Heute habe ich ein Buch für dich, für das ich mir viel Zeit genommen habe. Warum genau, erzähle ich dir weiter unten in meiner Meinung zum Buch. In den letzten Wochen wurde das Blogger- Umfeld vom Datenschutz geprägt. Ich habe mich von der Panikmache nicht beeinflussen lassen und in meiner ganz eigenen Art die Nase in ein Buch gesteckt. So passt ein Buch mit geheimen Daten der NSA und einem Whistleblower perfekt.
Der letzte Weg des Dr. Dembski
von Benedict Dana
Inhalt
„Die NSA hat illegale Personenregister über alle amerikanischen Bürger angelegt und Dr. David Dembski, der Leiter der ethischen Kommission der CIA, bringt diese skandalöse Wahrheit mit Hilfe des jungen Computergenies Frederic Cohen an die Öffentlichkeit.
Er wird zum Whistleblower und reist nach New York, um Unterstützung bei einem der letzten großen unabhängigen Internetkonzerne der USA zu suchen. Leo Abrahams, der Chef von „Independent Internet“, dessen Firma kurz vor der Übernahme durch den übermächtigen Internetgiganten LOGO steht, sagt ihm seine Hilfe zu und hat danach plötzlich einen geheimen Zirkel korrupter und krimineller Geheimdienstfunktionäre zum Feind. Ein komplexer Machtkampf entbrennt, der zu einer politischen Krise wird und auf die höchsten Ebenen des Staates führt…“ (Quelle: Epubli)
Meine Meinung
Bei grober Betrachtung ist das Cover einfach nur blau, an einigen Stellen heller und an anderen dunkler. Doch betrachtet man das Cover genau, sieht man unweigerlich einen binären Code. Und wenn man dann noch ein bisschen dichter kommt, kann man im unteren drittel in schwarz ganz viele Menschen sehen. Im übertragenen Sinne versteckt sich hinter der binären Zahlenfolge der Datensatz jedes einzelnen Menschen. Für mich passen Cover und Geschichte sehr gut zusammen.
Ich möchte meine Worte zum Buch, direkt mit einem Zitat beginnen, das mir sofort ins Auge stieß und in dem ich sehr viel Wahrheit sehe.
„Die westliche Welt wurde doch durch Konsum und Medien derartig ruhig gestellt, dass niemand mehr für irgendeinen Freiheitskampf von seinem Sessel aufsteht.“
Ich könnte alleine bei diesem Satz jetzt in stundenlanges philosophieren abdriften. Das erspare ich dir allerdings. Nur soviel dazu: 2014 sah ich vom Schiff aus schwarze Wolken von Le Havre aufsteigen. Ein Zeichen der Hafenarbeiter ihren Unmut über Arbeitsbedingungen, die französische Politik und vielleicht auch noch viel mehr zu zeigen. So demonstrativ etwas zu zerstören käme bei uns im Land nicht wirklich vor. Wir nehmen vieles hin und gehen so den Weg des geringsten Widerstandes.
Nicht so der Protagonist im Roman von Benedict Dana. Dr. Dembski möchte die geheime Datensammlung aufdecken und nimmt dafür alles erdenkliche in Kauf. Als Leser trete ich eine abenteuerliche Reise in den Datendschungel der Geheimdienste an. Ich hatte beim Lesen einige der Orte direkt vor meinem Auge. Wenn ich an Aero Zero denke, sehe ich das Gefängnis zwischen Alamogordo und El Paso. Ich finde von der Beschreibung passt es ganz gut. Auch wenn der Roman natürlich rein fiktiv geschrieben ist, denke ich ist da sehr viel Wahrheit drin. Ich habe genügend Phantasie und ein wenig Lebenserfahrung mit der sich das sehr gut vereinbaren lässt.
Wie eingangs erwähnt, habe ich mir mit dem Lesen zeit gelassen. Für jedes Kapitel braucht man etwa eine Stunde. Bei insgesamt 18 Kapiteln kannst du dir ausrechnen wie lange ich an dem Buch gelesen habe. Um den Inhalt und die Geschehnisse verarbeiten zu können, habe ich meist nur ein Kapitel pro Tag gelesen. Der Inhalt ist einfach so brisant, der muss erst mal verarbeitet werden. Dieser Aspekt ist keinesfalls negativ oder abwertend zu sehen. Ich lese sehr gerne Bücher, die über den unterhaltenden Aspekt hinaus gehen und meine Gehirnzellen zum Denken anregen. Somit konnte ich das Buch nicht als Abendlektüre lesen. Schließlich wollte ich ja den Inhalt verstehen.
Für mich war es ein besonderes Lesevergnügen. Ich habe mit vergnügen die langen Dialoge zwischen den Akteuren gelesen. Die Dialoge hatten etwas elitäres und gehobenes an sich, was man heutzutage selten liest. Fasziniert war ich von den Machenschaften der Geheimdienste und einzelnen Personen. Und frage mich dabei, wie man so etwas schreiben kann.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für jeden, der sich für Politik- und Agentenromane interessiert. Die Speicherung von Daten ist ein Thema, das noch lange brisant und aktuell bleibt. Ich bin gespannt wie die tatsächliche Entwicklung außerhalb der Romanwelt von statten geht.
Details zum Buch
Format: Ebook & Taschenbuch
744 Seiten (Printausgabe)
Verlag: Epubli
erschienen am: 18.01.2018
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