#wirsindedda

#WIRSINDEDDA

Was macht Edda so besonders?

Edda ist die Protagonisten im Roman „Träume bleiben ohne Reue“ von Victoria Suffrage. Edda sagt genau das, was sie denkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Für Edda endet ein aufregendes Leben als Puff- Mutter nun im Altenheim mit ALS. Edda selbst betitelt diese Absteige mit sehr viel unflätigeren Worten, Absteige klingt dabei noch harmlos.

Edda wäre bei mir in der Apotheke keine gute Kundin. Sie hadert nicht mit ihrem Leben und so steht sie ganz demonstrativ zu ihrem Alter. Die Falten stehen für ein abenteuerliches und schweres Leben im Puff.  Sie ist eine Einzelkämpferin und versucht dementsprechend erstmal alles im Alleingang zu regeln, am liebsten mit dem Kopf direkt durch die Wand.

Bin ich wie Edda?

Wenn ich eins mit Edda gemeinsam habe ist es die Eigenschaft zu sich selbst zu stehen. Ich bin die Summe meiner bisherigen Erlebnisse, meines Handelns und meiner veränderten Träume. Ja, ein wenig bin ich wie Edda. Mir ist es egal, was andere von mir denken. Ich mache mein Ding, so wie ich es für richtig halte. Ich habe mich bisher nur selten dem Gruppenzwang gebeugt, weil ich darin einfach keine Vorteile für mich sehe. Ich bin gerne ich, mit meinen etwas krausen roten Haaren. Ich bin immer eine Nuance zu laut. Das stört mich aber nicht, sollen am Nachbartisch doch alle meine Unterhaltung mitverfolgen. Mein Lachen klingt auch nicht immer gerade nett. Ich lache laut und dreckig und das nicht nur in lustigen Situationen. Aber auch das gehört zu mir.

Wo sehe ich mich im Alter?

Für Edda ist das Abstellgleis mit Vollpension die letzte Bleibe. Ihre finanziellen Mittel sind aufgebraucht; Familie hat sie keine und Freunde scheinen auch nicht greifbar zu sein. Im Prinzip ist das Altenheim das beste, was Edda auf ihre letzten Tage passieren konnte.

Ich selbst sehe mich noch nicht im Altenheim. Ich träume da von einer ganz anderen Einrichtung. Ich hoffe, dass meinem Mann und mir es vergönnt ist, gemeinsam alt zu werden. Mit einem jüngeren Mann stehen die Chancen ja gar nicht so schlecht. Ohne Kinder brauchen wir keinen Ankerplatz, wohin diese zurück kommen wollen. Für uns steht fest, wir arbeiten solange wie nötig für eine akzeptable Rente. Danach wird das Haus schon mal in eine Eigentumswohnung mit Betreuungsmöglichkeit umgetauscht. Wozu viele Besitztümer im Alter, wenn die nachher doch kein direkter Nachkomme erben kann. Und ohne Haus und Garten ist man frei. Dann sehen uns die Sieben Weltmeere noch viel häufiger als jetzt schon. Und vielleicht gibt es dann ja eine schwimmende Seniorenresidenz. Das wäre mein absoluter Traum, einfach bis ans Ende meiner Tage über die Ozeane zu schippern. Immer ein gutes Buch in Reichweite halten. Mein von Lachfalten durchzogenes Gesicht mit schlohweißem Haar umrandet in den Wind halten und einfach glücklich sein. Und sollte dann der Tag der Tage kommen, darf man mich gerne einfach über Bord werfen, dann kann ich auch weiterhin im Meer schwimmen.

Weitere Beiträge zur Aktion

25.10. – Marie Lanfermann auf https://vielleserin.de
26.10. 
27.10. – Sharon Glos auf https://buecherschrank.blogspot.com
28.10. – Tamara Zinser auf https://www.thefantasticworldofmine.de
29.10. – Kerstin Cornils – heute bist du hier –
30.10.
31.10. – Susann Keller auf http://sannysbuchwelten.de

Träume bleiben ohne Reue von Victoria Suffrage. #wirsindedda

Inhalt

„Edda, schnodderige Ex-Puffmutter, lebt im Altenheim und pflegt ihr Image als Scheusal. Darin wird sie bestärkt, als sie die tödliche Diagnose ALS erhält. Innerlich beginnt Edda sofort, ihren Abgang zu planen. Wilma, Eddas neue Mitbewohnerin, begegnet deren Gehässigkeit mit Herzlichkeit. Nach Anfangsschwierigkeiten erklärt sich Wilma sogar bereit, Edda bei ihrem Abgang mithilfe der „Beklopptengang“ zu unterstützen. Der Altenpflegeschüler Vincent nennt sie »mon général«, wühlt unerlaubt in Schränken, die Schülerin Laura hat auf nichts Bock und schleudert das Jesuskind an die Wand. Und was wollen der Herrgott in Eddas Badezimmer und der schwarze Vogel auf dem Fensterbrett?“ (Quelle: amazon)
224 Seiten (Print Ausgabe)
Verlag: Twentysix
erschienen am: 09.März 2018
Formate: Ebook und Taschenbuch
Rezensionsexemplar

erhältlich bei Amazon*
*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Meine Rezension zum Buch findest du hier: Träume bleiben ohne Reue

Rezension: Träume bleiben ohne Reue von Victoria Suffrage

Hast du schon von der #onlinebuchmesse gehört? Heute ist schon der dritte Tag der #obm2018 . Mich und alle anderen Blogger findest du unter #obm2018halle4 .

Heute geht es um ein aktuelles Buch. Ich habe gerade „Träume bleiben ohne Reue“ von Victoria Suffrage ausgelesen. Das Buch steht für mich zurecht auf der Shortlist des Deutschen Selpublisher Preises. Falls du möchtest, kannst du bis morgen (09.10.18) noch abstimmen unter folgendem Link: selfpublishing-preis.de/shortlist/ Unter #wirsindedda kannst du mehr über die Leser und ihre Eindrücke zum Buch finden.

Träume bleiben ohne Reue

von Victoria Suffrage

Victoria Suffrage Träume bleiben ohne Reue

Gegenwartsliteratur, Humor
224 Seiten (Print Ausgabe)
Verlag: Twentysix
erschienen am: 09.März 2018
Formate: Ebook und Taschenbuch
Rezensionsexemplar

erhältlich bei Amazon*
*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Inhalt

„Edda, schnodderige Ex-Puffmutter, lebt im Altenheim und pflegt ihr Image als Scheusal. Darin wird sie bestärkt, als sie die tödliche Diagnose ALS erhält. Innerlich beginnt Edda sofort, ihren Abgang zu planen. Wilma, Eddas neue Mitbewohnerin, begegnet deren Gehässigkeit mit Herzlichkeit. Nach Anfangsschwierigkeiten erklärt sich Wilma sogar bereit, Edda bei ihrem Abgang mithilfe der „Beklopptengang“ zu unterstützen. Der Altenpflegeschüler Vincent nennt sie »mon général«, wühlt unerlaubt in Schränken, die Schülerin Laura hat auf nichts Bock und schleudert das Jesuskind an die Wand. Und was wollen der Herrgott in Eddas Badezimmer und der schwarze Vogel auf dem Fensterbrett?“ (Quelle: amazon)

Meine Meinung

Das Cover hat mich direkt eingeladen selbst ein bisschen zu Zeichnen, wie du auf meinem Sketchnote weiter unten sehen kannst. Der Hintergrund ist bräunlich gehalten. Man kann die Silhouette eines Baumes erkennen. Im Vordergrund sind wunderschöne rote Mohnblumen gemalt. Der Titel ist im Handlettering Stil gestaltet. Für mich ein absoluter Hingucker, einfach mal was anderes. Ich finde das Cover passend zur Geschichte, denn die Mohnblumen spielen für die Protagonisten eine ganz spezielle Rolle.

Träume bleiben ohne Reue von Victoria SuffrageBei dem Cover war der Titel für mein Sketchnote sofort klar. Die Buchstaben musste ich einfach ähnlich gestalten. Mit etwas Hilfe aus dem Internet konnte ich auch rote Mohnblumen malen. An dieser Stelle muss ich mich gerade selbst einmal loben. Mit diesem Sketchnote bin ich voll und ganz zufrieden. Und es passt so gut zum Buch.

Der Roman sprudelt nur so vor nackten Tatsachen, im übertragenen Sinne. Wie du im Klappentext lesen kannst ist die Protagonisten Edda eine Ex- Puffmutter. Da musste ich sofort an die Reeperbahn in Hamburg denken. Wobei der Roman ganz wo anders spielt. Edda ist ein Mensch, den ich einfach gern haben muss. Ohne Rücksicht auf Verluste knallt sie einem die Wahrheit vor den Kopf, ob man sie nun hören möchte oder nicht. Auf ihre ganz spezielle Art erzählt sie als Ich- Erzähler aus ihrem Alltag in der „Altenabsteige“ und ihrem Leben im Puff. Dabei legt sie viel Wert auf die richtige Etikette und schnauzt jeden an, der sie nich „von Mochnitz“ nennt. Mit der Diagnose ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) ist das Leben für Edda schlagartig vorbei. Wie sie damit umgeht und welche Menschen und Wesen ihr dabei begegnen musst du am besten selber lesen.

Ein Wort sprang mich beim Lesen immer wieder an: Lottelei. Diesen Begriff verwendet Edda in vielen Situationen. Es hat ein bisschen was von Lotterleben. Aber so richtig kann ich den Begriff nicht übersetzen. Er sorgte bei mir für regelmäßiges schmunzeln. Was würdest du dir unter dem Begriff „Lottelei“ vorstellen?

Der Roman hat etwas ganz besonderes. Die Sprache ist auf die Protagonistin abgestimmt. Und so finden sich viele abwertende und schnottrige Ausdrücke. Kennst du das Ohnsorg Theater? Ich hatte sofort ein Bild von Heidi Mahler im Kopf, die hat eine ganz besondere Stimmlage und in so manchen Stücken so richtig schön geflucht und gelästert. Genauso stelle ich mir Edda vor. Übrigens finde ich, das Buch eignet sich sehr gut für die Bühne. Man kann das Geschehen im Prinzip auf zwei Orte einschränken. Zum Einen gibt es die Erzählungen aus Eddas Vergangenheit. Diese gibt sie zu meist aus ihrer „Alterszelle“ zum Besten. Und zum Anderen der Gemeinschaftsraum des Altenheims. Dort trifft sie auf ihre Leidensgenossen. Dort könnte man die ein oder andere Szene hin versetzen, um nicht so oft das Bühnenbild zu verändern. In meinem Kopf sehe ich das Zimmer von Edda schon genau vor mir.

Dem entsprechend schafft Victoria Suffrage es sehr gut, mit ihrem Erzählstil direkt Bilder im Kopf des Leser zu projizieren. Bei mir hat es zumindest sofort geklappt. Hätte Edda auf einmal neben mir gestanden, ich hätte mich nicht gewundert. So realistisch kam mir das Geschehen vor.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Die Themen leben im Altenheim, Vergangenheit als Puff- Mutter und die Erkrankung ALS finde ich sehr gut und unterhaltsam umgesetzt. Wer bei diesem Buch nicht laut lachen muss ist selber schuld.

Also ran ans Buch, bis morgen kannst du (09.10.18) noch unter folgendem Link: selfpublishing-preis.de/shortlist/ abstimmen. Dort gibt es auch eine XXL Leseprobe zum Roman.