Spices & Fire von Katrin S. Knopp

Spices & Fire – Scents of London

von Katrin S. Knopp

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Spices and Fire von Katrin S. Knopp erschienen bei Voice of Smile und eingelesen von Ulrike Höllwarth

Meine Meinung

Auf dem Cover kann man zwei sich berührende Hände auf einem bräunlichen Hintergrund sehen, der bei näherer Betrachtung bedrucktes Papier sein könnte. Daneben steht in verzierten Großbuchstaben der Titel des Buches. Zusammen lässt es auf eine Geschichte mit feuriger Liebe hoffen. 

Spices & Fire – Scents of London von Katrin S. Knopp wurde von Ulrike Höllwarth eingelesen. Die Geschichte spielt 1888 in London und birgt eine verzwickte Konstellation an Beziehungen. Die Protagonistin ist Marie, die mit ihren 20 Jahren plötzlich alleine da steht, was zur damaligen Zeit mit vielen Hürden verbunden ist, aber höre am besten selbst. 

Die Stimme von Ulrike Höllwarth passt perfekt zur jungen Protagonistin. Ich habe mich direkt in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt gefühlt und konnte mir so sehr gut ein Bild von Marie machen. An genau den richtigen Stellen ist die Stimme jung und aufmüpfig. Und dann wieder sanft und der Konvention angepasst. So transportierte die Sprecherin die Stimmung in der Geschichte perfekt in meine Ohren und ließ mich stundenlang einfach nur genießen. 

Vom Titel und Klappentext angezogen habe ich mich auf eine spannende historische Geschichte mit einer starken weiblichen Protagonistin gefreut. Und genau das habe ich bekommen. Marie ist eine selbstbewusste junge Frau, die durch ihren Vater viele Freiheiten erleben durfte. Nach dessen Tod muss sie sich aber der Familie ihres Onkels im gewissen Maße beugen und entsprechend den Konventionen handeln. Freue dich auf Marie, die mit Mut und ihrem künstlerischen Interessen die schier unüberwindbaren Hindernisse zu meistern versucht. Lerne dabei sowohl den Lebemann John Willow, den Kunstliebhaber Edgar Lindberg, als auch den Maler Henry Sorretti kennen. Alle drei sorgen für eine spannende und unterhaltsame Geschichte. 

Magst du historische Geschichten mit starken Frauen? Bist du bereit für einen Ausflug in das Jahr 1888 nach London? Dann schnappe dir „Spices & Fire“ von Katrin S. Knopp am besten als Hörbuch und lausche der Stimme von Ulrike Höllwarth. Mit ihrer einzigartigen sanften Stimme erweckt sie die Figuren zum Leben. Beim Hören fühlte ich mich direkt in eine andere Zeit versetzt, da die Erzählung für mich sehr authentisch wirkte. Ich habe die Szenen im Atelier geliebt und musste beim Ball einwenig schmunzeln über die Bewertung der Tanzpartner durch Maries Cousine. Ich empfehle das Hörbuch jedem, der sich gerne in die Zeit zurückversetzen lässt, in der die Frauen anfingen für sich einzustehen. 

Inhaltsangabe

LONDON 1888 Nach dem Tod ihres Vaters fällt es der zwanzigjährigen Marie schwer, sich im Labyrinth gesellschaftlicher Regeln zurechtfinden. Hinzu kommt, dass ihr Erbe als Teilhaberin der Polony Gallery an die Bedingung einer standesgemäßen Heirat geknüpft ist. So beginnt sie gezwungenermaßen, sich auf dem Londoner Heiratsmarkt nach passenden Kandidaten umzusehen. Umworben wird Marie von dem charismatischen Lebemann John Willow und dem feinsinnigen Kunstliebhaber Edgar Lindberg. Doch keiner der beiden ist, was er vorgibt zu sein. Als sie den düsteren Maler Henry Sorretti kennenlernt, bestärkt er sie darin, den gesellschaftlichen Zwängen zu entfliehen. Maries Weg führt sie von den Ballsälen und Galerien bis in die schwarzen Straßen der Londoner Slums, wo Jack the Ripper sein Unwesen treibt – auf der Suche nach der wahren Liebe und dem freien Leben.

Bibliografie
Zu sehen ist das COver vom Hörbuch: Spices & Fire von Katrin S. Knopp erschienen bei Voice of Smile und eingelesen von Ulrike Höllwarth

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Autor: Katrin S. Knopp
Sprecher: Ulrike Höllwarth
Genre: historische Romance
Verlag: Voice of Smile
ISBN/ ASIN: B0FH2DCX91
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2025
Format: Hörbuch, Ebook
Zeit: 13h17
Leseexemplar: Nein


Quellen: Klappentext und Cover Original: ©Voice of Smile

Die Berghebamme von Linda Winterberg

Die Berghebamme – Tage der Liebe

von Linda Winterberg

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Die Berghebamme Tage der Liebe von Linda Winterberg erschienen im Aufbau Verlag

Meine Meinung

Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet und zeigt im Prinzip zwei Bilder. Im unteren Drittel sieht man ein paar Häuser mitten in der Natur vor der Kulisse von Berggipfeln. Im oberen Bereich sind ebenfalls Berge zu sehen, doch steht der Fokus auf einer jungen Frau, die den Blick nach unten gerichtet hat. Man hat direkt das Gefühl, sie würde auf ein Baby in ihren Armen schauen, das aber im Bild nicht sichtbar ist. Damit passt das Cover sehr schön zum Inhalt der Geschichte. 

Die Berghebamme – Tage der Liebe von Linda Winterberg erschien im Aufbau Verlag. Das Hörbuch dazu wurde von Eva Becker eingesprochen, die auch schon den ersten Band: Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen gelesen hat. Ich habe das Buch parallel gelesen und gehört und so begleitete es mich in allen Lebenslagen an zwei Tagen. Ich mag die Stimme von Eva Becker, die sehr schön zu historischen Geschichten passt. Der Roman spielt 1896 in Brannenburg und damit in einer längst vergangenen Zeit.

Der Roman kann im Prinzip unabhängig vom ersten Band gelesen werden, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Das Leben im Dorf wird aber weiter erzählt und so war es für mich einfach schön ein zweites Mal in die Welt von Brannenburg einzutauchen. Ich durfte hier wieder teilhaben an den Ängsten und Wünschen der Frauen aus der Zeit. Bin ich froh, dass damals mutige Frauen den Weg geebneten haben.

Während im ersten Band die Hygiene bei einer Geburt und überhaupt bei der Untersuchung von Menschen thematisiert wurde, gelangen wir nun zum Thema ungewollter Schwangerschaften. Hier im speziellen der unehelichen Schwangerschaften, die zu einer Verstossung aus der Gemeinde führen. Im speziellen tauchen hier Todesfälle auf, die auf eine sogenannte Engelmacherin hindeuten. Hier gerät die Protagonistin Maria, als junge und moderne Hebamme ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Doch setzt sie ihr gelerntes Wissen wirklich für Abtreibungen ein? Erfahre es am besten selbst beim Lesen. 

Ich habe das Buch bzw. Hörbuch in wenigen Tagen verschlungen. Und fühlte mich sofort wieder wohl in dem Bergdorf. Gleich zu Beginn traf Maria auf Georg, den neuen Landarzt der Gemeinde. Da hatte mein romantisches Herz sofort Liebe im Sinn. Doch geht es wirklich in diese Richtung? Die zwei begegnen sich ausgerechnet bei einem Gewitter am Berg, was Maria an ihre Kindheit denken lässt.

„Früher im Kinderhaus hat uns die Gerti immer damit beruhigt, dass die Heiligen im Himmel ein Fest feiern und Polka tanzen würden. Und wenn es besonders arg gekracht hat, dann hat der Petrus einen Luftsprung gemacht.“

Ich musste bei dieser Erinnerung einfach nur schmunzeln und war irgendwie begeistert von dieser Erklärung. Sie nimmt sehr gut die Angst vor dem Unwetter und verbindet sie mit einem fröhlichen Ereignis. Da kann man die Blitzer und die Donner ganz anders wahrnehmen. Immer wieder lässt Maria mich als Leser teilhaben an ihrer Kindheit, die nicht unbedingt einfach war, da sie ein uneheliches Kind ist und als Findelkind im Kinderhaus in Brannenburg aufwachsen musste. Dazu erfährst du im ersten Band ein wenig mehr. 

Im Fokus einer Hebamme stehen ganz natürlich die Geburten. Und so darfst du im Laufe der Geschichte an zahlreichen teilnehmen, die sich leider ein wenig auch im Wortlauf wiederholen. Hier hätten es für meinen Geschmack ein paar weniger sein können. Wobei ich bei dem Titel des Buches natürlich den Fokus schon mitgeliefert bekam. Die vielen kleinen Momente auf den Hausbänken im Ort haben mich von der Fülle an Geburten wieder abgelenkt. Hier erfuhr ich allerlei Spekulationen um die illegalen Abtreibungen und wusste zwischendurch selbst nicht was ich glauben sollte. Ebenso wurde von den Zustände in den Heimen für die unehelichen Kinder erzählt, was mich mit einer Gänsehaut zurück ließ. Dazu möchte ich dir noch ein Zitat mit auf den Weg geben. 

„Das Haus war so kalt und unfreundlich, ähnelte einem Gefängnis. An einem solchen Ort sollten keine Kinder leben müssen. Es muss sich etwas im Denken der Gesellschaft ändern, sonst werden Engelmacherinnen nie aufhören. „

Liest du gerne Geschichten aus dem 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhundert? Möchtest du erleben, wie in der Zeit eine junge Hebamme für die Rechte der Frauen kämpft? Dann ist „Die Berghebamme – Tage der Liebe“ von Linda Winterberg genau das richtige für dich. Steige hinauf in die Berge und genieße den Blick über die Gipfel. Begleite Maria bei den Hausgeburten und erlebe die Überraschungen, die heute durch Ultraschalluntersuchungen fast nicht mehr vorkommen. Tauche ein in eine besondere Geschichte und freue dich, dass in der Zeit die Frauen für unsere Rechte gekämpft haben. Ich hatte ein paar schöne Hör- und Lesemomente und freue mich auf den dritten Band, der im November erscheint. Ich empfehle das Buch gerne weiter. 

Inhaltsangabe

Eine Hebamme, die für das Recht der Frauen kämpft 

Marias beste Freundin Evi erwartet heimlich ein Kind von ihrem Verlobten. Dann stirbt er jedoch bei einem Unfall in den Alpen, und Evi, eine unverheiratete Schwangere, gilt als Mädchen der Schande. Verzweifelt bittet sie Maria um Hilfe, und stürzt ihre Freundin in einen Gewissenskonflikt. Plötzlich steht Maria unter dem Verdacht, unrechtmäßig Abtreibungen vorgenommen zu haben, und niemand glaubt ihr, als sie ihre Unschuld beteuert. Bis auf den charmanten neuen Landarzt Georg, der gerade nach Brannenburg gezogen ist.

Der zweite Band der bewegenden Berghebammen-Saga von Bestsellerautorin Linda Winterberg

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover von Roman: Die Berghebamme Tage der Liebe von Linda Winterberg erschienen im Aufbau Verlag

Autor: Linda Winterbeg
Reihe: Kinder der Berge Saga Band 2
Genre: Familiensaga
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN/ ASIN: 978-3746641393
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2025
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 374
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Aufbau Verlag

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Hörbuch Rezension: Die Berghebamme von Linda Winterberg

Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen

von Linda Winterberg

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Die Berghebamme Hoffnung der Frauen von Linda Winterberg erschienen bei Aufbau Audio. Eingelesen wurde das Hörbuch von Eva Becker

Meine Meinung

Das Cover gibt quasi zwei mal den Blick auf die Berge frei. Im oberen Teil ist eine junge Frau zu sehen, die vermutlich einen Säugling vor sich in Händen hält. Hinter ihr kann man die Berge sehen. Dieser Ausschnitt wird schräg durch eine Bergkette geteilt und gibt das zweite Bild darunter frei. Da hat man noch einen viel weiter gefassten Blick auf die Berge. Für mich ein stimmiges Cover zur Geschichte.

Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen von Linda Winterberg erschien bei Aufbau Audio. Das Hörbuch wurde von Eva Becker eingelesen, deren Stimme perfekt zu diesem historisch geprägten Roman passt. Wie man dem Titel entnehmen kann, ist die Protagonisten Hebamme in den Bergen. Maria hat ihre Ausbildung in München absolviert und reist nun zurück in ihre Heimat, in der sie von vielen immer noch als „Bankert“ bezeichnet wird. Sie ist ein Findelkind, das bei der Kirche ausgesetzt wurde. Und sie hofft, dass sie nun mit ihrer Anstellung einen besseren Stand im Ort bekommt. Ob ihr dies gelingt und wie sie zu ihrem Jugendfreund Max steht erfährst du beim Hören oder Lesen. 

Ich habe vor Jahren die „Hebammen Saga“ von Sabine Ebert verschlungen und blieb so bei diesem Hörbuch hängen. Der Titel machte mich neugierig und so warf ich einen Blick auf den Klappentext. Der hat mich sofort angesprochen und so fand das Hörbuch einen Weg zu mir. Der Titel ist Programm, denn wir reisen hier zusammen mit Maria in die Berge ins bayrische Brannenburg. Sie ist gelernte Hebamme und steht für eine neue Zeit. Die Geschichte spielt 1893, eine Zeit in der die Hygiene bei der Geburt noch nicht in aller Munde war. Maria steht für ihren Standpunkt ein, sich nur mit gewaschenen und desinfizierten Händen einer Gebärenden zu nähern. Außerdem verweigert sie strickt das von der Kirche geforderte Taufen im Mutterleib, wenn die Aussicht auf eine Lebendgeburt ziemlich begrenzt ist. Damit sind Konflikte in der Gemeinde vorprogrammiert. Wie sie diesen entflieht oder ihnen den Kampf ansagt verrate ich dir nicht. Ich möchte ja nicht die ganze Spannung vorweg nehmen. 

Verfolge interessiert die Erzählung von Maria und begleite sie bei ihrer Arbeit. Tauche ein in eine ganz andere Welt und freue dich, dass du im 21. Jahrhundert lebst. Die Geschichte lebt von detaillierten Beschreibungen und dem ganz besonderen Flair der Berge. Begleite Maria bei den Geburten und bange mit ihr um jedes einzelne Kind. Fühle mit ihr die Verzweiflung und lasse dich von ihren Hoffnungen anstecken. Sei versucht ihr zu erzählen, dass sie auf dem richtigen Weg ist und dass es irgendwann eine Möglichkeit geben wird, die Kinder im Mutterleib zu sehen. Erfreue dich an den kleinen Dingen im Leben und halte für die traurigen Momente ein Taschentuch parat. Ich habe das Hörbuch sehr genossen und freue mich auf den folgende Band, der im März nächsten Jahres erscheinen wird.

Wolltest du schon immer mal wissen, wie es einer Hebamme im 19. Jahrhundert ergangen ist? Dann schnappe dir „Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen“ von Linda Winterberg und folge der Geschichte von Maria. Tauche ab in das Jahr 1893 und nehme Teil am Lebens eines Bergdorfes. Lass dich von den bayrischen Ausdrücken nicht abschrecken und genieße einfach die angenehme Erzählstimme von Eva Becker. Die Geschichte lädt ein zum Reden über längst vergangene Tage und zum glücklich sein über das was man hat. Ich muss sagen ich bin froh, dass ich heute Leben darf. Wer weiß wie es mir als rothaarige, verheiratete ohne Kinder im Dorf von Maria ergangen wäre. Ich kann mir da so einige Szenarien ausmalen. Von mir gibt es eine ganz klare Hör- und Leseempfehlung für alle, die Lust haben auf einen Ausflug in die Vergangenheit und einer Hebamme des 19. Jahrhundert förmlich über die Schulter schauen möchten. 

Magst du Eva Becker als Sprecherin? Dann kann ich dir folgende Bücher als Hörbücher wärmstens ans Herz legen:

Inhaltsangabe

Die Hebamme einer neuen Zeit.

Oberbayern, 1893: Maria kehrt auf Bitten ihres Jugendfreundes Max in ihr Heimatdorf zurück, um die Nachfolge der Berghebamme Alma anzutreten. Doch hier ist Maria als „Bankert“ geächtet, und Alma weigert sich standhaft, für die junge, moderne Hebamme das Feld zu räumen. Gleichzeitig muss Maria nicht nur gegen das Kindbettfieber ankämpfen, das immer mehr Frauen das Leben kostet, sondern auch gegen ihre aufflammenden Gefühle für Max. Denn der ist verheiratet, und bei der Schwangerschaft seiner Frau kommt es zu immer mehr Komplikationen…

Eine berührende Geschichte über Tradition, Mut und über den Zusammenhalt der Frauen.

Bibliografie

Autor: Linda Winterberg
Sprecher: Eva Becker
Reihe: Kinder der Berge Saga Band 1
Genre: Historischer Roman
Verlag: Aufbau Audio
ISBN/ ASIN: B0DFHBVZYY
Erscheinungsdatum: 17. September 2024
Format: Hörbuch, Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Zeit: 10h55
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Aufbau Audio über Netgalley zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Aufbau Audio

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Das Echo der Gezeiten von Rebekka Frank: Nordseeküste, Schiffswrack und starke Frauen

Das Echo der Gezeiten

von Rebekka Frank

Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Das Echo der Gezeiten von Rebekka Frank erschienen bei Krüger, S. Fischer Verlage

Meine Meinung

Das Cover ließ mich sofort an längst vergangene Tage denken. Es spiegelt die zwei Zeitebenen der Geschichte wider. In der oberen Hälfte steht eine Frau in einem retro Badeanzug samt Sauerstoffflasche auf einer bewachsenen Düne. In der zweiten Hälfte, die scheinbar spiegelverkehrt ist, treibt ein Segelschiff in den Wellen, dessen Segel nahezu lose im Wind wehen. Zusammen ergeben diese beiden Bilder einen guten Blick auf die spannende Geschichte. 

Das Echo der Gezeiten von Rebekka Frank erschien bei Krüger im Fischer Verlag. Die Geschichte spielt in St. Peter- Ording, im Geburtsort meines Vaters. Über den Titel und den Spielort wurde ich auf das Buch aufmerksam und musste es direkt lesen. Wie oben schon erwähnt spielt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Zum Einen um das Jahr 1960 und zum Anderen im Jahre 1633. Wer sich mit der Geschichte der nordfriesischen Inseln auskennt, der kann ungefähr zu beiden Zeiten schwere Sturmfluten benennen. So ist im Jahre 1634 eine große Sturmflut übers Land gezogen, die die heutige Insel- und Halligwelt geprägt hat. In wiefern die „grote Mandränke“ im Roman eine Rolle spielt musst du selbst erfahren. Ebenfalls liegt die Sturmflut von 1962 am Rande des Geschehens, zu der ich in diesem Jahr einen weiteren spannenden Roman gelesen habe (Als der Sturm kam von Anja Marschall).

Mein Vater wurde 1947 direkt in Ording hinterm Deich geboren und ist dort aufgewachsen. Er hätte das Buch von Rebekka Frank genauso verschlungen wie ich und vermutlich mir sehr viel aus der Zeit erzählt. Am Ende des Buches gibt die Autorin eine sehr schöne Einschätzung zum Inhalt und weißt darauf hin, dass ihre Figuren fiktive Charaktere sind. Wobei die Erzählung so authentisch ins nordfriesische Geschehen geschrieben ist, dass ich mir sogar den Beginen Konvent auf Strand vorstellen konnte. Ich habe die Sprünge in der Zeit sehr genossen und bin fasziniert den Protagonistinnen in ihren jeweiligen Lebensumständen gefolgt.

Zum Einen ist das Tilla Puls, die unbedingt tauchen lernen möchte, um dem ominösen Wrack, von dem ihre Vorfahren erzählen näher auf den Grund zu gehen. Dafür schreibt sie sich in Hamburg für das Archäologie Studium ein und trifft dort auf eine Macht aus Männern, die noch nicht bereit für Frauen an der Universität sind. Zum Anderen ist da Nes Dorn, die mit ihrer Mutter flieht und auf Strand in einem Konvent landet. Mit ihren roten Haaren und dem alchimistischen Wissen ihrer Vorfahren ist sie als Hexe verschrien.

Beide Frauen tragen die Last ihrer Zeit auf ihren Schulten und wollen ausbrechen aus den für sie vorbestimmten Wegen. Der Autorin gelingt es sehr gut, hier entsprechend starke Frauen zu beschreiben und die ihren eigenen Weg gehen wollen. Durch die Sprünge zwischen den zwei Erzählebenen baut sich die Spannung kontinuierlich auf. Um so tiefer sich Tilla ins Studium begibt und versucht dem Wrack auf den Grund zu gehen, um so näher kommen wir Nes und dem dunklen Schatten, der über der Insel Strand liegt.

Ich habe mich in beiden Ebenen von Anfang an wohl gefühlt und bin gedanklich mit den zwei Frauen durch dick und dünn gegangen. Ich selbst wurde auf der Halbinsel Eiderstedt geboren und kenne somit die Gegend. Als Kind habe ich immer mal wieder etwas von der mystischen Glocke gehört, die weit im Meer zu hören ist. Was es damit auf sich hat, kannst du am besten selbst erleben. Bei dem Wrack musste ich an eine Reihe von Hölzern denken, die vor gut zwanzig Jahren auf mal in Westerhever am Strand sichtbar wurden. Mein Vater kam von einer Fahrradtour wieder und berichtete, dass der Sand langsam aber sicher wohl letzte Reste von einem Holzschiff freilegen würde. Auf den Fotos konnte man die Größe des Bootes erahnen. 

Mit diesem Hintergrund habe ich mich noch mehr in die Geschichte vertieft und konnte gar nicht genug davon bekommen. Und irgendwie habe ich mich mit Nes Dorn sofort verbunden gefühlt, auch wenn sie in einer ganz anderen Zeitebene zu Hause war. Aber irgendwie verbinden rote Haare nach wie vor. Ich muss beim Lesen immer wieder schmunzeln, wenn die Protagonistinnen rote Haare haben. Außerdem war ich von der Alchemie fasziniert. Als pharmazeutisch technische Assistentin ist mir das nicht wirklich unbekannt und so habe ich mich an meine Ausbildung erinnert, in der unsere Gesetzeskunde Lehrerin uns erzählt hat, was man mit der Alchemie unserer Vorfahren lieber nicht machen sollte. 

Hast du nun Lust bekommen auf einen Ausflug an die Nordsee, besser gesagt in die norfriesische Inselwelt? Dann schnappe dir: Das Echo der Gezeiten von Rebekka Frank und freue dich auf zwei spannende Abenteuer, die sehr schön mit einander verwoben sind. Erlebe Tilla in den 50er und 60er Jahren und begleite sie bei ihren ersten Tauchgängen in der Nordsee. Darüberhinaus kannst du Nes auf ihrem steinigen Weg begleiten, der sie zu einer starken jungen Frau werden lässt. Freue dich auf zwei spannende Zeitebenen, die sich mit jedem Wechsel weiter aufeinander zu bewegen und überlege beim Lesen selbst, wie es wohl zu einander passen könnte. Ich habe den Roman einfach nur verschlungen und auch wenn er absolut fiktiv ist, kommt er sehr authentisch daher. Ich konnte die Personen und Begebenheiten förmlich vor mir sehen und hätte zu gerne mit meinem Vater über das Buch gesprochen. In diesem Sinne gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung und falls du lieber Geschichten vorgelesen bekommst, es ist auch als Hörbuch im Handel erhältlich.

Inhaltsangabe

Die wilde Schönheit der Nordseeküste, ein geheimnisvolles Schiffswrack und zwei Frauen, verbunden durch das Meer

St. Peter, 1955: Tillas Welt ist das Meer. Sie will nicht heiraten, sondern tauchen. Nicht eingeengt werden, sondern die Freiheit der Wellen spüren. Dabei entdeckt sie in der Tiefe der Nordsee ein altes Schiffswrack, von dem sich die Fischer seit Generationen Legenden erzählen. In Tilla wächst der unbändige Wunsch, seine Geheimnisse zu lüften.

Auf einer Nordseeinsel, 1633: Die junge Nes sucht mit ihrer Mutter in einem Beginenkonvent Zuflucht vor ihrer Vergangenheit. Doch bald wenden sich die Inselbewohner gegen die Frauen und gefährliche Anschuldigungen machen die Runde. Zeitgleich taucht am Horizont ein geheimnisvolles Schiff auf, das Rettung oder Verderben bedeuten könnte …

»Wie der Sog des Meeres zieht einen dieses Buch in seinen Bann – bis man staunend vor dem Ende steht wie vor einem gehobenen Schatz.« Miriam Georg, Bestsellerautorin von »Elbleuchten« und »Das Tor zur Welt«

Bibliografie

Autor: Rebekka Frank
Genre: Belletristik, historisch
Verlag: Fischer Krüger
ISBN/ ASIN: 978-3810530998
Erscheinungsdatum: 24. April 2024
Format: gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 576
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Fischer Krüger zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Fischer Krüger

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Als der Sturm kam von Anja Marschall

Blogtour: Naturereignis Sturmflut

Am 11. Januar 2023 erscheint der historische Roman „Als der Sturm kam“ von Anja Marschall im Piper Verlag. Ich darf euch heute zum Auftakt der Blogtour etwas zum Thema: Naturereignis Sturmflut erzählen.

Im folgenden kannst du etwas über das Zustandekommen einer solchen Sturmflut erfahren und wie diese definiert ist. Ebenso lasse ich dich, an meinen ganz eigenen Erfahrungen, die ich bei Orkanen gemacht habe teilhaben. Und ich nehme dich mit zu dem ganz persönlichen Unglück meiner Familie von der Sturmflut am 16./17. Februar 1962, wobei die Zeitzeugen meiner Familie alle nicht mehr leben. Aber ein wenig hat mein Großvater in seiner Autobiografie „Von Ording an den Südpol“ darüber berichtet und ich werde am Ende ein wenig darüber erzählen.

Definition Sturmflut

Beginnen wir mit der Definition: Unter einer Sturmflut versteht man einen erhöhten Tidestrom, der durch Sturm mit auflandigen Winden begünstigt wird. Dabei werden Wasserstände erreicht, die einen bestimmten Wert überschreiten. Die Werte beziehen sich immer im Verhältnis zum mittleren Hochwasser (MHW) so beginnt die Sturmflut beim Erreichen von 1,50 bis 2,50 m über dem MHW. Beim Erreichen von 2,50 bis 3,50 m über dem MHW spricht man von einer schweren Sturmflut und alles was die 3,50 m überschreitet wird als sehr schwere Sturmflut bezeichnet. Am 17. Februar 1962 erreichte der Pegel in St. Pauli 5,70 m über Normalnull, dementsprechend wurde das MHW um knapp 3,70 m überschritten. Nach 1962 wurde dieser Pegelstand bereits mehrfach getoppt, was jedoch nicht die gravierenden Schäden von 1962 hervorrief, da inzwischen die Deiche erhöht wurden. Ebenso kann der Mond einen gewissen Einfluss auf die Sturmflut haben, denn sowohl bei Neumond, als auch bei Vollmond fällt das Hochwasser in der Regel höher aus, als das mittlere Hochwasser. Am 19.02.1962 war übrigens Vollmond und könnte damit schon einen kleinen Einfluss auf das Geschehen gehabt haben. 

Orkan und meine Erfahrungen

Nach dem wir nun wissen, was genau eine Sturmflut ist beschäftigen wir uns kurz mit dem Sturm als solches und welche Erfahrungen ich mit ihm gemacht habe. Orkane und schwere Stürme bekommen in der Regel einen Namen. So hat Christian am 28. Oktober 2013 bei meinen Eltern das Dach übers Haus fliegen lassen. Es landete sehr passend auf dem Auto, aus dem mein Vater gerade Tags zuvor die Beulen hat entfernen lassen. Kurz danach rüttelte Xaver am 06. Dezember 2013 noch mal am Gebälk, konnte aber zum Glück keinen weiteren Schaden anrichten.

1962 sorgte Vincinette an der Norddeutschen Küste und deren Flüssen für eine verheerende Sturmflut. Während gegen Mittag noch ein Wind in der Stärke 9 Bft. (Beaufort) gemessen wurde, nahm er zum Abend und zur Nacht immer weiter zu und ging in Böen bis 12 Bft. Für mich sind die Angaben von Windstärken seit jeher geläufig, da mein Vater, Großvater und Urgroßvater zur See gefahren sind. Also habe ich von klein auf an gelernt, den Wind zu beobachten und ggf. auch zu klassifizieren. Wobei ich das nur an der Küste kann, hier im Binnenland empfinde ich den Wind ganz anders. Unter 9 Bft. verbirgt sich eine Windgeschwindigkeit von 75 bis 88 km/h dazu im Vergleich sind 12 Bft. alles was über 118 km/h hinausgeht. Zu der Geschwindigkeit findet sich in der Skala noch eine Klassifizierung der möglichen Schäden. Während wir bei 5 Bft. noch bei der Bewegung kleiner Bäume sind, gehen wir bei 9 Bft. schon von Hausschäden aus. Bei den Orkanböen, die mit 12 Bft. eintreten wird von Verwüstungen gesprochen. Vincinette hatte also genau diese Verwüstung im Gepäck gepaart mit einer Sturmflut, da sie durch ihre Windrichtung dafür sorgte, dass immer mehr Wasser in die Elbe gedrückt wurde.

Übrigens war in Nordeuropa zwischen Christian und Xaver 2013 immer wieder Wind mit Orkanböen zu verzeichnen. So auch bei unserem Urlaub über unseren ersten Hochzeitstag, den wir auf der AIDAsol verbrachten. Schon bei der Ausfahrt aus Hamburg wurde aufs Gas gedrückt, damit wir passend zum erwarteten Sturm im freien Gewässer waren. An Bord eines Kreuzfahrtschiffes merkt man die Bewegung durch Seegang und Wind nur bedingt. Doch den ein oder anderen hielt es unweigerlich auf der Kabine, so dass wir viel Platz beim Essen hatten. In der Nacht auf dem Weg nach Le Havre wurden wir ganz schön durchgeschüttelt. Als ich morgens aufwachte und zur Orientierung in der Innenkabine erst mal einen Blick in Heck- und Bugkamera warf, musste ich feststellen, dass wir uns noch mitten auf dem Meer befanden. Laut Plan hätten wir schon in Le Havre fest sein müssen. Die raue See zeigte aber sehr deutlich, dass ein Lotse nicht wirklich an Bord kommen konnte. So schaukelten wir noch eine ganze Weile in den Wellen, bis gegen Mittag ein Lotse per Helikopter abgeseilt wurde. Dann konnte es weiter nach Le Havre gehen. Diese erste Fahrt hat meinem Mann gezeigt, dass er ähnlich Seefest ist wie ich und so fahren wir immer wieder gerne über die sieben Weltmeere. Orkan und Seegang kann uns nicht wirklich vom Urlaub abhalten und so habe ich mich auch bei der Fahrt durch die Biskaya, einige Jahre später einfach an der Matratze festgeklammert, während das Schiff immer wieder stampfend ins Wasser eintauchte. 

Bevor es gleich noch zum Unglück von meinen Großeltern geht, habe ich noch ein Erlebnis aus meiner Kindheit für dich. Ich habe mir im Winter immer wieder Sturm gewünscht. Ich fand es einfach schön vorm Kamin zu sitzen, während draußen der Wind die Bäume ins wanken brachte. Außerdem versprach ein Sturm auch immer einen schönen Spaziergang am Deich. Nach jedem Sturm zog es mich zusammen mit meinem Vater ganz magisch an den Deich zur Flutlinie. Man konnte ja nie wissen, was das Meer an Land spülte. So haben wir einen Winter lang immer wieder Produkte von The Body Shop gefunden, alle Original versiegelt, da ein Container mit selbigem Inhalt irgendwo über Bord gegangen war. Außerdem fand sich allerhand Treibholz, das man zum Brennen und Bauen gebrauchen konnte. Hin und wieder war auch eine Flaschenpost dabei, die mir einige Brieffreunde bescherte. Leider sind diese Freundschaften mit dem Erwachsen werden alle eingeschlafen. 

Auszug aus dem Buch: Von Ording an den Südpol von Johannes Cornils.

Das Unglück für meine Familie in der Sturmnacht 1962

Zum Abschluss meines Berichts über das Naturereignis Sturmflut möchte ich noch kurz auf die Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 eingehen. Zu dem Zeitpunkt lag der Fischkutter Nordland ORD 9 von meinem Großvater im Hafen vom Tümlauer Koog. Die im Hafen liegenden Kutter wurden von der anrennenden See auf den Deich geworfen und blieben nach Rückgang des Wassers an der Außenböschung liegen. Aus Angst vor einer weiteren Sturmflut wurden die Kutter kurzerhand gesprengt, um einen möglichen Deichdurchbruch durch die Schäden zu verhindern. Nur zwei Kutter hatten dem Sturm trotzen können, da die Fischer mit ihren Booten im Priel vor Anker gegangen waren. Vermutlich ein Grund, warum mein Vater sehr häufig bei ungünstiger Windrichtung den Sturm auf unserem Kutter verbracht hat. Ein weiteres Mal sollte ein Kutter nicht durch Sturm zu schaden kommen. In der Vorbereitung zu diesem Beitrag habe ich lange mit meiner Mutter telefoniert. Sie erinnerte mich daran, dass mein Vater selbst an Heilig Abend einmal alleine auf unserer Nordland dem Sturm trotze, während wir nur kurz mit dem Auto über den Deich fuhren, um zu gucken ob noch Licht im Führerhaus brennt. Eine kurze Lichthupe sollte unserem Vater frohe Weihnachten wünschen und ihn darauf hinweisen, dass wir nach der Sturmflut zu Hause auf ihn warten. Zum Glück ist er jedes Mal heil wieder nach Hause gekommen, auch wenn es hin und wieder durch aus mal knapp war, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig zum Naturereignis Sturmflut erzählen und dich neugierig machen auf den historischen Roman von Anja Marschall. Ich habe das Buch übrigens in zwei Tagen verschlungen und kann es dir wärmstens empfehlen. Es ist sehr authentisch geschrieben und katapultiert einen direkt in die Situation von 1962, die aktuellen Bilder der Wassermengen hier in Niedersachsen tun ihr weiteres dazu. Mehr zum Buch findest weiter unten.

Weitere Stationen der Blogtour

Morgen darfst du dich bei Heike von Bücherheike über den Schauplatz Wilhelmsburg informieren. Weiter geht es dann am 10. Januar mit einem Podcast mit Anja Marschall bei Heike von Frau Goethe liest. Danach folgen am 11. Januar die Charaktere bei Ulla von Ullas Leseecke, am 12. Januar der Krisenstab bei Jochen von Elizas Bücherparadies und zum Abschluss kannst du dich am 13. Januar auf einen Bericht zum THW und SAR bei Angélique von Angéliques Leseecke freuen. Speicher dir am besten den Beitrag ab und schaue täglich vorbei, um der Blogtour weiter zu folgen. Die Links zu den jeweiligen Beiträgen werden täglich bis zum Ende der Blogtour erneuern.

Sketchnotes zur Rezension vom historischen Roman: Als der Sturm kam von Anja Marschall erschien im Piper Verlag. Cover vom historischen Roman über die Sturmflut 1962 in Hamburg

Meine Meinung

Beim ersten Blick auf das Cover fühlt man sich sofort zurückversetzt in vergangene Tage. Ein Mann trägt einen kleinen Jungen auf dem Arm und watet durchs Wasser. Dahinter sind weitere Personen zu erkennen, die etwas auf der überschwemmten Strasse ziehen. Das Bild wird durch einen VW Käfer im Hintergrund abgerundet, der ein ganz unverkennbarer Zeitzeuge der Sturmflut ist.

Als der Sturm kam von Anja Marschall erscheint im Piper Verlag. Es ist der zweite Band der Schicksalsmomente der Geschichte Reihe des Verlages. Der historische Roman beschäftigt sich ganz hautnah mit der verheerenden Sturmflut von der Nacht auf den 17. Februar 1962 in Hamburg. Im Mittelpunkt stehen zwei fiktive Personen. Zum Einen ist da die junge Schreibkraft Marion Klinger, die im Polizeihaus am Karl-Muck-Platz in Hamburg arbeitet und zum Anderen Georg Hagemann, der im Fliegerhorst Faßberg als Hubschrauberpilot stationiert ist. Hinzu kommen reale Personen wie zum Beispiel Senator Helmut Schmidt, Werner Eilers und Martin Leddin. Zur Abgrenzung zwischen belegter Geschichte und Fiktion äußert sich die Autorin sowohl im Vorwort als auch im Nachgang der Geschichte.

Ich habe den Roman vom ersten Moment an fasziniert gelesen. Mir ist die Sturmflut 1962 seit der Kindheit durchaus ein Begriff. Schon früh habe ich den Erzählungen von meinem Vater und Großvater über die besagte Nacht gelauscht, in der die Grundlage für die Arbeit von meinem Großvater im Deich vom Tümlauer Koog gelandet ist und der Kutter dort gesprengt werden musste, um weiteres Unglück durch einen Deichbruch zu verhindern. Der Tümlauer Koog befindet sich übrigens noch ein ganzes Stück nördlich von Hamburg an der Norddeutschen Nordseeküste. Mit diesem Hintergrund habe ich die chronologische Erzählung der Autorin einfach nur in mich aufgesogen. Mein Kopfkino wurde durch die detaillierte Beschreibung direkt angeknipst, wobei es sich mit den aktuellen Hochwasserbildern hier in Niedersachsen vermischte. Irgendwie passte das Buch sich gerade perfekt in meine Welt ein und so verwob es sich ganz fest in meinen Gedanken.

Mit erschrecken habe ich die Katastrophe verschlungen und war direkt im Geschehen. Gekonnt hat Anja Marschall hier eine Geschichte in eine historische Naturkatastrophe geschrieben, so dass man die ganze Zeit das Gefühl hatte, genau so ist es gewesen. Die Autorin erklärt im Buch, dass sie ausführlich recherchiert hat und im Prinzip das meiste genauso passiert ist, nur haben die Personen andere Namen bekommen, um deren Persönlichkeitsrechte zu schützen, was ich sehr gut finde.

Für mich ist dieser historische Roman ein fulminanter Start in mein Lesejahr 2024, den ich nicht missen möchte. Ich habe schon so eine Ahnung, wem ich das Buch dieses Jahr alles schenken werde.

Hast du schon mal eine Sturmflut live erlebt? Wenn nicht, bekommst du hier einen authentischen Blick auf die Katastrophe von 1962 in Hamburg. Gefühlt bist du beim Lesen live dabei und folgst dem Bericht der ansteigenden Flut und wie der Zusammenhalt der Menschen dafür sorgt, sich in Sicherheit zu bringen. Im Prinzip ist dies die Erklärung, warum danach vielen Ortes die Deiche erhöht wurden und schwerere Sturmfluten in den folgenden Jahren nicht mehr solches zerstörerisches Ausmaß annahmen. Von mir bekommt das Buch eine absolute Empfehlung für alle, die sich für die Küste, das Leben und die Geschichte interessieren. Mit ganz realen Szenen bekommt man hier einen Eindruck vom Geschehen ohne selber nasse Füße zu bekommen. Lass dich ein, auf einen der dunkelsten Tage der Hamburger Geschichte und überlege was du aktuell für deine Sicherheit gegen Hochwasser tun kannst.

Inhaltsangabe

„Als der Sturm kam“ | Die Hamburger Sturmflut von 1962

Deiche brechen im Minutentakt, Straßen werden zu reißenden Flüssen, Menschen sind vom Wasser eingeschlossen. Es ist die Stunde der Wahrheit.

Für die spannende Reihe „Schicksalsmomente der Geschichte“ erzählt Anja Marschall in ihrem historischen Roman von Hamburgs dramatischsten Stunden seit dem Zweiten Weltkrieg:

Als die Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, wird die Schreibkraft Marion der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Ein Krisenstab muss eingerichtet, NATO-Verbündete um Hilfe gebeten, Hubschraubereinsätze geplant werden. Marion kämpft gegen Müdigkeit und hat Angst um ihre bettlägerige Mutter, die mitten im überfluteten Gebiet von Wilhelmsburg in einer Gartenkolonie wohnt. Zur gleichen Zeit versucht der Hubschrauberpilot Georg unter Einsatz seines Lebens, die Menschen von den Dächern ihrer Häuser zu retten. Die Nacht ist eiskalt, und das Wasser steigt noch immer …

100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit.

Im Februar 1962 wütet an der Nordseeküste ein Orkan. Gefühlt weit weg für die Hamburger, die sich in Sicherheit wähnen. Doch der Sturm ist längst auf dem Weg und überrascht die Menschen im Schlaf. Kurz nach Mitternacht brechen in Minutenfolge die Deiche, die Hamburg schützen sollen. Straßen werden zu reißenden Flüssen, in der gesamten Stadt fällt der Strom aus. Helmut Schmidt, damals Polizeisenator in Hamburg, beginnt noch in der Nacht, die Rettungsaktionen zu koordinieren.

Exzellent recherchiert und packend erzählt: Anja Marschall schildert in ihrem bewegendem Roman die Geschichte der Menschen, die in den Stunden der Sturmflut um ihr Leben kämpfen.

Anja Marschall kam im Jahr der Sturmflut in Hamburg zur Welt. Dort arbeitete sie vor ihrer schriftstellerischen Karriere u.a. als Lokaljournalistin und Pressereferentin. Bei Piper erschien zuletzt ihre Erfolgsserie „Töchter der Speicherstadt“.

Bibliografie

Autor: Anja Marschall
Reihe: Schicksalsmomente der Geschichte Band 2
Genre: historischer Roman
Verlag: Piper
ISBN/ ASIN: 978-3492064200
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2024
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 448
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Piper zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Piper

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Nach den Gezeiten von Lena Johannson

Nach den Gezeiten

von Lena Johannson

Sketchnotes zur Rezension vom Historischen Roman: Nach den Gezeiten Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert von Lena Johannson erschienen im Aufbau Verlag

Meine Meinung

Auf dem Cover ist ein kleiner Ausschnitt des Nord-Ostsee-Kanals zu sehen, auf dem zwei Schiffe fahren. Oberhalb vom Titel ist eine junge Frau mit Hut zu sehen, die scheinbar auf den Kanal hinunter schaut. Das Cover passt sehr gut zum ersten Band der Buchreihe. 

Nach den Gezeiten von Lena Johannson knüpft an den ersten Band: Zwischen den Meeren an. Beide Bücher sind im Aufbau Verlag erschienen. Im Roman durfte ich Mimi, Justine, Sanne und Regina von 1889 bis 1895 begleiten, also bis zur feierlichen Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals. 

Jede Frau hat ihre ganz eigene Beziehung zum Kanal, die in dem zweiten Band eine ganz neue Form annimmt bzw. weiter vertieft wird. Für das Verständnis solltest du den ersten Roman der Reihe gelesen haben, denn dann sind die Hintergründe der Frauen viel präsenter. Nach Möglichkeit wird zwar alles wichtige erklärt, aber die Lesefreude ist einfach größer, wenn man die Zusammenhänge schon kennt. In diesem Buch befinden wir uns laut Jahreszahlen und Klappentext in der Bauphase des Kanals und dessen Fertigstellung. Dabei wird der historische Hintergrund sehr schön mit der fiktiven Geschichte verknüpft. Am Ende des Romans klärt die Autorin auf, welche Personen bzw. Ereignisse historisch belegt sind und was sie in ihrer schriftstellerischen Freiheit dazu gedichtet hat. Diese Erklärung finde ich bei historischen Romanen sehr hilfreich.

Die vier Mädchen aus dem ersten Buch sind inzwischen zu jungen Frauen herangewachsen. Mimi besucht eine höhere Mädchenschule, damit sie ihrem Stand entspricht. Was nicht unbedingt ihr Bestreben ist. Justine versucht den Eisenwarenladen ihres Vaters über Wasser zu halten und sich als Frau ohne Rechte zu behaupten. Regina findet für sich und ihre Tochter ein auskommen am Kanal und ist dort für das leibliche Wohl der Arbeiter zuständig. Und die vierte im Bunde Sanne ist heimlich in ihrem Element. Sie zieht im Hintergrund die Fäden für die Konstruktion des Schleusentors. Jede für sich verfolgt gespannt die Entwicklung der neuen Wasserstraße und sieht darin die Zukunft des Landes. 

Die Geschichte wird aus der Sicht der vier Frauen erzählt. Für die bessere Einordnung sind die Kapitel immer mit dem Namen, dem Ort und der Zeit versehen. So gelingen die Zeitsprünge ganz von alleine und erleichtern mir das Verfolgen der Ereignisse. Ich habe mit vollem Interesse die Bauarbeiten verfolgt. Spannend fand ich hierbei die Erzählungen von Sanne und ihren heimlichen Treffen zum Schleusenbau. Ich selbst habe als Kind sehr viel Zeit an einer Schleuse verbracht. Allerdings eine ganz kleine im Vergleich zu den Schleusen in Brunsbüttel. Das Grundstück meiner Kindheit grenzt direkt an eine Schleuse für den Sielzug. Als Kinder haben wir oft auf den Schleusentoren gesessen und versucht diese mit Muskelkraft zu schließen. Das war je nach Strömung gar nicht so einfach. Inzwischen ist die Schleuse nicht mehr freizugänglich und wird elektronisch gesteuert. Die Tore sind nur noch Zierde, da ein Schott in der Regel den Durchlass reguliert.

Ich habe den Roman verschlungen und überlegt, an welcher Stelle wohl mein Ururgroßvater mit gearbeitet hat. Ich selbst kann mich an viele Ausflüge an die ehemalige Lotsenstation erinnern, wo wir im Café saßen und einfach die durchfahrenden Schiffe beobachtet haben. So war der Roman für mich wieder eine Reise in meine Kindheit und schöne Ausflüge mit meinen Eltern. 

Kennst du den Nord-Ostsee-Kanal, der von Brunsbüttel nach Kiel durch Schleswig-Holstein verläuft? Hast du Lust auf einen kleinen Einblick seiner Entstehung? Dann bist du hier genau richtig. Kennst du schon den ersten Band: Zwischen den Meeren? Wenn ja, kannst du mit diesem Buch direkt weitermachen, wenn nicht dann rate ich dir, lese zuerst das erste Buch und mache dann mit diesem weiter. Ich habe das Buch einfach nur genossen und schnell lagen die 400 Seiten hinter mir. Ich warte nun gespannt auf das nächste Jahr, denn im Februar erscheint der abschließende dritte Band der Reihe. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die Lust haben auf starke Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert und dem Jahrhundertbauwerk, das die Schifffahrt sehr viel sicherer gemacht hat. Wobei der Kanal und die Brücken inzwischen für viele Schiffe zu klein geworden ist.

Inhaltsangabe

Vier Frauen, die um ihren Platz in der Welt kämpfen, verbunden durch ein einzigartiges Bauwerk

Während Mimi gebannt den Beginn der Bauarbeiten am Kanal verfolgt und sieht, wie die Pläne ihres Vaters Form annehmen, übernimmt Justine den väterlichen Eisenwarenladen und versucht, ihn als Hauptlieferant für den Kanalbau zu etablieren – allen Widerständen zum Trotz. Nach einer großen Enttäuschung flieht Regina aus ihrem alten Leben und findet in der Versorgung der Kanal-Arbeiter eine neue Aufgabe. Hier, hofft sie, ist sie mit ihrer Tochter sicher. Als es zu Manipulationen am Schleusenbau kommt, droht Sannes Geheimnis aufzufliegen. Und nicht nur das, auch der Mann, in den sie sich verliebt hat, ist in Gefahr. Bei dem verzweifelten Versuch, ihn und auch die Arbeiter vor einer Katastrophe zu bewahren, erfährt sie unerwartete Unterstützung von Regina.  Am pompösen Festakt zur Eröffnung des Kanals 1895 durch den Kaiser höchstpersönlich nehmen alle vier Frauen teil, jede auf ihre ganz eigene Weise.

Bibliografie

Autor: Lena Johannson
Reihe: Nord-Ostsee-Saga Band 2
Genre: Familiensaga
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN: 978-3746639468
Erscheinungsdatum: 19. Juni 2023
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 400
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Aufbau Verlag

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.


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