Die Dorfschullehrerin von Eva Völler

Die Dorfschullehrerin – Was die Hoffnung verspricht

von Eva Völler

Meine Meinung

Das Cover zeigt von hinten eine Frau im gelben Kleid, die ein junges Schulmädchen an der Hand hält. Das Mädchen trägt einen Schulranzen auf dem Rücken. Die Kleidung und der Schulranzen deuten auf vergangene Zeiten hin. Neben dem Titel sind ein paar fliegende Schwalben zu sehen. Sehr gut finde ich, dass die Personen nur von hinten zu sehen sind. Ich bin einfach kein Fan von realen Menschen auf einem Buchcover, es nimmt mir zu viel von meiner eigenen Vorstellung weg. Der etwas nostalgisch anmutende helle Hintergrund rundet das Cover perfekt ab.

„Die Dorfschullehrerin – Was die Hoffnung verspricht“ ist der Auftakt von Eva Völlers Buchreihe: Die Dorfschullehrerin. Im Mai erscheint der zweite Teil: Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will bei Lübbe. Im Mittelpunkt steht Helene, die als junge Lehrerin in einen abgelegenen Ort in die Rhön zieht. Dort lernt die Tobias kennen. Beide haben ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen.

Für mich war es eine Reise in eine Zeit weit vor meiner Geburt. Fasziniert war ich von der Unterbringung der Lehrkräfte in Kirchdorf. Ich selbst bin in einem alten Schulgebäude geboren und aufgewachsen. Und kenne Bilder von meinem Elternhaus aus den Jahren, in denen dort noch Schulbetrieb herrschte. So hatte ich ein ungefähres Bild vor Augen, wenn die Erzählung auf die Klassenstärke und die Räumlichkeiten kam. Fasziniert habe ich verfolgt, wie man mit Vertretungsstunden verfahren ist. In der aktuellen Zeit kann man sich das gar nicht mehr vorstellen.

Die Handlung wird hauptsächlich in der Gegenwart erzählt, was in diesem Fall das Jahr 1961 ist. Vereinzelt gibt es Rückblendungen in die Vergangenheit von Helene. Nach und nach bekommt man als Leser einen umfänglichen Blick auf die Situation der Protagonistin. Und darf auch mal auf die andere Seite der Grenze blicken. Für mich fühlte sich die Erzählung sehr authentisch an, wobei sowohl die Personen als auch die Orte der Fiktion der Autorin entsprungen sind. Doch der Rahmen bilden für mein empfinden sehr gut das historische Geschehen in Deutschland ab. Als Leser bekommt man ein Gefühl dafür, was damals in den Grenzregionen für eine Stimmung herrschte. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, es hätte genauso auch in der Realität passiert sein können. Gerade diese Authentizität macht für mich einen guten historischen Roman aus, der zwar nicht ein reales Ereignis zum Thema hat, aber dessen Geschichte sich perfekt in die Zeit eingliedert.

Für mich war es eine spannende Geschichte, die ich von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen habe. Die Erzählung führt zu einem logischen Ende, macht aber neugierig genug auf den zweiten Band. Zu gerne möchte ich wissen wie es mit Helene weiter geht. Gerade auch ihren beruflichen Werdegang finde ich interessant. Schließlich klingt hier und da schon etwas von neuen Methoden beim Unterrichten an. Ein spannender Zeitpunkt in der deutschen Geschichte wurde hier gewählt und sprachlich sehr schön umgesetzt. Hast du Lust auf eine fiktive Geschichte im historischen Gefüge der deutschen Trennung? Dann bist du hier genau richtig. Interessierst du dich darüber hinaus vielleicht auch noch ein wenig für den Schuldienst und die Entwicklung der Frauenrechte in Deutschland, dann kommst du hier auf deine Kosten.

Inhaltsangabe

1961. Als die junge Lehrerin Helene von der Großstadt ins ländliche, erzkatholische Hessen versetzt wird, begegnet man ihr zunächst mit Ablehnung. Der althergebrachte drakonische Erziehungsstil, die Gleichgültigkeit der Kollegen: Für die engagierte Helene ist es ein Kampf gegen Windmühlen. In Tobias, dem anfangs wortkargen, später jedoch deutlich zugänglicheren Landarzt, findet sie schließlich einen Verbündeten. Niemand ahnt: Ihre Versetzung aufs Land war kein Zufall. Denn mitten durch den Landstrich zieht sich die Grenze zur „Ostzone“ …

Bibliografie

Beitragsbild zur Rezension vom Roman: Die Dorfschullehrerin Was die Hoffnung verspricht von Eva Völler. Zusehen ist unter anderem das Cover des Buches und Sketchnotes zum Roman.

Autor: Eva Völler
Reihe: Die Dorfschullehrerin 1
Genre: Belletristik
Verlag: Lübbe
ISBN: 9783785727652
Erscheinungsdatum: 26. November 2021
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 445
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Lübbe über Bloggerjury zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Lübbe

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Die Republik von Maxim Voland

Die Republik

von Maxim Voland

Vor ein paar Monaten fand eine kleine Postkarte den Weg zu mir und machte mich neugierig. „Die Republik sieht alles!“ stand auf der Postkarte vom Pieper Verlag. Daraufhin habe ich mich beim Verlag gemeldet und erhielt eine kleine Box mit der gebundenen Ausgabe des Romans: Die Republik von Maxim Voland.

Hätte ich nicht vor fast zehn Jahren meinen Mann kennengelernt, wäre das Buch vermutlich einfach so an mir vorbei gezogen. Ich hätte die Postkarte gelesen und das wars. Doch mein Mann ist ein Kind der DDR und so ist das Leben diesseits und jenseits der Grenze immer wieder Thema zwischen uns und bei Familientreffen. Also habe ich mich auf das Szenario eingelassen: Was wäre, wenn die deutsche Geschichte anders verlaufen wäre?

Meine Meinung

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte. Es sind die klassischen Farben für die DDR zusehen in Kombination mit dem Hammer und Zirkel Symbol. Wer genau hinschaut kann hinter dem Hammer und Zirkel die Umrisse in rot von Deutschland sehen.

Das Buch startet mit einem kurzen Vorwort des Autors. Wie kam er zu dieser „Was wäre, wenn“ Überlegung und damit zu dem vorliegenden Roman. Ich habe mir diese Frage auch kurz gestellt. Würde ich heute mit dem gleichen Mann verheiratet sein? Wäre ich jetzt genau da wo ich bin? Es ist müßig sich diese Fragen zu stellen, denn meine Fantasie reicht dafür einfach nicht aus. Die Geschichte ist zum Glück so verlaufen, wie es heute ist.

Ganz untypisch für mein Leseverhalten habe ich mich auf diese eher utopische Geschichte eingelassen. Auf den ersten Seiten fiel es mir schwer mich mit der irrealen Welt auseinanderzusetzen. Zu sehr war die tatsächliche Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in meinem Kopf gefangen. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich auf das Abenteuer eingelassen und ließ mich von den Agenten im autonomen West- Berlin einfangen. Von Seite zu Seite wurde die Geschichte immer spannender. Und ich war gefangen von der Suche nach dem Giftgas. Und versuchte nicht mehr das Geschehen mit der Realität zu verknüpfen. Drei Personen waren für mich für den Verlauf der Handlung wichtig und bieten einen ganz eigenen Blick auf die Deutsche Demokratische Republik. Oberst Gustav Kuhn ist erfolgreicher Angestellter der Staatssicherheit. Christopher Mueller zeigt den Weg voller Vorurteile als französischer Bürger bei der Einreise in die DDR und dann ist da noch Harper Parker- Moreau als MI6 Agenten, die sich auf ihre ganz eigene Art bewegt.

Beim Lesen habe ich immer wieder überlegt, wie viel davon ist wirklich fiktiv in die Zukunft gesponnen einer möglichen Gesamtdeutschen Lösung und wie viel davon sind Tatsachen übernommen aus der DDR. Ich bin gespannt auf das Gespräch mit meinem Mann, wenn er das Buch gelesen hat.

Auch wenn ich anfangs so meine Schwierigkeiten mit dem Buch hatte, war es für mich trotz allem ein spannender Lesegenuss. Ich habe einen Blick auf die Schwarze Sonne geworfen und mir überlegt was davon heute auch bei uns möglich wäre. Im Zeitalter von Alexa und Co hat der Satz: „Abgehört wird immer von irgendwem“ eine ganz neue Bedeutung. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere digitale Welt hier und da kleine Schlupflöcher hat für entsprechende Nachrichtendienste. Und sei es nur die passende Werbung zu präsentieren.

Hast du Lust, dich mit der Frage zu beschäftigen: Was wäre, wenn unsere Geschichte des Landes eine andere geworden wäre? Dann bist du beim Roman von Maxim Voland genau richtig. Lasse dich ein auf das Abenteuer und erfreue dich an der Tatsache, dass das ganze nur ein fiktiver Roman ist und zum Glück nicht unsere Wirklichkeit.

Inhaltsangabe

Was wäre, wenn …
Maxim Voland schreibt die deutsche Nachkriegsgeschichte neu!


Europa, 1949: Die neu gegründete DDR umfasst nach einem unglaublichen Coup das gesamte deutsche Staatsgebiet, mit  Ausnahme des westlichen Teils von Berlin. Gegenwart: Die DDR ist führende europäische Macht – ein hochmoderner Überwachungsstaat mit einem glücklichen Volk. So scheint es. Während internationale Agentenorganisationen im autonomen West-Berlin ihre Pläne schmieden, wird die DDR von einem furchtbaren Vorfall erschüttert: Über den Platz der Akademie zieht eine Giftgaswolke und fordert zahlreiche Tote. Ein Unfall? Ein Anschlag? Welche Macht steckt dahinter? Ein desillusionierter Stasi-Oberst, der französische Dolmetscher Christopher und die junge DDR-Bürgerin Alicia geraten in eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes, die das Ende Europas bedeuten könnte … 

Bibliografie

Autor: Maxim Voland
Genre: Thriller
Verlag: Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-07071-3
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2020
Format: Hardcover, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 528
Leseexemplar: ja, Verlag


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Piper Verlag

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