Rezension: Mensch Rüdiger von Sven Stricker

Am 30.05.2018 war ich mit zwei Freundinnen auf der Lesung von Sven Stricker in Lüsche. Die Büchergalerie in Lohne hatte mal wieder eine Lesung mit Drei-Gänge-Menü geplant. Da mussten wir einfach hin. Den Autor und sein Buch kannten wir nicht. Aber das hielt uns nicht davon ab uns schnell Karten zu kaufen. Wir wurden nicht enttäuscht. Sven Stricker muss man einfach mal live erlebt haben. Von Anfang an hing ich Wort wörtlich an seinen Lippen. Die Protagonisten bekamen jeder ihre ganz eigene Stimme und so wurde die Lesung auch zu einem Hörerlebnis.

Mensch, Rüdiger!

von Sven Stricker

Lesung: Sven Stricker: Mensch, Rüdiger!

Verlag:  rororo

erschienen am: 18.08.2017

416 Seiten

ISBN:  978-3-499-29078-7

Format: Taschenbuch und Ebook

erhältlich bei Amazon*

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Inhalt

„Man muss auch mal loslassen können.

Rüdiger ist Lehrer. Verheiratet, Cordhose, zwei Kinder. Für den Rest der Welt ist er nahezu unsichtbar. An seinem vierzigstem Geburtstag, mitten im Unterricht, merkt er, dass er sein bisheriges Leben nicht mehr erträgt. Er steht auf und geht.

Tom hatte vor Jahren einen Bestseller. Danach: Schreibblockade, Lebensblockade. Jetzt er im Supermarkt an der Kasse, von Ohnmachtsanfällen heimgesucht, und hilft biologisch verteuerter Landwurst übers Laufband. Bis es auch ihm reicht.

Rüdiger und Tom treffen sich auf einer Talbrücke. Beide wollen die Welt hinter sich lassen. Am Ende aber beschließen sie: Fünf Tage lang werden sie testen, ob das Leben nicht vielleicht doch noch lebenswert ist.“ (Quelle: Klappentext)

Meine Meinung

Das Cover ist mal ganz anderes: Blauer Hintergrund, weiße Schrift für den Autor und schwarze Schrift für den Titel. Eine Figur steckt symbolisch den Kopf in den sprichwörtlichen Sand. Passend dazu ist auch ein Strauß zu sehen, der das ja bekanntlich macht. Eine Tasche, ein Hut und ein offenes Buch komplementieren das Bild. Ich kann jetzt nicht sagen, dass mir das Cover gefällt, aber auch nicht das Gegenteil. Es ist halt einfach ganz schlicht und passt zur Geschichte.

Ich habe das Buch an einem Wochenende auf Eiderstedt gelesen. Irgendwie passend zum Autor, denn der wurde unweit von meinem Leseort in Tönning geboren. Auf dem Foto kannst du übrigens den Blick von der Haustür meiner Eltern ins Nichts sehen. Einfach schön und erholsam, wenn nicht in unregelmäßigen Abständen ein Auto vorbei rasen würde. So jwd darf man mit 100 km/h an der Landschaft vorbei rasen. Aber zurück zum Buch.

Die Protagonisten Rüdiger und Tom werden sehr überspitzt dargestellt. Beim Lesen möchte ich den Beiden einfach nur in den Hintern treten. So leblos und tatenlos kann man doch einfach nicht sein. Aber genau diese Charakterzüge machen die Zwei erst so richtig amüsant und unterhaltsam. Rüdiger lebt so vor sich hin, ohne jemals eine Entscheidung zu treffen. So ist es mehr als verwunderlich, dass er sowohl Frau als auch Kinder hat. Tom hat sich in sein Unglück gefügt. Mit dem magischen Alter von Vierzigjahren verlassen sie plötzlich ihren gewohnten Trott und treffen sich zufällig auf der Talbrücke. Die Szene muss man einfach lesen. Für mich das absolute Highlight des Buches.

Das Buch ist in drei Teile, man könnte es auch Akte nennen, aufgeteilt. Die Geschichte wird abwechselnd in der 3. Person von Rüdiger und Tom erzählt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven wird die Spannung aufrecht erhalten. Das Buch kann man nicht unbedingt in der Öffentlichkeit lesen. Denn an einigen Stellen muss man einfach plötzlich laut loslachen. Das kommt nicht unbedingt überall gut an.

Die Dialoge der Protagonisten sind ein besonderes Schmankerl. Kurz und knapp der eine, der andere hingegen findet keinen Punkt. Dies mit der Stimme des Autors im Kopf führt immer wieder zu einem Schmunzeln im Gesicht. Ich kann mir besonders bei den ersten Dialogen Rüdiger und Tom genau vorstellen, wie sie da auf der Brücke sitzen und verzweifelt versuchen eine Entscheidung zu treffen.

Es ist ein Buch zum Lachen und Kopfschütteln.

Widmung und Eintrittskarte: Sven Stricker

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