Windflüchterin von Thesche Wulff

Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland

von Thesche Wulff

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschienen im Droemer Verlag

Meine Meinung

Das Cover wirkt wie gemalt und hat mich dadurch direkt angesprochen. Am unteren Rand sieht es wie eine Welle aus, die sich am Strand bricht. Dazu passt oben die Frau in einem roten Kleid mit Hut, die an der Wasserkante entlang läuft. Ein Bild, das mich direkt ans Meer denken lässt.

Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschien im Droemer Verlag. Es ist der Auftakt von der „Die Nordsee Dilogie“, der mich direkt neugierig gemacht hat auf den zweiten Band: „Sturmflüsterin – Die Frauen von Helgoland“.

Die Geschichte spielt, wie könnte es anders sein auf der Hochinsel Helgoland. Zunächst dürfen wir die 38 jährige Doro kennenlernen, die Zeitweise auf der Insel lebt und im nahe gelegenen Offshore Windpark als Ingenieurin arbeitet. Als zweite lernen wir auch ihre Großmutter Elsie näher kennen, die auf dem Festland lebt und mehr Mutter als Oma zu Doro ist. Was genau es damit auf sich hat erfährst du im Laufe der Geschichte. 

Ich war vom Setting sofort angetan. Helgoland ist immer eine Reise wert und übt auf mich eine gewisse Faszination aus. Schon als kleines Mädel habe ich den Geschichten von meinem Großvater (Johannes Cornils) gelauscht, wie er davon berichtete, mit den Gästen in einem kleinen Boot von St. Peter- Ording aus nach Helgoland zu schippern. Die Bilder dazu sehen für heutige Verhältnisse abenteuerlich aus, aber sie zeigen auch die einzigartige Lage des roten Felsens. 

Ich durfte als Jugendliche einmal an einer Führung durch die Tunnelanlagen von Helgoland teilnehmen und bekam damit ein Gefühl für die Situation der Menschen während der Luftangriffe. Im Felsen befand sich ein ausgeklügeltes Wegenetz, um die Bewohner dort tagelang in Sicherheit zu bringen. Ich will an dieser Stelle gar nicht so viel davon erzählen.

Nur so viel noch: es ist eine Reise durch die Zeit und ein kleiner Blick auf das Ereignisreiche Geschehen auf der Hochseeinsel. Wer, wie ich, eine Bunkerführung auf Helgoland gemacht hat, bekommt eine Ahnung davon, wie es der 6 jährigen Elsie dort ergangen ist. Wer ebenfalls schon in den Gängen unter Dover Castle war und dort eine Führung gemacht hat, bekommt auch eine akustische Ahnung von der Zeit im Bunker während der Luftangriffe. 

Es ist eine spannende Familiengeschichte, die sich mir nach und nach als Leser in seiner vollen Pracht entfaltete. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen und lauschte auch zu gerne dem älteren Herrn, der scheinbar ein Ur-Insulaner war. 

„Ja, der Wind erzählt uns hier so einiges. Von seiner Kraft, die erschafft und zerstört. Seit uralten Zeiten. Doch nur wenige Menschen verstehen ihn und sind nicht überrascht, wenn er Fische aus dem Meer bis hierher aufs Oberland trägt.“

Für alle die noch nie auf Helgoland waren sei angemerkt, dass das Oberland sich dem Namen nach ganz oben auf dem roten Felsen befindet. Ich bin mit dem Sturm an der Nordsee auf der Halbinsel Eiderstedt großgeworden, aber bei der Höhe kann selbst ich mir das nur schwer vorstellen, dass da wirklich Fische gelandet sind. Aber, wenn ich mir so den Titel von Band zwei anschaue, dann dürfen wir dort vermutlich noch ein wenig mehr zu Wind und Sturm auf Helgoland erfahren. 

Mein romantisches Leserherz würde gerne im zweiten Band noch etwas mehr über den besonderen roten Feuerstein erfahren, den es nur auf Helgoland gibt. Mal sehen, ob mein Wunsch erfüllt wird. Für mich ist es hier erst mal ein gelungener Abschluss zum Leben der vier Frauen und deren Verbindung zu Helgoland. Ich bin nun gespannt, wann und wie ich weiter in die Geschichte eintauchen darf und ob ich mehr über Doros Mutter erfahre, die hier nur in einer ganz kleinen Nebenrolle auftauchte.

Magst du Geschichten über Familiengeheimnisse? Liest du gerne in mehr als einer Zeitebene? Dann bist du hier genau richtig. „Windflüchterin – Die Frauen von Helgoland“ von Thesche Wulff entführt dich auf die einzigartige Insel. Erlebe das moderne Helgoland aus der Sicht von Doro und blicke vor allem auch in ihren aufregenden Arbeitsalltag. Die Erzählung direkt über ihren Einsatz auf den Windkrafträdern hat mich total fasziniert. Genieße aber auch die kurzen Passagen aus einer ganz anderen Zeit, wo Helgoland zu einem Nadelöhr wurde und die Bewohner sich in Sicherheit bringen mussten. Ich war von Anfang an gefesselt von der Geschichte und habe es einfach nur genossen. Ich bin schon gespannt, was ich im zweiten Band der Dilogie über die vier Frauen erfahren werde. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die gerne in die Geschichte von mehreren Generationen eintauchen möchten und dabei innerhalb der fiktiven Geschichte auch etwas aus der historischen Entwicklung auf Helgoland erfahren möchten.

Inhaltsangabe

Die stürmische Schönheit Helgolands, die Schatten der Vergangenheit und eine Frau auf der Suche nach Antworten

Für die 38-jährige Doro ist mit ihrem Job in einem Offshore-Windpark ein Traum in Erfüllung gegangen – bis sie während eines Sturms von einem Windrad evakuiert werden muss. Doro erleidet eine Panikattacke, die sie auch am nächsten Tag noch fest in ihren Klauen hält: Von Helgoland möchte sie eigentlich nur aufs Festland übersetzen, nach Hause zu ihrer Großmutter Elsie. Doch sobald sie sich der Uferkante nähert, wird sie von Schwindel und einem heftigen Zittern erfasst. Ist es das, wovor Elsie sie immer wieder gewarnt hatte? Aber woher rührt diese unerklärliche Angst? In ihrem Selbstverständnis erschüttert, beginnt die pragmatische Doro endlich all die Fragen zu stellen, die in ihrer Familie nie ausgesprochen werden durften.

Vier Generationen von Frauen und eine tragische Familiengeschichte, die bis heute nachwirkt

In Tagebucheinträgen von Elsies Mutter offenbart sich Doro das Schicksal ihrer Familie, die 1945 von Helgoland fliehen musste. Geheimnisse und Schweigen lenken seitdem die Geschicke der Frauen, bis Doro den Mut fasst, sich der Vergangenheit zu stellen.

Doros Geschichte wird im 2. Band der »Nordsee-Dilogie« fortgesetzt: »Die Frauen von Helgoland. Sturmflüsterin«.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Roman: Die Frauen von Helgoland von Thesche Wulff erschienen im Droemer Verlag

Autor: Thesche Wulff
Reihe: Die Nordsee-Dilogie
Genre: Familienroman
Verlag: Droemer
ISBN/ ASIN: 978-3426659588
Erscheinungsdatum: 01. April 2025
Format: Taschenbuch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 352
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Droemer zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Droemer Verlag

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen

von Ito Ogawa

Zu sehen ist das Lesetagebuch mit Sketchnotes zur Rezension vom Roman: Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschienen im Droemer Verlag

Meine Meinung

Das Cover ist in blau gehalten. Darauf ist ein Haus abgebildet, dessen Fenster scheinbar hell erleuchtet sind und dessen Scheiben sich beim drüber streifen ganz glatt anfühlen. Die Tür steht offen und gibt den Blick auf Regale frei, die bei näherer Betrachtung Briefumschläge und Stifte enthalten. Oberhalb des Daches ragt noch ein Zweig ins Bild, der dem Ganzen eine wunderbare Atmosphäre verleiht. 

Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschien im Droemer Verlag. Wie man beim ersten Blick auf das Buch erkennt, spielt die Geschichte in Japan. Genauer gesagt in Kamakura, das etwa 50km südwestlich von Tokio liegt. Für einen Blick in den Ort, die dort befindlichen Geschäfte und erwähnten Begebenheiten im Roman, findet sich direkt zu Beginn der Geschichte eine Karte im Buch. Ich mag diese kleinen Details, die das Buch und die Geschichte direkt aufwerten und einem das Gefühl geben, direkt dorthin zu reisen. Inhaltlich dreht sich alles um Hatoko, wie es der Titel schon andeutet. Sie ist Mitte zwanzig und übernimmt gerade von ihrer verstorbenen Großmutter den Schreibwarenladen und damit die verbundene Schreibarbeit. 

Ich habe mich vom Cover und dem Klappentext sofort angesprochen gefühlt und wollte wisse, was eine Schreiberin macht und wie viel liebe zum Detail Hatoko dort einfließen lässt. Und genau das habe ich bekommen. Hatoko ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin der Geschichte. Und sie nahm mich mit ihrer bedächtigen und detailreichen Sprache sofort gefangen. Von der Nachbarin wird sie liebevoll Poppo genannt, was im japanischen Kindermund soviel heißt wie „gurrende Vögel“, denn Hatoko Amemiya heißt „Kind der Tauben“. Schon allein diese kleinen Details lassen mein künstlerisches Herz schmelzen. Und dabei habe ich noch kein Wort zu der Auswahl der Schreibgeräte und Tinten verloren, vom Papier für die Briefe ganz zu schweigen. Mein Herz ging von Zeile zu Zeile immer mehr auf und hat mir erneut gezeigt, wie sehr ich diese leisen Töne zwischendurch mag, die mit einer ganz anderen Sprache daher kommen, im Vergleich zu meinen ganzen Liebesromanen, die ich verschlinge. 

Schon während des Lesens habe ich mir Notizen zum Buch gemacht und so stand da ganz schnell: Die Geschichte lebt von der bezaubernden Sprache, die voller Anmut daher kommt. Ich stelle mir beim Lesen eine Sprecherin vor mit flüsternder bedächtiger Stimme, um die besondere Atmosphäre einzufangen. Außerdem ist das Buch gespickt mit detaillierten Beschreibungen vom Briefeschreiben, wie sich die Worte finden und wie das Schreibgerät übers Papier fliegt. Ein paar Zitate habe ich mir natürlich auch noch notiert, die ich dir nicht vorenthalten möchte.

„Die Dämonen lauern in Briefen, die nachts verfasst werden, pflegte meine selige Vorgängerin oft zu sagen.“

Mit der Vorgängerin meint Hatoko übrigens ihre Großmutter. Warum sie genau dieses Wort verwendet und welchen Hintergrund es hat erfährst du direkt zu Beginn der Geschichte. Tauche am besten sofort selbst ein in diese Wunderbare Welt ein, die so ganz anders ist als meine hier in Deutschland. 

„Der gleiche Text wirkt völlig anders, je nachdem, ob man einen Kugelschreiber, Füllfederhalter, Pinselstift oder einen Pinsel verwendet. Unhöflich wäre es, einen Brief mit einem Bleistift zu schreiben, daher fiel diese Option schon mal weg.“

Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Da bin ich ganz der Meinung von Hatoko. Ich selbst schreibe Briefe oft mit einem Fineliner oder aber tatsächlich mit einem Pinselstift, weil man damit einfach so schöne Wortanfänge gestalten kann. Einen Blick auf die Briefe in Japanischen Schriftzeichen darfst du im Buch übrigens auch werfen. Die Briefe findest du jeweils in japanisch und in Schreibschrift übersetzt ins deutsche. Ein schönes Detail, was die Erzählung kurz unterbricht und mich als Leser teilhaben lässt an Hatokos Arbeit als Schreiberin. 

Hast du schon mal einen Roman aus Japan gelesen? Möchtest du gerne einen Brief schreiben, aber findest die richtigen Worte nicht? In „Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa reist du nach Japan und erfährst, auf was man achten sollte, beim verfassen von Briefen. Außerdem darfst du die ganz besondere Atmosphäre spüren, die über der Geschichte und der Umgebung liegt. Freue dich auf ein bedachte Sprache, die die ganze Anmut des Inhalts präsentiert und begleite Hatoko zu den jeweiligen Schreinen in Kamakura. Lass dich von der einzigartigen Schreibweise gefangen nehmen und verfolge gespannt, was Hatoko in ihren jungen Jahren erlebt und mit wie viel Liebe zum Detail sie die beauftragten Briefe verfasst. Ich war von der ersten Seite an begeistert und empfehle die Geschichte all jenen, die ein Faible für Japan, das Schreiben und einfach schöne Geschichten haben. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und ich habe wieder gemerkt, wie viel mir Romane mit anmutiger Sprache und Lebensweise zwischendurch bedeuten.

Inhaltsangabe

Nach dem Tod ihrer Großmutter kehrt die 25-jährige Hatoko nach Japan in ihren Heimatort zurück, um den Schreibwarenladen der Familie zu übernehmen. Der Schreibwarenladen befindet sich in Kamakura– eine der alten Hauptstädte Japans, berühmt für ihre Tempel und für ihr literarisches Erbe. Zum Erbe von Hatokos Großmutter gehört auch das Amt der öffentlichen Schreiberin, auf das ihre strenge Großmutter Hatoko seit ihrer frühen Kindheit vorbereitet hatte.

Denn beim Briefeschreiben für andere kommt es nicht nur auf die Wortwahl an: Auch die Handschrift muss angepasst, Papier, Tinte, Umschlag und selbst die Briefmarke sorgfältig ausgewählt werden. Während Hatoko wunderschöne Liebesbriefe verfasst, Kindheitsfreunde wieder zusammenbringt, aber auch dabei hilft, Abschied zu nehmen, schließt sie selbst Freundschaften und wird immer mehr zum Zentrum einer liebevollen Gemeinschaft. Kann sie sich endlich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit versöhnen?

Ein bezaubernder Roman voller Lebensfreude, tiefer Empathie und Liebe für ihre Figuren von der japanischen Bestseller-Autorin Ito Ogawa.

Die Heldin Hatoko wird beauftragt, wenn ihre Kund*innen Hilfe beim Verfassen besonders emotionaler Briefe benötigen. Während sie sich für andere einsetzt, findet sie langsam auch zu sich selbst. Der liebevolle, lebensweise Roman lässt uns tief in die japanische Kultur eintauchen: In Hatokos Schreibwarenladen erleben wir den Rhythmus der vier Jahreszeiten und die besonderen Rituale und Festlichkeiten, die damit einhergehen.

Ein inspirierender Roman für alle, die Matt Haigs »Mitternachtsbibliothek«, Michiko Aoyamas »Frau Komachi empfiehlt ein Buch« oder Toshikazu Kawaguchis »Bevor der Kaffee kalt wird« lieben.

Bibliografie
Zu sehen ist das Cover vom Roman: Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen von Ito Ogawa erschienen im Droemer Verlag

Autor: Ito Ogawa
Genre: Belletristik
Verlag: Droemer
ISBN/ ASIN: 978-3426561010
Erscheinungsdatum: 01. April 2025
Format: Gebundenes Buch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 272
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir vom Droemer Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Droemer

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.

Schwestern wie Ebbe und Flut von Thesche Wulff

Schwestern wie Ebbe und Flut

von Thesche Wulff

Sketchnotes zur Rezension von der Familiengeschichte: Schwestern wie Ebbe und Flut von Thesche Wulff erschienen bei Droemer

Meine Meinung

Das Cover bzw. der Buchumschlag ist passend zum Titel gestaltet. Farblich teilt sich der Hintergrund in die untere Hälfte Sandstrand und in der oberen Hälfte blaues Meer bis zum Horizont und darüber ein bläulicher Himmel mit Wolken und einer Lachmöwe. Vom Flutsaum kommt eine Frau im Rock angelaufen, die ihren Hut in der Hand hält. Eine weitere Frau schaut vom Strand Richtung Meer. Für mich ein schönes Bild, das mich direkt an meine Heimat denken lässt.

Schwestern wie Ebbe und Flut von Thesche Wulff erschien im Droemer Verlag. Es ist die Geschichte von Mira, ihrem Patenonkel Ocko und ihrer Schwester Anke. Ein großer Teil der Geschichte spielt sich auf der Nordseeinsel Amrum ab. Eine Insel, die immer eine Reise wert ist und sei es nur gedanklich mit Hilfe eines Romans.

Der Roman lässt sich grob in drei Erzählstränge teilen, wobei einer kurz nach dem zweiten Weltkrieg beginnt und die anderen beiden in der Gegenwart spielen. Lange habe ich gebraucht einen Zusammenhang zwischen den Erzählungen auszumachen. Doch dann hat es auf mal Klick gemacht und jede Geschichte für sich machte für mich Sinn. 

Ich muss gestehen, dass ich bei dem Titel und dem Klappentext etwas anderes erwartet habe. Die Beziehung zwischen den Schwestern kam zwar zur Geltung, lag aber in keiner Weise im Fokus der Geschichte, sondern auf Mira und ihrer Beziehung zu Ocko und deren gemeinsamen Erlebnissen. So habe ich am Anfang ein wenig gebraucht, um richtig in die Erzählung von Mira einsteigen zu können. In meinem Kopf fehlte einfach die Verbindung zum Titel. Doch nach gut 100 Seiten konnte mich der Roman endlich packen. Mehr und mehr ergab alles für mich einen Sinn und ich habe die Ausführungen der drei Erzählerinnen gerne verfolgt. Zum Ende hin löste der Roman in mir ungeahnte Emotionen aus und ließ mich mit einem weinenden und lächelnden Auge zurück.

Das Buch oder besser gesagt die Geschichte braucht ein bisschen Zeit, bis sie sich in voller Gänze entfaltet. Also lege das Buch nicht nach den ersten Seiten weg, sondern überfliege vielleicht die ein oder andere Zeile und lasse dich ein auf die ganz besondere Beziehung zwischen Mira und ihrem Patenonkel Ocko. Tauche ein in die beiden anderen Erzählstränge und lasse dabei deiner Fantasie für die Verknüpfung freien lauf. Ich verspreche dir, sobald du eine Verbindung erkennst wird dich das Buch fesseln und du verstehst, warum der Anfang so langsam und ausführlich sein musste. 

Hast du Lust auf einen Ausflug auf die Insel Amrum? Dann tauche ab in eine Familiengeschichte, die von Treibgutsammeln und Erzählungen lebt. Das Buch fesselt nicht auf den ersten Blick, doch bei tieferer Betrachtung lässt einen das Leben von Mira und ihren Mitmenschen nicht mehr los. Ich empfehle das Buch gerne weiter für alle, die sich nicht einfach nur berieseln lassen wollen, sondern Lust haben auf eine Geschichte mit Zeitsprüngen und verschiedenen Erzählsträngen.

Inhaltsangabe

Ein lebenskluger Roman über Aufbruch und Neuanfang einer Frau, über Selbstzweifel und Selbstfindung und die Sehnsucht nach Heimat und Familie

Das große Debüt einer meisterhaften Erzählerin erzählt von einer Frau auf der Suche nach ihrem Platz im Leben.

Mira kehrt nach langer Zeit auf ihre Herzensinsel Amrum zurück. Hier lebte ihr Patenonkel Ocko, mit dem sie früher stundenlang Treibholz gesammelt hat und der ihr tausend Geschichten dazu erzählte. Doch nun ist Ocko tot, und Miras Schwester drängt sie, sein altes Kapitänshaus abreißen zu lassen. Als ein Sturm die Insel heimsucht und auch Ockos Haus zerstört, fällt Mira ein ganz besonderes Stück Treibgut in die Hände, und sie erinnert sich an eine von Ockos Geschichten, in der sie selbst eine besondere Rolle spielte.

Und plötzlich muss sich Mira fragen, ob diese Geschichte mehr war als nur Seemannsgarn. Hatte sie nicht vielmehr mit ihrem eigenen Leben zu tun?

Eine schicksalhafte Schwesternbeziehung vor der grandiosen Kulisse der Nordsee-Insel Amrum

Bibliografie

Autor: Thesche Wulff
Genre:  Belletristik
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426284094
Erscheinungsdatum: 01. August 2023
Format: gebundenes Buch, Ebook und Hörbuch erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 400
Leseexemplar: Ja
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Droemer zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.


Quellen:
Klappentext und Cover Original: © Droemer

*Affiliate Link – Ich erhalte eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich unverändert.


Weitere Meinungen zum (Hör-) Buch von meinen Bloggerkollegen:

Du hast das (Hör-)Buch auch gehört/ gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne deinen Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier mit ein!