Books on Monday – Alexandra Götze

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Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls … von Alexandra Götze

Taschenbuch
184 Seiten
Verlag: Books on Demand
Auflage: 1 (21. Oktober 2016)
ISBN: 978-3741273247

Inhalt (Quelle: amazon)

Also, Bea, der Fall liegt auf der Hand: Dein Job gefällt dir nicht mehr. Du denkst, du bist ein winziges Rad im Unternehmensgetriebe, deine Chefs sind größtenteils selbstverliebte Gockel mit Hang zu Dilettantismus und deine Karriere stockt seit gut zwei Jahren. Und nun? Was machst du? Ich höre es mich laut aussprechen: Was zum Teufel soll ich jetzt nur tun?
Als Personalmanagerin arbeitet Beatrice Engel in einem globalen Versicherungskonzern, der viel fördert und immer mehr fordert. Budget wird reduziert, Druck erhöht, wichtige Stellen nicht nachbesetzt. Bea fühlt sich getrieben und fremdgesteuert. Nahezu täglich fragt sie sich, was sie in ihrem Konzern eigentlich noch soll. Um dieser Gedankenschleife zu entkommen, folgt sie dem Rat eines Life Coaches: Sie soll ein Job-Tagebuch führen und alle Ereignisse eines Arbeitstages notieren.
Und das soll ausreichen, um den eigenen Job wieder zu mögen? Bea ist skeptisch, doch sie lässt sich auf das Experiment ein.

Autorin (Quelle: amazon)

Alexandra Götze, geboren im April 1972 arbeitet als selbstständige Beraterin und Business Sparring Partner für Unternehmer und Führungskräfte im Rhein-Main Gebiet.

Zuvor war sie in einem internationalen Beratungshaus fast 20 Jahre als Führungskraft für die unterschiedlichsten Themen im Personalbereich zuständig.

In dieser Zeit hat Alexandra Götze so viel über Unternehmensprozesse, Beziehungsgeflechte und informelle Mächte gelernt, dass sie heute nicht umher kommt, dieses Wissen mit anderen zu teilen.

Sie erinnert sich an gut gemeinte Ratschläge von Personalentwicklern, die sie wissen ließen, „dass ihr Humor ihrer Karriere im Weg stehen könnte“ und die Bescheinigung eines Chefs, der „ihr gar nicht angemerkt hat, dass sie nicht studiert hat“. Sie hat sich bei Weiterbildungsseminaren (zwecks Vertrauensbildung) rücklings in die schwachen Ärmchen einer Kollegin fallen lassen und in Power Point Präsentationen die Farbe der „Bullets“ geändert, weil es der Verantwortliche so wollte.

Alexandra Götze war bisher Gastautorin für Bücher und Blogs von Bekannten und Kollegen und hat sich nun mit ihrem Debütroman „Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls …“ ihrem Herzensthema gewidmet: der Selbstführungskompetenz von Mitarbeitern. In ihrer Arbeit erlebt sie heute täglich, wie sehr es Angestellten (das sind Chefs und Mitarbeiter!) hilft, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich doch lieber selbst zu steuern, bevor es andere tun.

Meine Meinung

Das Cover ist rot weiß gestreift. Ziemlich mittig befindet sich ein weißes Fenster, in dem der Titel steht. An dem Fenster klebt ein klassischer gelber Zettel mit der Titelerweiterung. Irgendwie musste ich bei den Streifen an ein Gefängnis denken. Was bei dem Titel im übertragenen Sinne auch passend ist. Ich bin immer wieder ein Fan von der Gestaltung in schwarz, weiß und rot. Es sind zwei neutrale Töne, bei denen das Rot besonders ins Auge sticht.

Bei dem Titel „Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls…“ habe ich erst mal an ein nüchternes Business Buch gedacht. Vielleicht noch ein bisschen Psychologie dabei. Doch schon nach den ersten Zeilen wurde ich eines besseren belehrt. Für mich ist es ein unterhaltsamer Roman und kein Sachbuch.

In der Ich- Perspektive berichtet die Hauptperson Bea über ihren Job. Sie nimmt mich mit zu ihrem Arbeitsplatz und lässt den Leser an ihrem Leben teilhaben. Das Buch ist in Form eines Tagebuches geschrieben. Die einzelnen Tagesabschnitte bilden die Kapitel der Geschichte. Beim Lesen hatte ich immer wieder ein Grinsen im Gesicht. Bin ich froh, dass ich Beas Job nicht machen muss. Zwar berichtet sie sehr lebhaft von ihrem Arbeitsalltag, doch ist der absolut nicht meins. Beim Lesen musste ich immer mal wieder an meinen beruflichen Werdegang denken. Ich war zwei mal an dem Punkt, dass ich an meinem Job nichts gutes mehr finden konnte. Und mir dann erst mal ein paar Tage zu Hause gönnen musste, um mit etwas Abstand eine Entscheidung zu treffen.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der ein bisschen über sich und seinen Beruf nachdenken möchte. Es ist ein unterhaltsamer Tagesablauf, der zur eigenen Reflexion einlädt.

Vielen Dank an Alexandra Götze für das Rezensionsexemplar.

Blogparade #ichliebemeinenJob

Ich liebe Sonntage, kein Wecker sagt mir, dass ich aufstehen soll. Ich kann den ganzen Tag lesen und in meinem Bastelkeller kreativ werden. Zwei Themen, die meinen Blog mit Inhalt füllen und meinen Ausgleich zum Job bilden. Heute verrate ich dir, warum mein zweiter Beruf dazu diente, meinen ersten zu lieben.

Bei mir startet heute die Blogparade #ichliebemeinenJob. Die Mainwunder – Buchblogger werden bis zum 25. November ganz private Einblicke in ihre Jobauswahl geben. Wie sie zu ihrem Job kamen, warum sie vielleicht einen gekündigt haben und wie sie eine Arbeit fanden, die sie glücklich macht. Passend zum Thema durfte ich das Buch „Ich liebe meinen Job – dachte ich jedenfalls …“ von Alexandra Götze lesen: Es erscheint am 01.11.2016. Meine Rezension zum Buch kannst du morgen in meiner Rubrik „Books on Monday“ lesen.

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Mit 16 Jahren wollte ich unbedingt Pharmazeutisch-Technische- Assistentin (PTA) werden. Ich habe meine Eltern überzeugt, dass ich alt genug bin in einer eigenen Wohnung zu leben. Als Kind vom Dorf waren Neumünster und Kiel für mich die „große weite Welt“.

Doch in einer der größten Apotheken Kiels wurde mein Traumberuf schnell langweilig. Ich hatte das Gefühl, meinen Kopf nicht mehr zu gebrauchen. Jeden Tag stellte ich fleißig Salben her und verkaufte Medikamente. Ich fühlte mich absolut unterfordert und konnte mir nicht vorstellen, die nächsten 45 Jahre das Gejammer der alten, alleinstehenden Leute anzuhören. Als das Lesen von Naturwissenschaftlichen Romanen und Büchern auf Englisch meinen Wissensdurst nicht mehr stillen konnte, wusste ich, dass ich etwas neues lernen musste.

Kurz entschlossen stellte ich meine Chefin vor vollendete Tatsachen. Von heute auf morgen reduzierte ich meine Arbeitszeit auf 25 Stunden, um auf das Abendgymnasium zu gehen. Sie war zum Glück einverstanden und pochte nicht auf meinen Vollzeitvertrag. Vom Tag der Entscheidung an, machte die Arbeit vorübergehend wieder Spaß. Denn ich hatte ein Ziel vor Augen und wusste, bald können mich alle mal gern haben. Und nichts ist beruhigender, als absehbare Zeitfenster. Da kann man zur Höchstform auflaufen und sehr viel mehr ertragen, als sonst.

Nach drei Jahren der doppelten Belastung hatte ich mein Abitur in der Tasche und war fest entschlossen, etwas zu studieren, das nichts mit Apotheken zu tun hat. Aus heutiger Sicht war das, beruflich gesehen, keine gute Entscheidung, aber wäre ich jetzt hier, wenn ich einen anderen Weg gewählt hätte? Ich glaube nicht.

Nach drei Jahren Studium hatte ich den Bachelor of Arts fast fertig. Mir fehlten genau 3 Credit Points in Mathematik. So musste ich ein Jahr aussetzen. Aus der Not heraus habe ich eine Teilzeitstelle in der Apotheke angenommen. So konnte ich mich und meine Wohnung über Wasser halten.

Sehr schnell kam ich in den Apothekenalltag hinein. Ich fand die Arbeit in der Apotheke lukrativer als mein Studium. Doch nahm ich nach bestandener Matheprüfung mein Masterstudium wieder auf, denn wenn ich etwas anfange, dann beende ich es auch. Mit dem Abschluss Master of Education hatte ich die Zulassung zum Referendariat. Hier nahm mein weiteres Schicksal endgültig seinen Lauf. Ich wechselte das Bundesland, weil die Prognose in Niedersachsen verbeamtet zu werden sehr viel besser war, als in Schleswig- Holstein. Dieser letzte Ausbildungsabschnitt kostete mich sehr viele Nerven. Ohne meinen heutigen Mann hätte ich vermutlich die Zeit nicht überstanden. Doch ich habe die Zähne zusammen gebissen und konnte erfolgreich meinen Abschluss machen.

Um dem Schulalltag ganz ohne Prüfungszwang noch eine Chance zu geben, nahm ich eine letzte Stelle an. Trotz zu hohem BMI gab es die Verbeamtung auf Probe. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Mein Mann sah sich schon insgeheim nur noch halbtags arbeiten, während seine Frau das Geld verdient. Doch war ich dem Druck in der Schule nicht gewachsen. Die Kinder waren noch das kleinste Problem, viel schlimmer fand ich die Eltern. Nach unserer Hochzeit habe ich all meinen Mut zusammen genommen und das Beamtenverhältnis fristlos gekündigt.

Viele haben gesagt, wie kannst du nur eine Beamtenstelle aufgeben? Das fragst du dich vielleicht auch gerade. Die Antwort ist ganz einfach. Geld macht nicht glücklich und mit Geld kann ich mir keine Gesundheit kaufen.

Mit etwas Geduld und mit schwindenden Ersparnissen fand ich meinen heutigen Job. Meine Chefin gab mir trotz vieler Bedenken eine Chance, zu zeigen was ich kann. Sie sah kein Problem darin, dass ich viel höhere Qualifikationen als nur einen PTA – Abschluss vorweisen konnte.

Nach drei Jahren in der Löwen Apotheke kann ich ganz klar sagen: #ichliebemeinenJob und möchte ihn auf keinen Fall missen.

Liebst du deinen Job? Ich freue mich auf deinen Kommentar.