Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen

von Ito Ogawa

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschienen im Droemer Verlag

Meine Meinung

Das Cover ist in blau gehalten. Darauf ist ein Haus abgebildet, dessen Fenster scheinbar hell erleuchtet sind und dessen Scheiben sich beim drüber streifen ganz glatt anfühlen. Die Tür steht offen und gibt den Blick auf Regale frei, die bei näherer Betrachtung Briefumschläge und Stifte enthalten. Oberhalb des Daches ragt noch ein Zweig ins Bild, der dem Ganzen eine wunderbare Atmosphäre verleiht. 

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschien im Droemer Verlag. Wie man beim ersten Blick auf das Buch erkennt, spielt die Geschichte in Japan. Genauer gesagt in Kamakura, das etwa 50km südwestlich von Tokio liegt. Für einen Blick in den Ort, die dort befindlichen Geschäfte und erwähnten Begebenheiten im Roman, findet sich direkt zu Beginn der Geschichte eine Karte im Buch. Ich mag diese kleinen Details, die das Buch und die Geschichte direkt aufwerten und einem das Gefühl geben, direkt dorthin zu reisen. Inhaltlich dreht sich alles um Hatoko, wie es der Titel schon andeutet. Sie ist Mitte zwanzig und übernimmt gerade von ihrer verstorbenen Großmutter den Schreibwarenladen und damit die verbundene Schreibarbeit. 

Ich habe mich vom Cover und dem Klappentext sofort angesprochen gefühlt und wollte wisse, was eine Schreiberin macht und wie viel liebe zum Detail Hatoko dort einfließen lässt. Und genau das habe ich bekommen. Hatoko ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte. Und sie nahm mich mit ihrer bedächtigen und detailreichen Sprache sofort gefangen. Von der Nachbarin wird sie liebevoll Poppo genannt, was im japanischen Kindermund soviel heißt wie „gurrende Vögel“, denn Hatoko Amemiya heißt „Kind der Tauben“. Schon allein diese kleinen Details lassen mein künstlerisches Herz schmelzen. Und dabei habe ich noch kein Wort zu der Auswahl der Schreibgeräte und Tinten verloren, vom Papier für die Briefe ganz zu schweigen. Mein Herz ging von Zeile zu Zeile immer mehr auf und hat mir erneut gezeigt, wie sehr ich diese leisen Töne zwischendurch mag, die mit einer ganz anderen Sprache daher kommen, im Vergleich zu meinen ganzen Liebesromanen, die ich verschlinge. 

Schon während des Lesens habe ich mir Notizen zum Buch gemacht und so stand da ganz schnell: Die Geschichte lebt von der bezaubernden Sprache, die voller Anmut daher kommt. Ich stelle mir beim Lesen eine Sprecherin vor mit flüsternder bedächtiger Stimme, um die besondere Atmosphäre einzufangen. Außerdem ist das Buch gespickt mit detaillierten Beschreibungen vom Briefeschreiben, wie sich die Worte finden und wie das Schreibgerät übers Papier fliegt. Ein paar Zitate habe ich mir natürlich auch noch notiert, die ich dir nicht vorenthalten möchte.

„Die Dämonen lauern in Briefen, die nachts verfasst werden, pflegte meine selige Vorgängerin oft zu sagen.“

Mit der Vorgängerin meint Hatoko übrigens ihre Großmutter. Warum sie genau dieses Wort verwendet und welchen Hintergrund es hat erfährst du direkt zu Beginn der Geschichte. Tauche am besten sofort selbst ein in diese Wunderbare Welt ein, die so ganz anders ist als meine hier in Deutschland. 

„Der gleiche Text wirkt völlig anders, je nachdem, ob man einen Kugelschreiber, Füllfederhalter, Pinselstift oder einen Pinsel verwendet. Unhöflich wäre es, einen Brief mit einem Bleistift zu schreiben, daher fiel diese Option schon mal weg.“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Da bin ich ganz der Meinung von Hatoko. Ich selbst schreibe Briefe oft mit einem Fineliner oder aber tatsächlich mit einem Pinselstift, weil man damit einfach so schöne Wortanfänge gestalten kann. Einen Blick auf die Briefe in Japanischen Schriftzeichen darfst du im Buch übrigens auch werfen. Die Briefe findest du jeweils in japanisch und in Schreibschrift übersetzt ins deutsche. Ein schönes Detail, was die Erzählung kurz unterbricht und mich als Leser teilhaben lässt an Hatokos Arbeit als Schreiberin. 

Hast du schon mal einen Roman aus Japan gelesen? Möchtest du gerne einen Brief schreiben, aber findest die richtigen Worte nicht? In „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa reist du nach Japan und erfährst, auf was man achten sollte, beim verfassen von Briefen. Außerdem darfst du die ganz besondere Atmosphäre spüren, die über der Geschichte und der Umgebung liegt. Freue dich auf ein bedachte Sprache, die die ganze Anmut des Inhalts präsentiert und begleite Hatoko zu den jeweiligen Schreinen in Kamakura. Lass dich von der einzigartigen Schreibweise gefangen nehmen und verfolge gespannt, was Hatoko in ihren jungen Jahren erlebt und mit wie viel Liebe zum Detail sie die beauftragten Briefe verfasst. Ich war von der ersten Seite an begeistert und empfehle die Geschichte all jenen, die ein Faible für Japan, das Schreiben und einfach schöne Geschichten haben. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und ich habe wieder gemerkt, wie viel mir Romane mit anmutiger Sprache und Lebensweise zwischendurch bedeuten.

Inhaltsangabe

Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko nach Japan in ihren Heimatort zurück, um den Schreibwarenladen der Familie zu übernehmen. Der Schreibwarenladen befindet sich in Kamakura– eine der alten Hauptstädte Japans, berühmt für ihre Tempel und für ihr literarisches Erbe. Zum Erbe von Hatokos Großmutter gehört auch das Amt der öffentlichen Schreiberin, auf das ihre strenge Großmutter Hatoko seit ihrer frühen Kindheit vorbereitet hatte.

Denn beim Briefeschreiben für andere kommt es nicht nur auf die Wortwahl an: Auch die Handschrift muss angepasst, Papier, Tinte, Umschlag und selbst die Briefmarke sorgfältig ausgewählt werden. Während Hatoko wunderschöne Liebesbriefe verfasst, Kindheitsfreunde wieder zusammenbringt, aber auch dabei hilft, Abschied zu nehmen, schließt sie selbst Freundschaften und wird immer mehr zum Zentrum einer liebevollen Gemeinschaft. Kann sie sich endlich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit versöhnen?

Ein bezaubernder Roman voller Lebensfreude, tiefer Empathie und Liebe für ihre Figuren von der japanischen Bestseller-Autorin Ito Ogawa.

Die Heldin Hatoko wird beauftragt, wenn ihre Kund*innen Hilfe beim Verfassen besonders emotionaler Briefe benötigen. Während sie sich für andere einsetzt, findet sie langsam auch zu sich selbst. Der liebevolle, lebensweise Roman lässt uns tief in die japanische Kultur eintauchen: In Hatokos Schreibwarenladen erleben wir den Rhythmus der vier Jahreszeiten und die besonderen Rituale und Festlichkeiten, die damit einhergehen.

Ein inspirierender Roman für alle, die Matt Haigs »Mitternachtsbibliothek«, Michiko Aoyamas »Frau Komachi empfiehlt ein Buch« oder Toshikazu Kawaguchis »Bevor der Kaffee kalt wird« lieben.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Roman: Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschienen im Droemer Verlag

Autor: Ito Ogawa
Genre: Belletristik
Verlag: Droemer
ISBN/ ASIN: 978-3426561010
Erscheinungsdatum: 01. April 2025
Format: Gebundenes Buch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 272
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Droemer Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Droemer

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Die einsame Buchhändlerin von Tokio von Nanako Hanada

Die einsame Buchhändlerin von Tokio

von Nanako Hanada

Zu sehen sind Sketchnotes im Lesetagebuch zur Rezension vom Hörbuch: Die einsame Buchhändlerin von Tokio. Mein Jahr der magischen Begegnungen mit Büchern und Menschen von Nanako Hanada. Das Hörbuch erschien im Argon Verlag und wurde von Mélanie Fouché eingelesen.

Meine Meinung

Das Cover vermitteln eine schöne Leseatmosphäre. Eine Frau liegt auf einem runden roten Teppich auf dem Bauch. Sie hat den Kopf auf den gekreuzten Armen abgelegt und blickt auf ein aufgeschlagenes Buch. Neben ihr liegt ein Notizbuch und auf einem Tablett stehen eine Tasse und Kanne mit Tee bereit. Da möchte man sich am liebsten direkt dazu legen und ebenfalls die Nase in ein Buch stecken. 

Die einsame Buchhändlerin von Tokio von Nanako Hanada erschien im Argon Verlag. Das Hörbuch wurde von Mélanie Fouché eingelesen. Ihre Stimme verleiht der autobiographischen Geschichte genau die richtige Atmosphäre. Sie spricht aus der Sicht der Buchhändlerin Nanako Hanada und nimmt uns mit auf eine spannende Reise nach Tokio in die Welt der Japanischen Literatur. 

Die Ich-Erzählerin hat sich gerade frisch von ihrem Mann getrennt und steht nun ohne Dach über dem Kopf und ohne Freunde plötzlich ganz alleine da. Sie schläft mal hier und mal dort in Kapselhotels. Da musste ich direkt an mein Hostel im letzten Jahr zur Buch Berlin denken. Ich habe dort das erste mal in einem Kapselhotel geschlafen, was auf jeden Fall eine Erfahrung wert war. Für ein bis zwei Nächte kann ich mir das gut vorstellen, aber nicht für einen längeren Zeitraum.

Sehr spannend fand ich Nanakos Anmeldung bei der Dating-App: Thirty Minutes. Als Hörer dachte ich da sofort an die einschlägigen Apps, um die Liebe zu finden. Doch geht es bei Thirty Minutes um viel mehr. Es ist eine Plattform, in der man Menschen zu sogenannten Talks treffen kann. Also dient es nicht nur der Suche nach dem Partner fürs Leben, sondern einfach auch zum Kennenlernen von neuen Personen. Die Erzählung von Nanako fand ich hier ganz amüsant, wie sie nach und nach sicherer wurde im Umgang mit den fremden Menschen. Dabei hatte sie nicht nur gute Talks, sondern auch den ein oder anderen seltsamen Zeitgenossen. Doch jedem gab sie entweder beim Talk oder bei der anschließenden Bewertung einen Buchtipp mit an die Hand. Hier handelte es sich zum größten Teil um Japanische Bücher, dessen Titel mir nichts sagten. An dieser Stelle habe ich mir kurz gewünscht das Buch zu lesen, dann hätte ich mir vermutlich das ein oder andere Buch notiert, so habe ich aber einfach schnell weitergehört und die Erzählung genossen. 

Die Geschichte ist mal etwas ganz anderes, als was ich in letzter Zeit gelesen haben. Ein wenig musste ich beim Hören an „Telefonzelle am Ende der Welt von Laura Imai Messina“ denken. Das Buch war auch einfach mal ein schöner Ausflug aus den gewohnten Unterhaltungsromanen. 

Hast du Lust auf einen bibliophilen Ausflug nach Tokio? Dann schalte „Die einsame Buchhändlerin von Tokio“ von Nanako Hanada an und lass dir ihre ganz besondere Geschichte von Mélanie Fouché vorlesen. Tauche ein in die Welt der Bücher und lerne auf ihrer Reise zu sich selbst und dem was sie möchte, ganz viele unterschiedliche Menschen kennen. Freue dich über ganz viele Buchtipps, die vielleicht auch etwas für dich sind, um ein wenig mehr von der japanischen Literatur zu erfahren. Ich habe das Hörbuch in einem Tag verschlungen und konnte gar nicht aufhören. Zu gerne hätte ich jetzt einen persönlichen Buchtipp von Nanako Hanada, ich bin gespannt, was sie mir empfehlen würde und wie richtig sie mit ihrem Buchtipp liegt. Von mir gibt es eine ganz klare Lese- bzw. Hörempfehlung.

Inhaltsangabe

Ein großes Vergnügen für alle, die Bücher lieben: der autobiografische Bestseller aus Japan

„Alles begann damals in einer Nacht im Januar. Erschöpft saß ich in einem Bahnhofsrestaurant in Yokohama und starrte auf die Uhr, die unerträglich langsam auf zwei Uhr zu kroch. So spät in der Nacht wollte ich nicht mal mehr etwas lesen.“

Nach der Trennung von ihrem Mann ist Buchhändlerin Nanako Hanada erst einmal verloren. Ohne Freund*innen und ohne eigene Wohnung muss sie in Kapselhotels und öffentlichen Badeanstalten übernachten. Auch ihr Job in einer bekannten japanischen Buchhandelskette ist nicht mehr das, was er mal war.

Doch eines Tages erfährt Nanako von einer neuen Dating-App und beschließt, endlich aus sich herauszugehen und neue Menschen zu treffen. Ihr Plan: Sie überwindet ihre Schüchternheit, indem sie ihre neuen Bekanntschaften in die Welt der Bücher entführt.

Ein Neuanfang mit Hindernissen – und der Kraft der Bücher

Zwar fällt sie gleich am Anfang auf einen Aufschneider rein, doch bald lernt sie Menschen kennen, die ihr viel zurückgeben. Aus ersten Begegnungen entstehen innige Freundschaften. Und je mehr sich Nanako ihren Mitmenschen annähert, desto leichter fällt es ihr, ihr altes Leben loszulassen.

Die einsame Buchhändlerin von Tokio ist die empowernde Autobiografie einer Frau, die nach einer Trennung ihr Leben in die Hand nimmt und mit der Kraft der Bücher über sich hinauswächst! Mélanie Fouché begeleitet diesen Weg mit hörbarem Feingefühl und Lebensfreude.

Bibliografie

Autor: Nanaka Hanada
Sprecher: Mélanie Fouché
Genre: autobiographischer Roman
Verlag: Argon Verlag
ISBN/ ASIN: B0D6YF2W96
Erscheinungsdatum: 12. Juli 2024
Format: Hörbuch, Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Zeit: 5h3
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Argon über Netgalley zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Argon

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Die Melodie von rotem Ahorn von Sven Jähnel

Die Melodie von rotem Ahorn

von Sven Jähnel

Sketchnotes zur Rezension vom Liebesroman: Die Melodie von rotem Ahorn von Sven Jähnel erschien im Flamingo Tales Verlag

Meine Meinung

Beim ersten Blick auf das Cover musste ich sofort an Fernost denken. Mit den Lampions am oberen Rand und der nach Tempel anmutenden Silhouette war ich gedanklich bei China oder Japan. Beim zweiten Blick las ich dann den Untertitel: Travel. Love. Japan und schon war das Land, in dem das Buch vermutlich spielt klar. Mich hat das Cover sofort angesprochen. Entfacht es doch ein gewisses Fernweh in mir.

Die Melodie von rotem Ahorn von Sven Jähnel erscheint im Flamingo Tales Verlag. Der Verlag hat es mir gerade total angetan und so ist es in kurzer Zeit schon der zweite Roman den ich regelrecht verschlungen habe. Ich liebe das Reisen und das erkunden fremder Kulturen. Da mein Jahresurlaub gerade mal fünfeinhalb Wochen umfasst, muss ich die restliche Zeit anders reisen. So habe ich mich sehr über den Ausflug nach Japan gefreut. Ein Land, dass ich bisher nur aus dem Atlas kenne. 

Es ist der siebte Roman der Reihe „Weltweit verliebt“. Wobei alle Bücher alleinstehend zu lesen sind, denn jedes Land bietet seine ganz eigene Geschichte für ein Liebespaar. In diesem Buch durfte ich Nick begleiten, der für seine Firma spontan nach Japan reisen musste. Er erzählt aus der Ich-Perspektive, wie ihm der Aufenthalt im Land seiner Mutter gefällt. Dort trifft er auf Lisa, die ebenfalls aus Deutschland stammt. Doch im Gegensatz zu Nick, ist sie für ihren Masterabschluss länger in Japan. Lisa ist die zweite Ich-Erzählerin der Geschichte und sie lässt mich teilhaben an ihren Ausflügen in die Nähre Umgebung. Beide haben sich mehr oder weniger auf den ersten Blick in das Land Japan und seine Kultur verliebt und fühlen sich direkt wohl. Typisch für Japan ist Karaoke, bei der Gelegenheit die zwei Protagonisten das erste Mal aufeinander treffen. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht sagen. Vielleicht noch die Reisezeit von Nick, denn die fällt, wie es im Titel schon zu erahnen ist in den Herbst zur Zeit der bunten Blätter. Und macht das Buch gerade jetzt besonders lesenswert, wo langsam aber sicher auch bei uns sich die Blätter in die schönsten Rottöne verfärben.

Ich habe mich sehr über das Buch und die damit verbundene Reise nach Japan gefreut. Es ist ein Land, das ich selbst noch nicht bereist habe und eine Kultur, die mir auch eher fremd ist. So war ich total fasziniert, als ich las, dass Karaoke eine japanische Erfindung ist. Darüber habe ich mir zuvor nie Gedanken gemacht. Und so war ich vom Ausflug in das Karaoke Haus mit den verschiedenen Räumen ganz fasziniert. Wenn ich an Japan denke, dann muss ich sofort an die typische Kirschblüte denken. Denn alle die ich kenne, die schon in Japan waren, sind direkt zur Kirschblüte ins Land gefahren. Wenn ich mir dazu die Bilder so anschaue muss es wunderschön sein. Aber ich selbst kann mir den roten Ahorn im Herbst auch sehr gut vorstellen. 

Sven Jähnel hat mich vom ersten Moment an mit seinen Worten gefangen genommen und ich konnte nur schweren Herzens das Buch zwischendurch zur Seite legen. Seine Beschreibungen der Umgebung ist sehr detailliert, so dass ich das Gefühl hatte zum Beispiel direkt mit Nick und Lisa am Wasserfall zu stehen. Dazu muss ich einfach noch ein Zitat anfügen:

Der rechte Wasserstrahl bringt dir ewiges Leben, der mittlere Reichtum und der linke die vollkommende Liebe.

Na, für welchen Wasserstrahl haben sich Nick und Lisa wohl entschieden? Ich verrate es dir nicht. Aber ich kann die Zwei immer noch ganz deutlich vor meinen Augen sehen, wie sie den Strahl vom Wasserfall auffangen. Ich musste hier einfach nur schmunzeln und war beim Lesen hin und weg. Für mich ein Roman, der jedem Fernwehgeplagten für kurze Zeit ein neues Reiseland direkt in die eigenen Vierwände holt. Ich habe den Ausflug nach Japan genossen und direkt Lust bekommen auf einen Ausflug nach Kyoto, um dort auf den Spuren von Lisa und Nick zu wandeln. 

Hast du Lust auf einen schönen Liebesroman, der dich nach Japan entführt? Dann bist du hier genau richtig. Es ist eine bezaubernde Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten und eine sehenswerte Sightseeingtour durch die unmittelbare Umgebung von Lisas Studienort. Ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen und hab nun das Gefühl, selbst in Japan gewesen zu sein. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Japanisch im Ohr und fertig ist der Urlaub in Fernost. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Und falls du noch nach Kuba möchtest, kann ich dir einen weiteren Roman aus dem Flamingo Tales Verlag empfehlen: Mein Herz in Havanna.

Inhaltsangabe

Japanische Kultur, ein Familiengeheimnis und die große Liebe in Nagoya

Endlich ist es so weit: Nick darf für einen Automobilzulieferer nach Japan reisen. Schon lange hat er auf die Gelegenheit gewartet, im Herkunftsland seiner Mutter nach seinen Wurzeln zu forschen, die in seiner Familie totgeschwiegen werden. Einziges Manko: Es ist Herbst, und damit die völlig falsche Jahreszeit für die gehypte Kirschblüte, die er gern mal sehen wollte.

Stattdessen findet er sich im Mojimi wieder: einem Meer von leuchtend rotem Ahorn, das ihn überraschenderweise ebenso in den Bann zieht wie Lisa, die er zufällig kennenlernt.

Sie unterstützt ihn bei seiner Suche und bringt ihm die japanische Kultur näher: Karaoke, Sushi und die Anmut der Tempel. In Kyoto knüpfen sie zarte Bande, aber Nicks Geschäftsreise nähert sich viel zu schnell dem Ende.

Woher weiß man, dass die Gefühle nicht bald vom Wind fortgetragen werden wie die leuchtend roten Ahornblätter?

Bibliografie

Autor: Sven Jähnel
Reihe: Weltweit verliebt
Genre: Liebesroman
Verlag: Flamingo Tales
ISBN/ ASIN: B0CDYM22S6
Erscheinungsdatum: 14. September 2023
Format: Ebook und Taschenbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 360
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Flamingo Tales Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Flamingo Tales Verlag

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Weitere Meinungen zum (Hör-) Buch von meinen Bloggerkollegen:

  • ein ausführlicher Bericht zum Buch gibt es bei Kruemelkeks

Du hast das (Hör-)Buch auch gehört/ gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne deinen Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier mit ein!

Die Telefonzelle am Ende der Welt von Laura Imai Messina

Die Telefonzelle am Ende der Welt

von Laura Imai Messina

Meine Meinung

Das Cover ist ganz dezent gehalten. Von oben ragt ein Blütenzweig ins Bild. Vermutlich ein Kirschblütenzweig, wie er in Japan zu finden ist. Daneben ist die Skizze von einer Telefonzelle zu sehen, die im Titel erwähnt wird. Ich finde das Cover passt perfekt zur Geschichte.

Was schreibt man zu einem Hörbuch, dass zum Teil auf wahre Begebenheiten beruht? Ein paar Worte zum Hintergrund möchte ich dir mit auf den Weg geben. Die Geschichte von Yui und Takeshi kann man stellvertretend sehen für viele Überlebende des Tsunamis 2011 an der Pazifik Küste von Japan. Am 11. März 2011 brach dort für viele Menschen die Welt zusammen. Trost finden die Überlebenden in dem sie mit ihren Verstorbenen Angehörigen und Freunden reden. Dies ist zum Einen in der buddhistischen Tradition über den Hausalter möglich und zum Anderen mit dem Windtelefon in Bell Gardia. Und genau dieses Windtelefon wird von den Protagonisten der Geschichte besucht.

Yui hat ihre Mutter und ihre Tochter durch den Tsunami verloren. Immer wieder zieht es die Radiomoderatorin von Tokio in den Garten mit der Telefonzelle. Dafür nimmt sie eine sehr lange Fahrt auf sich. Dort begegnet sie Takeshi, der ebenfalls aus Tokio anreist, um dort mit seiner verstorbenen Frau in Kontakt zu treten. Die beiden nehmen mich mit auf eine berührende, einfühlsame und gefühlvolle Reise. Auf ganz unterschiedliche weise versuchen die ihre Trauer zu bewältigen und über den Verlust hinwegzukommen. Am Horizont blinkt immer wieder die Hoffnung auf, dass sie den Weg zurück ins Leben finden.

Yara Blümel schlägt mit ihrer bedächtigen Stimme genau den richtigen Ton an. Sie unterstützt mit ihrer Art perfekt die Erzählung von Yui und macht das Hörbuch zu etwas besonderem. Es ging von ihr eine gewisse Ruhe aus, die ich kaum in Worte fassen kann. So wirkt das Hörbuch mit seinem Inhalt noch lange in meinen Gedanken nach.

Die fiktive Geschichte zu einem realen Ort hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise berührt. Ich hatte die Protagonisten direkt vor Augen, wie sie im Garten von Bell Gardia stehen. Ich habe den Wind regelrecht gespürt und musste an meine Zwiesprachen mit meinem Vater denken, die ich immer wieder führe, sobald ich auf dem Meer bin.

Mich hat die Geschichte tief bewegt. Ich habe einen Einblick in eine Kultur bekommen, die so ganz anders ist als die meine. Wenn du Lust hast auf eine besondere Geschichte, dann ist das Buch genau das richtige für dich. Ich empfehle das Hörbuch sehr gerne weiter. Genau das richtige für einen lauen Sommerabend mit einem Glas Weißwein.

Inhaltsangabe

Vor den Toren Tokios: In einem Garten am Meer steht einsam eine Telefonzelle. Nimmt man den Hörer ab, kann man dem Wind lauschen – und den Stimmen der Vergangenheit. Viele Menschen reisen zu dem Telefon des Windes, um mit ihren verstorbenen Angehörigen zu sprechen und um ihnen die Dinge zu sagen, die zu Lebzeiten unausgesprochen blieben.

So kommt eines Tages auch Radiomoderatorin Yui an den magischen Ort. Im Tsunami von 2011 verlor sie ihre Mutter und ihre kleine Tochter. Yui lernt in dem Garten den Arzt Takeshi kennen, auch er muss ein Trauma verarbeiten. Die beiden nähern sie sich an, gemeinsam schöpfen sie neuen Mut. Doch etwas lässt Yui zögern, das neue Glück in ihr Leben zu lassen …

Bibliografie

Grafik zum Pinnen bei Pinterest zur Rezension: Die Telefonzelle am Ende der Welt von Laura Imai Messina. Zu sehen ist das Hörbuchcover mit passendem Sketchnotes dazu. Unter anderem eine Skizze von der Telefonzelle in Bell Gardia

Autor: Laura Imai Messina
Sprecher: Yara Blümel
Genre: zeitgenössische Literatur
Verlag: der Hörverlag
ISBN: 978-3-8445-4155-7
Erscheinungsdatum: 15. März 2021
Format: Hörbuch, gebundenes Buch und Ebook erhältlich bei Amazon
Zeit: 6h7
Leseexemplar: ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Der Hörverlag über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © der Hörverlag

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