Leuchtturm der vergessenen Wünsche
von Anna Carlé

Meine Meinung
Das Cover hat mich sofort magisch angezogen. Hoch oben auf einem weißen Felsen steht ein Cottage neben dem Leuchtturm. Der Himmel strahlt regelrecht in gelb und rosa, obwohl scheinbar viele kleine Wolken am Himmel sind. Diese entpuppen sich aber bei genauerer Betrachtung als fallende weiße Blätter. In der rechten Ecke kann man unten die Rückansicht einer älteren Frau mit grauen Haaren, die zu einem Dutt aufgedreht sind sehen. Die Frau scheint die wunderbare Szenerie zu betrachten. Rund um ein schönes Bild, das Lust macht auf die Geschichte dahinter.
Leuchtturm der vergessenen Wünsche von Anna Carlé wurde im Selfpublishing veröffentlicht. Die Autorin selbst beschreibt ihren Roman als atmosphärisch, der von Freundschaft, Liebe und Mut handelt vor der Kulisse Südenglands. Das kann ich genau so unterstützen. Zum Einen haben wir hier Rosie McKenzie, die Anfang sechzig ist und als Leuchtturmwärterin in Lockwood arbeitet. Sie liebt ihren Leuchtturm und die Abgeschiedenheit dort über alles. Und möchte ihre einsames Leben auf keinen Fall aufgeben. Zum Anderen haben wir June Watters, sie ist 19 Jahre jung und mit ihren Lippenpiercing und den Graffitispraydosen nicht gerade der gesuchte Umgang von Rosie, doch das Schicksal führt die junge Frau nach Lockwood und zum Leuchtturm.
Die beiden Protagonisten treten nicht direkt als Erzähler auf, sondern es wird aus deren Sicht in der dritten Person erzählt. Dabei wechseln die sich regelmäßig ab, dies kann man jeweils an der Gestaltung der Kapitelanfänge erkennen. In den Passagen mit Rosie McKenzie zieren immer Blumen bzw. Pflanzen im allgemeinen den Kapitelstart, was ich sehr gelungen finde. Bei Junes Abschnitten ging mein künstlerisches Herz direkt auf, denn zu sehen ist eine Metalldose mit Pinseln drin. Das zog mich wie magisch an. Im Verlaufe der Geschichte ändert sich immer mal wieder ihr Anfang und die Dose wird durch eine Staffelei mit Leinwand getauscht. Was es damit auf sich hat erfährst du beim Lesen. Ich mag diese kleinen künstlerischen Details in Büchern, die mich als visuellen Menschen wie magisch anziehen. Und so erkenne ich auf den ersten Blick, bei welcher Person gerade die Handlung spielt.
Neben den kleinen Illustrationen für die Kapitel werden auch die Szenen sehr bildhaft beschrieben. So nahm der alte Leuchtturm vor meinem Auge direkt Gestalt an. Und ich stieg mit Rosie und June die Stufen bis zur Galerie hinauf und hinunter. Ich mag es, wenn ich mir beim Lesen ein ganz genaues Bild machen kann und mein eigener Kinofilm vor meinen Augen abläuft. Hier hat Anna Carlé mich sofort gepackt und so habe ich den Roman einfach nur genossen. Auch wenn ich persönlich Rosies Beweggründe nicht immer nachvollziehen konnte, haben mich die schönen Beschreibungen immer weiter lesen lassen.
Ich habe vor kurzem „So was wie Freunde“ von Bella Osborne gehört, wo es ebenfalls um eine Freundschaft ganz unabhängig vom Alter geht. Ein wenig musste ich beim Lesen daran denken. Denn So ungern Rosie andere Menschen bei sich mag, so nah lässt sie dann doch die junge Künstlerin an sich ran. Besonders schmunzeln musste ich, als Rosie ihr geliebtes Wunschglas mit kleinen blauen, grünen und orangen Zettelchen June in die Hand gab. Dieses Glas bzw. deren Inhalt sorgt für ein paar nachdenkliche Momente und auch für einen besonderen Einfall von June, der quasi zum Titel des Buches führt. In diesem Zusammenhang möchte ich dir ein Zitat mit auf den Weg geben:
„Möge uns dieser Baum stets daran erinnern, dass wir unsere Träume verwirklichen können, wenn wir zusammenhalten und unsere Traditionen ehren.“
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Ich finde es fasst sehr schön zusammen, was du vom Buch an die Hand bekommst. Was mich an einen weiteren Roman denken lässt, den ich bezüglich der eigenen Träume gerade gelesen habe: ANNA this ist my dream von A.D.Wilk. Beide Bücher zeigen sehr schön, dass man nie zu alt ist seinen Traum zu leben.
Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug an die idyllische Küste von Südengland? Dann nehme dir das Buch von Anna Carlé in die Hand und träume dich zu Rosies Leuchtturm und greife zusammen mit ihr in das Wünscheglas und finde dort folgende zweit Sätze, die dich auch nach dem Lesen noch begleiten werden. „Dein Herz kennt den richtigen Weg.“ und „Wenn du anfängst, deine Träume zu leben, fügt sich der Rest von selbst.“ Mit diesen zwei Wünschen im Herzen empfehle ich das Buch gerne weiter.
Inhaltsangabe
Zwei Frauen wie Ebbe und Sturmflut, falsche Versprechen und eine verlorene Liebe. Kann eine Handvoll Wunschzettel alte Wunden heilen?
Lockwood, Südengland. Rosies Leuchtturm soll ein Bed & Breakfast mit Panoramaaufzug werden – ein Albtraum für die kauzige Einzelgängerin. Als die Grafitti-Künstlerin June bei ihr strandet, wittert Rosie ihre Chance, die Umbaupläne des Bürgermeisters zu sabotieren. Aber auf die Turbulenzen, die damit in ihr abgeschottetes Leben einziehen, ist sie nicht vorbereitet. Ihre Wunschzettel aus einem alten Einmachglas knüpfen ein zartes Band zwischen den beiden ungleichen Frauen, erschüttern aber auch Rosies wohlgehütetes Geheimnis um ihr gebrochenes Herz.
Ein atmosphärischer Roman über Freundschaft, Liebe und den Mut zur Wahrheit vor der Kulisse Südenglands.
Bibliografie

Autor: Anna Carlé
Genre: Roman
Verlag: Selfpublishing, Nova MD
ISBN/ ASIN: 978-3989423886
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2024
Format: Taschenbuch und Ebook erhältlich bei Amazon*
Seitenzahl: 395
Leseexemplar: JA
Vielen Dank für das Rezensionsexemplar, es wurde mir von Anna Carlé zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Quellen:
Klappentext und Cover Original: ©Anna Carlé
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