Mauern von Bogus Janiszewski

Mauern – Aus Stein, Stacheldraht und in den Köpfen

von Bogus Janiszewski

Sketchnotes zur Rezension vom Jugendbuch: Mauern von Bogus Janiszewski und Max Skorwider

Meine Meinung

Auf den ersten Blick wirkt das Cover eher düster. Erst beim zweiten Blick erkennt man die Details, die sehr gut zum Inhalt des Jugendbuches passen. Der Hintergrund besteht aus einer Mauer, die aus ganz unterschiedlichen Steinen zusammengesetzt ist. Auf der Mauer prangt der Titel des Buches in großes blauen Buchstaben. Im Prinzip könnten die Buchstaben als Fenster in der Mauer betrachtet werden.

Mauern von Bogus Janiszewski mit Illustrationen von Max Skorwider erschien im Beltz & Goldberg Verlag. Ich habe einen ersten Blick im September auf das Buch geworfen, als ich auf dem Treffen der Blogfamilia in Berlin war. Mich hat der Untertitel: Aus Stein, Stacheldraht oder in den Köpfen direkt angesprochen. Gerade die Mauern in den Köpfen finde ich spannend, denn sie begegnen mir leider immer wieder.

Das Buch eignet sich für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren. Wobei es nicht einfach ein Buch zum Lesen und abtauchen ist, sondern eher ein Sachbuch. Auf einer Doppelseite wird jeweils eine Mauer vorgestellt. Dabei kommt die passende Illustration nicht zu kurz. Ein erläuternder Text gibt kurz und knapp die wichtigsten Hintergründe zu der Mauer. Ergänzt wird das Ganze durch eine kleines Informationsfenster. Hier kannst du folgendes erfahren: Ort, Material, Ausmaße, Wann ist die entstanden?, Steht sie noch? und Wozu diente sie? Bei letzterem Punkt steht oft Verteidigung und Isolation.

Neben den bekannten Mauern in China, Berlin und Israel, habe ich auch ganz außergewöhnliche sprichwörtliche Mauern kennengelernt. Eindrucksvoll fand ich den baltischen Weg, der für ganz kurze Zeit bestand. Er sollte zeigen, dass die Menschen in den baltischen Ländern den Kommunismus nicht mehr wollen. Ganz dunkel konnte ich mich an die Erzählungen von 1989 erinnern, als ich die Menschenkette im Buch sah.

Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt und irgendwie hat es Fernweh in mir geweckt. Die chinesischen Mauer möchte ich gerne selbst nochmal besuchen und bei der Klagemauer wurde ich an einen schönen Urlaub in Israel erinnert. Ziemlich weit hinten im Buch fand ich eine passende Mauer für mich. Die Wall of Knowledge in Stockholm soll aus Papieren und Regalen entstehen und symbolisiert, dass es Mauern gibt, die man nicht einreißen kann. Das Bild darf ich meinem Mann gar nicht zeigen. Er sieht in meinen Bücherregalen auch ein undurchdringliches Gebilde.

Mauern von Bogus Janiszewski und Max Skorwider ist ein informatives Jugendbuch, das hoffentlich dazu beiträgt einen anderen Blick auf die Grenzen dieser Welt zu werfen. Wir alle können dazu beitragen, die Mauern in den Köpfen zu bezwingen.

Inhaltsangabe

In Europa können wir reisen, wohin wir wollen. Durch das Internet sind wir mit Menschen aus aller Welt verbunden. Die Welt ist zusammengewachsen, Stadtmauern sind Denkmäler aus der Vergangenheit. Und doch: Mauern zu ziehen liegt voll im Trend. Nur trennen sie heute vor allem Reiche von Armen. 
Bekannte und unbekannte, historische und heutige Mauern, solche aus Stein, Stacheldraht oder symbolische Mauern sind hier versammelt. Neben kurzen Infokästen zu Bau, Höhe, Länge, Material und Zweck wird kurzweilig erklärt, warum Menschen sich von anderen abgrenzen. Mit Biss und Witz illustrativ zugespitzt.

Bibliografie

Autor: Bogus Janiszewski
Illustrator: Max Skorwider
Genre: Kinder- und Jugenbuch, ab 10 Jahren, Sachbuch
Verlag: Beltz & Goldberg
ISBN: 978-3407756954
Erscheinungsdatum: 20. Juli 2022
Format: gebundenes Buch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 62
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Beltz & Goldberg zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Beltz & Goldberg

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Weitere Meinungen zum (Hör-) Buch von meinen Bloggerkollegen:

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Ein Reisebericht – Blogfamilia

Spontane Entscheidungen sind die besten

Im März 2022 habe ich mir das Bahnticket für den 16.09.22 nach Berlin gekauft. Schon weit vorher hatte ich ein Hotel in Neukölln reserviert und mich als Blogger für die Buch Berlin akkreditieren lassen. Was ich nicht bedacht hatte, was mache ich am Freitag Abend so ganz alleine in Berlin?

Seit über zehn Jahren war es der erste Tripp ganz für mich alleine. Was bis zu meinem 30. Geburtstag ganz normal war, brachte mir nun irgendwie Unbehagen. So war der Hinweis zur Blogfamilia von der Buch Berlin eine perfekte Lösung. Ich würde den Freitag Abend nicht alleine verbringen. Außerdem wurde indisches Essen in Aussicht gestellt, dem ich nicht widerstehen konnte. Eine gute Gelegenheit meine Schüchternheit zu überwinden und auf fremde Menschen zu zugehen.

Gepäck zur Buch Berlin 2022 und der Blogfamilia

Okay, der Plan war soweit ganz gut. Die Anreise mit dem Zug klappte, wenn man mal die Stunde Verspätung nicht beachtet. Das Hotel Erlanger Hof in Neukölln war auf den zweiten Blick gefunden, wie gut dass das Smartphone einen an den richtigen Ort navigieren kann, sofern man denn die Karte richtig liest, aber das ist ein anderes Thema. Aus meinem Plan noch ein wenig Shoppen zu gehen wurde nichts, dank der Zugverspätung und dem spannenden Buch von Stefanie Brunswick blieb mir nicht mehr viel Zeit um pünktlich zur Blogfamilia zu gelangen.

Das Ticket für das große #BackTogether hatte ich in der Tasche und für den Notfall auch eine Regenjacke. Nach einem Fußmarsch vom Alexanderplatz zum Michaelkirchplatz war meine Vorfreude groß, doch meine Angst nahm zu. Was hatte ich mir dabei gedacht, mich für die Blogfamilia anzumelden? Ich lese zwar super gerne Kinder- und Jugendbücher, aber ansonsten habe ich keinen Bezug zur Elternblogger-Szene. Eigene Kinder waren mir und meinem Mann leider nicht vergönnt und so wappnete ich mich vor den kommenden Fragen. Diese blieben allerdings aus, was mich positiv überraschte. Die Anderen sprachen über ihre Kinder und ich über meinen Buch- und Kreativblog. Um den Eintritt in den wunderschönen Garten etwas hinaus zu zögern, habe ich noch einen kurzen Gang um die Kirche gemacht.

Mit einem unsicheren Lächeln im Gesicht habe ich mich dann ins Getümmel gestürzt. Mit Namensschild auf der Brust und einem super leckeren Mangoeis in der Hand, habe ich erst mal meine Umgebung sondiert. Einen kurzen Blick über die Büchertische vom Arena-Verlag und vom Beltz-Verlag geworfen und geschaut was die Phaeno Wolfsburg an Experimenten dabei hatte. Meine Wasserflasche fest in der Hand steuerte ich auf einen Stehtisch zu, an dem sich schon ein paar Blogger lebhaft unterhielten. Es wurde sich über die Location und die Freude über das persönliche Treffen unterhalten. Nachdem sich der Garten langsam mit Menschen füllte, begann das kurze Programm.

Die Initiatoren gaben freudige und auch nachdenkliche Töne von sich und übergaben das Mikrofon an Nicole Staudinger, die einen gelungenen Input für den Abend lieferte. Leider wurde es schnell kühl auf der Gartenparty. Auch das leckere indische Essen von Amrit konnte nur kurz mit einer gewissen Schärfe für innere Wärme sorgen. Bald schon wurden meine Füße kalt und es zog mich magisch zum Hotel.

Doch bevor ich die Gartenparty verlassen konnte, musste ich einen letzten Blick auf die Büchertische im Dämmerlicht werfen. Lange habe ich mich mit der Autorin Lisa-Marie Dickreiter am Arena Stand unterhalten. Von ihr war unter anderem das Buch: Karlchen hilft allen, ob sie wollen oder nicht in der schwarzen Goodie Bag, das sie mir signierte. Bei Beltz habe ich mir dann noch zwei Bücher ausgesucht und kam dabei mit Melissa Collmer ins Gespräch über meine Form der Buchbesprechung. Gerade bei schön illustrierten Kinder- und Jugendbüchern kommen mir viele Ideen für die Sketchnotes.

Mit der U-Bahn ging es nach Hause. Hier ein Foto der Goodie Bag an der Heinrich-Heine-Straße Station

Mit der prall gefüllten schwarzen Goddie Bag ging es dann per U-Bahn zurück zum Hotel. Hier war ich erst mal viel zu Aufgedreht, um mich direkt schlafen zu legen. Also habe ich erst mal den Inhalt der schwarzen Tasche inspiziert und mich über die Bücher darin gefreut. Über die weiteren Sachen dürfen sich vermutlich meine Neffen bzw. Patenkinder freuen.

Resümee

Es war ein kühler, aber schöne Abend an einem ganz besonderen Ort. Die Leute waren zu meist sehr aufgeschlossen und man kam gut ins Gespräch. Meine anfängliche Zurückhaltung löste sich zum Schluss etwas und so konnte ich das Ganze doch genießen. Ich habe mich gefreut Katja von Amberlight-Label , Anne von xmalanderssein, Sari von Heldenhaushalt, Jenny von Kinderchaos-Familienblog und viele mehr kennen zu lernen. Auch wenn ich nicht zur klassischen Zielgruppe der Blogfamilia gehöre, könnte ich mir durchaus vorstellen ein weiteres Mal an einem Treffen teilzunehmen.