Krimi-Woche mit Christine Drews

Als ich vor circa zwei Wochen über die Krimi- und Thriller- Woche gestolpert bin wusste ich noch nicht was mich erwartet. Ohne mir wirklich darüber Gedanken zu machen habe ich mich als Blogger angemeldet und schwups war ich mitten im Geschehen. Ich durfte zwei sehr tolle Autorinnen und einen Autor kennen lernen. Die erste, Christine Drews, möchte ich dir heute vorstellen. Sie ist von allen teilnehmenden Autoren die einzige, von der ich schon ein Buch gelesen habe. Meine Rezension zu Killerjagd kannst du dir HIER anschauen.

Christine hat sich meinen Fragen gestellt. Die Zusammenstellung der Fragen hat mich schon ein paar Stunden gekostet. Schließlich habe ich mit diesem Interview absolutes Neuland betreten. Aber es hat sich absolut gelohnt.

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Autoren Interview mit Christine Drews

Denn mir entkommst du nicht“

  • Liebe Christine, würdest du dich meinen Lesern bitte kurz vorstellen?

Foto ChristineAber klar, sehr gern! Angefangen hat alles damit, dass ich während meines Germanistik- und Psychologiestudiums für diverse TV-Produktionen gearbeitet habe. Da war mir klar, ich will was mit Schreiben machen! Nach meinem Magisterabschluss habe ich dann als feste Autorin für verschiedene Comedy-Serien geschrieben, bevor ich mich 2002 selbständig machte. Seitdem hab ich Drehbücher für Movies, Familien- und Comedyserien geschrieben und als Autorin für zahlreiche Showformate gearbeitet („Sechserpack“ dürften die meisten vielleicht noch kennen, oder aktuell „Soko Köln“ und „Bettys Diagnose“ im ZDF).

2013 erschien bei Bastei Lübbe mein erster Roman. Schattenfreundin wurde in sechs Sprachen übersetzt und war der Anfang einer Krimi-Reihe, in deren Mittelpunkt die Kommissare Charlotte Schneidmann und Peter Käfer stehen. 2014 folgte mit Phönixkinder der zweite Fall, und 2015 mit Tod nach Schulschluss der dritte Fall der Kommissare. Im Mai 2016 erschien der vierte Kriminalroman dieser Reihe, der den Titel Denn mir entkommst du nicht trägt.

Neben den Kriminalromanen habe ich 2015 noch den Thriller Killerjagd veröffentlicht, ebenfalls bei Bastei Lübbe, und die daran anschließende Ebook-Reihe Killer Blog. Bei Bastei Entertainment erschien 2015 außerdem noch der Thriller Dunkeltraum.

  • Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Wie oben schon erwähnt, habe ich schon während meines Studiums geschrieben, nur eben erst fürs TV. Es war eigentlich immer schon ein Wunsch von mir, schon in der Grundschule habe ich ellenlange Geschichten in mein Tagebuch gekritzelt.

  • Als Kind wollte ich unbedingt zur See fahren und Kapitän werden. Was war dein Berufswunsch als Kind?

Tierärztin! Wäre ich liebend gerne geworden! Eine elendige Tierhaarallergie hat mir dann leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

  • Ich habe gelesen, du arbeitest am besten an deinem Schreibtisch. Wie sieht dein Schreibtisch aus? Magst du mir ein Bild davon zeigen?

Klar! Hier ist es! Hinten an der Wand seht ihr die einzelnen Kapitel, die ich mir zur Übersicht immer über den Schreibtisch klebe.

Schreibtisch Christine

  • Ich bin jemand, der Texte erst mal mit Stift und Papier schreibt, bevor sie getippt werden. Wie fängst du mit einem neuen Roman an?

Ja, ich habe auch ein Notizbuch, in das die ersten Ideen wandern. Aber eigentlich muss ich doch immer an meinem Laptop sitzen, die Story einmal in Exposéform runterschreiben und dann mit meiner Lektorin besprechen. Das hat sich bewährt!

  • Mein Blog heißt „Kerstins Kartenwerkstatt“ ich zeige hier meine Karten und Rezensionen. Hast du außer dem Schreiben weitere kreative Seiten und magst du mir eventuell eine Karte basteln?

Bedauerlicherweise bin ich eine Bastelniete. Wirklich, ganz schlimm. Meine Kinder lachen mich schon immer aus. Beim Schultütenbasteln im Kindergarten sitze ich immer hilflos neben der Erzieherin und staune, was die so kann – tut mir leid, aber mit einer selbstgebastelten Karte kann ich leider echt nicht dienen!

  • Ich habe mich mal an einem Thriller versucht (so circa 50 Seiten) und dabei immer Joy Fielding im Kopf gehabt. Hast du schriftstellerische Vorbilder?

Ich liebe Jonathan Franzen – habe aber den Eindruck, dass er unerreichbar ist!

  • Auch Autoren müssen mal eine Pause vom Schreiben machen. Was ist deine liebste Ablenkung vom Schreibtisch?

Meine Familie!

  • Du hast ja früher Drehbücher für Comedy und TV- Produktionen geschrieben. Was macht für dich den Reiz aus jetzt Kriminalromane und Thriller zu schreiben?

Ich hatte nach Jahren der Comedy einfach das Bedürfnis, mal was zu schreiben, was nicht witzig war. So kam ich zu Mord und Totschlag. Und das Tolle an einem Roman ist, dass man mehr oder weniger machen kann, was man will. Meine Figuren können theoretische jederzeit zum Mond und wieder zurück fliegen – das geht im Drehbuch nicht. Produktionsbedingungen müssen berücksichtig werden, Drehkosten, Motive, und, und, und. Wer für fortlaufende Serien arbeitet, muss zusätzlich noch die horizontalen Erzählstränge im Auge behalten. Denn wenn sich in Folge fünf die Krankenschwester in den Chefarzt verliebt, darf ich das in meiner Folge acht ja nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Ein Drehbuchschreiber kann also nie völlig frei schalten und walten. Beim Schreiben eines Thrillers oder Kriminalromans kann ich das aber schon – großartig, sage ich euch!

  • Wie viele Bücher hast du bisher veröffentlicht? Welches davon liegt dir besonders am Herzen?

Oh, da war ich oben wohl etwas voreilig – siehe Frage 1!

  • Ich habe „Killerjagd“ und die 1. Folge „Killer Blog“ gelesen. Woher kam deine Inspiration zu diesen Geschichten?

Killerjagd“ und „Killer Blog“ unterscheidet sich ja stark von meiner Münsterreihe. Da ich selbst einige Jahre in England gelebt habe, hatte ich den Wunsch, einen Thriller zu schreiben, der dort spielt. Und da der Afghanistankrieg damals in aller Munde war, ich mit den Ursprüngen dieses Krieges ja sogar aufgewachsen bin, fand ich die Frage spannend, was der Krieg mit Menschen macht – auch wenn sie eigentlich nichts damit zu tun haben (klingt das etwas kryptisch? Vielleicht. Aber wenn ich mehr verrate, spoiler ich womöglich! )

  • Dein Buch zur Krimi Woche „Denn mir entkommst du nicht“ spielt wieder in Münster. Magst du es meinen Lesern mit 5 Sätzen schmackhaft machen?

denn_mir_entkomst_du_nichtNatürlich! Ein Jogger findet am Rande des Aasees eine grausam zugerichtete Leiche. Zu seinem Entsetzen kennt er die Frau – es ist eine alte Freundin von ihm aus dem Rotlichtmilieu. Die Kommissare Käfer und Schneidmann ermitteln in der Szene, als plötzlich eine zweite Frauenleiche gefunden wird. Sie ist auf die gleiche Art und Weise ermordet worden, aber im Gegensatz zur getöteten Prostituierten endstammt sie einem bürgerlichen Milieu. Aber wieder scheint der Jogger etwas mit dem Mord zu tun zu haben…Während Käfer sich auf seine Fersen setzt, verfolg Charlotte Schneidmann noch eine weitere Spur. Und gerät dabei in Lebensgefahr…

  • Der Anfang von deinem neuen Buch gibt dem Leser ein grausames Bild einer Frauenleiche. Wie kommst du auf solche tödlichen Verletzungen?

Ein enger Freund von mir arbeitete für die Gerichtsmedizin und versorgt mich immer mit unglaublichen Geschichten. Das Leben ist viel härter als der Roman. Echt.

  • In einem Interview habe ich gelesen, dass du zur Inspiration die Polizeiberichte in Zeitschriften und Zeitungen liest. Gibt es für das aktuelle Buch eine Inspiration, die du mit uns teilen möchtest?

Das würde ich gerne, aber dann muss ich das Ende des Buches verraten! Mein Verlag bringt mich um!

  • Gerade im Genre Kriminalromane und Thriller fallen mir als erstes skandinavische oder amerikanische Autoren ein. Hast du eine Idee woran das liegen könnte?

Nun, Amerika ist groß, da gibt es einfach auch wahnsinnig viele Autoren, viel mehr als hier. Der englischsprachige Markt ist so dominant, dass viele der US-Autoren auch hier bekannt sind. Für die englischen Kollegen mag das zum Teil auch gelten, manchmal sind sie bei uns sogar erfolgreicher als in ihrer Heimat. Simon Beckett wird in England zum Beispiel kaum gelesen wird, der ist in erster Linie in Deutschland ein Star!

  • Ist die Krimi- und Thriller- Woche eine Möglichkeit auf deutsche Autoren aufmerksam zu machen?

Ja, das würde ich mir jedenfalls sehr wünschen. Es gibt so viele tolle Autoren, die in der internationalen Masse leider fast untergehen.

  • Auf eine einsame Insel darfst du drei Bücher mitnehmen, welche wären es und warum?

Die Korrekturen“ von Franzen und die Bibel würden mir reichen. Ersteres ist mein Lieblingsbuch, und die Bibel wollte ich schon immer mal lesen, habe es aber noch nie geschafft. Vermutlich schafft man das auch nur, wenn man auf einer einsamen Insel ist…

  • Welches Buch liegt aktuell auf deinem Nachttisch?

Altes Land“ – ich weiß, damit bin ich etwas spät dran, aber besser spät als nie.

  • Was möchtest du meinen Lesern noch zu dir verraten?

Hm…vielleicht eine Sache: Wenn ihr selbst schreiben wollt, dann denkt daran, dass Disziplin enorm wichtig ist. Viele glauben, dass man nur die richtige Inspiration braucht und dass diese bei langen Spaziergängen oder ähnlichen Dingen kommt. Das kann sie auch, aber noch wichtiger ist, sich diszipliniert hinzusetzen und alles aufs Papier zu bringen. Wenn ihr jeden Tag eine Seite schreibt, ist euer Roman in einem Jahr fertig. So habe ich angefangen, neben meinem Job als Drehbuchautorin habe ich jeden Tag ein bisschen was geschrieben. Und dann war der Roman fertig. Leider wollte ihn keiner kaufen, aber er öffnete mir die Tür zu meinem Verlag, der dann meine zweite Idee direkt haben wollte – und etwas später lag „Schattenfreundin“ in allen Buchhandlungen.

  • Liebe Christeine herzlichen dank für dieses interessante und spannende Interview. Ich habe sehr viel über dich erfahren und danke dir besonders für den Tipp. Mal sehen vielleicht steht ja auch irgendwann von mir mal ein Buch im Regal.

Wer noch mehr zum neuen Buch „Denn mir entkommst du nicht“ lesen möchte. Findet hier die Leseprobe-Denn mir entkommst du nicht

Im Rahmen der Krimi- Woche kannst du Christine auch noch Live erleben. Am 18. Juni ab 3:30 p.m. stellt sie sich im Live-Chat auch deinen Fragen. Mehr Infos findest du hier: http://krimiwoche.de/event/live-chat-mit-christine-drews/

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3 Gedanken zu “Krimi-Woche mit Christine Drews

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