Rezension: Die kleine Sommerküche am Meer von Jenny Colgan

Die kleine Sommerküche am Meer

von Jenny Colgan

Rezension zum Buch: Die kleine Sommerküche am Meer von Jenny Colgan

Inhalt

„Vom quirligen London zur entlegenen Insel Mure? Nur widerwillig kehrt die junge Anwaltsassistentin Flora MacKenzie in ihre schottische Heimat zurück, um ein schwieriges lokales Mandat ihres gut aussehenden Chefs Joel vorzubereiten. Weder die unberührte Landschaft noch das glitzernde Meer können sie aufmuntern, während sie ihren geschwächten Vater und ihre Brüder versorgt und in die einst so vertraute Inselgemeinschaft eintaucht. Doch dann entdeckt sie die alten Rezepte ihrer verstorbenen Mutter, und als sie eines nach dem anderen ausprobiert, öffnet sich ihr Herz: für die Sinnlichkeit des Essens, für die Schönheit der Natur und für einen neuen Anfang …“ (Quelle: Klappentext)

Meine Meinung

Um das Cover in seiner ganzen Pracht genießen zu können, muss man den Buchrücken ein wenig überdehnen. Auf der Buchrückseite scheint sich ein Teil der Insel Mure unterhalb des Klappentextes abzuzeichnen. Auf der Vorderseite sieht man ebenfalls einen Teil der Insel. Dabei wird der Blick durch eine Terrassen- oder Balkontür gelengt. Man schaut an einem Beistelltisch und Stuhl vorbei aufs offene Meer. Auf dem Tisch liegen Zitronen, die eher ein südliches Flair verströmen. Richtung Horizont verschwindet gerade eine Walflosse im Meer. Der Ausblick ist einfach traumhaft. Da möchte ich sofort Urlaub machen. Blauer Himmel und Meer, da fehlt nur noch das passende Buch, um das Bild für meinen Sommerurlaub komplett zu machen.

Das vorliegende Buch passt perfekt in dieses Bild. Es ist genau die richtige Lektüre um abzuschalten und den Urlaub zu genießen. Jenny Colgan entführt uns auf eine fiktive Insel ganz im Norden Schottlands. Mure hat ein wenig von allen schottischen Inseln abbekommen. Es liegt weit ab vom Festland und ist der Nordsee ausgeliefert. Als Kind hätte ich mir das Leben auf einer Insel gut vorstellen können. Egal wohin man läuft, irgendwann kommt man immer am Wasser an. Wobei die Halbinsel Eiderstedt, auf der ich aufgewachsen bin da nicht soviel anders ist.

Die Charakterzüge der Insulaner sind sehr schön herausgearbeitet. Es ist halt ein Inselvolk für sich und ist erst mal gegenüber jeder Neuerung und Veränderung skeptisch. Wer einmal die Insel verlassen hat, ist aus der Gemeinschaft verbannt.

Ich finde die Ansprache zu Beginn des Buches sehr gut. Ich hatte sofort das Gefühl persönlich gemeint zu sein. Und habe mir eine Antwort auf die Frage zurecht gelegt. Die Erzählform finde ich gut gelöst. Durch die ersten Zeilen hatte ich das Gefühl, es sei ein Ich- Erzähler. Doch im weiteren Verlauf der Geschichte taucht der Ich- Erzähler nicht wirklich auf. Nach dem der Erzähler mit mir als Leser eine Beziehung aufgebaut hat berichtet er über Floras Reise nach Mure. Und erzählt so ganz natürlich in der 3. Person von Flora und auch Joel.

Flora und Joel bilden die Protagonisten der Geschichte. Joel ist mit seinen 35 etwa neun Jahre älter als Flora. Beide arbeiten zusammen in London in einer großen Kanzlei. Beide haben nicht die Ambitionen die Großstadt zu verlassen. Doch was macht man nicht alles für Geld.

Beim Lesen musste ich schmunzeln, als Flora die Rezepte ihrer Mutter entdeckt. Wenn ich an Rezepte von meiner Mutter denke, muss ich immer an das total zerfledderte gelbe Kochbuch denken. Es ist zwar nichts handgeschriebenes, aber es gehörte vor allem in der Adventszeit zum Plätzchen backen einfach dazu.

Durch die vielen Rezepte im Buch bekommt man regelrecht Hunger. Zum Beispiel beschreibt Jenny Colgan so realistisch den Geschmack von Käse, dass ich selbst das Gefühl hatte mir würde der Käse auf der Zunge zergehen. Fies ist dann nur wenn nichts passendes im Kühlschrank zu finden ist, um den Hunger nach genau diesem Käse zu stillen.

Ich fand die Geschichte sehr schön. Es ist eine wunderbare Entwicklung einer jungen Frau auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit. Das Ambiente der Insel versprüht dazu noch viel Romantik und so wird aus dem Buch ein Liebesroman.

Wie schon die Bücher um die kleine Strandbäckerei, hat mich auch diese wieder überzeugt. Es ist eine ideale Urlaubslektüre und lässt einen Träumen vom Meer.

Von mir bekommt das Buch eine ganz klare Leseempfehlung und ich habe jetzt Hunger auf Käse. Übrigens findest du am Ende des Romans ein paar lecker klingende Gerichte.

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Details zum Buch

Rezension zum Buch: Die kleine Sommerküche am Meer von Jenny Colgan

Taschenbuch
448 Seiten
Piper Verlag
ISBN: 978-3-492-31323-0
erschienen am: 01. Juni 18
Preis: 11,00 €
auch als Ebook erhältlich

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4 Kommentare zu „Rezension: Die kleine Sommerküche am Meer von Jenny Colgan

  1. Hallo!

    Oh ja, diese Käsebeschreibungen waren einfach fantastisch. Mmmh lecker!

    Die Zitronen auf dem Cover fand ich nicht passend. Vor allem da im Buch ja neben dem leckeren Käse noch einige andere Köstlichkeiten thematisiert werden, die sich hervorragend für das Cover geeignet hätten und die auch tatsächlich auf einer schottischen Insel produziert werden können.

    Liebe Grüße
    Sabrina

    Gefällt 1 Person

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