Blinddate mit Annie: Dessert

Blind Date mit Annie

Willkommen in Kerstins Kartenwerkstatt. Heute darf ich spontan das Dessert zum Blinddate mit Annie beisteuern. Die Veranstaltung dazu findest du unter folgendem Link bei Facebook: https://www.facebook.com/events/1760317177337352/

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Beim Aperitif bei Iris konntest du unseren Man des Tages Ben schon mal betrachten. http://hedwigsbuecherstube.blogspot.de/

Weiter ging es dann mit einer leckeren Vorspeise bei Irene. https://bookswelt-of-love.de/

Der Höhepunkt war heute Mittag die Hauptspeise bei Svenja, da muss man einfach zu greifen.  http://buechertraum.com/

Mit dem Dessert gebe ich jetzt das I-Tüpfelchen für ein perfektes Blinddate für dich.

Dessert

Du hast es bis zum Dessert geschafft. Demnach gefällt dir Ben genauso gut wie mir. Ich liebe ja Schokoladenpudding zum Nachttisch, aber bei einem Kuss sage ich natürlich auch nicht nein. Also hier deine ersten Küsse aus „Ben – Bruchstücke“ von Annie Stone.

Cover: Ben Bruchstücke von Annie Stone, Wild Boys 3

Erste Küsse

Er streichelt meine Wangen. Ich will, dass er mich küsst, wird mir klar, aber er lächelt mich nur an. O Gott … Ich will einen Kuss! Wie kann ich ihn dazu bringen?
»Lass uns fahren«, sagt er da.
Chance vertan! Oh nein!
»Alles okay?«
Ich will ihm sagen, dass er mich küssen soll, aber … ich trau mich nicht. Chicken! Fuck! Also piepse ich: »Alles okay.« Und fahre los.
Wir fahren zu einem Krebsrestaurant. Auf dem Weg vom Auto zum Gebäude nimmt er meine Hand. Gott! Ein Kuss! Bitte ein Kuss!
Er öffnet mir die Tür. Chance vertan!

Ich bin wütend auf mich selbst, weil ich ihm nicht einfach sagen kann, dass ich einen Kuss will. Weil ich ihn nicht einfach küsse. In meinem Kopf greife ich mit beiden Händen an seinen Kragen und ziehe ihn an mich, um dann seinen Mund mit meinem zu bedecken. Ach was, bedecken! Ich würd ihm meine Zunge in den Mund stecken. So.

Und was tue ich? Ich lasse ihn mich zu einem freien Tisch begleiten. Loser.

Wir setzen uns, die Kellnerin nimmt unsere Bestellung auf. Er greift nach meiner Hand, hält sie auf dem Tisch fest. Hmmh … Es fühlt sich gut an. Seine Hand ist stark, rau vom Job, eine Hand, die viel und hart arbeitet. Ich mag das. Ich will keinen metrosexuellen Typen, sondern einen echten Mann. Das gefällt mir. Er gefällt mir … Echt … Ach, Mann! Wieso bin ich denn nicht mehr die Julia von früher, die sich einfach nehmen würde, was sie will? Wieso bin ich so ängstlich? So sehr ich auch wieder die Alte sein will, ich kann einfach nicht. Es geht nicht. Es ist nervig. Furchtbar nervig.

»Was hast du heute Schönes gemacht, Babe?«, fragt er mich.
An dich gedacht, von dir besessen werden, mich selbst in den Wahnsinn treiben … Such dir was aus.
»Ich hab meine Sachen gepackt und bin wieder in meine Wohnung gezogen.«
Er zieht die Stirn kraus. »Bist du bereit dazu, wieder alleine zu wohnen?«
»Ja, bin ich.«
Er lächelt. »Das freut mich.«
»Und was hast du gemacht?«
»Ach, wie immer auf der Baustelle. Das ist alles nicht besonders interessant.«
»Hmmh.«
»Giulietta, was ist los?«
»Was soll sein?« Ja, es ist immer gut, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten … Grandiose Kommunikationsfähigkeiten.
»Du bist so … aufgeputscht. Als hättest du Speed genommen.«
Ja, super, jetzt wirke ich auch noch wie eine Drogenabhängige … Mein Ruf wird immer besser. »Hab ich aber nicht.«
Er grinst. »Das dachte ich mir. Was ist es dann?«

Gib dir einen Ruck, Andrews … »Ich will einen Kuss!«, platze ich so laut heraus, dass sich die Leute an den Nachbartischen amüsiert zu mir umdrehen. Was ist denn los mit mir? Hab ich doch Speed genommen?
Er grinst. »Von mir?«
»Nein, von der Kellnerin!«
Er lacht, beugt sich zu mir und sagt: »Ich werde dich küssen, Babe. Heute, nach dem Essen. Wir werden in deinem Auto wie Teenager knutschen. Aber jetzt entspann dich.«
»Aber … ich kann nicht den ersten Schritt machen …«
»Das musst du nicht. Ich mach das. Okay? Versprochen. Ich lass dich nicht hängen.«

Ich atme tief durch. Die Anspannung fällt von mir ab. Gott sei Dank. Jetzt kann ich wieder ich sein, zumindest die Julia light-Version, die momentan existiert.
»Danke.«
»Okay?«
»Okay, ja. Gott, ich bin ein Psycho.«
»Ach, Quatsch.«
»Es gucken alle.«
»Ist doch egal.«
Und das ist es. Nur er und ich sind wichtig.

Die Krebse werden an den Tisch gebracht. Wir binden uns gegenseitig die Plastiklätzchen um und dann erkläre ich ihm, wie man die Krebse am geschicktesten öffnet. Und dann wird es lustig. Eigentlich ist das kein Essen für ein erstes Date. Schließlich will man cool wirken und nett, aber es ist ja nur unser erstes Essensdate, nicht unser allererstes Date. Da ist es okay, wenn einem Krebsteilchen in den Haaren landen …

Oder so ähnlich.

Ich wische Ben ein Stückchen von der Wange, während er lachend ein Bein öffnet. Irgendwie ist das ja schon ein wenig makaber. Aber lecker. Ich steh auf Krebse. Und auf Ben.

Eigentlich ist Krebse essen doch das perfekte Date. Man albert herum, lacht sich schlapp, muss sich anfassen, verliert die Scheu. Nicht, dass ich noch besonders scheu bin, was seine Berührungen betrifft, aber bei einem ersten Date wäre ich es vielleicht.

»Du bist so wunderschön«, sagt Ben plötzlich, als ich lauthals lache.

Ich spüre, wie meine Wangen rot werden. »Danke«, sage ich schüchtern und würde mir am liebsten in den Hintern beißen! Verdammt! Wo ist denn die vorlaute Julia, wenn man sie braucht?

»Dafür nicht.« Er schaut mich an. »Seit ich dich kenne, ist mein Leben besser. Die letzten Jahre waren nicht so leicht. Meine Eltern sind gestorben, die Firma meines Vaters musste Konkurs anmelden, meine Schwester ist nach Australien gezogen … Naja, viel Scheiß eben. Und ich musste Oxford damals abbrechen und so. Naja, war nicht schön. Aber selbst davor war mein Leben nicht berauschend. Nichts war gut genug für meinen Vater. Naja, ich erzähl dir das alles mal in Ruhe. Jedenfalls ist Amerika wie eine zweite Chance für mich. Und ich bin bereit, mich hochzuarbeiten, mich durchzubeißen. Aber du bist mein Lichtstrahl, Babe. Du machst das alles vergessen.«

Ich bin verlegen. Mir war gar nicht bewusst, dass Ben auch viel Scheiße erlebt hat. Ich mein, er hat das schon mal erzählt, aber ich war so mit mir selbst beschäftigt, dass ich das gar nicht wirklich aufnehmen konnte. Aber natürlich? Wer wächst schon im Barbie-Traumhaus auf? Niemand.

»Das tut mir leid.«
»Alles okay.«
»Jetzt fühle ich mich schlecht.«»Wieso?«
»Weil ich irgendwie nie daran gedacht habe, dass du vielleicht auch Verletzungen hast, sondern immer nur meine gesehen habe.«

Er greift nach meiner Hand. »Deswegen habe ich dir das nicht erzählt. Deine Wunden waren frisch, daher schmerzen sie ganz besonders. Ich halte dich nicht für egozentrisch, Babe.«

»Aber …«
»Nein, Giulietta. Bitte. Mach dir darüber keine Gedanken. Ich hatte Zeit, das zu verarbeiten. Und wir beide haben ein Leben, um uns gegenseitig zu heilen. Okay?«
»Okay«, sage ich leise.
»Ich mag dich so sehr.«
»Wirklich?«
»Unglaublich gern. Ich hab noch nie eine Frau so gemocht wie dich.«

Strahle ich über das ganze Gesicht? Es fühlt sich so an.
»Ich mag dich auch.«
»Das ist gut«, sagt er lächelnd.

Er bezahlt unser Essen und wir gehen zu meinem Auto. Als wir beide drin sitzen, greift er nach meinen Händen.
»Ich werde dich jetzt küssen.« Er schaut mir fest in die Augen und ich nicke.

Endlich. Endlich. Endlich!

Er lässt eine Hand los, streicht den Arm hinauf. Er streichelt meinen Hals, meine Wange, umfasst mein Gesicht zärtlich. Er leckt mit der Zunge über seine Lippen. Mein Blick fokussiert seinen Mund. Unwillkürlich lecke ich auch meine Lippen. Er knurrt ganz leise, als würde es ihn anmachen.

Seine Lippen kommen näher, näher, näher. Sie sind ganz nah. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Federleicht streichen sie über meine. Ohhh. Meine Augen fallen zu. Ich lehne mich in die Berührung seiner Hand. Seine andere hält meine und streichelt sanft. Ohne wirklichen Kontakt ist dies schon der beste Kuss, den ich je bekommen habe.

Und als er dann endlich seine Lippen auf meine drückt, seufze ich laut. Es wäre mir peinlich, wenn mir etwas peinlich wäre in diesem Moment. Aber dafür müsste ich ja bewusst existieren und nicht so unbewusst, wie ich es gerade tue … Ohhh. Mann! Ja.

Seine Lippen bewegen sich gegen meine, wispern über sie. Sein Atem kitzelt mich. Er küsst einen Mundwinkel, dann den anderen. Seine Lippen landen direkt auf meinen und er öffnet sie. Ein erster zärtlicher, offener Kuss, der in mir das Verlangen weckt, mehr zu bekommen. Mehr Kuss, mehr Lippen, mehr Zunge! Oh ja, bitte Zunge …

Ich lehne mich in die Berührung, will mehr von diesem unglaublichen Kuss. Oh ja …

Und er enttäuscht nicht. Er legt auch noch die zweite Hand an mein Gesicht. Streichelt mit beiden Daumen über meine Wangen. Oh ja …

Seine Zunge leckt über meine Lippen, und mein Körper erschauert. O mein Gott! Ja! Ich sterbe, ich brenne, ich verglühe! Wieso ist es plötzlich so heiß hier? O Gott!

Er dringt sanft mit seiner Zunge in meinen Mund. Er leckt und küsst, saugt und knabbert. Seine Zunge umspielt meine, neckt sie, umschwärmt sie. Was für eine wunderschöne Sprache … Er schmeckt so gut. Seine Lippen sind so weich, aber auch fest, sodass sie sich nicht labberig anfühlen. Hmmh. Lecker. Sein Kuss ist ebenso lecker wie er.

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5 Kommentare zu „Blinddate mit Annie: Dessert

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