Joggingrunden den ein oder anderen Angstmoment nehmen. Aber ich lasse mich von den Hunden nicht aus dem Wald vertreiben. Ich hoffe immer wieder darauf, dass Herrchen oder FRauchen schon dafür sorgen werden, dass ich unbeschadet an dem Vierbeiner vorbei laufen kann. Leider haben nicht alle Gassigänger ein Herz für ängstliche Menschen und lassen ihre Hunde in vollem Tempo auf einen zu laufen. Bisher ist mir zum Glück, außer ein schneller Puls noch nichts passiert. Aber auf diese Schrecksekunden kann ich gut verzichten.

Wie stehst du zur Angst vor Hunden? Kannst du die Ängste nachvollziehen?

Inhaltsangabe

Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor einer Zurückweisung. Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne Auf sieben Beinen ist ein romantischer Wohlfühlroman mit vielen Emotionen. Ein Buch nicht nur für Hundefreunde, sondern für alle Menschen, die aus Angst nicht ein Leben voller Liebe leben. Denn dort, wo Liebe ist, hat Angst keinen Platz

Bibliografie

Autor: Fine Sturm
Genre: Liebesroman
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 978-3969666937
Erscheinungsdatum: 28. Dezember 2020
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 392
Leseexemplar: ja, Mainwunder


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Fine Sturm

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.