Kerstin fragt … Manuela antwortet

Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit Manuela Haase

Foto der Sprecherin Manuela Haase am Mikrophone

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Hallo, Ich bin Manuela Haase – und lebe mit meinem Mann und meinem Sohn mitten in der wunderschönen Lüneburger Heide. Da ich als Sprecherin arbeite, habe ich die Antworten von Kerstin eingesprochen, denn so könnt ihr meine Stimme hör´n.

Hier, wo die Natur atmet, der Wind Geschichten flüstert und die Zeit manchmal ein bisschen langsamer vergeht, finde ich die Ruhe, die ich nach einem intensiven Arbeitstag als Bankberaterin brauche. Das Rascheln der Bäume, der Duft der Heide, die Weite, mein Garten – das ist mein Ort zum Auftanken. 

Ich arbeite im Moment an meinem 6. Hörbuch, der Justizkrimi „Vorbelastet“. Veröffentlich wurden bisher „Der eingebildete König“ „Aus Angsthase wird Muthase“ Der Spionagethriller “Gefährliche Verführung“ und die Justizkrimis „Janina Tod“ und „Jeder Einzelne“ Es folgen noch weitere, seid gepannt darauf.

Zusätzlich mache ich noch eine Diplom-Sprech-Ausbildung an der Schule des Sprechens. Diese Schule zeichnet sich durch eine fundierte Grundausbildung, ein individuelles Trainingsprogramm und praxisnahen Unterricht aus.

Auf welchen Plattformen bist Du unterwegs und welche Rollen spielen Sie für Dich?

Ich bin auf den Plattformen Facebook, Instagram und TikTok unterwegs. Die Plattformen nutze ich, um auf mich aufmerksam zu machen. Es ist für mich etwas ganz besonderes, sich mit anderen Sprechern und Autoren zu vernetzen und auszutauschen. Ich habe schon viele sehr inspierende und nette Sprecher und Autoren kennengelernt.

Beschreibe Dich und dein Tun in 5 Worten!

Emphatisch, Tiefgründig, Ehrgeizig, Wissbegierig, interessiert

Empathisch, weil ich beim Sprechen nicht nur die Worte, sondern auch die Zwischentöne höre. Ich möchte verstehen, was hinter den Sätzen liegt – und genau das möchte ich mit meiner Stimme transportieren.

Tiefgründig, weil ich das Leben nicht nur an der Oberfläche betrachte. Ich spüre hin, ich denke nach, und ich glaube, dass genau darin die Magie liegt – das Gefühl, wirklich gehört zu werden. Mich verkennt man oft, weil ich meist lache, positiv bin und Zuversicht ausstrahle. Doch hinter diesem Lächeln steckt viel Tiefe, Lebenserfahrung und eine Seele, die sehr viel fühlt – für sich und für andere. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich spreche: um das Unsichtbare hörbar zu machen. Manchmal braucht es Umwege, bis man dort ankommt, wo das Herz schon immer hinwollte.

Ehrgeizig, weil ich alles, was ich tue, mit vollem Herzen tue. 

Wissbegierig, weil ich nie aufhöre, dazuzulernen. Jede Geschichte, jedes Projekt, jedes neue Genre öffnet mir eine weitere Tür in die Welt der Sprache.

Interessiert, weil mich Menschen mit ihren Lebensläufen faszinieren. Ihre Gedanken, ihre Erlebnisse, ihre Beweggründe. Ich glaube, dass jede Begegnung uns etwas lehrt – über andere, aber auch über uns selbst.

Mit wem würdest du gerne mal ein Hörbuch einsprechen, und warum wäre diese Zusammenarbeit für dich besonders?

Martina Hill – ist mein absoluter Favorit ich liebe sie – weil aller Humor damit anfängt, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt. Charles Dickens hat einmal gesagt: Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?

Wie gehst Du mit langen oder besonders schwierigen Textpassagen um, die voller Zungenbrecher oder Fachjargon sind?

Ich lese die Passagen erst ganz schnell, dann normal, dann ganz langsam und dann markiere ich mir noch einige Endungen oder Buchstaben und dann lese ich sie solange, bis es fehlerfrei klappt.

Wieviel Einfluss hast Du bei der Gestaltung von Hörbüchern? (z.B. bei der Interpretation der Figuren oder der Sprechweise)?

Also erst einmal bekommt der Autor eine Hörprobe zugeschickt und wenn ihm diese gefällt, dann gefällt ihm ja erst einmal die Stimme. Und wenn dann der Vertrag erstellt wurde, dann spreche ich mit dem Autor darüber, wie er sich die Interpretation vorstellt. Meist ist es so, dass mir der Autor die Gestaltung überlässt. Ich selbst bin aber inzwischen so kritisch, dass ich etwas aufnehme, mir am nächsten Tag auf der Autofahrt zur Arbeit anhöre und oftmals feststelle, dass es noch besser gesprochen werden kann. Und dann nehme ich die finale Version auf. Neulich hat ein Autor mir widergespiegelt, dass es am Anfang komisch für ihn war, sein Buch zu hören, das er aber dann ganz begeistert war. Und das ist dann ja ein gutes Kompliment für mich.

Wenn dein Leben ein Buchtitel wäre, wie würde er lauten und warum?

Wenn mein Leben ein Buchtitel wäre, dann hieße es wohl „Schmetterlinge und Schwäne.“

Schmetterlinge – weil sie mich an Wandel erinnern.
An Mut, Neues zu wagen, auch wenn man noch nicht weiß, wohin der Weg führt.
An Leichtigkeit, die man sich erst erarbeitet, wenn man loslässt.

Und Schwäne – weil sie für Tiefe, Treue und Anmut stehen.
Sie bewegen sich leise, aber kraftvoll. Und genau das spiegelt auch mein Leben wider:
Still und beständig auf der Suche nach Sinn, Schönheit und innerer Balance.

„Schmetterlinge und Schwäne“ – das ist für mich das Zusammenspiel von Wandel und Ruhe, von Aufbruch und Ankommen. Vielleicht ist das genau das, was mich beschreibt: Ich bin beides – Bewegung und Tiefe.

Liebe Manuela vielen Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Ich habe deiner Stimme gerne gelauscht.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.


Kerstin fragt … Nora antwortet

Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit Nora Klingsporn

Foto der Sprecherin Nora Klingsporn

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Moin Moin aus Hamburg. Mein Name ist Nora Klingsporn und ich bin Sprecherin für Hörbücher und Voice-Over. Und wisst ihr was? Ich habe mir mit Kerstin überlegt, ob es nicht ganz cool wäre, wenn ich die Antworten einspreche, statt sie aufzuschreiben. So könnt ihr sie hören, statt nur zu lesen. Ich habe schon einige Hörbücher veröffentlicht, darunter ein Märchenbuch, Fantasybücher, ein Ratgeber und viele weitere folgen noch. Ihr dürft also gespannt sein, ihr werdet noch sehr viel von mir hören.

–> Schaue dir das folgende Video an, um dir das Interview anzuhören!

Logo von Nora Klingsporn

Auf welchen Plattformen bist du unterwegs und welche Rolle spielen sie für dich?

Ich bin auf Facebook und auf Instagram unterwegs. Die Hörbücher, die ich schon eingesprochen habe und auch die, die jetzt noch folgen, da habe ich meine ganzen Autoren auf Facebook kennengelernt. Auf Facebook ist es einfach Kontakte zu knüpfen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.
Man folgt sich und ich habe das Gefühl, auf Facebook sind einfach unglaublich viele Autoren unterwegs. Instagram ist eine etwas schwierigere Plattform, finde ich. Man kommt nicht ganz so einfach in Kontakt wie auf Facebook, aber auch dort habe ich inzwischen viele nette Autoren kennengelernt und ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt und welche tollen Bücher ich zu wunderschönen Hörbüchern einsprechen darf.

Beschreibe dich und dein Tun mit fünf Wörtern.

Fröhlich, ehrgeizig, empathisch, mit einer Prise Sarkasmus und schwarzem Humor. So würde ich mich beschreiben.

Ich bin ein sehr positiver Mensch und ich glaube tatsächlich hauptsächlich an das Gute im Menschen. Ich spreche auch unglaublich gern Bücher mit sensiblen Themen ein. Ich denke, ich kann mich ganz gut in die Charaktere der Bücher hineinversetzen und genau das rüberbringen, was der Autor seinen Lesern eigentlich sagen möchte.

Mein Lieblingsspruch ist: Das Leben ist schön. Was ist dein Leitsatz oder Spruch, der dir an stressigen Tagen hilft?

Ich habe auf jeden Fall einen Lieblingsspruch. Empathie ist die Kunst, mit den Ohren des Anderen zu hören und mit den Augen des Anderen zu sehen. Und ein Spruch, der echt gut zu mir passt: Ich bin nicht sarkastisch, ich bin nur chronisch ehrlich in einer lustigen Verpackung. Und ich habe auch wirklich ein paar lustige Witze auf Lager, aber das würde jetzt hier wirklich den Rahmen springen. 

Mit wem würdest du gerne ein Hörbuch einsprechen und warum wäre diese Zusammenarbeit für dich besonders?

Am liebsten würde ich mal gemeinsam mit einem männlichen Sprecher ein Hörbuch aufnehmen. Vielleicht eine spannende Geschichte oder eine Liebesgeschichte, ein Roman. Ich liebe es, wenn sich zwei Stimmen ergänzen und die Figuren so richtig lebendig werden. Ich glaube, das ist auch für den Hörer total interessant, wenn sie eine männliche und eine weibliche Stimme hören, die in irgendeine Art und Weise eine Beziehung eingehen.

Was war der lustigste oder skurrilste Versprecher während einer Aufnahme?

Tja, was soll ich sagen? Ich habe so einige lustige Versprecher hingelegt. Auf meiner Seite poste ich dann auch meine Outtakes. Ein Versprecher war zum Beispiel die atmende Titte oder aus der traditionellen Hexenparty wurde auch ein kompletter Zungendreher. Immer wenn ich mir die Outtakes erneut anhöre, zaubert mir das ein Lächeln ins Gesicht und ich schmunzel und lache über mich selbst. Ich kann eh total gut über mich selbst lachen. 

Nora Klingsporn im Tonstudio

Was macht dir an deinem Beruf als Hörbuchsprecherin am meisten Spaß? Was macht mir am Sprecherberuf am meisten Spaß?

Was macht mir am Sprecherberuf am meisten Spaß? Tja, im Grunde genommen ist es die Mischung aus Sprechen, Aufnehmen.

Dann lerne ich unglaublich tolle Autoren kennen. Ich lerne insgesamt so viele verschiedene Menschen kennen. Ich vernetze mich.

Ich baue Reichweite auf. Es sind schon so viele tolle Kontakte entstanden, nicht nur zu Autoren, sondern auch zu Sprechern. Und wenn ich einem Autor meine Hörprobe schicke und ich bekomme dann eine super positive und total liebe Rückmeldung, dann freue ich mich natürlich total darüber.

Und daraus entstehen auch meistens wirklich wundervolle Zusammenarbeiten und ganz tolle Hörbücher. Und bei mir hört die Zusammenarbeit nicht nach dem Einsprechen des letzten Satzes auf. Ich kümmere mich auch danach darum, dass die Hörbücher gesehen werden.

Ich mache Werbung auf meinen Social-Media-Kanälen und ich unterstütze somit die Autoren und natürlich auch mich, dass dieses Hörbuch weiter vermarktet wird, gekauft wird, gesehen wird vor allen Dingen. Denn, wie wir alle wissen, wenn niemand weiß, dass es dieses Buch oder Hörbuch gibt, dann kauft es auch niemand.

Liebe Nora vielen Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast und direkt das Format einmal neu gemacht hast. Ich hatte super viel Spaß beim Aufnehmen meiner Fragen im Wald, wo ich in der Regel immer ein Hörbuch mit dabei habe.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.


Kerstin fragt … Yvette antwortet

Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit Yvette Preiser

Foto der Hörbuchsprecherin Yvette Preiser

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Tja, was soll ich sagen … Ich bin Yvette und eigentlich noch Lehrerin, aber dann kam das Leben mit drei Kindern und einem zu sanierenden Haus dazwischen und streckte mich nieder. Ich bin derzeit 41 und habe mich, nachdem mich der Lehrerberuf krank gemacht hat, ein klein wenig neu ge- und erfunden.
https://www.yvettepreiser.de

Auf welchen Plattformen bist du unterwegs, und welche Rolle spielen sie für dich?

Derzeit bin ich nur auf Instagram (https://www.instagram.com/voice.by.yvette) unterwegs. Zwar habe ich noch ein Profil auf Facebook, aber das läuft nur so nebenher durch Crossposting.
Ich kann mich und meine Arbeit zeigen, in Kontakt mit lauter wundervollen, inspirierenden Menschen kommen und natürlich meine Dienstleistung anbieten. Sprich Akquise betreiben.

Beschreibe dich und dein Tun in 5 Worten.

Planen, Lesen, Markieren, Sprechen, Schneiden

Welches Buch hat dich zuletzt so richtig zum Lachen gebracht?

Ein Kinderbuch, welches ich meinen Kindern abends vorm Einschlafen vorlese: Txano & Oscar

Mein Lieblingsspruch ist: „Das Leben ist schön.“ Was ist dein persönlicher Leitsatz oder Spruch, der dir an stressigen Tagen hilft?

Für gewöhnlich hilft mir Optimismus gepaart mit etwas Realismus. Eine positive Sicht auf die Dinge zu haben, ist für mich einfach wichtig. Und ich habe mir den Leitsatz einer Protagonistin eines Buches, welches ich einsprechen durfte, übernommen: „Ich nehme das Leben leicht.“

Wie bereitest du dich auf die unterschiedlichen Figuren in einem Buch vor? Hast du ein System, um ihre Stimmen und Persönlichkeiten zu markieren oder festzulegen?

Ganz wichtig sind hierbei die Informationen der Autor*innen dazu, wie sie sich ihre Hauptcharaktere vorstellen. Welche Eigenschaften sie auszeichnen, wie sie klingen sollen usw.

Mit diesen Informationen lese ich mir die Dialoge nochmals durch und markiere mir farblich, wer was spricht. Hinzu kommen kurze Anweisungen (auf einem extra Zettel) für mich: Körperhaltung beim Sprechen, prägnante Emotionen, stimmliche Klangfarbe, …

Danach gibt’s zu jeder wichtigen Person im Buch eine kurze Sprachaufnahme als Hörprobe. Sobald dies mit den Vorstellungen der Autor*innen passt, habe ich meine Sprechprobe für die jeweiligen Personen, in die ich, falls nötig, immer wieder zum Abgleich reinhören kann.

Was war der lustigste oder skurrilste Versprecher, der dir während einer Aufnahme passiert ist?

„personifizierte Perfektion“

Keine Ahnung wie häufig ich diese beiden Worte wiederholen musste, bis es funktionierte.

Als ich dann den Versprecher „persofinizierte Perfektion“ nochmals genau so wiederholen wollte, kam es plötzlich korrekt heraus, also „personifizierte Perfektion“, nur um es dann beim nochmaligen Sprechen im Textfluss wieder verdreht zu sprechen und weiter ging die Zungenverknoterei.

Arpeitsplatz von Yvette Preiser

Wie gehst du mit langen oder besonders schwierigen Textpassagen um, die voller Zungenbrecher oder Fachjargon sind?

Gute Frage, … Ganz wichtig für mich ist es, dass ich das Buch, welches ich einsprechen darf, zuvor einmal komplett gelesen habe, so dass ich weiß, worum es geht, welche Wendungen es in der Geschichte gibt, wie sich die Hauptcharakteren entwickeln usw.

Gilt bei mir tatsächlich auch bei Sachbüchern, wobei es hier dann um etwaige Fremdwörter oder eben den Fachjargon geht. Und natürlich den Zusammenhang des großen Ganzen.

Schwierige Textpassagen kann ich mir dann so im Vorherein schon markieren und entsprechende Zeichen für Betonungen, auch innerhalb eines Wortes, setzen.

Bei Worten, die eine bestimmte Aussprache erfordern, recherchiere ich mir diese und schreibe mir die entsprechende Aussprache lautgetreu zum Wort dazu.

Und passieren dann Versprecher, wird dieser Teil eben so lange wiederholt, bis es passt. Eine Pause zwischendrin tut dann auch immer mal gut.

Was macht dir an deinem Beruf als Hörbuchsprecher am meisten Spaß?

Neben dem Eintauchen in andere Leben, Personen, Welten, kann ich nach den Erfahrungen als Lehrerin sagen, dass es die Ruhe und das allein sein sind, was für mich wichtig ist. Ich kann mich vor dem Mikro ausleben, in andere Charaktere schlüpfen und muss mich dabei selbst nicht vor anderen zeigen. Beim Anhören des Hörbuchs weiß niemand welche gestik- und mimikbelandenen Tänze ich vor dem Mikro aufgeführt habe, damit alles so klingt wie es klingen soll. Ich kann somit meine extrovertierte Seite ausleben, ohne, dass ich dies vor anderen tue.

Welche Ausbildung benötigt man, um Hörbuchsprecher zu werden?

Tja was benötigt man um Sprecher*in zu werden …. Ich selbst bin Quereinsteigerin und hatte das Glück, dass ich durch mein Studium schon gewisse Grundlagen zu Sprechtechniken erworben hatte. Ansonsten bilde ich mich stetig weiter und besuche Workshops und Coachings, um an meiner Sprechtechnik zu feilen und ein wenig Schauspiel zu erlernen. Generell sollte man akzent-und dialektfrei Hochdeutsch sprechen können. Ein gewisses schauspielerisches Talent wäre auch von Vorteil. Ebenso wie flüssiges, lautes, Lesen.
Es gibt derzeit auf dem Markt diverse seriöse und leider auch unseriöse „Ausbildungsangebote“.

Liebe Yvette vielen Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Ich habe den Einblick in deine Arbeit als Hörbuchsprecherin sehr genossen. Und musste kurz schmunzeln, weil du mich dran erinnert hast, warum ich den Lehrerberuf an den Nagel gehängt habe.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.


Kerstin fragt … Nina antwortet

Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit Nina Detzner

Nina im Studio

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Hi! Ich bin Nina, Hörbuchsprecherin mit einer großen Liebe für Geschichten. Nach vielen Jahren beim Fernsehen habe ich mich selbstständig gemacht und darf jetzt genau das tun, was ich liebe! Ich spreche vor allem Romance, Fantasy und New Adult – also starke Gefühle, große Herausforderungen und Figuren, die sich entwickeln dürfen. Meistens arbeite ich in meinem eigenen Studio, aber auch gern extern – je nachdem, was das Projekt braucht.
Hompage: https://nina-spricht.de/
Instagram: https://www.instagram.com/sprecherin_nina/

Wie bereitest du dich auf die unterschiedlichen Figuren in einem Buch vor? Hast du ein System, um ihre Stimmen und Persönlichkeiten zu markieren oder festzulegen?

Ich komme über die Figurenarbeit zum Sprechen – also eher vom Schauspiel. Deshalb interessiert mich immer: Wo kommt die Figur her? Was hat sie erlebt? Was will sie? Und was hindert sie daran? Ich erarbeite für jede Figur eine innere Haltung, die man dann (hoffentlich) in der Stimme hört. Technisch markiere ich mir im Manuskript abschnittsweise Dinge wie Tempo, welche Emotion gerade mitschwingt usw. – aber das Wichtigste passiert vorher im Kopf und Herz.

Wie viel Einfluss hast du bei der Gestaltung von Hörbüchern (z. B. bei der Interpretation der Figuren oder der Sprechweise)?

Gerade im Selfpublishing habe ich viel Freiheit – da sprechen Autorin und ich ja direkt miteinander. Ich kann viele Facetten ausprobieren und Fragen stellen. In der Verlagsarbeit ist es je nach Projekt etwas anders, aber grundsätzlich gilt: Als Sprecherin bin ich die Interpretin – ich gebe dem Text meine Stimme, aber immer im Dienst der Geschichte.

Was macht dir an deinem Beruf als Hörbuchsprecher am meisten Spaß?

Die Figuren! Ich liebe es, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen, ihre Entwicklungen nachzuvollziehen und hörbar zu machen. Wenn ich merke: Jetzt stimmt alles – Haltung, Rhythmus, Gefühl – jetzt lebt sie! Das ist einfach mega schön.

Welche Ausbildung benötigt man, um Hörbuchsprecher zu werden?

Basis ist eine gesunde und belastbare Stimme, das kann z.B. eine Logopädin beurteilen. Ansonsten gibt es keinen vorgeschriebenen Weg – und das ist Fluch und Segen zugleich. Bei mir ist es eine Kombi aus meiner Arbeit als TV-Producerin und im Theater, Literaturstudium und Sprecherziehung. Wichtig ist: Stimme, Sprache, Timing und Interpretation müssen sitzen – egal, wie man dahin kommt. Und dann: üben, ausprobieren, zuhören – und dranbleiben.

Mit wem würdest du gerne mal ein Hörbuch einsprechen, und warum wäre diese Zusammenarbeit für dich besonders?

Da fällt mir sofort Dagmar Bittner ein – eine unglaublich vielseitige und warmherzige Kollegin, bei der ich einen großartigen Workshop machen durfte. Ihre Arbeit ist für mich total inspirierend. Zwar nehmen wir Sprecher:innen ja normalerweise allein auf, aber allein zu wissen, dass jemand wie sie an einem Projekt beteiligt ist, würde mich riesig freuen und wäre natürlich der absolute Ritterschlag.

Liebe Nina vielen Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Ich freue mich immer wieder neue Stimmen zu erleben. Ich höre gerade das erste Hörbuch von dir und spüre deine Hingabe. Dagmar Bittner lausche ich immer wieder gerne und kann da deine Begeisterung voll und ganz nachempfinden.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.


Kerstin fragt … Henriette Schreurs antwortet

Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit der Sprecherin Henriette Schreurs

Foto von der Sprecherin Henriette Schreurs im Tonstudio

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Hi, ich bin Henriette! Ich bin Sprecherin und Podcastexpertin, lebe in Leipzig und spreche von hier aus hauptsächlich Hörbücher und und Dokus.
https://www.henrietteschreurs.de

Auf welchen Plattformen bist du unterwegs, und welche Rolle spielen sie für dich?

Instagram ist mein zweites Wohnzimmer, es macht mir einen riesen Spaß hier Eindrücke aus meinem Leben zu teilen und meine Follower zu unterhalten. Außerdem ist das (Berufs-)Leben als Sprecherin oft eine einsame Angelegenheit. Instagram ist für mich ein Ort zur Vernetzung, gerade auch mit den Kolleg*innen, quasi wie eine Teeküche im Büro. Bei TikTok schau ich manchmal rein, aber immer nur ganz kurz, sonst frisst mich die App auf, das fühle ich.

Beschreibe dich und dein Tun in 5 Worten.

Spielfreude, Freiheit, Kreativität, Kommunikation, Vorfreude

Welches Genre sprichst du am liebsten – und warum genau dieses?

Ich kann in den meisten Genres etwas finden, was mir gefällt, und vor dem Mikro muss sowieso jedes Buch das beste der Welt sein. Aber ich liebe kleine fiese Viehcher, Elbenköniginnen und Bösewichte, deshalb freue ich mich immer besonders über Fantasy.

Welches Buch hat dich zuletzt so richtig zum Lachen gebracht?

“Moon Over Soho” von Ben Aaronovitch. Ich bin sehr late to the party und entdecke erst jetzt wie witzig die “Rivers of London”-Reihe ist.

Foto der Sprecherin Henriette Schreurs
Foto Credit: Lisa Ossowski

Gibt es ein Buch, das dich so sehr gefesselt hat, dass du komplett die Zeit vergessen hast?

Ach, viele! Letztes Jahr war “Die Wächterinnen von New York” von N.K. Jemisin eins davon. Ihre Art zu erzählen hat eine unglaubliche Kraft und das ist ganz besondere Urban Fantasy.

Mein Lieblingsspruch ist: „Das Leben ist schön.“ Was ist dein persönlicher Leitsatz oder Spruch, der dir an stressigen Tagen hilft?

IM REGEN GESCHRIEBEN
Wer wie die Biene wäre,
die die Sonne
auch durch den Wolkenhimmel fühlt,
die den Weg zur Blüte findet
und nie die Richtung verliert,
dem lägen die Felder in ewigem Glanz,
wie kurz er auch lebte,
er würde selten weinen
(Hilde Domin)

Mit wem würdest du gerne mal ein Hörbuch einsprechen, und warum wäre diese Zusammenarbeit für dich besonders?

Du meinst mit welchen Kolleg*innen? Leider begegnet man denen, mit denen man sich ein Buch teilt, eigentlich nicht! Was sehr schade ist, aber jede*r nimmt die eigenen Kapitel unabhängig auf. Aber wenn es darum ginge, wirklich gemeinsam an etwas zu arbeiten, dann Stefan Kaminski, wenn ich groß bin, will ich auch mal so gut sprechen wie er.

Wie bereitest du dich auf die unterschiedlichen Figuren in einem Buch vor? Hast du ein System, um ihre Stimmen und Persönlichkeiten zu markieren oder festzulegen?

Ich mache mir Notizen zu jeder Figur. Wie werden sie beschrieben, was sind ihre Eigenarten, wie alt sind sie. Das meiste geht über Haltung. Eine selbstbewusste Königin spricht anders als ein schüchterner 11 jähriger. Wenn ich das drin habe, muss ich dann gar nicht mehr so viel Stimmakrobatik machen.

Hast du schon mal eine Figur gesprochen, die dir besonders schwergefallen ist? Wie bist du damit umgegangen?

Alle, die ganz besonders tief und rauchig klingen (sollen). Ich muss aufpassen, wem ich so eine Stimme verpasse. Wenn die Figur ganz viel spricht, dann lieber nicht! Am schwierigsten finde ich es aber, wenn ganz viele Männer in ähnlichem Alter vorkommen.

Hast du schon mal eine Sprache oder einen Dialekt speziell für ein Hörbuch lernen müssen? Wie schwierig war das für dich?

Jein. Dialekt wird ungern gemacht in Hörbüchern. In einem kleinen Projekt kamen aber mal Biber vor, die sich auf Baseldeutsch unterhalten haben. Das hat mir jemand aufgenommen, der es konnte und ich habe mich dann totgeübt, um das nachzumachen. Wenn eine Figur beschrieben wird mit “Sagte sie in einem starken XY Akzent”, dann ist es mir – wenn ich das übernehme – sehr wichtig, das so authentisch wie möglich zu machen.

Foto von der Sprecherin Henriette Schreurs im Tonstudio

Wie viel Einfluss hast du bei der Gestaltung von Hörbüchern (z. B. bei der Interpretation der Figuren oder der Sprechweise)?

Viel! Ich kann eigentlich machen, was ich will. Und ich will ja etwas, was passt. Wenn es mal so gar nicht passt, sagt mir die Aufnahmeleitung Bescheid.

Was macht dir an deinem Beruf als Hörbuchsprecher am meisten Spaß?

Mir macht am meisten Spaß, dass ich mich ganz tief in die Romane reindenken muss, um sie euch zu erzählen. Wenn ich nicht mit im Verließ stehe, wie soll ich euch dann erzählen wie’s da aussieht?

Ich habe bisher nur Academy of Lies von die eingesprochen gehört. Bei welchen Hörbüchern darf ich mich noch auf deine Stimme freuen?

Am 24.04. kam “Crimson Moth” heraus, ein New York Times Bestseller von Kristen Ciccarelli. Ich bin sehr gespannt, wie gut das Buch in Deutschland ankommt! Eine düstere Fantasygeschichte über Revolution und Hexenjagd.

Liebe Henriette vielen lieben Dank, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Wir haben uns in Leipzig auf der Buchmesse ja schon ein wenig über deine Arbeit unterhalten, die ich persönlich als Hörbuchjunkie total faszinierend finde. Ich selbst durfte vor Jahren bei Bastel Lübbe im Tonstudio kurz etwas einsprechen und habe da ganz schnell gemerkt, wie viel Arbeit dahinter steckt. Und du hast mich jetzt so weit bekommen, dass ich einem Fantasyroman als Hörbuch mal eine Chance gebe.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.

Kerstin fragt … Ulrike Höllwarth antwortet


Kerstin fragt … Autoren, Blogger und Sprecher antworten

heute mit der Sprecherin Ulrike Höllwarth

Moin, magst du dich meinen Lesern kurz vorstellen?

Ich bin Ulrike, 39 Jahre, verheiratet, Mama von vier Kindern (2-11 Jahre), ursprünglich Bibliothekarin, inzwischen leidenschaftliche Hörbuchsprecherin. Es macht mir einfach so viel Spaß den Protagonisten eine Stimme zu geben und es entspannt mich sogar. Ich bin nach dem Einsprechen einfach nur glücklich. Es ist so genial, meine Leidenschaft für Bücher nun mit dem Sprechen verbunden zu haben.

Foto der Hörbuch Sprecherin Ulrike Höllwarth

Welches Genre liest/sprichst du am liebsten – und warum genau dieses?

Ich habe einen breiten Buchgeschmack, lese wirklich je nach Stimmung: Thriller, Krimi, Fantasy, Liebesromane. Ich habe jedoch festgestellt, dass mir zum einsprechen gerade am meisten die Liebesromane gefallen, ob mit oder ohne Spice. Gerade am liebsten mit wenig Spice.

Welches Buch hat dich zuletzt so richtig zum Lachen gebracht?

Das Hörbuch „Zwischen Ende und Anfang“ von Jojo Moyes. Die Dialoge zwischen dem Vater, dem Stiefvater und der Tochter sind köstlich.

Gibt es ein Buch, das dich so sehr gefesselt hat, dass du komplett die Zeit vergessen hast?

Da gibt es viele, zuletzt waren es Teil 1 und 2 von „Niemannswelt“ von Carina Bartsch. Einfach so cool die Dystopie in der die Männer keine Macht mehr haben und in Laboren eingesperrt sind.

Mein Lieblingsspruch ist: „Das Leben ist schön.“ Was ist dein persönlicher Leitsatz oder Spruch, der dir an stressigen Tagen hilft?

„Ich bin die Schöpferin meines Lebens“- Nur ich selbst kann mein Leben verändern, in die Hand nehmen. Ändere es, wenn es dir nicht gut tut. Ich bin handlungsfähig und bin nie ein Käfer der auf dem Rücken liegt und nichts tun kann.

Wie bereitest du dich auf die unterschiedlichen Figuren in einem Buch vor? Hast du ein System, um ihre Stimmen und Persönlichkeiten zu markieren oder festzulegen?

Ich bespreche mit den Autorinnen vorab, wie sie sich ihre Protagonisten vorstellen, was für Eigenschaften diese haben. Dann schaue ich, welche verschiedenen Nuancen ich den Figuren geben kann und spreche sie ein. Je nachdem, wie häufig die Figuren im Buch vorkommen, muss ich mir auch eine kleine Sprechdatei anlegen, um mich zu erinnern, wie ich die Figur eingesprochen habe.

Hast du schon mal eine Figur gesprochen, die dir besonders schwergefallen ist? Wie bist du damit umgegangen?

Tatsächlich fallen mir noch viele Dialekte schwer. Für „Bis in alle Zeit“ von Kayla Read habe ich eine kurze Passage „berlinerisch“ eingesprochen. YouTube Videos mit Berliner Dialekten angeschaut und schließlich hat die Autorin jemanden gefunden, der es mir vorgesprochen hat. 

Und bei Stefanie Fox in „Energie vereint“ durfte ich Rappen, also wer was zum Lachen möchte, nein Spaß, es ist ganz gut geworden. War aber auch schwer für mich.

Was macht dir an deinem Beruf als Hörbuchsprecher am meisten Spaß?

Gerade die verschiedenen Charaktere oder auch die, wie schon beschrieben, die unterschiedlichsten Herausforderungen in den Büchern. Was natürlich für mich auch ein großer Vorteil ist, ist dass ich daheim arbeiten kann. Es ist zwar viel Arbeit, nach einem anstrengenden Tag mit den Kindern, Abends einzusprechen, aber es macht mir einfach Spaß und gute Laune.

Was macht für dich den Reiz in der Zusammenarbeit mit Selfpublishern aus?

Logo von Ulrike Höllwarth

Die ganz direkte Zusammenarbeit, da steht niemand dazwischen. Das ermöglicht eine enge, persönliche Zusammenarbeit und ein besseres Verständnis für die Geschichte.

Selfpublisher bringen oft frische, unkonventionelle Geschichten auf den Markt, die in großen Verlagen vielleicht nicht erscheinen würden. Das sorgt für Abwechslung und spannende Herausforderungen beim Einsprechen. Und das gemeinsame wachsen auf Social Media.

Hörproben und mehr findest du hier: https://voiceofsmile.de/

Liebe Ulrike, vielen Dank, dass du mir und meinen Lesern einen Einblick in deine Arbeit als Sprecherin gegeben hast. Ich höre Bücher und Geschichten seit ich denken kann und habe fast täglich eine Geschichte auf den Ohren. Und so habe ich mich besonders gefreut, dass du dich meinen Fragen gestellt hast. Deine Leidenschaft am Sprechen hört man in den Hörbüchern ungemein. Wer sich auch davon überzeugen möchte, dem kann ich unter anderem das Hörbuch: Winterzauber im Rosehill Cottage von Sarah MacAllister sehr ans Herz legen.

Beitragsbild zum Aufruf bei der Interview Runde: Kerstin Fragt - Autoren, Blogger und Sprecher antworten.