Im Jahr der Flut von Lena Johannson

Im Jahr der Flut: Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert

von Lena Johannson

Sketchnotes im Lesetagebuch zur Rezension von der Familiensaga: Im Jahr der Flut - Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert von Lena Johannson erschienen im Aufbau Verlag

Meine Meinung

Auf dem Cover sieht man in der unteren Hälfte ein Dampfschiff begleitet von kleinen Booten auf dem Kanal. Darüber ist der Titel gedruckt gefolgt von einer Frau in rosa Spitzenbluse, die auf die Szenerie hinabschaut. Das Bild reiht sich damit ganz gut zu den ersten zwei Bänden ein und komplementiert die Trilogie um den Nord-Ostsee-Kanal.

Im Jahr der Flut – Vier Frauen und ein Jahrhundertbauwerk, das die Welt verändert von Lena Johannson erschien im Aufbau Verlag. Es ist der dritte und abschließende Band der Nord-Ostsee-Saga. Die ersten zwei Bücher: Zwischen den Meeren und Nach den Gezeiten habe ich ebenfalls verschlungen. Wie der Reihenname erkennen lässt, handelt auch der dritte Band vom Nord-Ostsee-Kanal, der eine Verbindung von der Nordsee zur Ostsee quer durch Schleswig-Holstein darstellt und den Schiffen so die gefährliche Fahrt ums Skagerrak und Kattegat erspart.

Die Geschichte startet mit Mimi, der Tochter von Heinrich Hermann Dahlström im Frühjahr 1896 direkt am Kaiser-Wilhelm-Kanal, wie er zu dieser Zeit noch hieß. Im Prinzip fängt das Cover sehr schön die Szenerie vom Prolog ein und so habe ich mir beim Lesen Mimi immer mehr wie die Frau auf dem Cover vorgestellt. Wie zuvor spielen die vier Frauen Mimi, Justine, Regina und Sanne eine wichtige Rolle und ich darf für eine Weile bis zum Jahr 1914 ihre Leben begleitet. Jede hat ihren Anteil zur Erbauung erbracht und inzwischen auch im privaten mehr oder weniger ihr Glück gefunden. Zusammen engagieren sie sich für das Wohl der Frauen und Kinder, der Kanalarbeiter. Dabei geben sie sich gegenseitig halt in schwierigen Zeiten. Während ich in den ersten Büchern die vier Mädchen eher einzeln kennenlernen durfte, haben sie sich jetzt im erwachsenen Alter angefreundet. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und ist gestärkt aus den Verwicklungen am Kanalbau hervorgegangen. So kann Justine inzwischen ihr Geschäft erweitern, Sanne bekommt die Chance bei den neuen Schleusen direkt mitwirken zu dürfen und nicht im Hintergrund von Rosario. Diese beiden Frauen sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Und ich habe ihre Entwicklung im Laufe der drei Romane mit Begeisterung verfolgt. 

Der dritte Band löst sich ein wenig vom Kanal als zentrales Thema und widmet sich wie oben schon erwähnt im großen und ganzen den Lebenswegen der vier Frauen und ihren Familien. Dabei wechseln die Schauplätze immer wieder in unregelmäßiger Reihenfolge zwischen den Frauen. Für die bessere Einordnung ist unter der Kapitelnummer immer der Name, der Protagonisten zu lesen so wie der Ort und die Zeit zu der das erzählte spielt. So gelange ich als Leser wie von selbst vom Jahr 1895 zum Jahr 1914 und dem Beginn des ersten Weltkrieges. Ich finde es sehr gut, dass an dieser Stelle der Roman endet. Und es so eine schöne Familiensaga bleibt, die noch nicht vom Krieg verdeckt wird. 

Zum Abschluss gibt Lena Johannson einen kleinen Überblick über die realen Begebenheiten im Roman und ihrer schriftstellerischen Freiheit Ereignisse geringfügig zu verschieben, damit es in den Lauf der Handlung besser hinein passt. Ich mag diese Einordnungen am Ende, so kann man die Geschichte noch mal kurz Revue passieren lassen und selbst überlegen, wie habe ich die erwähnten Szenen gelesen.

Hast du Lust auf vier mutige Frauen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts für ihre Rechte als Frauen bei der Entstehung des Nord-Ostsee-Kanals gekämpft haben? Dann kannst du hier etwas über sie und ihre Lebenswege lesen. Am besten solltest du die ersten zwei Bände der Nord-Ostsee-Saga kennen, damit du die Hintergründe zu den Verflechtungen der vier Frauen kennst und somit deren Beweggründe nachvollziehen kannst. Außerdem ist es mit Vorwissen viel schöner zu Verfolgen, wie sie sich jetzt alle nach und nach miteinander befreunden und die geografischen Entfernungen zwischen ihnen zurücklegen. Zu der Zeit konnte man sich nicht einfach mal so ins Auto setzen und von Hamburg nach Kiel fahren. Es war eine kleine Weltreise mit der Bahn. Ich habe das Buch gerne gelesen, wobei ich sagen muss, dass mir die ersten beiden Bücher besser gefallen haben. Von mir gibt es klare Leseempfehlung.

Inhaltsangabe

1900. Aufbruch in eine neue Zeit.

Der Kanal ist fertiggestellt, doch schon bald ist klar, dass er erweitert werden muss. Mimi begleitet ihren Vater zu Einsätzen seines Schiffsbergungsvereins und zur Baustelle der neuen Schleuse. Justines Bemühungen haben sich ausgezahlt, ihr Geschäft prosperiert. Doch plötzlich taucht ihr Vormund auf und verlangt, finanziell beteiligt zu werden. Die Situation scheint ausweglos, bis ausgerechnet Julius plötzlich die rettende Idee hat. Regina hat ihre Berufung gefunden: Sie setzt sich für die Rechte der Arbeiter ein und gründet einen Wohlfahrtsverband. Und mit einem Mal weiß sie, wofür ihr Herz schlägt. Nach Abschluss der Kanalarbeiten hat Sanne zwar ihr berufliches Ziel erreicht, doch sie droht den Mann ihres Lebens zu verlieren. Sie erkennt, dass man nicht nur für die Selbstverwirklichung kämpfen muss, sondern auch für die Liebe.

Der fulminante Abschluss der großen Saga über ein Bauwerk, das Schicksale prägt

Bibliografie

Autor: Lena Johannson
Reihe: Nord-Ostsee-Saga Band 3 von 3
Genre: Familiensaga
Verlag: Aufbau Verlag
ISBN: 978-3746639475
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2024
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 512
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Aufbau Verlag

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