Autor: Torine Mattutat Buch: Bernsteinfunkeln: Dieses Mal für immer? Buch: Bernsteinfunkeln: Kopfüber

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Buchvorstellung

Autorin Torine Mattuttat
Autorin: Torine Mattuttat

Torine Mattutat hat heute gleich zwei Bücher mitgebracht. Mach es dir am besten direkt gemütlich und tauche ab in die beiden Bernsteinfunkeln Romane, denn ich habe ganz viele Textschnipsel für dich.

Autorin Torine Mattutat
Autorin: Torine Mattutat

Das 1. Buch: Dieses Mal für immer? Das Bild dazu ist einfach nur schön. Ich liebe das Meer und Bernstein bringe ich unweigerlich mit dem Meer in Verbindung. Es gibt bei mir eigentlich keinen Strandspaziergang, wo ich nicht unweigerlich nach Bernsteinen Ausschau halte.

Das 2. Buch: Kopfüber sieht auf den ersten Blick etwas nachdenklich aus. Die Protagonisten zieht an die Ostsee, um dort ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Die Bücher sind überall erhältlich. eBooks exklusiv bei Amazon, da im KU. ePub können bei der Autorin bestellt werden. Die eBooks gibt es bis zum 15.0320 zum PlanB-Online-LBM zum Sonderpreis für 1,99€. Bei Bestellungen der Prints bei Torine Mattutat, gibt es eine Widmung, ein Lesezeichen und einen Kugelschreiber gratis dazu.

Bernsteinfunkeln: Diese Mal für immer? von Torine Mattutat

Torine Mattutat Bernsteinfunkeln Dieses Mal für immer?

Bibliografie

Genre: Liebesroman
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 978-1653297054
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2019
Format: erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 396

Inhaltsangabe

Toni arbeitet nahe der Ostsee. Ein Unfall lässt ihn mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen. Während seiner Genesung möchte er die Suche nach seinem Sohn ankurbeln. In dieser Zeit kommt er seiner Ärztin Flo näher. Beide lassen sich voller Emotionen und Leidenschaft in die Liebeswelt entführen. So manches Mal ist er über Flos Reaktionen verwundert – bis zu dem Tag, an dem er zufällig dahinter kommt.

Textschnipsel aus: Dieses Mal für immer?

Wie so oft erwacht Toni schreckhaft und mit schwerer, keuchender Atmung. Das ganze Bettzeug ist verschwitzt. Sein Herz schlägt wild, als wolle es aus dem Brustkorb springen. Er muss einige Mal tief durchatmen, um sich zu beruhigen. Zuerst weiß er nicht, wo er sich befindet. Innerhalb weniger Sekunden fällt ihm aber ein, dass er im Hotel in Boernsteen ist. Zum wiederholten Male hat er von den Kindern geträumt. Sie standen nebeneinander und hielten sich an den Händen. Die Frauen positionierten sich um den knienden Toni und schlugen mit Weidenruten auf ihn ein. „Wow, du siehst wirklich schnucklig aus! Du kannst dich sicher nicht über mangelndes weibliches Interesse beklagen?“ „Nun, so darf man das auch ausdrücken. Aber ich danke dir für das Kompliment“, sagt er mit dem ausgemachten, unverschämten Schmunzeln, welches Carina ein weiteres Mal unwillkürlich schlucken lässt. Doch dieses Mal erkennt sie nicht nur seinen Gesichtsausdruck, sondern auch die Augen sind ihr nicht unbekannt. Woher nur …? „Ich habe neulich am Telefon ein kleines Kind gehört – du hast ein Kind?“ „Eins? Ich habe …

Er hält den Brief in den Händen: „Du erhältst von mir heute die Kopie der Geburtsurkunde unseres Sohnes. Ich bin der festen Überzeugung, dass du es wissen solltest, doch du brauchst deinen weiteren Lebensweg nicht nach uns auszurichten. Den Namen habe ich unkenntlich gemacht, da ich dich auf keinen Fall mit einem Baby belasten möchte – du hast noch so viel vor in deinem Leben. Bitte versuch unter keinen Umständen, uns zu finden, ich stehe mit niemandem aus der Stadt mehr in Kontakt.

Sacht und sanft begannen sie, sich gegenseitig zu berühren und zu erkunden. Er fuhr mit der Zungenspitze ihren Kiefer nach und setzte eine Spur ganz zarter Küsse bis zu ihrem Kehlkopf. Er öffnete ihre geknöpfte Tunika und seine Zunge und Lippen gelangen bis zu ihrem Brustansatz. Sie trug einen BH, der vorn zu schließen war. Daher hatte er schnell ihre kleinen, wohlgeformten Brüste befreit und seine Zunge umkreiste liebevoll ihre Nippel.

Als sie zum Schluss der Visite in das letzte Zimmer gehen, wird sie durch eine Frage des Schülers abgelenkt. Als sie wieder aufschaut, steht sie direkt vor dem Bett des Patienten. Vor Schreck entfährt ihr nur „Tonio“. Sofort schnellt er hoch und verzieht sein Gesicht. Sekunden später, als der Schmerz offenbar vorüber ist, er richtet sich auf und fragt: „Wie haben Sie mich eben genannt?“ Gut, dass ihr gesamtes Blut vor Schreck in den Unterleib gerutscht ist, dadurch wird sie weiterhin am Boden gehalten, und es besteht nicht die Gefahr, dass sie davon schwebt. Sie kann sich nur allmählich beruhigen und ihre Atmung normalisieren. Verzweifelt fragt sie sich, ob sie immer noch auf ihn fixiert sein wird, wenn sie eine alte, tatterige Dame ist, die in ihrem Zimmer umherwandert und ihre falschen Zähne sucht. Er ist fürwahr ein besonderes Exemplar seiner Spezies. Und Flirten scheint sein zweiter Vorname zu sein“, stellt die Oberärztin schmunzelnd fest. „Ach, das Beste weißt du noch gar nicht. Kannst du dir vorstellen: Der hübsche Mann hat sein Sperma auch nicht wirklich unter Kontrolle, er ist Vater von nicht nur einem Kind.“ Als Florentine wieder auf Station kommt, läuft ihr die Schülerin entgegen und sagt etwas patzig zu Florentine: „Cadoc ist bei diesem Sachsen im Aufenthaltsraum.“ „He Mädchen, das ist kein Sachse, er ist ein Anhaltiner – doch woher deine gereizte Verfassung?“ Florentine versucht, spaßig zu klingen, obwohl ihr der Schreck einige Extrasystolen eingebracht hat. „Eh Großer, ich kann es ja nicht glauben!“, ruft seine Schwester aus. „Meinem Bruder sind hier wohl die hübschen Krankenschwestern zu Kopf gestiegen?“ „He Mausebär, nun mal halblang, wenn mir hier was zu Kopf steigt, dann die Ärztin“, kommt lachend von ihm. „Na klar, warum sollte mein, ach so überaus kluger Bursche, auch in seiner Liga suchen? Der doch nicht! Greift immer nach dem höchsten Stern. He, die ist nicht nur eine Liga zu hoch für dich! Typisch mein Tonio!“, wirft seine Mutter ihm temperamentvoll vor und gibt ihm dabei einen Kuss auf seine Schläfe. „Aber Schatz, du meinst doch nicht etwa die junge Ärztin, die hier auf der Station arbeitet?“ Toni beobachtet sie. Sie ist eine Frau, die einen Mann um den Verstand bringt. Schnell legt sie beide Fotografien umgedreht ins Regal, denn sie möchte den heutigen Abend ohne Vorwürfe verbringen. „Warum hast du denn die Fotos umgedreht?“ „Dann sind weniger Menschen hier, bist du nicht der Überzeugung?“ Mit einem verschmitzten Blick sieht sie zu Tonio. „Denkst du, du musst auch noch einige Wanzen abstöpseln?“ Plötzlich sagt Toni: „Ach komm her.“ Er zieht sie mit seinem gesunden Arm an sich und ihre Lippen treffen aufeinander. Sie bleibt reglos sitzen. Seit Ewigkeiten hat sie das erste Mal keine passende Antwort, sondern legt eine Hand auf seine Schulter und hält ganz still. Tonio schmeckt so gut, so nach Lebenslust und Sehnsucht. Sie kostet seine männliche Ausstrahlung und ist ihm verfallen. Es kommt ihr vor wie ein Déjà-vu. Das schlechte Gewissen lähmt sie kurze Zeit. Sie berührt seinen kleinen Tunnel im Ohr, fährt sein Ohr mit ihrer Fingerkuppe nach. Sie tritt zur Seite, um Tonio an das Bett zu lassen. Klar, auch er gibt ihm einen Kuss, doch dann spürt sie auch dieses Mal wieder eine eiserne Hand, die ihr Herz umklammert, als beide sich klingonisch verabschieden. „Maj ram.“ „Maj ram“, flüstert Cadoc ganz verschlafen. Da Florentine Tonio verblüfft ansieht, flüstert er beim Schließen der Zimmertür: „Gute Nacht.“ Natürlich weiß Florentine, dass das die Übersetzung war, doch dieses Flüstern geht ihr durch und durch. Toni liegt neben ihr, Florentine hat ihre Beine gespreizt. Was diese Einladung seit Menschengedenken bedeutet, lässt Toni sich nicht zweimal sagen. Er legt seinen Kopf zwischen ihre Schenkel. Wie im Fieber beginnt er, mit seiner Zunge die samtige Haut um die Klitoris zu umspielen und geht dann weiter, um ihre Vagina zu erforschen. Der Kuss ist überwältigender als alle, die sie je in ihrem Leben bekam. Widerstrebend löst sie sich von Tonio. „Es tut mir leid Tonio, ich kann nicht.“ „Was kannst du nicht? Es ist nur ein Kuss.“ Florentine schließt die Augen. „Nein Tonio. Du irrst dich. Das ist nicht nur ein Kuss, das ist ein Öffnen der Tür, die zu schließen, ich Jahre gebraucht habe.“ „Du willst mich wieder aussperren?“ Wütend funkeln seine Augen. In Gardelegen angekommen steht er erst einmal mutterseelenallein auf dem Bahnsteig. Dann sieht er im hinteren Teil des Bahnhofs eine Leuchtreklame Information, er bewegt sich in die Richtung, kommt sich dann aber doch albern vor. Ich bin doch kein Kindergartenkind mehr! Doch im gleichen Moment tritt eine junge Frau aus den Räumen und fragt ihn freundlich, ob er seine Mutter sucht. „Nein, meinen Vater.“ „Soll ich ihn ausrufen? Wie heißt er denn?“ „Nein, der ist nicht hier, er wohnt in dieser Stadt, ich weiß aber nicht wo.“ „Oh, das musst du mir genauer erklären.“ Sie nimmt ihn einfach an die Hand und bringt ihn zu einer Sitzgruppe. Während sie beruhigend mit ihm spricht, mustern sich die beiden genau und sehen sich dann fragend in die Augen. Cadoc sieht, dass auf ihrem Namensschild Lena steht, doch er starrt ihr sprichwörtlich in die Augen. „Du hast so braune Augen wie mein Vater.“ Als Florentine ihn erreicht hat, presst sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: „Ich hätte es wissen müssen!“ Ihre Augen sind dunkel wie Gewitterwolken. „Was denkst du dir dabei, mir in den Rücken zu fallen? Ich habe auf dich gezählt. Ich frage mich selbst, wie ich mich so fallen lassen konnte und dir wieder vertraut habe. Nie wieder! Wie konnte ich nur so blöd sein? Ich hoffe, du wirst in der Hölle schmoren! Ich wünsche dir einem gesonderten Platz, ganz für dich allein! Du kleiner, elender Bordsteinschleicher!“ In diesem Moment reicht es Toni, er nimmt sie am Ellenbogen und schiebt sie in sein Zimmer. „Hör auf.“ „Nein!“ Sie reißt sich von seiner Hand los und fixiert ihn fuchsteufelswild. „Nein! Für das, was du getan hast, gibt es keine Entschuldigung.“ Florentine hält noch immer den Umschlag in der Hand. Toni fühlt, wie die Skrupel in ihm aufsteigen. Doch im gleichen Moment wird ihm bewusst, dass sie ihm keine andere Wahl lässt. „Das Schriftstück sollte dir erst am späten Nachmittag zugestellt werden. Ich wollte nach dem Mittag zu dir kommen und es dir selbst sagen.“ „Ach Tonio, ich bitte dich! Lüg doch nicht!“ Tonio spürt, wie sich ein klirrender, eisiger Mantel um ihn legt, als sie ihn anschaut. Würden ihre Augen über Plasmakräfte verfügen, dann hätte er wohl sich in seine atomaren Einzelteile zerlegt. „Es ist das Allerletzte! Du bist sowas von unfair. Damit hast du den Gipfel der Unverschämtheit endgültig überschritten!“

„Du kannst sie nicht mit so einer Nachricht in die Schule schicken. Deine Antwort ist die reinste Scrabble-Reste-Buchstabenverwertung!“

„Flo ist völlig wehrlos.“ „Wehrlos?“ Tonis Kehle entfährt ein lautes herzloses Lachen. „Das ist ein toller Witz. Wirf sie in ein Bassin mit Haifischen. Ich gehe jede Wette ein, dass die aus Höflichkeit unter Kollegen Platz für sie machen.“ „Hat er sie denn gesucht? Er hat doch eine eigene Familie?“ „Nein, er hat mich nicht gesucht.“ Florentine dreht sich nun um. Die beiden Frauen schauen sie sprachlos an und wechseln ihre Gesichtsfarbe. Die Peinlichkeit des Ertapptwerdens zeigt sich deutlich in ihren Mienen.

Toni drängt sie ein Stück zur Seite, sie spürt die Kücheninsel an ihrem Körper. Dann hört sie, wie ein Teller hinunterfällt. Er zerbricht laut klirrend. Ihre Blicke und Körper sind derart miteinander verschmolzen, dass der Lärm um sie herum unwichtig geworden ist.

„Nora, bitte lehne dich zurück und bleibe mal einen Moment ruhig. Sieh mal, hier beginnt eine Baustelle und ich möchte mich konzentrieren. Du hast sonst auch gar keine Worte für deine Oma mehr“, lacht Toni, als sie von der A14 auf die Bundesstraße fahren.

Bernsteinfunkeln: Kopfüber von Torine Mattutat

Torine Mattutat Bernsteinfunkeln Kopfüber

Bibliografie

Genre: Liebesroman
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 978-1653289004
Erscheinungsdatum: 02. Mai 2019
Format: erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 352

Inhaltsangabe

Kopfüber in die Liebe.
Samantha sieht nur einen Ausweg, sie zieht von Gardelegen zu ihrer Freundin an die Ostsee. Dort schafft es ein anderer Mann, sich in Sams rotierende Welt zu quetschen. Beide werden durch die Vergangenheit für ihre neue Liebe blockiert. Unheimliche Vorkommnisse ängstigen Sam und sie gerät in Gefahr. Da Filip nach Rostock muss, kann er nicht zu ihr. Wie schafft ihre Liebe es, die Hindernisse zu überwinden?

Textschnipsel aus: Kopfüber

Die Stimmen nehmen an Lautstärke zu und Sam ist inzwischen so nah, dass sie erkennt, was auf den Spruchbannern steht. Vor Schreck bleibt sie stehen, Angst befällt sie, als ihr Blick über die Schilder wandert. Frau Malak darf unsere Kinder nicht unterrichten! Wer kleine Kinder überfährt, darf kein Lehrer sein! Weg mit der Helfershelferin! Komplizin Malak muss abgesetzt werden! Was soll das denn? Warum wird sie persönlich angegriffen? Aus welchem Grund glauben sie nicht, dass Sam nicht Bescheid wusste? Sam möchte laufen und die Schilder runterreißen. In ihr brodelt es. Sie will schreien.

Mitten in der Nacht wird Sam durch ein Geräusch wach. Ihr Herz klopft in der Geschwindigkeit eines ICEs und ihre Atmung ist dementsprechend schnell. Leise schleicht sie sich zum Fenster. Wie so oft hat sie die Jalousien nicht geschlossen, dadurch kann sie gut die Straße entlang schauen. Sie sieht eine dunkle Gestalt, die sich bückt, um etwas aufzuheben. Es blitzt hell im Licht der Straßenlaterne. Sam verschlägt es den Atem. War das ein Messer? Sie bleibt noch einige Minuten am Fenster stehen und starrt in die Dunkelheit. Zu erkennen ist nichts mehr. Ihre Augen fangen an zu brennen und sie merkt, dass die Müdigkeit sie noch einmal einholt. Sam legt sich wieder ins Bett und schläft mit wirren Gedanken im Kopf langsam ein.

Am Nachmittag hat sie sich mit Florentine zum Kaffee verabredet. Sie gehen ins hoteleigene Bistro. Carina kommt gemeinsam mit einer Frau gerade aus ihrem Büro. Die Damen begrüßen sich kurz. Nur wenige Minuten später bringt Carina die zwei Latte Macchiatos, die sie bei der Mitarbeiterin bestellt haben, und setzt sich kurz zu den Freundinnen an den Tisch. „Moin, meine Lieben. Ihr seht ja gut gelaunt aus! Bei euch scheint alles in Ordnung zu sein?“ „Ja, das ist es. Bei dir denn nicht?“, möchte Sam erstaunt wissen. „Ach, fragt bloß nicht. Das war eben unsere Bürgermeisterin. Ich bin doch Stadtvertreterin. Heute früh rief abermals eine Geschäftsinhaberin an und berichtete, dass ihre ganze Hauswand vollgesprüht wurde. Mit einem dunkelbraunen Monster.“ Mit den Armen malt sie einen Kreis, in Größe des Monsters. „In völlig abstoßenden Farben, irgendwelche hässlichen Figuren in Dunkelgrau und Schwarz. Sie ist ziemlich unglücklich, denn sie hat vor drei Jahren die Fassade erst verputzen lassen. Jetzt schon wieder jemanden zu beauftragen und zu bezahlen, der das entfernt, übersteigt momentan ihr Budget.“

Samanthas blonde Haare haben sich zum Teil aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst und umrahmen ihr Gesicht wie ein heller Schein. Sie hat auch richtig Farbe auf den Wangen bekommen, als wenn dies eine heiße Debatte ist. Gottseibeimir, denkt Filip, die Frau spukt seit der Party unablässig in meinem Kopf. Immer wenn er ihr begegnet, stellt er sich vor, wie ihr schlanker Körper in seinem Bett liegt, wie ihre blonden Haare auf der schwarzen Satinbettwäsche malerisch drapiert sind. Wo kommen die Gedanken nur her? Ludovics Zukunft hat Priorität und nicht sein männliches Wohl! Er kann es kein bisschen beeinflussen. Die Wirkung dieser Frau ist wie eine Droge. Immer wieder staut sich das Blut an einer gewissen Stelle. Er hofft, dass die Versammlung nicht schlagartig beendet ist und alle gehen. Er würde nicht verbergen können, wie es um ihn steht.

„Ja, das habe ich“, erwidert Filip. Da er keine große Lust hat, mit Sam noch weiter über Ludos Mutter zu sprechen, versucht er das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Wo hast du Lehramt studiert?“ „Ich habe in Leipzig acht Semester Grundschulpädagogik belegt.“ Die Tür öffnet sich und es wird laut. Filip kennt die Stimme, seine Handinnenflächen werden ganz heiß, seine Atmung beschleunigt sich. Ob Sam ihm das Unbehagen ansieht? Doch Sam plappert ganz unbekümmert weiter und erzählt von der Zeit, als sie Studentin war. Er hat das Bedürfnis, aufzuspringen und Sam aus dem Raum zu ziehen. Aber ihm ist klar, dass keine Reaktion jetzt auffälliger wäre. Er verhält sich so ruhig wie möglich und ist für das Nischendasein regelrecht dankbar. Er wagt es gar nicht, sich vorzustellen, was passiert, wenn seine Ex ihn sieht. Er möchte keinesfalls, dass sie mit ihrer krankhaften Eifersucht die beiderseitige Zuneigung zwischen Sam und ihm schon bei ihrem ersten Date im Keim erstickt. Mit seinen Schuhen in der Hand huscht er schließlich auf Zehenspitzen hinaus. Vor dem Haus wird Filip bewusst, dass sein Jackett noch im Wohnzimmer liegt. Egal, er will nur schnell nach Hause. Dort möchte er genauso heimlich in seinem Schlafzimmer verschwinden, damit Ludovic nichts bemerkt. Vor dem Eingang zieht er die Schuhe aus und nimmt sie wieder in die Hand. Nachdem er ganz vorsichtig die Haustür aufgeschlossen, leise das Haus betreten und die Mokassins abgestellt hat, hört er Geräusche aus der Küche. So viel zum Thema unbemerkt ins Schlafzimmer zu verschwinden. Dieser Versuch wird durch seinen Sohn torpediert, denn er deckt bereits den Frühstückstisch. „Moin moin, wo kommst du denn so früh her?“ Vor Schreck knurrt Filip ihn barsch an: „Das hat dich nicht zu interessieren!“ „Habe ich dir etwas getan? Motz mich nicht so an.“

Samantha wird wach, öffnet aber nicht ihre Augen. Sie möchte einfach noch einen Moment mit Filip kuscheln. Da bemerkt sie, dass das Bett neben ihr leer ist. Sie schiebt ihren Arm herüber, um zu fühlen, ob das Laken noch warm ist und bekommt schlagartig Herzklopfen – denn das Bett ist kalt. Ist er zur Toilette? Wohl eher nicht. Wann ist er aufgestanden? Macht er schon Frühstück? Vielleicht ist er Brötchen holen gegangen? Samantha steht auf und tänzelt voller Vorfreude in die Küche. Doch die Ernüchterung überkommt sie eiskalt. Sie findet kein Anzeichen dafür, dass ein gemeinsames Frühstück geplant ist. Als sie im Wohnzimmer ist, sieht sie Filips Jackett, aber von ihm selbst fehlt jede Spur. Sie nimmt es und presst es an sich.


Quellen:
Autorenfotos, Klappentext, Textschnipsel und Cover Original: © Torine Mattutat

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