Das heutige Buch konnte ich nur schwer aus der Hand legen. Bisher fand ich ja immer „Lauf, Jane lauf“ das beste Buch von Joy Fielding, aber ihr neues Werk kann gleichziehen bzw. ist vielleicht so gar noch etwas besser. Wer mehr wissen möchte, einfach bis zum Ende lesen.
Psychothriller
Format: gebundene Ausgabe
Seitenzahl: 448
Verlag: Goldmann Verlag
ISBN: 978-3-442-31271-9
Preis: 19,99 €
Zum Inhalt (Quelle Goldmann Verlag)
Bailey Carpenter ist eine erfolgreiche Privatermittlerin in Miami, und sie ist es gewohnt, die Dinge unter Kontrolle zu haben. Das ändert sich schlagartig, als sie eines Nachts von einem Unbekannten brutal überfallen wird und nur knapp dem Tod entkommt. Von da an quälen Bailey Panikattacken und Alpträume, sie ist besessen von dem Gedanken, verfolgt zu werden, und zieht sich völlig in sich zurück. Einzig ihrer Halbschwester Claire, die sich liebevoll um sie kümmert, vertraut sie sich zunehmend an. Und dann entdeckt sie eines Tages, dass ihr Nachbar im Hochhaus gegenüber sie beobachtet. Bailey ist außer sich vor Angst, denn er scheint ein makabres Spiel mit ihr zu treiben. Doch niemand will ihr Glauben schenken – selbst dann nicht, als sie sieht, wie dieser Mann in seiner Wohnung einen kaltblütigen Mord begeht …
Zur Autorin
Joy Fielding gehört zu den unumstrittenen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller „Lauf, Jane, lauf“ waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.
Meine Meinung
Ich kann behaupten, ich habe bis auf zwei alle Bücher von Joy Fielding gelesen. Und so freue ich mich über die Zusendung von „Sag, dass du mich liebst“ durch das Bloggerportal von Random House.
Der Psychothriller ist in der Ich- Perspektive aus der Sicht von Bailey Carpenter geschrieben. Somit ist man direkt in der Gefühlswelt der Protagonistin. Durch diese Perspektive erfährt man nur unmittelbar das, was Bailey denkt, fühlt und erlebt. So ist man gefangen in ihrer Angst und Panik und kann nicht in die Ermittlungen der Polizei herein schauen. Also bleibt die Lösung des falls solange verborgen, bis auch das Opfer es erfährt.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie mich Joy Fielding von der ersten bis zur letzten Seite fesseln kann. Der Titel ist in diesem Fall Programm. „Sag, dass du mich liebst“ sind die einzigen Worte, die der Vergewaltiger von Carpenter ihr ins Ohr flüstert. Und immer wieder kommen sie ihr ins Gedächtnis, sobald ihr ein Mann begegnet, der möglicherweise auf ihre magere Beschreibung des Täters passen könnte.
„Nicht alle Männer sind Vergewaltiger. Manche Männer sind gut.“ (S. 289) Ist ein Mantra, dass sich Bailey nach ihren ersten Therapiesitzungen immer wieder vorsagt, um überhaupt ihre Wohnung verlassen zu können. Denn in jedem Mann sah sieh ihren möglichen Peiniger. Ebenso hält sie sich folgenden Satz immer wieder vor Augen „Ich bin nicht verrückt“ (S. 291), um mit den Geschehnissen klar zu kommen. Und zu unterscheiden was Fiktion und was Realität ist.
Schön finde ich auf S. 307 folgende Definition, die ich euch nicht vorenthalten möchte: „Ich bin zu einer unglücklichen Spezies reduziert worden, die gemeinhin als Opfer bezeichnet wird.“ Diese drei Textstellen sind für mich sehr bedeutend. Die ersten beiden tauchen immer wieder auf und bilden einen Faden durch die Geschichte. Die dritte beschreibt in wenigen Worten, als was sich Bailey Carpenter sieht.
Ein letztes Zitat möchte ich noch mit aufnehmen, dass für mich zur Lösung des Falls beiträgt. „Sag mir, was du siehst“. (S. 430) Und damit schließe ich meine kurze Präsentation des Buches.
„Sag mir, was du siehst“ , wenn du aus dem Schlafzimmer durch ein Fernglas schaust. Und ich verrate dir, was Bailey tolles zu sehen bekommt.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Allerdings ist es nichts für schwache nerven, denn der Täter kann überall auf dich lauern.
Vielen Dank an die Random House GmbH für das Rezensionsexemplar.