Autoreninterview
mit Bellisae

Liebe Bellisae, würdest Du dich meinen Lesern bitte kurz vorstellen?
Ich bin Bellisae, eine (aktuell) 29-jährige Filmwissenschaftlerin und Psychologin, die bereits seit der Grundschule gerne Geschichten schreibt. Geschichten haben mich in jeder Form schon immer fasziniert, wobei ich zugeben muss, dass ich eine besondere Schwäche für Filme habe. Im Prinzip ist das Medium jedoch zweitrangig, ich liebe es einfach, mich in Welten zu verlieren und mich mit fiktiven Charakteren anzufreunden. Mit 13 Jahren kam dann das Zeichnen hinzu, als ich angefangen habe, Charaktere für mein Buch „Mondschein“ zu designen.
Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
Ich habe bereits in der Grundschule damit angefangen (irgendwo liegen auch noch die Hefte mit meinen ersten „Werken“). Das Schreiben ist eine der besten Arten, die Ideen im Kopf umzusetzen, da man nicht viel braucht außer Stift und Papier bzw. einen Laptop. Dann hat man schon alles, um die buntesten und komplexesten Welten zu erschaffen, was ziemlich großartig ist. Von daher ist es auch ein sehr dankbares Medium. Im zarten Grundschulalter habe ich auch bereits kleine Filme mit meinem Bruder gedreht, was deutlich aufwendiger ist.
Von mir gibt es auch ein paar Hefte aus Grundschultagen in denen sich meine ersten Geschichten und Lieder verstecken. Mein Schreiben konzentriert sich inzwischen ganz auf meinen Blog.
Hast Du einen bestimmten Platz zum Schreiben? Magst Du mir ein Bild davon zeigen?

Ich habe keinen festen Platz, Schreibtisch o.ä., da ich doch insgesamt relativ häufig pendle und derzeit auch nur eine kleine Wohnung habe. Allerdings kann ich dir ein Bild von meinem Laptop zeigen, welcher ohnehin mein Heiligtum ist. Dort entstehen alle meine Geschichten, meine Zeichnungen und meine Videos, kurzum, das Werkzeug für meine ganze Kreativität, die sich darauf bündelt. (Und ja, von diesen Dingen mache ich tatsächlich regelmäßig Backups^^ ) Ich schreibe mal an einem Schreibtisch, mal im Liegen auf der Couch, Hauptsache dieses Teil ist bei mir ;-)
Backups sind wirklich wichtig. Bei mir ist inzwischen zwei Mal ein Notebook durchgebrannt bzw. auch im Kaffee ertrunken. Wobei ich daraus nicht unbedingt gelernt habe wirklich regelmäßig ein Backup zu machen.
Dein Roman „Mondschein – Der Lauf der Füchsin“ ist der Auftakt einer Quadrologie. Woher kam deine Inspiration zu dieser Geschichte?
Ich war schon immer sehr tierlieb und habe auch immer Geschichten mit Tieren geliebt. Die ultimative Inspiration war jedoch die Kinderserie „Als die Tiere den Wald verließen“, basierend auf den Büchern von Colin Dann. Die Serie habe ich schon als Kleinkind geliebt und sie im 13. Lebensjahr für mich wiederentdeckt und gemerkt, dass da jede Menge großartige Facetten drin stecken. Noch heute schaue ich die Serie immer wieder gerne. Zunächst habe ich einfach drauf losgeschrieben, ohne Ziel. Daraus formte sich etwas, das mich über die Jahre nicht losgelassen hat, bis ich das Buch irgendwann komplett überarbeitet habe (vieles wurde verbessert und doch ist der Kern erstaunlich ähnlich geblieben) und eine Erweiterung der Geschichte entstanden ist, die sich hervorragend auf vier Bände verteilen lässt.
An die Serie kann ich mich noch gut erinnern. Wir hatten gerade erst einen Fernseher bekommen, als die Serie das erste Mal auf dem Ersten ausgestrahlt wurde. Ich glaube wir hatten früher sogar das Buch, auf dem die Fernsehserie beruht.
Woher nimmst du die Inspiration für deine vermenschlichten Tiere in der Familien-Saga? Findet sich in ihnen auch ein Wesenszug von dir oder deinem Umfeld wieder?
Ich würde sagen, vermenschlichte Tiere sind nicht gleich vermenschlichte Tiere. Da gibt es z.B. die Tiere, die sich komplett verhalten wie Menschen (auch Kleidung tragen, Möbel besitzen usw.) und diese, die sich noch wie Tiere verhalten, aber kognitiv dem Menschen gleichgestellt werden. Zum selbst Schreiben bevorzuge ich (derzeit) letzteres, einfach weil ich Tiere und ihre Verhaltensweisen liebe. Ich habe selbst eine Katze und will dieses „Tierische“ nicht missen. Allerdings könnte man die Gedanken- und Gefühlswelt meiner Charaktere 1:1 auf den Menschen übertragen. So will ich doch menschliche Probleme behandeln und eine Aussage über gewisse Themen treffen (Erwachsenwerden, Verluste, Trauer, Selbstfindung, Familie, Freundschaft, finden eines Wertesystems). Ich liebe Geschichten, die mit Metaphern und Bildern arbeiten und ich schätze, dies fällt in diese Kategorie. Eine Familien-Saga hat mich schon immer gereizt, da ich Familien- und allgemein Beziehungsgefüge unheimlich spannend finde (da kommt die Psychologin in mir raus).
Ich denke mal, eigene Wesenszüge bringt man bei so etwas immer mit rein. Trauer, Freude, Verluste und Verlustängste (was auch in meine Geschichte eine große Rolle spielt) hat schon jeder durchlebt, ob es sich dabei um Personen, Gegenstände, Gelegenheiten, Lebensqualität oder sonstiges handelt, ist dabei erstmal zweitrangig. Es gibt also nicht einen Charakter, der Wesenszüge von mir hat, sondern in jedem Charakter steckt auch etwas von mir.
Mein Blog befasst sich mit meiner Lesesucht und meinen Kreationen aus Papier. Die Illustrationen zu deinem Buch haben mich sofort angesprochen. Wie bist du zum Zeichnen gekommen? Magst du eine deiner liebsten Figuren zeigen?
„Als die Tiere den Wald verließen“ hat mich zu so vielem inspiriert, dafür werde ich dieser Serie immer dankbar sein, da mich das alles so ausfüllt, wie kaum etwas anderes. Am Anfang war der Zeichenstil sehr angelehnt an die Serie und auch heute erkennt man wahrscheinlich noch den Ursprung, wobei ich inzwischen einen eigenen Stil entwickelt habe. Zu sehen sind die Zeichnungen auch auf meiner Homepage: https://mondschein-saga.de/ und Instagram-Account: https://www.instagram.com/mondschein_saga/. Ich hab hier z.B. ein Bild von meiner Protagonistin Silver, als sie zu Beginn der Geschichte noch eine Welpe ist.

Auch Autoren müssen mal eine Pause vom Schreiben machen. Was ist deine liebste Ablenkung vom Schreibtisch?
Da ich gerade in der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin stecke, ist tatsächlich das Schreiben die Ablenkung. Allerdings braucht man dafür ja eine gewisse Konzentration und Muse. Ansonsten zeichne ich wie gesagt gerne, ich schneide gerne Videos, schaue gerne Filme und Serien und spiele zwischendurch gerne Gemeinschaftsspiele und Computerspiele (z.B. Sims oder Strategie-Spiele wie Age of Empires).
Als Kind wollte ich unbedingt zu See fahren und Kapitän werden. Doch außer Urlaub auf See ist daraus nichts geworden. Was war dein Berufswunsch als Kind? Stand für dich da das Schreiben schon auf dem Programm?
Tatsächlich das Schreiben nicht, dafür waren es schon immer Tiere – ganz früher wollte ich nämlich Tierärztin werden. Dabei waren die Tiere jedoch wichtiger als der ärztliche Part ;-)
Welches Buch liegt aktuell auf deinem Nachttisch?
Mir wurde „Der Name des Windes“ geschenkt, welches ich jedoch leider noch nicht angefangen habe. Ich bin jedoch schon sehr gespannt.
Vielen Dank liebe Bellisae, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Deine Antworten und die Zeichnungen auf deiner Homepage machen neugierig auf das Buch.
Inhaltsangabe
Silver, eine junge und verträumte Silberfüchsin, war nie davon ausgegangen, dass sich etwas an dem unbekümmerten Leben mit ihrer Familie ändern könnte, bis ihre Welt durch ein traumatisches Ereignis aus den Fugen gerät. Eine Geschichte über eine äußere und innere Reise des Erwachsenwerdens. Über die Zerbrechlichkeit dessen, was wir als sicher erachten und die Beständigkeit dessen, was wir nie erwartet hätten. Über Freundschaft, Familie, Liebe und Intrigen, die Verarbeitung von Trauer und das Durchbrechen von festgefahrenen Denkmustern.
Bibliografie

Autor und Illustrator: Bellisae
Genre: Fantasy, Jugendbuch ab 12 Jahren
Verlag: Books on Demand
ISBN: 978-3753435770
Erscheinungsdatum: 15. Mai 2021
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 452
Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Bellisae
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