Der alte Apfelgarten von Sharon Gosling 

Der alte Apfelgarten

von Sharon Gosling 

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Der alte Apfelgarten von Sharon Gosling erschienen bei Dumont und eingelesen von Anja Kalischke-Bäuerle

Meine Meinung

Auf dem Cover sind Apfelbäume an den Klippen zu sehen. Ein weißer Zaun rahmt den Garten ein, der zum Meer hin abfällt. Auf dem Wasser kann man noch ein Segelboot erkennen, was das Bild sehr schön komplementiert. Für mich ein schönes und absolut passendes Cover zur Geschichte. 

Der alte Apfelgarten von Sharon Gosling erschien bei Dumont audiobook. Das Hörbuch wurde von Anja Kalischke-Bäuerle eingelesen. Sie führt mit ihrer Stimme durch die Familiengeschichte der Crowdies und dem Geheimnis um den Sagenumwobenen Apfelgarten. Zur Familie gehören die Schwestern Bette und Nina Crowdie, die sich über die Jahre auseinandergelebt haben. Während Nina mit ihrem Sohn Barneby auf der Farm arbeitet, ist Bette schon in jungen Jahren nach London gegangen und arbeitet dort in einer renommierten Anwaltskanzlei. Der Tod des Vaters sorgt für ein unverhofftes Wiedersehen auf der Crowdie Farm und interessante Entdeckungen. Mehr zum Inhalt findest du im Klappentext. 

Mit ruhiger Stimme erzählt Anja Kalischke-Bäuerle die Familiengeschichte. Dabei gibt sie den einzelnen Figuren ganz feine Stimmnuancen, so dass ich alle gut auseinanderhalten konnte. Ich habe ihr gerne gelauscht und finde ihre Stimme einfach passend für eine schöne Familiengeschichte. Sie fängt die Atmosphäre der Erzählung sehr gut ein und gibt diese authentisch wieder. So konnte ich die zarten Funken zwischen Cam und Nina direkt spüren, bevor es Nina überhaupt gewahr wurde. 

Neben der besonderen Familiengeschichte durfte ich auch einiges über den Anbau von Äpfeln und die Veredelung erfahren. Während Ryan den Apfelgarten besucht, erzählt er nicht nur den Schwestern, was man mit den alten Sorten anfangen kann, sondern gibt auch kurze Einblicke in sein großes Wissen. Das fand ich besonders spannend und musste dabei unweigerlich an meinen Vater denken. Er war ein absolut Naturverbundener Mensch und musste im Garten vieles ausprobieren, was er gelesen oder gehört hatte. So hat auch er sich am pfropfen eines Apfelbaums versucht. Ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern, ob es wirklich Erfolg hatte.

Liebst du Äpfel und trinkst gerne Cider? Magst du besondere Familiengeschichten mit Rückblenden in die Vergangenheit? Dann bist du hier genau richtig. Schnappe dir „Der alte Apfelgarten“ von Sharon Gosling und reise auf die Crowdie Farm. Erkunde zusammen mit den Schwestern das Gelände und stolpere über einen Pfad Richtung Klippen. Traue dich zusammen mit ihnen, dich über die Regeln der Kindheit hinwegzusetzen und schaue wohin der Weg führt. Verliebe dich in Barneby und sein Spiderman Kostüm und begleite ihn bei seinen Abenteuern. Er ist mein persönlicher Liebling in der Geschichte, der immer wieder für ein Lächeln sorgt. Ich hab das Hörbuch einfach nur genossen und empfehle es sehr gerne weiter an alle, die Familiengeschichten mit Erinnerungen, Drama und Naturverbundenheit mögen.

Inhaltsangabe

Crowdie Farm liegt an der schroffen Steilküste Schottlands; dort sind Bette und Nina Crowdie aufgewachsen, zwischen Kühen, Hühnern und der rauen See. Nahegestanden haben sie sich nie. Zu verschieden sind die beiden Schwestern, zu groß der Altersunterschied von zehn Jahren. Nun lebt Bette ihr ganz eigenes Leben in London, fernab der Familie, während für Nina die Farm ihr Ein und Alles ist.

Als plötzlich der Vater stirbt und die Schwestern unerwartet den Hof gemeinsam erben, treffen sie wieder aufeinander. Bald erfahren sie von den enormen Schulden, die ihr Vater vor ihnen verheimlicht hat. Widerstrebend willigt Bette ein, ihrer Schwester bei der Rettung von Crowdie Farm zu helfen. Doch das bedeutet, dass sie einen Weg finden müssen, zusammenzuarbeiten, und Bette nicht länger verdrängen kann, warum – oder wegen wem – sie vor all den Jahren weggegangen ist.

Die Entdeckung eines seit Jahrzehnten vergessenen Apfelgartens mit uralten, seltenen Cidersorten auf ihrem Land ist der einzige Hoffnungsschimmer. Er bleibt die letzte Möglichkeit, die Farm zu retten – und die Beziehung der Schwestern wieder zu kitten.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Hörbuch: Der alte Apfelgarten von Sharon Gosling erschienen bei Dumont und eingelesen von Anja Kalischke-Bäuerle

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Autor: Sharon Gosling
Sprecher: Anja Kalischke-Bäuerle
Genre: Belletristik
Verlag: DuMont Buchverlag
ISBN/ ASIN: B0F7LRDJHY
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2025
Format: Hörbuch, Hardcover und Ebook
Zeit: 9h29
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar. Es wurde mir von DuMont über Netgalley zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen: Klappentext und Cover Original: ©DuMont Buchverlag

Die Berghebamme von Linda Winterberg

Die Berghebamme – Tage der Liebe

von Linda Winterberg

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Die Berghebamme Tage der Liebe von Linda Winterberg erschienen im Aufbau Verlag

Meine Meinung

Das Cover ist wieder sehr schön gestaltet und zeigt im Prinzip zwei Bilder. Im unteren Drittel sieht man ein paar Häuser mitten in der Natur vor der Kulisse von Berggipfeln. Im oberen Bereich sind ebenfalls Berge zu sehen, doch steht der Fokus auf einer jungen Frau, die den Blick nach unten gerichtet hat. Man hat direkt das Gefühl, sie würde auf ein Baby in ihren Armen schauen, das aber im Bild nicht sichtbar ist. Damit passt das Cover sehr schön zum Inhalt der Geschichte. 

Die Berghebamme – Tage der Liebe von Linda Winterberg erschien im Aufbau Verlag. Das Hörbuch dazu wurde von Eva Becker eingesprochen, die auch schon den ersten Band: Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen gelesen hat. Ich habe das Buch parallel gelesen und gehört und so begleitete es mich in allen Lebenslagen an zwei Tagen. Ich mag die Stimme von Eva Becker, die sehr schön zu historischen Geschichten passt. Der Roman spielt 1896 in Brannenburg und damit in einer längst vergangenen Zeit.

Der Roman kann im Prinzip unabhängig vom ersten Band gelesen werden, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Das Leben im Dorf wird aber weiter erzählt und so war es für mich einfach schön ein zweites Mal in die Welt von Brannenburg einzutauchen. Ich durfte hier wieder teilhaben an den Ängsten und Wünschen der Frauen aus der Zeit. Bin ich froh, dass damals mutige Frauen den Weg geebneten haben.

Während im ersten Band die Hygiene bei einer Geburt und überhaupt bei der Untersuchung von Menschen thematisiert wurde, gelangen wir nun zum Thema ungewollter Schwangerschaften. Hier im speziellen der unehelichen Schwangerschaften, die zu einer Verstossung aus der Gemeinde führen. Im speziellen tauchen hier Todesfälle auf, die auf eine sogenannte Engelmacherin hindeuten. Hier gerät die Protagonistin Maria, als junge und moderne Hebamme ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Doch setzt sie ihr gelerntes Wissen wirklich für Abtreibungen ein? Erfahre es am besten selbst beim Lesen. 

Ich habe das Buch bzw. Hörbuch in wenigen Tagen verschlungen. Und fühlte mich sofort wieder wohl in dem Bergdorf. Gleich zu Beginn traf Maria auf Georg, den neuen Landarzt der Gemeinde. Da hatte mein romantisches Herz sofort Liebe im Sinn. Doch geht es wirklich in diese Richtung? Die zwei begegnen sich ausgerechnet bei einem Gewitter am Berg, was Maria an ihre Kindheit denken lässt.

„Früher im Kinderhaus hat uns die Gerti immer damit beruhigt, dass die Heiligen im Himmel ein Fest feiern und Polka tanzen würden. Und wenn es besonders arg gekracht hat, dann hat der Petrus einen Luftsprung gemacht.“

Ich musste bei dieser Erinnerung einfach nur schmunzeln und war irgendwie begeistert von dieser Erklärung. Sie nimmt sehr gut die Angst vor dem Unwetter und verbindet sie mit einem fröhlichen Ereignis. Da kann man die Blitzer und die Donner ganz anders wahrnehmen. Immer wieder lässt Maria mich als Leser teilhaben an ihrer Kindheit, die nicht unbedingt einfach war, da sie ein uneheliches Kind ist und als Findelkind im Kinderhaus in Brannenburg aufwachsen musste. Dazu erfährst du im ersten Band ein wenig mehr. 

Im Fokus einer Hebamme stehen ganz natürlich die Geburten. Und so darfst du im Laufe der Geschichte an zahlreichen teilnehmen, die sich leider ein wenig auch im Wortlauf wiederholen. Hier hätten es für meinen Geschmack ein paar weniger sein können. Wobei ich bei dem Titel des Buches natürlich den Fokus schon mitgeliefert bekam. Die vielen kleinen Momente auf den Hausbänken im Ort haben mich von der Fülle an Geburten wieder abgelenkt. Hier erfuhr ich allerlei Spekulationen um die illegalen Abtreibungen und wusste zwischendurch selbst nicht was ich glauben sollte. Ebenso wurde von den Zustände in den Heimen für die unehelichen Kinder erzählt, was mich mit einer Gänsehaut zurück ließ. Dazu möchte ich dir noch ein Zitat mit auf den Weg geben. 

„Das Haus war so kalt und unfreundlich, ähnelte einem Gefängnis. An einem solchen Ort sollten keine Kinder leben müssen. Es muss sich etwas im Denken der Gesellschaft ändern, sonst werden Engelmacherinnen nie aufhören. „

Liest du gerne Geschichten aus dem 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhundert? Möchtest du erleben, wie in der Zeit eine junge Hebamme für die Rechte der Frauen kämpft? Dann ist „Die Berghebamme – Tage der Liebe“ von Linda Winterberg genau das richtige für dich. Steige hinauf in die Berge und genieße den Blick über die Gipfel. Begleite Maria bei den Hausgeburten und erlebe die Überraschungen, die heute durch Ultraschalluntersuchungen fast nicht mehr vorkommen. Tauche ein in eine besondere Geschichte und freue dich, dass in der Zeit die Frauen für unsere Rechte gekämpft haben. Ich hatte ein paar schöne Hör- und Lesemomente und freue mich auf den dritten Band, der im November erscheint. Ich empfehle das Buch gerne weiter. 

Inhaltsangabe

Eine Hebamme, die für das Recht der Frauen kämpft 

Marias beste Freundin Evi erwartet heimlich ein Kind von ihrem Verlobten. Dann stirbt er jedoch bei einem Unfall in den Alpen, und Evi, eine unverheiratete Schwangere, gilt als Mädchen der Schande. Verzweifelt bittet sie Maria um Hilfe, und stürzt ihre Freundin in einen Gewissenskonflikt. Plötzlich steht Maria unter dem Verdacht, unrechtmäßig Abtreibungen vorgenommen zu haben, und niemand glaubt ihr, als sie ihre Unschuld beteuert. Bis auf den charmanten neuen Landarzt Georg, der gerade nach Brannenburg gezogen ist.

Der zweite Band der bewegenden Berghebammen-Saga von Bestsellerautorin Linda Winterberg

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover von Roman: Die Berghebamme Tage der Liebe von Linda Winterberg erschienen im Aufbau Verlag

Autor: Linda Winterbeg
Reihe: Kinder der Berge Saga Band 2
Genre: Familiensaga
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN/ ASIN: 978-3746641393
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2025
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 374
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Aufbau Verlag

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Windflüchterin von Thesche Wulff

Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland

von Thesche Wulff

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschienen im Droemer Verlag

Meine Meinung

Das Cover wirkt wie gemalt und hat mich dadurch direkt angesprochen. Am unteren Rand sieht es wie eine Welle aus, die sich am Strand bricht. Dazu passt oben die Frau in einem roten Kleid mit Hut, die an der Wasserkante entlang läuft. Ein Bild, das mich direkt ans Meer denken lässt.

Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschien im Droemer Verlag. Es ist der Auftakt von der „Die Nordsee Dilogie“, der mich direkt neugierig gemacht hat auf den zweiten Band: „Sturmflüsterin – Die Frauen von Helgoland“.

Die Geschichte spielt, wie könnte es anders sein auf der Hochinsel Helgoland. Zunächst dürfen wir die 38 jährige Doro kennenlernen, die Zeitweise auf der Insel lebt und im nahe gelegenen Offshore Windpark als Ingenieurin arbeitet. Als zweite lernen wir auch ihre Großmutter Elsie näher kennen, die auf dem Festland lebt und mehr Mutter als Oma zu Doro ist. Was genau es damit auf sich hat erfährst du im Laufe der Geschichte. 

Ich war vom Setting sofort angetan. Helgoland ist immer eine Reise wert und übt auf mich eine gewisse Faszination aus. Schon als kleines Mädel habe ich den Geschichten von meinem Großvater (Johannes Cornils) gelauscht, wie er davon berichtete, mit den Gästen in einem kleinen Boot von St. Peter- Ording aus nach Helgoland zu schippern. Die Bilder dazu sehen für heutige Verhältnisse abenteuerlich aus, aber sie zeigen auch die einzigartige Lage des roten Felsens. 

Ich durfte als Jugendliche einmal an einer Führung durch die Tunnelanlagen von Helgoland teilnehmen und bekam damit ein Gefühl für die Situation der Menschen während der Luftangriffe. Im Felsen befand sich ein ausgeklügeltes Wegenetz, um die Bewohner dort tagelang in Sicherheit zu bringen. Ich will an dieser Stelle gar nicht so viel davon erzählen.

Nur so viel noch: es ist eine Reise durch die Zeit und ein kleiner Blick auf das Ereignisreiche Geschehen auf der Hochseeinsel. Wer, wie ich, eine Bunkerführung auf Helgoland gemacht hat, bekommt eine Ahnung davon, wie es der 6 jährigen Elsie dort ergangen ist. Wer ebenfalls schon in den Gängen unter Dover Castle war und dort eine Führung gemacht hat, bekommt auch eine akustische Ahnung von der Zeit im Bunker während der Luftangriffe. 

Es ist eine spannende Familiengeschichte, die sich mir nach und nach als Leser in seiner vollen Pracht entfaltete. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen und lauschte auch zu gerne dem älteren Herrn, der scheinbar ein Ur-Insulaner war. 

„Ja, der Wind erzählt uns hier so einiges. Von seiner Kraft, die erschafft und zerstört. Seit uralten Zeiten. Doch nur wenige Menschen verstehen ihn und sind nicht überrascht, wenn er Fische aus dem Meer bis hierher aufs Oberland trägt.“

Für alle die noch nie auf Helgoland waren sei angemerkt, dass das Oberland sich dem Namen nach ganz oben auf dem roten Felsen befindet. Ich bin mit dem Sturm an der Nordsee auf der Halbinsel Eiderstedt großgeworden, aber bei der Höhe kann selbst ich mir das nur schwer vorstellen, dass da wirklich Fische gelandet sind. Aber, wenn ich mir so den Titel von Band zwei anschaue, dann dürfen wir dort vermutlich noch ein wenig mehr zu Wind und Sturm auf Helgoland erfahren. 

Mein romantisches Leserherz würde gerne im zweiten Band noch etwas mehr über den besonderen roten Feuerstein erfahren, den es nur auf Helgoland gibt. Mal sehen, ob mein Wunsch erfüllt wird. Für mich ist es hier erst mal ein gelungener Abschluss zum Leben der vier Frauen und deren Verbindung zu Helgoland. Ich bin nun gespannt, wann und wie ich weiter in die Geschichte eintauchen darf und ob ich mehr über Doros Mutter erfahre, die hier nur in einer ganz kleinen Nebenrolle auftauchte.

Magst du Geschichten über Familiengeheimnisse? Liest du gerne in mehr als einer Zeitebene? Dann bist du hier genau richtig. „Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland“ von Thesche Wulff entführt dich auf die einzigartige Insel. Erlebe das moderne Helgoland aus der Sicht von Doro und blicke vor allem auch in ihren aufregenden Arbeitsalltag. Die Erzählung direkt über ihren Einsatz auf den Windkrafträdern hat mich total fasziniert. Genieße aber auch die kurzen Passagen aus einer ganz anderen Zeit, wo Helgoland zu einem Nadelöhr wurde und die Bewohner sich in Sicherheit bringen mussten. Ich war von Anfang an gefesselt von der Geschichte und habe es einfach nur genossen. Ich bin schon gespannt, was ich im zweiten Band der Dilogie über die vier Frauen erfahren werde. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die gerne in die Geschichte von mehreren Generationen eintauchen möchten und dabei innerhalb der fiktiven Geschichte auch etwas aus der historischen Entwicklung auf Helgoland erfahren möchten.

Inhaltsangabe

Die stürmische Schönheit Helgolands, die Schatten der Vergangenheit und eine Frau auf der Suche nach Antworten

Für die 38-jährige Doro ist mit ihrem Job in einem Offshore-Windpark ein Traum in Erfüllung gegangen – bis sie während eines Sturms von einem Windrad evakuiert werden muss. Doro erleidet eine Panikattacke, die sie auch am nächsten Tag noch fest in ihren Klauen hält: Von Helgoland möchte sie eigentlich nur aufs Festland übersetzen, nach Hause zu ihrer Großmutter Elsie. Doch sobald sie sich der Uferkante nähert, wird sie von Schwindel und einem heftigen Zittern erfasst. Ist es das, wovor Elsie sie immer wieder gewarnt hatte? Aber woher rührt diese unerklärliche Angst? In ihrem Selbstverständnis erschüttert, beginnt die pragmatische Doro endlich all die Fragen zu stellen, die in ihrer Familie nie ausgesprochen werden durften.

Vier Generationen von Frauen und eine tragische Familiengeschichte, die bis heute nachwirkt

In Tagebucheinträgen von Elsies Mutter offenbart sich Doro das Schicksal ihrer Familie, die 1945 von Helgoland fliehen musste. Geheimnisse und Schweigen lenken seitdem die Geschicke der Frauen, bis Doro den Mut fasst, sich der Vergangenheit zu stellen.

Doros Geschichte wird im 2. Band der »Nordsee-Dilogie« fortgesetzt: »Die Frauen von Helgoland. Sturmflüsterin«.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Roman: Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschienen im Droemer Verlag

Autor: Thesche Wulff
Reihe: Die Nordsee-Dilogie
Genre: Familienroman
Verlag: Droemer
ISBN/ ASIN: 978-3426659588
Erscheinungsdatum: 01. April 2025
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 352
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Droemer zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Droemer Verlag

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Der Junge aus dem Meer von Garrett Carr

Der Junge aus dem Meer

von Garrett Carr

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes und ein paar geschnitzte Holzschiffezur Rezension vom Hörbuch: Der Junge aus dem Meer von Garrett Carr  erschienen im Argon Verlag und eingelesen von Richard Barenberg

Meine Meinung

Das Cover hat mich wie magisch angezogen. Zu sehen ist ein Junge in Shorts und gestreiften Shirt, der mit dem Rücken an einer Mauer lehnt. Er schaut aufs Meer, auf dem ein roter Kutter zu sehen ist. Darüber schwebt noch eine Möwe die das maritime Bild komplementiert. Ich musste bei dem Anblick direkt an meine Kindheit denken und so konnte ich an dem Hörbuch einfach nicht vorbei gehen. 

Der Junge aus dem Meer von Garrett Carr erschien im Argon Verlag. Das Hörbuch wurde von Richard Barenberg eingelesen, der mit seiner Stimme genau den passenden Ton für die Geschichte trifft. Diese spielt in einem kleinen Küstenörtchen an der Westküste von Irland Anfang der 70er Jahre. Zu der Zeit wird scheinbar ein Baby an den Strand gespült, das von den Dorfbewohnern aufgenommen und ein Leben lang beäugt wird. Ein Zuhause findet der Junge schließlich bei Fischer Ambrose und seiner Frau Christine und so dürfen wir als Hörer seinen Lebensweg bis ins erwachsenen Alter verfolgen. 

Wenn du jetzt bei dem Findelkind direkt „Das Dschungelbuch“ oder auch „Harry Potter“ im Kopf hast, bist du auf einer ganz falschen Fährte. Hier geht es nicht um die Abenteuer eines kleinen Findelkindes und auch nicht um ein abtauchen in fantastische Welten. Es dreht sich um so viel mehr. Wir haben hier eine abgeschiedene Kleinstadt, die durch das Auffinden des Jungen aufgewühlt wird. Wir haben eine liebevolle Familie, die dem Jungen, er wird von ihnen auf den Namen Brendan getauft ein Zuhause gibt. Sie lassen ihm genau die gleiche Liebe zu teil werden, wie ihrem leiblichen Kind. Wir dürfen eintauchen in die Welt der Fischer und wie sich der Fischfang im Laufe der Zeit von kleinen Kuttern zu großen Industrieanlagen verändert. Weiterhin begleiten wir das Leben von Brendan und wie dieser all seine Liebe auf seinen großen Bruder fixiert, der dafür nicht wirklich empfänglich ist. Im Prinzip dürfen wir einfach in ein ganz normales Familienleben eintauchen, dass durch Höhen und Tiefen gezeichnet ist. Und doch ist es auch noch so viel mehr als das. 

Die Erzählperspektive war für mich komplett neu und so habe ich im ersten Moment gespannt der Stimme von Richard Barenberg gelauscht. Denn wir haben es hier nicht mit einem Ich-Erzähler zu tun und auch keiner aus der dritten Person, sondern der Erzähler spricht in der ersten Person plural mit mir als Leser und so habe ich das Gefühl, ich würde dem ganzen Dorf bei ihrer Geschichte zuhören. So bekomme ich ganz viele Blicke auf Brendan und seine Adoptivfamilie und darf aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen ein Blick auf das Geschehen werfen. Nach der anfänglichen Irritation, der ungewöhnlichen Erzählperspektive habe ich mich einfach fallen lassen.

Die bedächtige Stimme des Sprechers gab mir das Gefühl, von oben auf die Szenerie zu schauen und das Leben der Dorfbewohner in der Donegal Bay zu betrachten. Dabei ist der Fokus bei Ambrose Familie und im speziellen bei Brendan Bonner. So durfte ich zwar von außen teilnehmen, behielt aber die ganze Zeit einen gewissen Abstand zum Geschehen und war quasi ein Zaungast. Denn ich konnte keinen Blick in die Gefühlswelt des Jungen werfen. Ich bekam nur die Eifersucht seines Bruders zu spüren und musste Ambrose dabei begleiten, wie er unweigerlich mit seinem kleinen Fischkutter allein seine Runden drehte, während die Zeit an ihm vorbei zog.

Besonders Ambrose Erzählungen aus dem hier und jetzt, aber auch aus seiner Vergangenheit haben es mir angetan. Ich hatte dann quasi meinen eigenen Vater vor Augen, der über 40 Jahre lang nahezu täglich, außer in den Wintermonaten zur See gefahren ist. Als Krabbenfischer war er im nordfriesischen Wattenmeer unterwegs und musste sich im Laufe der Jahre mit den veränderten Bedingungen auseinandersetzen. Zu gerne erinnere ich mich an eigene Ausfahrten auf der Nordland zu den besten Fanggründen. Hier hatte mein Vater einen siebten Sinn und hielt sich nicht immer im Kreise seiner Kollegen auf, sondern eroberte auch andere Stellen um an das Gold der Nordsee heran zu kommen. Ich finde das Leben des Fischers und seiner Familie wurde sehr realistisch getroffen mit all seinen Ängsten und Gefahren der Zeit. 

Hast du Lust auf eine ganz besondere Erzählung über ein Fischerdorf in Irland? Dann lausche der Stimme von Richard Barenberg, während er aus „Der Junge aus dem Meer“ von Garrett Carr liest. Nehme die Aufregung von Messy war, als das Kind in einer Fischertonne gefunden wird. Und begleite Brendans Leben in der Familie Bonner. Verdrehe die Augen zusammen mit seinem großen Brüder, während der Junge auf Streifzüge geht und spüre all die Eifersucht, die aus jeder Pore von Declans Haut strömt. Erlebe das Leben der Fischer und begleite Ambrose bei seinen Ausfahrten und mache dir ein ganz eigenes Bild von der Situation. Ich habe die besondere Erzählform genossen und konnte mich ganz und gar in die Geschichte fallen lassen. Ich empfehle es jedem weiter, der die leisen Töne im Leben mag und gerne abtaucht in ganz besondere Familiengeschichten. Von mir gibt es eine ganz klare Hörempfehlung.

Inhaltsangabe

Bewegend und kraftvoll erzählt Garrett Carr die Geschichte eines Jungen, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden, und die einer Familie und Dorfgemeinschaft, die gemeinsam den Widrigkeiten des Lebens trotzen. Eine Lektüre, die Hoffnung macht.

In einer kleinen Gemeinde an der Westküste Irlands wird 1973 ein Baby am Strand gefunden. Ambrose, der Fischer, und seine Frau Christine adoptieren den Jungen, der fortan den Namen Brendan Bonner trägt. Alle sind fasziniert von diesem Kind, dessen Herkunft ein Rätsel ist und Brendon, der für viele ein Rätsel bleibt, gibt dem vom Sturm der Zeitläufte gebeutelten Dorf die Hoffnung an ein gutes Leben zurück.

Zwanzig Jahre folgen wir dem Leben der Familie, das geprägt ist von Fürsorge und Schweigen, von der Rivalität der Brüder, von finanziellen Sorgen, aber auch dem Glück, von einer Gemeinschaft getragen zu werden.

Bibliografie

Autor: Garrett Carr
Sprecher: Richard Barenberg
Genre: Familienroman
Verlag: Argon Verlag
ISBN/ ASIN: B0DXQBW8TD
Erscheinungsdatum: 28. März 2025
Format: Hörbuch, gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Zeit: 10h58
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Argon Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Argon Verlag

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Ritter Sport Ein Traum von Schokolade von Romy Herold

Ritter Sport: Ein Traum von Schokolade

von Romy Herold

Zu sehen ist das Cover und das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Hörbuch: Ritter Sport Ein Trau von Schokolade von Romy Herold erschienen bei Random House Audio und eingelesen von Kathrin Hildebrand

Meine Meinung

Beim Blick auf das Cover hatte ich sofort meine Lieblingsschokolade: Alpenmilch von Rittersport im Sinn. Und damit war ich gar nicht so weit vom Inhalt entfernt. Mittig ist ein Etikett auf blauem Grund zu sehen. Der typische Schriftzug von Ritter Sport ist abgebildet und darunter der Untertitel: Ein Traum von Schokolade. Als kleine Details kann man noch gezeichnete Kakao Bohnen erkennen und dem gegenüber eine Frau hinter einem Automobil. Im Ganzen macht das Cover Lust auf die Geschichte und natürlich auch ein passendes Stück Schokolade.

Ritter Sport: Ein Traum von Schokolade von Romy Herold erschien bei Random House Audio. Das Hörbuch wurde von Kathrin Hildebrand eingelesen. Die Geschichte umfasst quasi das ganze Leben von Clara. Von ihrem Traum als Kind, eine eigene Schokolade zu kreieren bis hin zur Clara Ritter, die ihr Wissen an die nächsten Generationen weitergibt. 

Ich habe der Stimme von Kathrin Hildebrand mit Begeisterung gelauscht. Sie spricht mit bedacht und gibt so der Familiengeschichte den passenden Rahmen. Zu Beginn darf ich Claras Faszination von Schokolade erleben und kann sie der Beschreibung nach als junges Mädchen förmlich vor mir sehen. Clara war mir vom ersten Moment an sympathisch. Auf ihre Art und Weise kümmert sie sich um ihre Mitmenschen und so hilft sie schon früh in der Wirtschaft ihrer Eltern und knüpft dort erste Kontakte. 

Für ihre Zeit hatte Clara regelrecht Glück mit ihren Eltern und durfte ihren eigenen Weg gehen. Gespannt verfolgt habe ich ihren Umzug nach Ulm und wie sie dort in einem Kolonialwarenladen zu einer Handelsmamsell ausgebildet wurde. Das war zu der Zeit nicht gerade üblich. Akustisch kam ich hier voll und ganz auf meine Kosten, denn die Sprecherin intoniert bei der ein oder anderen Figur sehr schön mit passendem Dialekt. So habe ich einfach immer weiter gelauscht und konnte gar nicht genug bekommen von der Geschichte. Ich habe das Hörbuch immer wieder mit auf meine Spaziergänge genommen und bin zum Teil stundenlang durch den Wald geschlendert, um ja nicht nach Hause zu kommen und dann mit dem Hörbuch aufhören zu müssen. So habe ich es in wenigen Tagen verschlungen. 

Am Ende gibt es für jeden, der noch mehr über die Geschichte von Ritter Sport wissen möchte, ein Nachwort mit allen wichtigen Eckdaten auch über den zweiten Weltkrieg und die Geschichte des Hörbuchs hinaus. So kannst du bis in die heutige Zeit verfolgen, wer in dem traditionsreichen Familienbetrieb an der Spitze steht. Außerdem wurde etwas über die Schokoladenwelten in Berlin und Waldenbuch erzählt. Bei meinem nächsten Besuch in der Region um Stuttgart muss ich unbedingt meine eigene Schokolade kreieren. Allein für diesen Ausflugstipp hat sich das Hörbuch schon gelohnt.

Liebst du Schokolade und möchtest eintauchen in die Geschichte von Ritter Sport? Dann lausche der Stimme von Kathrin Hildebrand und verfolge Claras Weg. In „Ritter Sport: Ein Traum von Schokolade“ erzählt Romy Herold unterhaltsam und spannend die Geschichte von Clara Ritter, wie sie als Frau zu einer wichtigen Figur in der Zuckerfabrik wurde. Erlebe nebenbei einen Schnelldurchlauf der deutschen Geschichte mit all seinen Höhen und Tiefen und verfolge wie Clara die zwei Weltkriege verbracht hat und wie es dabei um die Firma bestellt war. Finde heraus, warum die Tafel quadratisch ist und was genau das Wort Sport im Namen zu bedeuten hat. Für mich war es ein unterhaltsames und lehrreiches Hörbuch, dass mir direkt noch einen kleinen Urlaubstipp für Stuttgart mit an die Hand gegeben hat. Von mir gibt es eine ganz klare Hör- und Leseempfehlung für alle, die Schokolade lieben und eintauchen wollen in ein Stück deutsche Schokoladengeschichte. 

Inhaltsangabe

Wie aus einem Traum von Schokolade das wohl berühmteste Quadrat der Welt wurde …

Verführerisches Aroma und zart-schmelzender, vollmundiger Geschmack. Als die junge Clara zum ersten Mal ein Stück Schokolade probiert, weiß sie sofort, dass sie die süße Köstlichkeit zu ihrem Beruf machen will. 1912 legt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Alfred Ritter den Grundstein für eine Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik. Clara erfindet schließlich eine quadratische Tafel, deren zahlreiche Sorten das Zeug haben, die Welt zu erobern. Doch der Weg bis dahin ist steinig – und nicht nur ein Mal muss sich das Paar gegen Widerstände zur Wehr setzen, um das Familienunternehmen in eine glänzende Zukunft zu führen …

Jeder kennt die beliebte Schokoladenmarke Ritter Sport, kaum jemand deren Entstehungsgeschichte. In diesem packenden Roman zeichnet das Autorenduo Romy Herold das Leben einer außergewöhnlichen Frau nach: Aus kleinen Anfängen heraus stellte Clara Ritter zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Weichen für ein Unternehmen, das heute weltweit bekannt ist.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Hörbuch: Ritter Sport Ein Trau von Schokolade von Romy Herold erschienen bei Random House Audio und eingelesen von Kathrin Hildebrand

Autor: Romy Herold
Sprecher: Kathrin Hildebrand
Genre: Familiensage
Verlag: Random House Audio
ISBN/ ASIN: B0D9P59WLC
Erscheinungsdatum: 24. Februar 2025
Format: Hörbuch, Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Zeit: 14h7
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Random House Audio über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Random House Audio

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Im Jahr der Flut von Lena Johannson

Im Jahr der Flut: Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert

von Lena Johannson

Sketchnotes im Lesetagebuch zur Rezension von der Familiensaga: Im Jahr der Flut - Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert von Lena Johannson erschienen im Aufbau Verlag

Meine Meinung

Auf dem Cover sieht man in der unteren Hälfte ein Dampfschiff begleitet von kleinen Booten auf dem Kanal. Darüber ist der Titel gedruckt gefolgt von einer Frau in rosa Spitzenbluse, die auf die Szenerie hinabschaut. Das Bild reiht sich damit ganz gut zu den ersten zwei Bänden ein und komplementiert die Trilogie um den Nord-Ostsee-Kanal.

Im Jahr der Flut – Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert von Lena Johannson erschien im Aufbau Verlag. Es ist der dritte und abschließende Band der Nord-Ostsee-Saga. Die ersten zwei Bücher: Zwischen den Meeren und Nach den Gezeiten habe ich ebenfalls verschlungen. Wie der Reihenname erkennen lässt, handelt auch der dritte Band vom Nord-Ostsee-Kanal, der eine Verbindung von der Nordsee zur Ostsee quer durch Schleswig-Holstein darstellt und den Schiffen so die gefährliche Fahrt ums Skagerrak und Kattegat erspart.

Die Geschichte startet mit Mimi, der Tochter von Heinrich Hermann Dahlström im Frühjahr 1896 direkt am Kaiser-Wilhelm-Kanal, wie er zu dieser Zeit noch hieß. Im Prinzip fängt das Cover sehr schön die Szenerie vom Prolog ein und so habe ich mir beim Lesen Mimi immer mehr wie die Frau auf dem Cover vorgestellt. Wie zuvor spielen die vier Frauen Mimi, Justine, Regina und Sanne eine wichtige Rolle und ich darf für eine Weile bis zum Jahr 1914 ihre Leben begleitet. Jede hat ihren Anteil zur Erbauung erbracht und inzwischen auch im privaten mehr oder weniger ihr Glück gefunden. Zusammen engagieren sie sich für das Wohl der Frauen und Kinder, der Kanalarbeiter. Dabei geben sie sich gegenseitig halt in schwierigen Zeiten. Während ich in den ersten Büchern die vier Mädchen eher einzeln kennenlernen durfte, haben sie sich jetzt im erwachsenen Alter angefreundet. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und ist gestärkt aus den Verwicklungen am Kanalbau hervorgegangen. So kann Justine inzwischen ihr Geschäft erweitern, Sanne bekommt die Chance bei den neuen Schleusen direkt mitwirken zu dürfen und nicht im Hintergrund von Rosario. Diese beiden Frauen sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Und ich habe ihre Entwicklung im Laufe der drei Romane mit Begeisterung verfolgt. 

Der dritte Band löst sich ein wenig vom Kanal als zentrales Thema und widmet sich wie oben schon erwähnt im großen und ganzen den Lebenswegen der vier Frauen und ihren Familien. Dabei wechseln die Schauplätze immer wieder in unregelmäßiger Reihenfolge zwischen den Frauen. Für die bessere Einordnung ist unter der Kapitelnummer immer der Name, der Protagonisten zu lesen so wie der Ort und die Zeit zu der das erzählte spielt. So gelange ich als Leser wie von selbst vom Jahr 1895 zum Jahr 1914 und dem Beginn des ersten Weltkrieges. Ich finde es sehr gut, dass an dieser Stelle der Roman endet. Und es so eine schöne Familiensaga bleibt, die noch nicht vom Krieg verdeckt wird. 

Zum Abschluss gibt Lena Johannson einen kleinen Überblick über die realen Begebenheiten im Roman und ihrer schriftstellerischen Freiheit Ereignisse geringfügig zu verschieben, damit es in den Lauf der Handlung besser hinein passt. Ich mag diese Einordnungen am Ende, so kann man die Geschichte noch mal kurz Revue passieren lassen und selbst überlegen, wie habe ich die erwähnten Szenen gelesen.

Hast du Lust auf vier mutige Frauen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts für ihre Rechte als Frauen bei der Entstehung des Nord-Ostsee-Kanals gekämpft haben? Dann kannst du hier etwas über sie und ihre Lebenswege lesen. Am besten solltest du die ersten zwei Bände der Nord-Ostsee-Saga kennen, damit du die Hintergründe zu den Verflechtungen der vier Frauen kennst und somit deren Beweggründe nachvollziehen kannst. Außerdem ist es mit Vorwissen viel schöner zu Verfolgen, wie sie sich jetzt alle nach und nach miteinander befreunden und die geografischen Entfernungen zwischen ihnen zurücklegen. Zu der Zeit konnte man sich nicht einfach mal so ins Auto setzen und von Hamburg nach Kiel fahren. Es war eine kleine Weltreise mit der Bahn. Ich habe das Buch gerne gelesen, wobei ich sagen muss, dass mir die ersten beiden Bücher besser gefallen haben. Von mir gibt es klare Leseempfehlung.

Inhaltsangabe

1900. Aufbruch in eine neue Zeit.

Der Kanal ist fertiggestellt, doch schon bald ist klar, dass er erweitert werden muss. Mimi begleitet ihren Vater zu Einsätzen seines Schiffsbergungsvereins und zur Baustelle der neuen Schleuse. Justines Bemühungen haben sich ausgezahlt, ihr Geschäft prosperiert. Doch plötzlich taucht ihr Vormund auf und verlangt, finanziell beteiligt zu werden. Die Situation scheint ausweglos, bis ausgerechnet Julius plötzlich die rettende Idee hat. Regina hat ihre Berufung gefunden: Sie setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein und gründet einen Wohlfahrtsverband. Und mit einem Mal weiß sie, wofür ihr Herz schlägt. Nach Abschluss der Kanalarbeiten hat Sanne zwar ihr berufliches Ziel erreicht, doch sie droht den Mann ihres Lebens zu verlieren. Sie erkennt, dass man nicht nur für die Selbstverwirklichung kämpfen muss, sondern auch für die Liebe.

Der fulminante Abschluss der großen Saga über ein Bauwerk, das Schicksale prägt

Bibliografie

Autor: Lena Johannson
Reihe: Nord-Ostsee-Saga Band 3 von 3
Genre: Familiensaga
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN: 978-3746639475
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2024
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 512
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Aufbau Verlag

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