Lieblingsorte

Nachdem es gestern schon ein sehr persönliches Buch von mir gab (Von Ording an den Südpol), freue ich mich heute dir meine Lieblingsorte vorzustellen. Den Beitrag schreibe ich im Rahmen des Bloggerweekends von Meinbloggerforum. Zusammen haben wir überlegt, zu welchem Thema wir alle etwas schreiben können.

Da fiel die Mehrheit auf Lieblingsort. Für mich ist der Lieblingsort ein Ort, an dem ich mich wohl fühle und an dem ich gerne meine Zeit verbringe. Es ist ein Ort voller Freude und Entspannung. Im Laufe meines Lebens haben sich die Orte geändert. Ein paar möchte ich dir heute verraten.

Lieblingsorte meiner Kindheit

Ich bin in Tetenbüll, auf der Halbinsel Eiderstedt geboren. Mein Elternhaus liegt direkt auf einem alten Deich, hinterm Haus fließt der Sielzug vorbei. Sobald ich durfte, habe ich meine Nachmittage mit Freunden oder alleine auf dem Sielzug verbracht. Mit dem Ruderboot konnten wir in jede Richtung etwa drei bis vier Kilometer fahren. Meine Mutter gab uns oft einen Picknickkorb, mit selbst gemachtem Saft und Keksen mit. Spätestens zum Abendessen mussten wir zu Hause sein.

 

 

Da mein Scanner seinen Dienst eingestellt hat, habe ich dir die Orte meiner Kindheit aus meinem Fotoalbum ab fotografiert. Damals gab es noch keine digitalen Kameras.

 

 

Stunde um Stunde habe ich auf dem Wasser verbracht. Gerne bin ich auch einfach nur ein Stück gepaddelt und habe es mir dann mit einem Buch gemütlich gemacht.

Beim Blättern durch meine Fotoalben habe ich sogar an Bord der Nordland ein Foto mit Buch gefunden. Das möchte ich dir nicht vorenthalten. Auf dem Bild bin ich etwa 20 Jahre alt und auf Heimaturlaub bei meinen Eltern.

Ich beim Lesen auf der Nordland 2002

Lieblingsorte in der großen Weiten Welt

Die Überschrift ist ein Insider. Das Dorf meiner Kindheit hat circa 600 Einwohner. Nach meinem Realschulabschluss zog ich in die „Große Weite Welt“ hinaus. Heute mit erwachsenem Blick muss ich dabei ein wenig Lächeln. Aber damals war Neumünster mit seinen 77.000 Einwohner für mich die Große Weite Welt. Die Stadt war aber so gar nicht meins. Und einen Lieblingsort kann ich dort nicht benennen. Vielleicht meinen Fensterplatz mit Blick in einen grünen Garten. Dort habe ich viel Zeit verbracht und meine Nachbarn mit meinem Saxophon genervt.

Mein Platz in Neumünster 1998

Kurz danach zog es mich jedoch wieder ans Meer. Diesmal an die Kieler Förde. Dort habe ich viele Stunden an der Pier verbracht. Es gab im alten botanischen Garten eine versteckte Bank von der man einen schönen Blick über die Förde hatte. Dort habe ich viele Gedichte geschrieben und auch ganz viel gelesen.

Von hier habe ich kein Foto, das meinem Lieblingsort gerecht werden könnte. Doch ein Gedicht aus diese Zeit möchte ich mit dir teilen.

Der Alte Botanische Garten
Im Stillen sitze ich
oben auf dem Berg.
Unter mir läuft der Verkehr
ganz an mir vorbei.
Ich genieße die vermeintliche Ruhe,
doch es ist ganz laut.
Die Vögel zwitschern in ihren Bäumen
und die Autos fahren.
Doch in mir ist es ganz still;
ein Blick aufs Wasser genügt.
Sachte weht der Wind um meine Nase
und gibt dem Wasser eine unruhige Oberfläche.
Die Sonne gibt mir Wärme
und beflügelt mich.

Und weil ich beim Blättern durch meinen Ordner mit Texten aus der Kieler Zeit noch etwas zum Lieblingsort gefunden habe, darfst du noch eins lesen.

Eine Nacht am Kai
Ich höre das stete Knirschen der Boote am Kai,
was für ein herrliches Geräusch.
Ich höre sachte wie die Wogen gegen das Ufer plätschern
und fühle mich wie zu Hause.

Ich höre Stimmen von nah und fern,
doch sie ziehen schnell an mir vorbei.
Ich höre Musik vom anderen Ufer
und sehne mich nicht dorthin.

Hier wo sich leicht sie Boote wiegen,
wo ich das Wasser direkt unter mir habe.
Hier will ich leben so lange ich kann
und keiner sollte versuchen es mir zu nehmen.

Okay, der Text ist irgendwie ganz schön melancholisch. Mit 21 konnte ich mir auch noch nicht vorstellen jemals das Meer zu verlassen. Doch für die Liebe geht man gerne Kompromisse ein. So verbringen wir unsere Urlaube immer am bzw. auf dem Meer.

 

Lieblingsorte im Studium

Habe ich dir schon mal verraten, dass ich ein Kind von der Küste bin? Vermutlich schon häufiger. Mein Studium habe ich in Flensburg absolviert. Und natürlich hatte ich auch hier wieder meinen liebsten Ort direkt am Wasser. Am liebsten war ich auf der rechten Seite der Förde unterwegs. Dort gibt es etwas stadtauswärts einen schönen breiten Holzsteg. Dort kann man bis spät in den Abend sitzen und lesen oder aber mit Freunden ein Glas Wein trinken und einfach aufs Wasser schauen. Den Ort vermisse ich immer noch. Ich finde das Rauschen des Meeres einfach beruhigend.

Mein aktueller Lieblingsort

Inzwischen bin weit weg vom Meer. Ein Bayer würde vielleicht sagen: dass ist doch nur ein Katzensprung. Aber für mich sind die circa 130 km sehr weit. Die fährt man nicht mal eben so, weil man Sehnsucht nach Meer hat. Also habe ich mir einen neuen Lieblingsort gesucht. Unser Garten steht da ganz oben. Wir haben eine überdachte Terrasse, die von morgens bis späten Nachmittag der Sonne ausgesetzt ist. Dort sitze ich auf unsere Lounge und genieße den Tag. Gerne natürlich mit einem guten Buch in der Hand. Nach der Terrasse kommt der Wald. Etwa 500m vom Haus entfernt fängt ein schönes Waldgebiet an. Dort kann man mich ganz oft sportlich oder aber mit Buch in der Hand treffen. Zum Energie tanken und durchatmen suche ich meinen Lieblingsort auf.

 

 

 

Hast du einen Lieblingsort? Warum wird für dich ein Ort zum Lieblingsort? Ich freue mich über deine Antwort im Kommentar.

Weitere Lieblingsorte

Tabea https://habutschu.com/2018/bloggingweekend-lieblingsorte/

Anne https://vom-landleben.de/wandern-ausflugstipps/bergisches-land/

7 Kommentare zu „Lieblingsorte

  1. Obwohl ich nun wirklich nicht am Meer oder sonstwo am Wasser aufgewachsen bin, mag ich Seen total gerne. Und auch das mit dem Boot auf eurem Siel stelle ich mir richtig cool vor – obwohl ich ja immer Angst habe, mit solchen Booten zu kentern. Da habe ich nämlich mit meinen Freundinnen schlechte Erfahrungen auf einem Dorfteich und der Diemel gemacht ;)
    130 km sind meiner Meinung nach auch weit. Kein Katzensprung. Alles über 35 Kilometer finde ich kritisch – man muss ja immer hin und zurück und würde dann mehr als eine Stunde allein durch die Fahrzeit verlieren. Für Autofahrten / Zugfahrten ist mir das Leben meistens einfach zu schade ;)

    Liebe Grüße

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